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Die Wirtschaft kann nicht ewig wachsen!

Die Menschen die du meinst haben nicht eine neue Weltordnung erdacht und diese dann von oben herab den Menschen gegen deren Widerstand aufgezwungen, sondern waren lediglich ein Katalysator für die intrinsischen Wünsche der Menschheit. Das Gilt für "Weltführer" beiderlei - im Guten wie im Bösen. Und er kann der Menschheit nur darin helfen ihren Wunsch umzusetzen wenn sie es nicht wüsste, wie es geht. Aber wie ist es hier ? Die Menschheit weiß sehr wohl, was man machen müsste, um etwas in der Richtung deiner Zielsetzung zu erreichen. Nur will sie den Weg offensichtlich nicht gehen.

Zunächst einmal ist der Wille der Menschen natürlich zu akzeptieren. Wenn es wirklich ihr Wunsch ist ihre Lebensgrundlage zu zerstören, dann sollen sie es machen. Doch das ist ja nicht ihr Wunsch. So gut wie niemand will das. Die Menschen sind nur zu kurzsichtig, sie können die Folgen ihres Handelns nicht richtig einschätzen. Und sehr viele wollen einen anderen Weg gehen, sind unzufrieden mit der Situation, wie sie heute ist. Daher boomen ja Veganismus, Bio-Produkte, Fair-Trade, alternative Lebensweisen, ... und das nimmt immer weiter zu, weil die Menschen dieses System der Ausbeutung und das ewige Konkurenz denken eben NICHT wollen. Die Menschen streben nach Harmonie und Frieden und das, was ich vorhin schon als "Gleichgewicht" definiert habe. Nur viele sind noch unentschlossen, viele sehen die Probleme noch nicht so, wie ich sie sehe. Zu einem großen Teil auch aus dem Grund, weil sie sich gar nie ernsthaft damit beschäftigt haben. So wie du. Aber sehr vielen drückt der Schuh schon, sie spüren, das etwas nicht passt.

Freilich, jetzt haben wir wieder Wirtschaftswachstum und alle jubeln. Aber das wird nicht lange anhalten, weil das System zum Bersten gesättigt ist. Und dann wird es immer schwieriger werden. Der Druck am Arbeitsmarkt wird weier steigen, den Menschen wird immer mehr Leistung abverlangt, damit die Wirtschaft weiter wächst.

Übrigens finde ich es nicht verwerflich, wenn man diese Probleme nicht erkennen kann, ich verurteile das nicht, wie ich es auch nicht verurteile, wenn jemand sagt, er will weiter leben wie bisher. Bitte, soll er. Ich kümmere mich nicht sonderlich um die, die weiter leben wollen wie bisher. Das soll ihnen weiterhin frei stehen. Ich kümmere mich um die, die es anders machen wollen, und die, die das Gefühl haben, das etwas nicht passt in usnerer Welt, aber nicht sagen können, was es ist und wo das Problem liegt. Diese Leute suche ich, diese möchte ich anregen und von ihnen angeregt werden.
 
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Ganz einfach: Beschreiben Sie oder zählen Sie auf, was Grundbedürfnisse sind. Nach Ihrer Formulierung müßten die für alle Menschen gleich sein.

Das habe ich in diesem Thread schon mehrfach getan. Wenn du meine Beiträge nicht liest, muss ich davon ausgehen, dass du an einer ernsthaften Diskussion nicht interessiert bist. Du nimmst das Thema und meine Gedanken dazu nicht ernst.
 
Das habe ich in diesem Thread schon mehrfach getan. Wenn du meine Beiträge nicht liest, muss ich davon ausgehen, dass du an einer ernsthaften Diskussion nicht interessiert bist. Du nimmst das Thema und meine Gedanken dazu nicht ernst.
Entschuldigung für die Nachfrage. Schade.Ich habe nur gelesen, daß "wir" die Grundbedürfnisse durch Abkoppelung vom Weltmarkt lösen könne: Medizin führen Sie zB. an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Entschuldigung für die Nachfrage. Schade.Ich habe nur gelesen, daß "wir" die Grundbedürfnisse durch Abkoppelung vom Weltmarkt lösen könne: Medizin führen Sie zB. an.

