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Die Wirtschaft kann nicht ewig wachsen!

Bislang ist es immer wieder "über Gebühr" gewachsen und dann und wann gab es einen Einbruch. Ich sehe das so wie die Triebe einer sprießenden Pflanze. Die Pflanze treibt aus, manche Triebe wachsen zu weit und sterben ab. Das was wir dramatisch als "Wirtschaftszusammenbruch" bezeichnen, ist global gesehen nicht mehr als das Absterben eines Triebes eines großen Gewächses. Was hat sich in der Finanzkrise tatsächlich geändert ? Gab es keine Lebensmittelgeschäfte mehr ? Gab es keine Autos mehr ? Keine Urläube ? Keine Schulen ?
Klar, da und dort hat jemand viel Geld verloren. Aber das globale Wirtschaftssystem hat sich nur marginal verändert.

Die Finanzkrise war ein Kindergeburtstag im Vergleich zu dem, was meiner Eisnchätzung nach kommen wird. Es ist verlockend, aber wenig sinnvoll das mit anderen "Krisen" zu vergleichen.

Das ist richtig. Erstens ist die Welt viel zu komplex, als dass ein einzelner (und in der Regel eher durchschnittlicher) Denker "das Syste" insgesamt verstehen könne. Zweitens will sich der beflissene Denker nicht damit beschäftigen die Welt zu verstehen, er will sie nur verbessern. Das gibt ihm ein Gefühl der Wichtigkeit, dem er sich hingeben möchte. Dass er die Welt dadurch schädigt, hält er ob seiner Selbstüberschätzung für ausgeschlossen.

Wie man das Handeln anderer bewertet, sagt mehr über das eigene Denken als über das Denken der anderen aus.

Kühlen Kopf zu bewahren ist in der Tat wichtig. Leute, die "Das Ende ist nah !" verkündigt haben, gibt es schon seit Jahrtausenden. Und alle waren davon überzeugt, dass sie -und nur sie- recht hatten.

Dazu eine Geschichte meiner Großmutter. In ihrer Familie haben viele gesagt: "Jetzt jubeln sie Hitler zu, und in ein paar Jahren wird es Krieg geben."
 
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@Muzmuz

Ich halte es natürlich für möglich, dass ich mich bezüglich dieser Prognosen irre. Jeder Mensch kann sich irren. Aber ich sehe das momentan noch nicht kommen. Im Gegenteil, alles bewegt sich auf den Abgrund zu. Und jeden, den ich kenne, der sich damit ERNSTHAFT auseinader gesetzt hat, sieht das ähnlich. Du hast dich ja nicht ernsthaft damit auseiander gesetzt. Du redest auf gut glück daauf los. Und abgesehen davon verhält sich die Menschheit sehr selbstzerstörerisch und verursacht täglich Leid, das nicht notwendig wäre, völlig unabhängig davon, wie genau die Zukunft aussehen mag.
 
Kühlen Kopf zu bewahren ist in der Tat wichtig Leute, die "Das Ende ist nah !" verkündigt haben, gibt es schon seit Jahrtausenden. Und alle waren davon überzeugt, dass sie -und nur sie- recht hatten.

Sie hatten alle recht. Das individuelle Ende ist immer relativ nah und permanent geht vieles zuende und vieles beginnt.
Global und "alles auf einmal" geht es vermutlich nie zuende, doch was nutzt das dem, dessen Ende kurz bevorsteht?

Wenn also über "das Ende" und über "die Katastrophe" referiert werden soll, müsste zunächst beschrieben werden, was genau damit gemeint ist.
 
Wieso bist du dir da so sicher ?
Hat es nicht auch vor 100 wie auch vor 200, 500, 1000 und 2000 Jahren solchen Globalpessimismus gegeben ?

Oder ist es die generelle diffuse Angst vor jeglicher Veränderung ?
In dem Fall halte dir zum Trost, dass sich die Welt immer schon verändert hat, und oft schon dramatisch, und immer hatten die Menschen Angst davor. Und dennoch lebte es sich zu keiner Zeit so gemütlich wie genau für uns, wie genau heute. Auch wenn viele undankbare Egozentriker das zu leugnen versuchen.

