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die Urmutter der Religionen

AW: die Urmutter der Religionen

Hallo moebius,

meine "konkreten Bedenken" haben sich auf diese Aussage von dir bezogen:

Da gehören aber 2 dazu: Ein Täter - ein Opfer...
Warum lassen sich die Kirchen-Menschen das gefallen :confused:
Hypothese:
Auch zwischen Sadist und Masochist herrscht ein unbewusstes Einverständnis ...
Im Bereich von Religion/Kirche muss in Mitteleuropa heutzutage niemand mehr ein Opfer sein ...es sei denn, er profitiert unbewusst von dieser Rolle...:dontknow:

In meinen Augen ist das eine Sichtweise, die nahelegt, dass Opfer und Täter ihre Rollen in freier Entscheidung wählen könnten und würden.

Ich behaupte dagegen, dass oft die Wahrnehmung(sfähigkeit) einer anderen Möglichkeit nicht gegeben ist, und selbst wenn es gelingt, einem Menschen "die Augen zu öffnen" wie sein Leben auch aussehen könnte ( was zu großen Verwirrungszuständen führen kann), ist es nur wenigen möglich, entsprechende Energien zu mobilisieren, um sich aus dem alten Zustand zu befreien. Ich glaube von Jung stammt der Satz: der Heilige, der Verbrecher und der Verrückte sind sehr nah beieinander. Und Drewermann spricht "vom gefahrvollen Weg der Erlösung".

Ich fand, dass deine Formulierung der realen Situation, in der sich Opfer befinden, nicht gerecht wird.

Wenn es ein Einverständnis zwischen Sadist und Masochist gibt, dann kann ich mir keinen anderen Grund vorstellen, als dass der Masochist durch dieses Verhältnis Zugang zu seinem Leid behält, das nun einmal zentral zu seinem Schicksal gehört. Dass das genussvoll sein soll übersteigt meine Vorstellungskraft, und selbst wenn es das auch geben sollte, halte ich es im Dienste der Opfer, die nach Auswegen aus ihrer Situation suchen, für inhuman, aus der Ausnahme eine Regel zu formulieren.

Liebe Grüße von Kaawi :)
 
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AW: die Urmutter der Religionen

.....

meine "konkreten Bedenken" haben sich auf diese Aussage von dir bezogen:




1. In meinen Augen ist das eine Sichtweise, die nahelegt, dass Opfer und Täter ihre Rollen in freier Entscheidung wählen könnten und würden.

2. Ich behaupte dagegen, dass oft die Wahrnehmung(sfähigkeit) einer anderen Möglichkeit nicht gegeben ist, und selbst wenn es gelingt, einem Menschen "die Augen zu öffnen" wie sein Leben auch aussehen könnte ( was zu großen Verwirrungszuständen führen kann), ist es nur wenigen möglich, entsprechende Energien zu mobilisieren, um sich aus dem alten Zustand zu befreien.
3. Ich glaube von Jung stammt der Satz: der Heilige, der Verbrecher und der Verrückte sind sehr nah beieinander.
4. Und Drewermann spricht "vom gefahrvollen Weg der Erlösung".

5. Ich fand, dass deine Formulierung der realen Situation, in der sich Opfer befinden, nicht gerecht wird.

6. Wenn es ein Einverständnis zwischen Sadist und Masochist gibt, dann kann ich mir keinen anderen Grund vorstellen, als dass der Masochist durch dieses Verhältnis Zugang zu seinem Leid behält, das nun einmal zentral zu seinem Schicksal gehört. Dass das genussvoll sein soll übersteigt meine Vorstellungskraft, und selbst wenn es das auch geben sollte, halte ich es im Dienste der Opfer, die nach Auswegen aus ihrer Situation suchen, für inhuman, aus der Ausnahme eine Regel zu formulieren.

Liebe Grüße von Kaawi :)
Hallo Kaawi!
Zu 1.:
Ich gebe zu, dass meine Formulierung dieses Missverständnis hervorrufen konnte...
Hinter der Täter- und der Opfer-Rolle steckt wahrscheinlich zunächst eine unbewusste Pathologie, die aber prinzipiell heilbar ist...über den Prozess der Selbst-Erkenntnis (z.B. therapeutischer Art).
Zu 2.:
Ja, zunächst scheint der Mensch irgendwie in seinem (unbewussten) "Käfig" gefangen zu sein ...Vielleicht hat er es sich sogar wohnlich darin eingerichtet, und will, wie der Vogel, dem die Käfigstür geöffnet wird, gar nicht fliegen ...(Angst vor dem Neuen/Weiten/Offenen :dontknow:)
Zu 3.:
Ja, da hat der JUNG was Richtiges gesehen, vermute ich ....Ich schreibe statt "verrückt" auch gerne: ver-rückt...
Zu 4.:
Da hat er wohl recht...Erlösung bedeutet u.a. Lösung - auch von vertrauten pathologischen Mustern/Verstrickungen usw.
Zu 5.:
Okay! Vielleicht wollte ich durch meine Formulierung auch ein wenig provozieren ...
Zu 6.:
Ja, das Einverständnis zwischen Sadist und Masochist ist wohl eher ein Grenzfall menschlicher Beziehungen - und beide sind mehr oder weniger seelisch krank/beschädigt/traumatisiert ...oder so ähnlich ...zumindest aus einer klinischen/psychopathologischen Beobachter-Perspektive ...
Liebe Grüße von moebius
 
