Anideos
Well-Known Member
- Registriert
- 17. Dezember 2014
- Beiträge
- 17.607
Dass mein Beitrag von Dir so total falsch gedeutet wird, liegt wohl daran, dass Du als Mann Deine Gefühle und feuchten Phantasien Frauen gegenüber als normierende Ethik-Konstante siehst. Nach unserem Rechts-Verständnis aber sind Frauen von den Gedanken und Beurteilungen der Männer unberührt zu halten.
Mein Beitrag sollte aber bedeuten, dass in öffentlichen Belangen (Schule, Gericht, Ämter überhaupt) nur eine staatliche Konvention über Werte in Anwendung kommen darf und nicht von präpotent in den Vordergrund gestellten Wertsystemen eingeschüchtert werden soll. Eine Frau mit Kopftuch verlangt ja, dass man ihr, anders als bei uns üblich, gegenübertrete. Dort wo staatliche Macht und Befugnis dem Bürger gegenübertritt, hat der Staat allen in gleicher Art sich zu darzutun. Auf der Straße oder im Cafehaus finde ich Kopftuch belebend und angebracht, wenn einer Frau es so angenehmer ist.
Ich wollte ja deinen Beitrag nicht kritisieren, sondern auch an der Diskussion, die ich weiterhin für überflüssig halte, teilnehmen und deinen Beitrag als Anhaltspunkt genommen. Ich habe dabei, nicht ohne Grund, nicht gerade ernsthaft argumentiert. Ich wollte die Irrationalität unserer Sichtweise hervortun und die Tatsache, dass wenn der Staat mit seiner Macht und Befugnis dem Bürger gegenübertritt, allen in gleicher Art sich darzutun hat, wie du hier meinst, ist auch kein Beweis für rationales Vorgehen bei der Wahl der Kriterien, wenn er das Aussehen der Bürger so in den Vordergrund stellt. Ob eine Frau mit Kopftuch tatsächlich verlangt, „dass man ihr, anders als bei uns üblich“ gegenübertritt, muss im Einzelfall bewiesen werden und ob diese Erwartung ihr anders gegenüberzutreten nicht gesetzeskonform ist, ebenfalls. Sittenwidrig ist es auf jeden Fall nicht.
Wie gesagt: Das Thema ist mir zu unwichtig, um mich weiterhin damit zu befassen.