Tatsache ist jedenfalls, – auch wenn man menschliche Ethik und Moral und auch diffuse Ängste außer Acht lässt – dass es noch nie auf der Erde ein Lebewesen gab, das so mit den Ressourcen umgegangen ist wie der Mensch. Im Evolutionscode, soweit erkennbar, steckt der Versuch, die auf der Erde vorhandenen Ressourcen für das Bestehen und die Verbreitung des Lebens auf diesem Planeten optimal zu nutzen. Es ist jedoch nicht vorgesehen, dass ein Lebewesen außerhalb seines Organismus chemische Stoffe in der Form verändert, wie sie auf der Erde noch nie existiert haben und schädlich für alle Lebewesen sind.
Es ist auch nicht vorgesehen, dass Stoffe, die Jahrmillionen lang in der Erde verborgen waren und sich lebensfeindlich verändert haben, von einem Lebewesen in astronomischen Mengen wieder auf die Erdoberfläche heraufgeholt werden, um sie für lebensfremde und lebensschädliche Zwecke zu nutzen. Vulkaneruptionen waren für die Evolution Ausnahmeereignisse, weil sie mitunter auch solche Stoffe auf die Erdoberfläche hervorbrachten, aber sogar das hat sich am Ende als positiv erwiesen, weil die erkalteten Materialien als Nährstoffe für Lebewesen dienten. Die Materialien, die bei der Erdöl-, Kupfer- oder Goldgewinnung eingesetzt werden, sind auf Dauer lebensfeindlich, nur um einige Beispiele zu nennen.
Es ist erst recht nicht vorgesehen, dass radioaktive Stoffe so stark von einem Lebewesen konzentriert werden, dass damit Kernspaltung möglich ist und dabei neue Elemente auf der Erde entstehen, die über hunderttausende von Jahren hochradioaktiv und somit lebenszerstörend bleiben.
Dieses Lebewesen generiert sogar Bedürfnisse, die es vorher nicht gab, um virtuelle Werte zu kreieren, die nichts mit der Natur zu tun haben. Die Rede ist vom Geld, das ursprünglich als Gegenwert für vorhandene Ressourcen diente und sich heute verselbständigt hat und nur noch für sich steht und sich zum Selbstzweck verwandelt hat, denn für dessen grenzenlose Anhäufung wird dieses sinnlose und lebenszerstörerische Vorgehen gerechtfertigt.

Dieses Lebewesen agiert erst seit kurzer Zeit so exzessiv auf der Erde. Bezogen auf die Geschichte des Lebens ist es ein Wimpernschlag. Das Leben auf der Erde war schon immer Herausforderungen ausgesetzt, aber globale Veränderungen, soweit sie nicht von einem Meteoriteneinschlag oder von einer außergewöhnlich starken Vulkaneruption verursacht waren, vollzogen sich in sehr langen Zeiträumen. Die Veränderungen, die ich oben erwähnt habe, vollziehen sich erst innerhalb der letztem Jahrzehnte oder meinetwegen Jahrhunderte. Das ist eine zu kurze Zeit, damit sich das Leben auf diese Veränderungen einstellt. Die Frage ist daher nicht ob, sondern welche Spezies die Folgen dieses exzessiven Treibens zu büßen haben werden. Und jetzt kommt doch die menschliche Moral ins Spiel: gerecht wäre es, wenn die verursachende Spezies mit dabei wäre.
 
Wenn also über "das Ende" und über "die Katastrophe" referiert werden soll, müsste zunächst beschrieben werden, was genau damit gemeint ist.

Von einem Ende der Menschheit spreche ich nicht, sondern von einem Ende dessen, was wir als Wirtschaftswachstum bezeichnen. Und dieses Ende wird dazu führen, dass die Anzahl der Menschen, die bis dahin auf der Erde leben, nicht erhalten werden kann, egal, welche Anstrengungen zu dieser Zeit gemacht werden. Und das wird meiner Einschätzung nach so ziemlich alle Länder der Erde treffen, wobei es natürlich große Unterschiede geben wird, und die am härtesten treffen wird (im Sinne, dass die meisten Menschen dort sterben müssen), die die wesentlichen Gründbedürfnisse des Lebens (Nahrung, Kleidung, Hausbau, Heizen, medizinische Versorgung,...) nicht vor Ort decken können.