AW: die Urmutter der Religionen

Hallo Kaawi!
Zu 1.:
Ich gebe zu, dass meine Formulierung dieses Missverständnis hervorrufen konnte...
Hinter der Täter- und der Opfer-Rolle steckt wahrscheinlich zunächst eine unbewusste Pathologie, die aber prinzipiell heilbar ist...über den Prozess der Selbst-Erkenntnis (z.B. therapeutischer Art).
Zu 2.:
Ja, zunächst scheint der Mensch irgendwie in seinem (unbewussten) "Käfig" gefangen zu sein ...Vielleicht hat er es sich sogar wohnlich darin eingerichtet, und will, wie der Vogel, dem die Käfigstür geöffnet wird, gar nicht fliegen ...(Angst vor dem Neuen/Weiten/Offenen :dontknow:)
Zu 3.:
Ja, da hat der JUNG was Richtiges gesehen, vermute ich ....Ich schreibe statt "verrückt" auch gerne: ver-rückt...
Zu 4.:
Da hat er wohl recht...Erlösung bedeutet u.a. Lösung - auch von vertrauten pathologischen Mustern/Verstrickungen usw.
Zu 5.:
Okay! Vielleicht wollte ich durch meine Formulierung auch ein wenig provozieren ...
Zu 6.:
Ja, das Einverständnis zwischen Sadist und Masochist ist wohl eher ein Grenzfall menschlicher Beziehungen - und beide sind mehr oder weniger seelisch krank/beschädigt/traumatisiert ...oder so ähnlich ...zumindest aus einer klinischen/psychopathologischen Beobachter-Perspektive ...
Liebe Grüße von moebius

Hallo moebius,

meinetwegen können wir das jetzt so stehen lassen, auch wenn ich nicht das Gefühl habe, dass hier wirkliche Verständigung stattgefunden hat.

Sehr liebe Grüße von Kaawi :blume1:
 
AW: die Urmutter der Religionen

Hallo Kaawi!
Kann es "wirkliche Verständigung" (was immer darunter verstanden werden mag...) in einem Internet-Forum überhaupt geben :dontknow:
Gruß, moebius
 
AW: die Urmutter der Religionen

Hallo Kaawi!
Kann es "wirkliche Verständigung" (was immer darunter verstanden werden mag...) in einem Internet-Forum überhaupt geben :dontknow:
Gruß, moebius

Hi moebius,

Wieso denn nicht? Man muss sich halt entscheiden, was man will, ich sehe da nicht den großen Unterschied zwischen realer und virtueller Kommunikation.

Aber ich bin mir auch im Klaren, dass kaum jemand soviel Wert auf Verständigung legt wie ich, dass für die meisten andere Bedürfnisse Vorrang haben, und so akzeptiere ich den Umstand eben. Umso wertvoller sind dann die Ausnahmen, die es ( auch in Foren) auch immer mal wieder gibt.

Grüße von Kaawi
 
AW: die Urmutter der Religionen

Zu 1.:
Ich gebe zu, dass meine Formulierung dieses Missverständnis hervorrufen konnte...
Hinter der Täter- und der Opfer-Rolle steckt wahrscheinlich zunächst eine unbewusste Pathologie, die aber prinzipiell heilbar ist...über den Prozess der Selbst-Erkenntnis (z.B. therapeutischer Art).
Woher kommt diese Pathologie? Welcher Irrglaube liegt ihr zu Grunde?

Zu 2.:
Ja, zunächst scheint der Mensch irgendwie in seinem (unbewussten) "Käfig" gefangen zu sein ...Vielleicht hat er es sich sogar wohnlich darin eingerichtet, und will, wie der Vogel, dem die Käfigstür geöffnet wird, gar nicht fliegen ...(Angst vor dem Neuen/Weiten/Offenen :dontknow:)
Ja es gilt sein Glaubensmuster zu erkennen und aufzudecken.