Unter Grundbedürfnisse verstehe ich:
Erstens physische: Nahrung, Kleidung, Unterkunft, ein Mindestmaß an medizinischer Versorgung, und zweitens psychische, die flexibler, schwerer abzuschätzen, aber dennoch nicht zu vernachlässigen sind, wie Bildung, kulturelles Leben, die Chance auf Arbeit und Nützlichkeit usw. Um diese garantieren zu können, ist der erste wesentliche Schritt sie lokal, ohne Abhängigkeit von der Weltwirtschaft generieren zu können. Eine Herculesaufgabe.
 
Wie man sich darauf vorbereitet: Es muss die fundamentalen Bedürfnisse der Menschen zu decken garantiert werden - soweit das machbar ist. Diese Bedürfnisse sind: Erstens physische: Nahrung, Kleidung, Unterkunft, ein Mindestmaß an medizinischer Versorgung, und zweitens psychische, die flexibler, schwerer abzuschätzen, aber dennoch nicht zu vernachlässigen sind, wie Bildung, kulturelles Leben, die Chance auf Arbeit und Nützlichkeit usw. Um diese garantieren zu können, ist der erste wesentliche Schritt sie lokal, ohne Abhängigkeit von der Weltwirtschaft generieren zu können. Eine Herculesaufgabe.
Sie übersehen meiner Meinung nach, daß wir nicht bei der Stunde Null sind. Wir können uns nicht von dem derzeitigen "Standards" abkoppeln.
Ihre Erklärung: soweit machbar und von Herkulesaufgabe zu sprechen ist - sorry - naiv.
 
Zunächst einmal ist der Wille der Menschen natürlich zu akzeptieren. Wenn es wirklich ihr Wunsch ist ihre Lebensgrundlage zu zerstören, dann sollen sie es machen. Doch das ist ja nicht ihr Wunsch. So gut wie niemand will das. Die Menschen sind nur zu kurzsichtig, sie können die Folgen ihres Handelns nicht richtig einschätzen.

Richtig, der Menschheit Wunsch ist mitnichten ihre Lebensgrundlage zu zerstören. Zwar handeln die Menschen kurzsichtig und könne die Folgen nicht einschätzen, aber das kann niemand. Sämtliche Prognosen sind schwierig, sobald sie die Zukunft betreffen.
Man braucht sich nur vergangene Zukunftsvisionen für unsere gegenwart ansehen - außer punktuellen Treffern liegen sämtliche ziemlich daneben.

Und sehr viele wollen einen anderen Weg gehen, sind unzufrieden mit der Situation, wie sie heute ist. Daher boomen ja Veganismus, Bio-Produkte, Fair-Trade, alternative Lebensweisen, ... und das nimmt immer weiter zu, weil die Menschen dieses System der Ausbeutung und das ewige Konkurenz denken eben NICHT wollen.

Was ist bei dir "sehr viele" ? Welchen Anteil der 7 1/2 Milliarden Menschen sind diese "sehr viele" ?
Ich meine vielmehr, der Großteil der Menschheit macht sich keine gedanken über Bio und Veganismus, sondern will einfach genug zu essen und eine wirtschaftliche bessere Situation haben. Dass sich bei uns Menschen über Bio & Vegan Gedanken machen liegt weniger an einer besonderen Weitsicht als an dem enormen Luxus, sich nicht mehr ums tägliche Überleben kümmern zu müssen. Und dabei beschert ihnen die Zivilisation, insbesondere die westliche Lebensweise, genau diesen Luxus der sie dazu bringt, gegen die Zivilisation zu wettern.

Die Menschen streben nach Harmonie und Frieden und das, was ich vorhin schon als "Gleichgewicht" definiert habe. Nur viele sind noch unentschlossen, viele sehen die Probleme noch nicht so, wie ich sie sehe.

Sie streben nach Harmonie und Frieden, aber auch nach Wohlstand und Unterhaltung. Zusätzlich gibt es den menschlichen Wunsch nach Einzigartigkeit, Identität und dem evolutionären Vorteil. Mit ein Grund, warum der Kommunismus gescheitert ist und scheitern muss.


Zu einem großen Teil auch aus dem Grund, weil sie sich gar nie ernsthaft damit beschäftigt haben. So wie du.

Und du hast die Kompetenz das zu beurteilen ?

Aber sehr vielen drückt der Schuh schon, sie spüren, das etwas nicht passt.

Das ist normal. Restlos glücklich kann man höchstens für ein paar Minuten sein. Mehr erlaubt die Biologie nicht.

