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die Urmutter der Religionen

AW: die Urmutter der Religionen

Kurze Bemerkung am Rande:
Gott kam, kommt -und wird kommen, immer aus dem Rechtswesen, aus einem Codex, aus einer Verhaltensgemeinschaft und nicht umgekehrt.

K. M.

Du meinst, um soziale Normen "durchzudrücken", hat man Gott erfunden?
Gott als Projektion der Menschen?
 
Zuletzt bearbeitet:
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AW: gott als person

Hallo kathi,
du hast Folgendes geschrieben:

hallo harald,

für mich ist GOTT einfach ALLES, das IST.

dies ist naturgemäß nicht einseitig, also entweder mann oder frau, schwarz oder weiß... oder oben und unten.

alles, ist nun mal ALLES.

Das klingt für mich ein bisschen nach Pantheismus (oder: Panentheismus),
d. h., das Göttliche ist in Allem immanent. Ich find den Gedanken aber nicht unsympathisch.

dass wir kleinen menschlein dies nicht gut begreifen können, ist halt so.....wir sind - so meine meinung - in die DUALITÄT hineingeboren.

die meisten bleiben dort auch gefangen.



und gott stellen sie sich natürlich auch als eine PERSON vor.
mir persönlich erscheint dies ziemlich kindisch...so wie wenn ich dem "kleinen maxi" die welt erklären will.

wenn ich an GOTT oder - wie ich gerne sage: das ALL - denke, dann gefällt mir hiebei am besten das YIN/YANG-zeichen.

dieses drückt die ALLHEIT ebenso aus, wie unsere menschliche sicht der dualität.

natürlich sind darin die beiden UR-kräfte MÄNNLICH und WEIBLICH vereint.
der (aus meiner sicht) WEIBLICHE URGRUND und die (aus meiner sicht) MÄNNLICHE SCHÖPFERKRAFT, welche sich aber so ziemlich als erstes in form des GEBÄRENS zeigt.

liebe grüße
kathi

Yin - Yang ist für mich die harmonische Verbindung von weiblichen und männlichen Prinzipien. Hab mich einmal mit Yoga-Philosophien beschäftigt, dort ist eines der Ziele die Überwindung der Dualität.
In östlichen Philosophien/Religionen werden, soweit ich zumindest weiß, dem höchsten Absoluten (dem höchsten Numinosen) immer weibliche und männliche Eigenschaften zugeordnet.
Auch die Kabbala lehrt (Sefirot), dass sich Gott durch weibliche und männliche Eigenschaften manifestiert.
Liebe Grüße,
Harald
 
AW: die Urmutter der Religionen

ich habe spontan bei Wikipedia (Monismus) nachgeschaut
und gleich zu Beginn des Artikels eine Bestätigung meiner Aussage gefunden

Hallo scilla,
so wie es ausschaut, ist die Definition von Monismus, die ich "nachgeliefert" habe, eine rein religionswissenschaftliche und daher wesentlich enger gesteckt, als die von Wikipedia. Ich wollte dich damit aber nicht persönlich treffen.
Mit freundlichen Grüßen,
Harald
 
AW: die Urmutter der Religionen

Liebe Forumsteilnehmer,
ich hab da zum Thema: Frau - Mann in den Religionen bzw. im Gottesbild im Handbuch Religionswissenschaft (ISBN 3-525-50165-X) etwas gefunden, was euch (hoffentlich) interessieren wird:
Seite 758

Gender und Religion von Birgit Heller*

1. Die Kategorie Gender

..... (S. 759) Gender und Religion hängen in mehrfacher Weise zusammen. Zum einen sind die religiösen Traditionen, Anschauungen, Symbole und Praktiken nicht geschlechtsneutral, sondern geschlechtsspezifisch geprägt. Weiters stehen die Geschlechterrollen, die Bilder, Stereotype, Ideale und das Selbstverständnis von Frauen und Männern im Rahmen einer bestimmten Kultur in der ständigen Wechselwirkung mit dem jeweiligen religiös-philosophischen Erbe. Darüber hinaus ist die traditionelle Erforschung und Darstellung von Religionen selbst überwiegend durch eine einseitige männliche Perspektive gekennzeichnet. Die religionswissenschaftliche Forschung hat sich in der Vergangenheit selten mit dem Thema Frau beschäftigt.
Ausnahmen sind beispielsweise Johann Jakob Meyer (Das Weib im altindischen Epos, 1915), Moritz Winternitz (Die Frau in den indischen Religionen, 1915-1916) oder Friedrich Heiler, der in seinem Nachlasswerk über die Frau in den Religionen der Menschheit (1977) schreibt:

"Das weibliche, zauberhafte und seherische Priestertum, das seit uralten Zeiten auf der Erde bestand, fand in den sogenannten Hochreligionen keinen Platz. Ja, mehr als das, der religiöse Frauendienst ist in ihnen weithin unterdrückt worden; an die Stelle der Anerkennung der Frau als Trägerin der Heilskraft ist vielfach eine Geringschätzung der Frau, teilweise geradezu Frauenfeindlichkeit getreten. Die Hochreligionen sind ausgesprochene Männerreligionen in dem Sinne, dass nicht nur die entscheidende Initiative und Schöpferkraft, sondern auch die Leitung der religiösen Organisation in den Händen der Männer liegt" (47).


*Prof. Dr. Birgit HELLER, Institut für Religionswissenschaft, Universität Wien
 
priestertum ist weiblich

Friedrich Heiler, der in seinem Nachlasswerk über die Frau in den Religionen der Menschheit (1977) schreibt:

"Das weibliche, zauberhafte und seherische Priestertum, das seit uralten Zeiten auf der Erde bestand, fand in den sogenannten Hochreligionen keinen Platz. Ja, mehr als das, der religiöse Frauendienst ist in ihnen weithin unterdrückt worden; an die Stelle der Anerkennung der Frau als Trägerin der Heilskraft ist vielfach eine Geringschätzung der Frau, teilweise geradezu Frauenfeindlichkeit getreten. Die Hochreligionen sind ausgesprochene Männerreligionen in dem Sinne, dass nicht nur die entscheidende Initiative und Schöpferkraft, sondern auch die Leitung der religiösen Organisation in den Händen der Männer liegt" (47).


*Prof. Dr. Birgit HELLER, Institut für Religionswissenschaft, Universität Wien

hallo harald,
danke dir für den obigen text-auszug.

ich beschäftige mich nicht wissenschaftlich mit diesen themen.....dazu bin ich viel zu ungeduldig und gefühlsbetont.
andererseits spüre ich die für mich stimmigen wahrheiten aus den diversen texten oder sichtweisen heraus......tja, so einfach kann das für manche menschen(frau) sein.

was friedrich heiler oben schreibt, deckt sich zu 100 % mit dem, was ich im bezug zu priestertum in seiner urform spüre:

das priesteramt (wie auch das heileramt) ist in seinem ursprung zutiefst weiblich.

denn ohne die entsprechende einfühlsamkeit, menschenliebe und naturverbundenheit ist es NICHT wirklich ausübbar.

es sei denn, mann fängt an es linear zu verwalten und zu verklauseln;
--> und macht anschließend aus diesem humbug ein MYSTERIUM. :haare:

liebe grüße
kathi
 
AW: die Urmutter der Religionen

Du meinst, um soziale Normen "durchzudrücken", hat man Gott erfunden?
Gott als Projektion der Menschen?

Was denkst Du - aus dem All - UFO, Alliens, hokus - pokus!

Man "erfindet", wenn Du so willst, maßgeschneidert auf jede Staatsform auch dessen Gottesbild für die kleinen Leute auf der Strasse, weil Staat, Geschichte und gesellschaftliche Sozialsteuerung ohnehin nicht erklärbar ist für Außenstehende, - da kommt dann eben der "liebe Gott" als leichte Kost, für jedermann verständlich zum Einsatz!

K. M.
 
Was denkst Du - aus dem All - UFO, Alliens, hokus - pokus!

Mann* "erfindet", wenn Du so willst, maßgeschneidert auf jede Staatsform auch dessen Gottesbild für die kleinen Leute auf der Strasse, weil Staat, Geschichte und gesellschaftliche Sozialsteuerung ohnehin nicht erklärbar ist für Außenstehende, - da kommt dann eben der "liebe Gott" als leichte Kost, für jedermann verständlich zum Einsatz!

K. M.
*ergänzung und hervorhebung durch mich.

nun noch meine anmerkung: diese vorgangsweise ist typisch für das patriarchat:

willentliche zielausrichtung auf machtanspruch ist groß geschrieben und wird mittels manipulation durch großtrabendes reden den anderen (untergebenen!!!) einsuggeriert.
 
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