Zu 3.:
Ja, da hat der JUNG was Richtiges gesehen, vermute ich ....Ich schreibe statt "verrückt" auch gerne: ver-rückt...
Verrückt ist etwas, wenn eine Sache von seinem ursprünglichen Platz an einen anderen Platz gerückt wird. Wenn Kinder z.B. für die Fehler der Eltern verantwortlich gemacht werden. Anstatt dass Eltern den Kindern helfen Fehler zu erkennen und zu korrigieren.
Zu 4.:
Da hat er wohl recht...Erlösung bedeutet u.a. Lösung - auch von vertrauten pathologischen Mustern/Verstrickungen usw.
Im Bereich von Religion/Kirche muss in Mitteleuropa heutzutage niemand mehr ein Opfer sein ...es sei denn, er profitiert unbewusst von dieser Rolle..
Ich fand, dass deine Formulierung der realen Situation, in der sich Opfer befinden, nicht gerecht wird.
Zu 5.:
Okay! Vielleicht wollte ich durch meine Formulierung auch ein wenig provozieren ...
Ich kenne zwei Formen, wie ich den Opfern und Leidenden gerecht werden kann.
1. Ich sehe in jedem Menschen Christus, der so wie er ist okay ist, als Grundvoraussetzung.
2. Ich weiß und bin mir gewiss, dass ich wie Christus mit Gott oder der Kraft die mich am Leben hält, und ohne die ich keinen Atemzug machen kann, eins bin. Dieses Selbstbewusstsein ist verloren gegangen.
Daraus folgt dann, dass ich je nach Mensch und Situation unterschiedliche Aussagen machen muss. Ein Bettler auf der Straße, der mir erklärt, weil er behindert ist, würde er schlecht behandelt werden, erkläre ich: "Wissen sie, wenn sie das glauben, kann ich ihnen hundertmal was anderes erklären. Ich werde keine Chance haben, weil sie was anderes glauben und sich selber mehr glauben."

Einer jungen Frau, die durch einen ärztlichen Kunstfehler seit Geburt spastisch gelähmt ist und im Rollstuhl sitzt. Sich regelmäßig auf die Probe im Gospelchor freut und zusätzlich Probleme mit ihren Eltern hat, die sie nicht selbständig werden lassen, sage ich, dass sie wie Christus ist. Damit ist diese Frau niemals mehr alleine mit ihrem Leid.

Meiner Spielkameradin, die seit 15 Jahren mit MS im Rollstuhl sitzt, die mir als Kind was vorgemacht hat in unbeschwerter Kindlichkeit sie ihr war kein Baum zu hoch, vermittel ich das Gleiche und helfe ihr ihr Schicksal noch mit einem Alkoholiker als Mann besser selbstverantwortlich zu gestalten.

Zu 6.:
Ja, das Einverständnis zwischen Sadist und Masochist ist wohl eher ein Grenzfall menschlicher Beziehungen - und beide sind mehr oder weniger seelisch krank/beschädigt/traumatisiert ...oder so ähnlich ...zumindest aus einer klinischen/psychopathologischen Beobachter-Perspektive ...
Liebe Grüße von moebius

Dieser Grenzfall findet allerdings überall da statt, wo die Verantwortung für das ganze Leben von sich geschoben wird und aufgeteilt und gespalten wird in eine Person die leidet und eine andere die Leiden zufügt. Hier wird von beiden Beteiligten nicht eingesehen, dass sie sich gegenseitig Schaden zufügen sondern es wird die Lust der Macht, wie der Ohnmacht auf jeweils eine Person festgeschrieben,damit wird es krampfhaft, anstatt den lustvollen Wechsel :schaukel: zu zulassen und die Erfahrung zu machen, dass sich daraus Neues entwickeln kann.
Ich meine der Beobachter einer ungesunden Beziehung sollte sich trauen, aus der Beobachterrolle zu schlüpfen und für die Integration von diesen beiden gegensätzlichen Polen sorgen. Dann wären wir wieder einen Riesen :schritt: weiter.

meint :megaphon::schaf: rg
 
AW: die Urmutter der Religionen

[

Wie wär's mit effektiver Kommunikation? :confused:



Guter Vorschlag, finde ich, Reinhard!

Liebe Grüße, Kaawi :)
 
AW: die Urmutter der Religionen

[

Wie wär's mit effektiver Kommunikation? :confused:

Guter Vorschlag, finde ich, Reinhard!

Liebe Grüße, Kaawi :)

Herzlichen Dank, Kaawi! :blume1:

Du weißt ja auch:
Das treffende Fremdwort​

bewegt mich (fast) täglich.

Außerdem suche ich immer wieder die
URMUTTER, die uns allen "aus der Seele"
spricht.

In diesem (tiefen) Sinne
grüßt Dich
Reinhard
 
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AW: die Urmutter der Religionen

Hallo Reinhard,

ja, auch ich bin permanent damit beschäftigt, nach dem "Treffenden",
dem, was das Eigentliche benennt, zu suchen.

Ich kann es nicht leiden, wenn die Sprache nicht das ausdrückt, was gemeint ist, aber umso erfüllender, wenn es dann doch ab und an gelingt, gell!

Liebe Grüße von Kaawi :)
 
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