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Du sollst sie hassen?

AW: Du sollst sie hassen?

Hi scilla,

2) Das ist unwichtig für den Aspekt, dass Jesus bei seiner Definition seine biologischen Verwandten nicht zu seiner Familie zählt. Da ist eine klare Trennung zwischen den ihm nahe stehenden Jüngern und den aussen stehenden Brüdern/Mutter.

3)
Zitat:
Er aber sprach zu ihnen:"Wie habt ihr mich nur suchen können? Wußtet ihr nicht, daß ich im Haus meines Vaters sein muß?"
die Evangelien sind kein journalistischer Bericht ...
Natürlich sind sie keine jounalistische Berichte. Was willst du mir damit sagen?
 
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AW: Du sollst sie hassen?

fusselhirn;125599]Hi suche,

Ich schrieb ja schon, das es eine reine Interpretation meinerseits ist.[/QUOTE][/QUOTE]

Zitat von Matthäus 12,46-50 Neue-Welt-Übersetzung
46 Während er noch zu den Volksmengen redete, siehe, da stellten sich seine Mutter und seine Brüder draußen hin und suchten ihn zu sprechen. 47 Da sagte jemand zu ihm:"Siehe! Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen dich zu sprechen." 48 Als Antwort sagte er zu dem, der es ihm mitteilte: "Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?" 49 Und er streckte seine Hand nach seinen Jüngern aus und sprach :"Siehe! Meine Mutter und meine Brüder!" 50 Denn wer immer den Willen meines Vaters tut, der im Himmel ist, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter


Ich deute diese Stelle anders. Für mich kritisiert er seine Eltern nicht. Er macht nur klar, wer an erster Stelle für ihn steht, nämlich Gott, sein Herr und Meister. Außerdem ist auch seine Familie gläubig ist, also welche dem Willen Gottes folgt. Somit stellt er ja fest, dass sie seine verehrungswürdigen Verwandten sind. Auf keinen Fall ist es so zu deuten, dass er auf seine Eltern hinunterschaut.

Für mich zeigt Jesus hier ganz klar, wer seine Familie ist und wer nicht!

Das sehe ich eben nicht so.

Zitat von Lukas 2,46-49
Schließlich nach drei Tagen, fanden sie ihn im Tempel, wie er mitten unter den Lehrern saß und ihnen zuhörte und sie befragte. 47 Alle aber, die ihm zuhörten, staunten immer wieder über sein Verständnis und seine Antworten. 48Als sie ihn nun sahen, waren sie höchst erstaunt und seine Mutter sagte zu ihm:"Kind, warum hast du so an uns gehandelt? Sieh, dein Vater und ich haben dich ganz verzweifelt gesucht." 49 Er aber sprach zu ihnen:"Wie habt ihr mich nur suchen können? Wußtet ihr nicht, daß ich im Haus meines Vaters sein muß?"



Der zwölfjährige Junge bleibt mal eben 3 Tage verschwunden und kritisiert nachdem sie ihn gefunden haben auch noch seine Eltern!

Jesus erklärt den ängstlichen Eltern, dass sie sich nicht hätten ängstigen und iihn suchen sollen, da sie ja wissen müssten, dass er in erster Linie im Sinne von Gott, seinem Vater, handeln muss.

So verstehe ich diese Stelle aus der Bibel.

Vielleicht sehe ich das auch zu eng. Wie interpretierst du diese Stellen?
Nochmal ich sage nur das er kein gutes Verhältnis zu seinen Eltern hatte. Nicht mehr und nicht weniger!

Du hast meines Erachtens diese Stellen falsch verstanden oder eben so verstehen wollen.

Ich habe Dir nun die Version meines Verständnisses dargelegt. Es liegt nun an Dir bei Deiner Auffassung zu bleiben oder sie zu revidieren.

Was auch immer

mit herzlichen Grüßen

suche

fussel[/QUOTE]
 
AW: Du sollst sie hassen?

Hi suche,

Wir interpretieren, dass was wir lesen wollen. ;)

Ich bin kein Bibel-Experte. Kannst du oder irgendwer anders mir eine Bibelstelle zeigen, in der Jesus positiv über oder mit seiner leiblichen Mutter gesprochen hat? Würde mich wirklich interessieren.

fusselchen
 
AW: Du sollst sie hassen?