Freilich, jetzt haben wir wieder Wirtschaftswachstum und alle jubeln. Aber das wird nicht lange anhalten, weil das System zum Bersten gesättigt ist. Und dann wird es immer schwieriger werden. Der Druck am Arbeitsmarkt wird weier steigen, den Menschen wird immer mehr Leistung abverlangt, damit die Wirtschaft weiter wächst.

Wird wohl so sein, wobei aber hier vor Allem der internationale Druck durch die Globalisierung weiter zunehmen wird. Der heimische Arbeiter muss sich gegen einen aus Vietnam durchsetzen, der die gleiche Arbeit für 10% Lohn macht. Die Lösung für uns wird Entwicklung und Know-how sein. Aber, wenn ich mir heutige Arbeiter anschaue und mit jenen im 19. Jahrhundert vergleiche, ist da noch viel Platz. Wie meinst du, hätte ein Fabriksarbeiter von 1860 heutige Arbeitsplätze bewertet ?

Übrigens finde ich es nicht verwerflich, wenn man diese Probleme nicht erkennen kann, ich verurteile das nicht, wie ich es auch nicht verurteile, wenn jemand sagt, er will weiter leben wie bisher. Bitte, soll er. Ich kümmere mich nicht sonderlich um die, die weiter leben wollen wie bisher. Das soll ihnen weiterhin frei stehen. Ich kümmere mich um die, die es anders machen wollen, und die, die das Gefühl haben, das etwas nicht passt in usnerer Welt, aber nicht sagen können, was es ist und wo das Problem liegt. Diese Leute suche ich, diese möchte ich anregen und von ihnen angeregt werden.

Jeder wird sagen, dass irgendetwas in unserer Welt nicht passt. Das liegt daran, dass unsere Welt eine reale und keine ideale ist. Schwieriger wird es, konkret zu benennen was nicht passt. Und zwar nicht auf Ebene der Symptome (die sind leicht zu erkennen), sondern auf der Ebene der Ursache. Und noch einmal schwieriger wird es, gangbare Lösungen anzubieten.
Kindlich naive Weltverbesserungsvorschläge gab gibt es zuhauf, schon seit Jahrtausenden, und so auch hier. Bei nützlichen, weil brauchbar, sieht die Suppe hingegen sehr dünn aus.
 
Genau. Und selbst der zweite Weltkrieg war nicht das Ende der Welt. Und, die zutreffende Prognose jener Familie hat den zweiten Weltkrieg offensichtlich genauso wenig verhindert wie deine Prognose etwas verhindern wird. Und das ist ja genau mein Punkt. Ich sage nicht, dass nicht Dramatisches passieren wird. Lediglich, dass das Drohen nichts daran ändert.

Also, das Wort "drohen" finde ich für meine Vorgehensweise überzogen. Ich sehe es als ein "hinweisen" und "warnen". Wenn ich dem Kind sage, es wird sich beim Greifen auf die heiße Herdplatte verbrennen, dann würde ich das auch nicht als Drohung, sondern als Warnung bezeichnen.

Und natürlich hat es den Zweiten Weltkireg nicht verhindert, genauso wenig wird mein Appell oder sonst irgendein Appell in diese Richtung den Fall unseres Systems verhindern können, weil es dafür schon zu spät ist. Aber man kann den Fall mildern, man kann sich darauf vorbereiten und die aufkommenden Probleme schneller überwinden, wenn ein gewisses Bewusstsein vorhanden ist, was das Problem war, das zu dem Fall geführt hat. Das ist ein mehr oder minder natürlicher Prozess, dass man aus den Fehlern lernt.

Es ist auch sinnvoll, mit der Bewusstseinsbildung vor dem Fall zu beginnen. So wie es sinnvoll ist, das Kind vor einem Fehler zu warnen, selbst wenn es ihn trotzdem machen wird, weil die Erkenntnis dadurch vertieft wird. Genauso waren auch die Warnungen vieler Menschen vor dem Zweiten Weltkrieg vor einem Krieg oder vor Verfolgung nicht sinnlos, weil viele dadurch in ihrer Entscheidung bestärkt wurden, Deutschland und Österreich vorher zu verlassen. Ich bin davon überzeugt, dass viele, die letztlich geflohen sind, geblieben wären, wenn jeder gesagt hätte "Es ist alles okay, was geschieht."