Unsere Abhängigkeit vom Ausland ist alarmierend hoch, was die Deckung der eben genannten Grundbedürfnisse anbelangt. Anstatt weiter unser Wirtschaftswachstum dazu zu nutzen, uns noch mehr in eine Richtung zu bewegen, die diese Abhängigkeit erhöht (und das geschieht nach wie vor), wäre es notwendig, sich von dieser Abhängigkeit zu lösen und die lokale Deckung der Grundbedürfnisse zu forcieren.
 
Ich spreche nicht von unwiederbringlichen Ressourcen, sondern von einem Ressourcenmangel insoweit, als dass die Anzahl an Menschen nicht erhalten werden kann, und es zu einem Rückgang der Bevölkerungszahl kommen muss.

Jaja, die Deutschen sind wieder einmal ein Volk ohne Raum. Das hatten wir doch schon.

Schalom!
 
Jaja, die Deutschen sind wieder einmal ein Volk ohne Raum. Das hatten wir doch schon.

Das ursprünglich Angesprochene in diese Richtung zu verdrehen, deutet auf eine - milde ausgedrückt - seltsame Art des Denkens hin.

Es wird natürlich nicht nur die Deutschen sondern alle Staaten treffen, die ihre Grundbedürfnisse über das Ausland decken. Nur, es wird überhaupt keinen Sinn machen, dann gegen die Länder in den Krieg zu ziehen, von denen man abhängig ist, weil die Abhängigkeit nicht nur an den Rohstoffen hängt sondern vor allem auch an der Arbeitsleistung der Menschen dort. Man würde in einem Krieg gegen die Länder, von denen man heute Lebensmittel und Gewand bezieht, keine Lebensmittel und kein Gewand gewinnen, sondern nur noch mehr davon verlieren.
 
Von einem Ende der Menschheit spreche ich nicht, sondern von einem Ende dessen, was wir als Wirtschaftswachstum bezeichnen. Und dieses Ende wird dazu führen, dass die Anzahl der Menschen, die bis dahin auf der Erde leben, nicht erhalten werden kann, egal, welche Anstrengungen zu dieser Zeit gemacht werden. Und das wird meiner Einschätzung nach so ziemlich alle Länder der Erde treffen, wobei es natürlich große Unterschiede geben wird, und die am härtesten treffen wird (im Sinne, dass die meisten Menschen dort sterben müssen), die die wesentlichen Gründbedürfnisse des Lebens (Nahrung, Kleidung, Hausbau, Heizen, medizinische Versorgung,...) nicht vor Ort decken können.

Das Wirtschaftswachstum, als Steigerungsrate des BIP korreliert allerdings nicht mit der Versorgung bzw. der Lebensqualität der Bevölkerung, das ist z.B. dieser Liste zu entnehmen:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Länder_nach_Wirtschaftswachstum

Staaten mit Hungertoten und schlechter Versorgung können hohe Wachstumsraten aufweisen und umgekehrt.

Aber ich meine auch, dass die Anzahl der Menschen nicht unbegrenzt wachsen kann und dass nicht alle mit dem "Komfort" ausgestattet werden können, der in D oder Ö üblich ist.

Unsere Abhängigkeit vom Ausland ist alarmierend hoch, was die Deckung der eben genannten Grundbedürfnisse anbelangt. Anstatt weiter unser Wirtschaftswachstum dazu zu nutzen, uns noch mehr in eine Richtung zu bewegen, die diese Abhängigkeit erhöht (und das geschieht nach wie vor), wäre es notwendig, sich von dieser Abhängigkeit zu lösen und die lokale Deckung der Grundbedürfnisse zu forcieren.

Ja, die globale Arbeitsteilung und Ressourcenabhängigkeit birgt Risiken und die Staaten wären m.E. gut beraten, auf eine gewisse Unabhängigkeit zu achten.
 
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Es wird natürlich nicht nur die Deutschen sondern alle Staaten treffen, die ihre Grundbedürfnisse über das Ausland decken.

80000000 x 360 x 0,5 kg Getreide macht pro Jahr 14400000000 kg Getreide. 2003 wurde in Deutschland 39320468000 kg produziert, 2014 waren es 52010400000 kg.

Um ein Kilogramm Fleisch zu produzieren werden zwischen 4 kg und 16 kg Getreide oder Soja benötigt.

Schalom!
 
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