Hi suche,

Nach nochmaligem Lesen deines Beitrages kribbelte es mir in den Fingern und ich muss einfach meinen Kommentar zu folgendem Satz los werden.

Jesus erklärt den ängstlichen Eltern, dass sie sich nicht hätten ängstigen und iihn suchen sollen, da sie ja wissen müssten, dass er in erster Linie im Sinne von Gott, seinem Vater, handeln muss.
Die Schuld liegt hier bei den Eltern? Sie hätten wissen müssen, wo sich der ausgebüchste kleine Jesus aufhält? Ein Kind richtet über seine Eltern? Der kleine Jesus hätte von mir erst einmal ein saftige Züchtigung bekommen. Natürlich ganz im Sinne der Bibel. :D

Wie interpretierst du folgenden Satz von Jesus an seine Mutter gerichtet und höre nur ich da einen abfälligen Ton heraus:
Johannes2 schrieb:
Jesus spricht zu ihr(seiner Mutter) : Was geht´s dich an, Frau, was ich tue? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Du sollst sie hassen?

[
QUOTE=fusselhirn;125699]Hi suche,

Nach nochmaligem Lesen deines Beitrages kribbelte es mir in den Fingern und ich muss einfach meinen Kommentar zu folgendem Satz los werden.

Die Schuld liegt hier bei den Eltern? Sie hätten wissen müssen, wo sich der ausgebüchste kleine Jesus aufhält? Ein Kind richtet über seine Eltern? Der kleine Jesus hätte von mir erst einmal ein saftige Züchtigung bekommen. Natürlich ganz im Sinne der Bibel. :D

Ich sehe das nicht so, tut mir leid. Jesus war doch in erster Linie Gottes Sohn und kann deswegen schon nicht als "ausgebüchst" bezeichnet werden. Das wussten auch auch die Eltern. Er hat meines Erachtens nicht über die Eltern gerichtet, eher glaube ich, dass er für die menschliche Seite wohl Verständnis hatte, doch sie daran erinnern musste, dass er als Prophet, bzw. Gottes Sohn auf die Welt gekommen sei und seine Mission als dieser zu erfüllen hatte.

Wie interpretierst du folgenden Satz von Jesus an seine Mutter gerichtet und höre nur ich da einen abfälligen Ton heraus:

Zitat von Johannes2,4
Jesus spricht zu ihr(seiner Mutter) : Was geht´s dich an, Frau, was ich tue? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.

Hier glaube ich auch, dass es an einer sehr schlechten Übersetzung liegt.
In einem derart abfälligen Ton hätte Jesus nie zu seiner Mutter gesprochen.
Er war von Gott auserwählt, also mindestens ein Prophet, und als dieser makellos, auch als Mensch.

Außerdem muss man sich vorstellen, dass diese Aussprüche erst lange nach Jesus Tod aufgeschrieben wurden. Ich nehme an, dass es auch zu Fälschungen gekommen ist. Paulus z.B. dürfte viele Bibelstellen - aus welchem Grund immer - verändert haben.

Wer wirklich an Christus und seine Lehre, vor allem an sein Prophetsein, glaubt, wird derartige Aufzeichnungen nicht negativ auslegen.

Christus war die Liebe selbst, sein Reich war nicht von dieser Welt. Dafür wurde er ans Kreuz geschlagen.

So oder so ähnlich denkt ein guter Christ oder zumindest jemand, dem die christliche Religion der Nächstenliebe am Herzen liegt.

So ist es halt, liebes Fusselchen. Doch bist Du ein Mensch guten Willens sollte Dich das nicht aufregen. In Glaubensbüchern steht auch so mancher Unsinn. Mir kommt es mehr auf den Grundgedanken einer Religion an.

Sei herzlichst gegrüßt

suche :)
 
AW: Du sollst sie hassen?

Liebes Forum.

Ich würde gern wissen, wie man folgenden Satz deuten könnte, den Jesus zu seinen Jüngern gesagt haben soll:

„Solange ihr euren Vater und eure Mutter nicht hasst, könnt ihr nicht zu mir kommen.“

Meines Erachtens birgt dieser Satz für religiöse Menschen, Pädagogen und Eltern insbesondere vor dem Hintergrund des sog. 4.Gebotes eine eigenartige Brisanz.