Genauso würden sich heute viel wenigere um alternative Lebenswege bemühen, wenn sich nicht viele andere darum bemühen würden, neue Wege aufzuzeigen. Dazu ein Besipiel: Ich bin seit bald 13 Jahren Vegetarier. Und in dieser Zeit habe ich einige Menschen davon überzeugen können, dass das eine gesunde und absolut lebenswerte Lebensweise ist. Einer meiner besten Freunde ist mittlerweile Vegetarier, andere haben es zumindest eine zeitlang versucht, meine 3 Geschwister sind mittlerweile alle Vegetarier (unsere Eltern aber nicht), eine Ex-Freundin von mir ist Vegetarierin (begann damit als wie zusammen waren). Ich will nicht sagen, dass ich das allein bewirkt habe, aber ich habe doch das Gefühl, dass ich einen Teil dazu beitragen konnte, diese Menschen diese Lebensweise für sich als sinnvoll erkannt haben. Wobei ich diesen Weg nie als dein einzig richtigen gepredigt hätte, und auch nie von meiner Freundin verlangt hätte, dass sie sich auch so ernährt. Ich hab es einfach vorgelebt. Allen Vorurteilen, dass das ungesund wäre und so weiter, zum Trotz.
 
Was ist bei dir "sehr viele" ? Welchen Anteil der 7 1/2 Milliarden Menschen sind diese "sehr viele" ?
Ich meine vielmehr, der Großteil der Menschheit macht sich keine gedanken über Bio und Veganismus, sondern will einfach genug zu essen und eine wirtschaftliche bessere Situation haben. Dass sich bei uns Menschen über Bio & Vegan Gedanken machen liegt weniger an einer besonderen Weitsicht als an dem enormen Luxus, sich nicht mehr ums tägliche Überleben kümmern zu müssen. Und dabei beschert ihnen die Zivilisation, insbesondere die westliche Lebensweise, genau diesen Luxus der sie dazu bringt, gegen die Zivilisation zu wettern.

Jetzt sehe ich mich gezwungen, dir zu unterstellen, dass du dich nicht sonderlich bemüht hast, den Sinn meiner Aussage zu erfassen. Denn es geht natürlich nicht um Veganismus, Bio und Fair-Trade per se, sondern es geht darum, dass die Menschen sehen, dass unsere Lebensweise nicht harmonisch ist, nicht so wie sie es gern hätten. Es ging ja darum, was die Menschen wollen und du hast gemeint, sie würden ja so leben wollen, wie sie heute leben, und ich sage, nein, will ein beachtlicher Anteil nicht, sie wissen nur nicht wie es besser geht. In diesem Kontext ist es sinnfremd Zahlen zu nennen, und schon gar nicht die Anzahl der Leute, die sich vegan ernähren, oder Bio-Produkte kaufen, zumal das ja nur ein kleiner Anteil jener ist, die mit unserer Lebensweise unzufrieden sind. Wie du richtig sagst, hat ein Großteil der Weltbevölkerung überhaupt nicht die Chance Bio zu kaufen, oder sich vegan zu ernähren, und dennoch sind diese unzufrieden mit unserem System der Ausbeutung, abgesehen von den Menschen bei uns, die sich weder vegan ernähren, noch Bio kaufen, aber dennoch unzufrieden sind, weil die Folgen unseres Systems auf schwer auf ihnen lastet, ohne dass sie sich der Wurzel des Problems im Klaren wären.

Und du hast die Kompetenz das zu beurteilen ?

Es ist für mich offensichtlich, denn du äußerst Argumente, die ich vielleicht selbst noch vor 10 Jahren geäußert hätte, als ich mir der Ursache unserer Probleme nicht tief genug bewusst war.

Schau, hier zum Beispiel erkenne ich das:
Wird wohl so sein, wobei aber hier vor Allem der internationale Druck durch die Globalisierung weiter zunehmen wird. Der heimische Arbeiter muss sich gegen einen aus Vietnam durchsetzen, der die gleiche Arbeit für 10% Lohn macht. Die Lösung für uns wird Entwicklung und Know-how sein. Aber, wenn ich mir heutige Arbeiter anschaue und mit jenen im 19. Jahrhundert vergleiche, ist da noch viel Platz. Wie meinst du, hätte ein Fabriksarbeiter von 1860 heutige Arbeitsplätze bewertet ?

Das sind Überlegungen, die meiner Ansicht nach völlig undurchdacht sind. Sie sind keineswegs dumm, so argumentieren ja sogar Wirtschaftsforscher, aber sie sind undurchdacht. Die Lösung wird keinesfalls Entwicklung und Knowhow sein! Auch wenn das viele denken. Das ist meines Erachtens ein gewaltiger Irrtum. Das geht jetzt noch gut, und wird es wahrscheinlich noch einige Jahre, weil die Entwicklungsländer uns nachstreben, und sie bereit sind für viel Arbeit Knowhow zu kaufen. Bildlich gesprochen heißt das, in Ostasien fallen 100 Arbeitsstunden auf eine Arbeitsstunde von uns. Ausstausch ist z.B. Kleidung gegen Ingenieurswissen im - sagen wir - Anlagenbau.

Hier spiegelt sich der Scheinwert des Geldes wider, von dem ich schon gesprochen habe. Der Grund, warum man z.B. mit einem Monatsgehalt in Österreich ein Duzend Familien in Asien ernähren kann, ist, weil am Weltmarkt unsere Leistungen höher bewertet werden, als die Leistungen der Asiaten. D.h. Edelstahlproduktion ist z.B. wertvoller als Reisproduktion - wenn man die Arbeitsstunden der Arbeiter vergleicht. Dieser Wert wird vom Angebot- und Nachfrage-Verhältnis bestimmt. Reis kann leicht und schnell produziert werden. Edelstahl produzieren wenige, ist aufwendig, selten, aber viele wollen ihn haben. D.h. "Edelstahlstunden" sind mehr Wert als "Reisstunden" ... doch das alles wird sich ändern, wenn die Frage der Ernährung eine wesentliche wird. Dann nämlich wird der Wert von "Edelstahlstunden" in den Keller fallen, und niemand wird damit noch einen Sack Reis bezahlen können. Wenn die Grundbedürfnisse nicht mehr gedeckt werden können, wird alles Knowhow, auf das wir heute so stolz sind, ziemlich wertlos sein.

Ich bitte, darüber ernsthaft nachzudenken, nur so macht die Diskussion einen Sinn.
 
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Also, das Wort "drohen" finde ich für meine Vorgehensweise überzogen. Ich sehe es als ein "hinweisen" und "warnen". Wenn ich dem Kind sage, es wird sich beim Greifen auf die heiße Herdplatte verbrennen, dann würde ich das auch nicht als Drohung, sondern als Warnung bezeichnen.

Ok, einigen wir uns auf eine Warnung vor einer Bedrohung :)

Und natürlich hat es den Zweiten Weltkireg nicht verhindert, genauso wenig wird mein Appell oder sonst irgendein Appell in diese Richtung den Fall unseres Systems verhindern können, weil es dafür schon zu spät ist. Aber man kann den Fall mildern, man kann sich darauf vorbereiten und die aufkommenden Probleme schneller überwinden, wenn ein gewisses Bewusstsein vorhanden ist, was das Problem war, das zu dem Fall geführt hat. Das ist ein mehr oder minder natürlicher Prozess, dass man aus den Fehlern lernt.

Ich meine nicht, dass es jetzt lediglich zu spät ist, sondern dass es zu keiner Zeit steuerbar war. Es ist ein Prozess aus den Fehlern zu lernen - der Wirtschaftscrash von 1929 führe zu diversen Kontrollmechanismen, die es zuvor nicht gab. Er macht das Wirtschaftssystem "besser" und "stabiler". Aber dennoch kam und kommt es zu weiteren Crashes - weil die Ursache, die zum Crash geführt hat, die menschiche Natur, nicht beseitigt werden kann. Das Gelernte kann manche Gefahren verringern, aber dafür kommen andere Gefahren auf. Somit ist es auch hier wie im Leben, ein ewiger Lernprozess.


Es ist auch sinnvoll, mit der Bewusstseinsbildung vor dem Fall zu beginnen.

Mag sinnvolle Aspekte haben, aber wenn wir das Beispiel Titanic hernehmen. Da gab es jene, die genau gewusst haben dass das Schiff untergeht, und die zwar Angst hatten, aber sich auf ihren Tod bewusst vorbereiten konnten. Die anderen wussten nicht vom Untergang oder verdrängten ihn und tanzten glücklich bis zum Tod. Ist in diesem Fall die Bewusstseinsbildung sinnvoll ?