Er hat möglicherweise eine Bedeutung, die über Religion hinausgeht.
Würde mich über Lösungsansätze freuen. Mit oder ohne Religion.

Liebe Grüße
Bernd
irgendwie kann man sich gar nicht vorstellen daß Jesus soetwas gesagt haben soll. Denn das Wort "Hass" paßt nun überhaupt nicht zu ihm.
falls etwas Wahres dran sein sollte sagt mir der Satz daß man solange nicht zu sich selber findet solange man sich an seine Eltern kettet- in etwa.
Das 4. Gebot ist mir teilweise ein Rätsel, gerade wenn sich um die Kinder nicht gekümmert wurde. Aber es richtet sich wohl eher an die schon Erwachsenen daß sie sich kümmern um ihre alten Eltern. Ich kann aber verstehen daß es Kinder gibt, die es nicht tun.
Gruß Muckel
 
@ miriam

Die Frage bleibt für mich offen wieso diese Erkenntnisse schon zur damaligen Zeit bestehen. Das ganze Thomas-Evangelium liest sich für mich sonderbar, denn die Aussagen sind manchmal höchst autoritär und bestimmend.
Ich habe mich gefragt ob wir einige Aussagen hinnehmen würden, wenn sie z.B. von heutigen Politikern kämen. Und ich denke - nein.

Liebe Grüße

Miriam
danke, miriam, für deine antwort.

was das thomas-evangelium betrifft, klingen viele der jesus-aussagen für unsere ohren sonderbar und sind schwer zu deuten bzw. zu verstehen.
noch schwieriger wird es, wenn die aussagen ohne den dazugehörenden zusammenhang hergenommen werden.
und drittens wird so manches KLARE WORT in unserer gesellschaft nicht gerne so hingenommen, wie es auch gemeint ist.
wir sind halt bereits kinder der werbegesellschaft, durch die alles gerne beschönigt, ummäntelt oder schön eingepackt wird.
(so gesehen würden wir einen derart deutlich redenden politiker ganz schön anprangern, meine ich....doch das ist jesus in der weiteren geschichte ja auch so passiert....)
 
AW: Du sollst sie hassen?

liebe suche,

Ich sehe das nicht so, tut mir leid. Jesus war doch in erster Linie Gottes Sohn und kann deswegen schon nicht als "ausgebüchst" bezeichnet werden. Das wussten auch auch die Eltern. Er hat meines Erachtens nicht über die Eltern gerichtet, eher glaube ich, dass er für die menschliche Seite wohl Verständnis hatte, doch sie daran erinnern musste, dass er als Prophet, bzw. Gottes Sohn auf die Welt gekommen sei und seine Mission als dieser zu erfüllen hatte.
hmmm, hat Gott Maria nur benutzt um, seinen Sohn in die Welt zu setzten oder war auch die Erziehung des Kindes miteingeschlossen?

Jesus war zu dem Zeitpunkt in erster Linie Mensch. Gottes Sohn war er schon vorher und ist es immer noch, aber nur als Mensch konnte er für uns sterben. Und auch als vollkommender Mensch hat man "menschliche" Eigenschaften ansonsten ist man kein Mensch. Klingt doch logisch, oder? Jesus hat in der Bibel, meiner Meinung nach alle menschlichen Eigenschaften. Er ist liebevoll, hoffnungsgebend, zornig, ängstlich, arrogant, demütig, listig, ehrlich, diplomatisch, ignorierend, usw. und er hat Fehler gemacht, wie jeder andere Mensch auch, denn er war nicht allwissend.

Warum hat Jesus seinen Eltern nicht Bescheid gesagt wo er hingeht, so wie ich es von meinem Sohn verlangen würde (hätte ich einen)? Er hat sich anscheinend keine Sorgen um seine Eltern gemacht. Oder war es richtig von ihm seinen Eltern diesen Kummer zu bereiten?

Außerdem muss man sich vorstellen, dass diese Aussprüche erst lange nach Jesus Tod aufgeschrieben wurden. Ich nehme an, dass es auch zu Fälschungen gekommen ist. Paulus z.B. dürfte viele Bibelstellen - aus welchem Grund immer - verändert haben.
Richtig. Das gilt für den gesamten Bibeltext. Warum sollte jemand etwas schlechtes hingefälscht habe?

Darf man deiner Meinung nach Jesus kritisieren?

Zum Abschluß:
Ich sehe Jesus als mein Vorbild an, gerade deswegen weil ich in der Bibel in ihm einen Menschen sehe.

Alles liebe,
Fussel
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Du sollst sie hassen?

Liebe Kathi,

jetzt musste ich meine Antwort an dich nochmals schreiben - ich wurde zuvor unterbrochen. Ich hoffe, dass ich meine Gedanken nochmals auf die Reihe kriege.

Erst wusste ich nicht warum Bernd uns dieses Thema vorschlägt - jetzt aber begrüße ich es sehr. Mein Bezug zur Religion oder zum Glauben ist nicht besonders groß - aber ich stoße immer wieder auf diese menschliche Seite die mich verblüfft. Und wenn ich menschlich sage, dann meine ich es auch so.

Unverkennbar ist ja auch in manchen der Beiträge hier der Hang, ja das Bedürfnis zu idealisieren. Warum? Leidet die Kirche als offizielle Vertreterin des Glaubens nicht eben an dieser Art der Schönfärberei? Ist da nicht eben einer der Gründe zu finden der vielen Austritte aus den Kirchen?
Dass als Reaktion darauf eine solche Bewegung entstanden ist wie die "Kirche von Unten" – kann ich gut verstehen. Der Mensch hat das Verlangen sich den Glauben und dessen Vertreter nahbar zu machen.

Seltsam finde ich auch, dass einige bedeutende Vertreter der Kirchen, siehe Drewermann oder Küng, durch ihre undogmatische Haltung, der offiziellen Kirche nicht mehr genehm waren. Sie haben vieles entmystifiziert - und das scheint doch nicht so vereinbar zu sein mit der offiziellen Kirche.

Und nun natürlich die daraus erfolgende Frage: haben wir tatsächlich ein solches Bedürfnis zu idealisieren? Sucht man nur im idealisiertem Bild das Nachahmenswerte?

Jesus hat, wenn man das Thomas Evangelium aber auch manchen Kommentaren dazu liest, Maria nie mit "Mutter" angesprochen, sondern nur mit "Frau". Und sein Ton ist gelinde gesagt distanziert, sogar barsch – aber können wir das nicht einfach so hinnehmen da wir ja die Gründe dazu nicht kennen?

Dass Jesus eine bedeutende Persönlichkeit war, steht für jeden außer Zweifel. Muss er dafür auch makellos sein? Oder ist er nicht eher menschlich also auch nahbar, weil wir auch in ihm Schwächen erkennen mögen?

Liebe Grüße

Miriam
 
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AW: Du sollst sie hassen?

Hallo Fusselhirn

Natürlich sind sie keine jounalistische Berichte. Was willst du mir damit sagen?

A
am Anfang war eine Spruchsammlung
woher die Sprüche stammen 'von Jesus? von anderswoher?'
ist unbekannt

B
dann wurde aus dieser Spruchsammlung eine Geschichte konstruiert
und zwar mehrmals von verschiedenen Evangelisten
mit zeitlichem Abstand dazwischen

in diese Geschichte sind verschiedene Dinge reingerutscht,
die in der damaligen Zeit,
als die Evangelien geschrieben wurden,
ein besondere Bedeutung hatten
1) Jungfrauengeburt (typisch für römische Imperatoren)
2) die Geburt, während gleichzeitig ein Stern erstrahlt (typisch für Magier)
3) Wunder (typisch für Magier)
...

die Bibelredaktion achtete darauf,
daß
1) die Ähnlichkeit zwischen Julius Caesar und Jesus Christus
2) die Beziehung zwischen Jesus und Maria Magdalena
...
nicht zu erkennen ist

die Bibelredaktion hat aus einer Fülle von gedachten und geschriebenen Geschichten den Kanon ausgewählt,
der sich heute in der Bibel wiederfindet

C
die genehmen Geschichten wurden als Theaterstück aufgeführt
(Passionsfestspiele)
 
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