So wie es sinnvoll ist, das Kind vor einem Fehler zu warnen, selbst wenn es ihn trotzdem machen wird, weil die Erkenntnis dadurch vertieft wird.

Eltern wissen auch nicht immer, was ein Fehler ist. Wie oft haben Eltern ihre Kinder davon abgehalten Musiker oder sonstiger Künstler zu werden weil sie gemeint haben, das wäre ein Fehler ?
Wie oft projizieren Eltern ihre eigenen Wünsche in die Kinder und richten dadurch mitunter irreparablen Schaden an ? Natürlich in bester Absicht, aber dennoch schädlich.
Klar, du hattest da eher die Herdplatte im Sinn, aber jener Vergleich hinkt. Eltern können sehr wohl aus Erfahrung wissen was passiert, wenn man auf den heißen Herd greift. Aber Eltern wissen nicht aus Erfahrung, ob ihr Kind als Künstler glücklich sein wird. So wie niemand aus Erfahrung weiß was passieren wird, wenn "wir so weitermachen".

Und überhaupt - wer meint von sich, in Bezug auf die Menschheit in einer Eltern-Kind-Beziehung zu stehen und dabei selbst in der elterlichen Position zu sein ?


Genauso waren auch die Warnungen vieler Menschen vor dem Zweiten Weltkrieg vor einem Krieg oder vor Verfolgung nicht sinnlos, weil viele dadurch in ihrer Entscheidung bestärkt wurden, Deutschland und Österreich vorher zu verlassen. Ich bin davon überzeugt, dass viele, die letztlich geflohen sind, geblieben wären, wenn jeder gesagt hätte "Es ist alles okay, was geschieht."

Ja, und durch die Warnung vor dem steigenden Meeresspiegel ziehen auch einige in höher gelegene Gebiete um, und Grundstückspreise direkt an der Küste fallen. Aber, beides ändert nichts daran, dass der Meeresspiegel steigt. Und, soweit ich die Weltverbesserer gelesen habe ist ja nicht ihr primäres Anliegen sich auf das Unvermeidliche vorzubereiten sondern der Versuch, das Unvermeidliche durch grundlegende Änderung des menschlichen Verhaltens doch noch irgendwie zu vermeiden.


Genauso würden sich heute viel wenigere um alternative Lebenswege bemühen, wenn sich nicht viele andere darum bemühen würden, neue Wege aufzuzeigen.

Was ist an den Wegen neu ? Was ist neu daran, kein Auto zu haben ? Was ist neu an Jute-Statt-Plastik ? Die Menschheit hatte die meiste Zeit weder Auto noch Plastik, also von neu kann man wohl eher wenig sprechen. Was gemacht wird ist also nicht das Aufzeigen von neuen Wegen sondern das bewerben von alten - obwohl sich der Großteil der Menschen bei freier Wahl dagegen entschieden hat.

Dazu ein Besipiel: Ich bin seit bald 13 Jahren Vegetarier. Und in dieser Zeit habe ich einige Menschen davon überzeugen können, dass das eine gesunde und absolut lebenswerte Lebensweise ist. Einer meiner besten Freunde ist mittlerweile Vegetarier, andere haben es zumindest eine zeitlang versucht, meine 3 Geschwister sind mittlerweile alle Vegetarier (unsere Eltern aber nicht), eine Ex-Freundin von mir ist Vegetarierin (begann damit als wie zusammen waren). Ich will nicht sagen, dass ich das allein bewirkt habe, aber ich habe doch das Gefühl, dass ich einen Teil dazu beitragen konnte, diese Menschen diese Lebensweise für sich als sinnvoll erkannt haben. Wobei ich diesen Weg nie als dein einzig richtigen gepredigt hätte, und auch nie von meiner Freundin verlangt hätte, dass sie sich auch so ernährt. Ich hab es einfach vorgelebt. Allen Vorurteilen, dass das ungesund wäre und so weiter, zum Trotz.

Nun, auch ein sexuell enthaltsames Leben kann durchauch "absolut Lebenswert" sein, und durch Überzeugungsarbeit kann man sicherlich Menschen dazu überzeugen und das für sinnvoll halten - auch allen Vorurteilen, dass das ungesund wäre und so weiter, zum Trotz.
Kann man ja machen, wenn man will. Aber macht man die Welt dadurch besser ?
 
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