K
kathi
Guest
zur weiblichen dreifaltigkeit
hallo harald,
vielen dank für diesen text.
mir war die dreiteilung der göttin in ebendieser weise bekannt - jedoch ohne die interessanten details der göttlichen vermählung mir dem männlichen heros.
aus astrologischer sicht gibt es dazu auch die passenden entsprechungen:
1) Die helle, jugendliche, atmosphärische Göttin, verkörpert im astralen, jagenden Mädchen, bewohnt den Himmel....hat ihre entsprechung in der VENUS, vorerst natürlich der STIER-venus. das unschuldige, jungfräuliche, starke mädchen, die amazone. die junge frau, die selbstverständlich und selbstbewusst um ihre reize und ihre schönheit weiß und sich ihre freier aussuchen kann.
doch die wunde ist ihr selbstwert, denn wenn dieser verletzt wird, dann kommt es zur vollen abhängigkeit. und das ist mAn auch im laufe der zeit passiert und wurde zur abhängigkeit von der anerkennung durch das andere geschlecht....und in weiterer folge als auswuchs zur prostitution.
2) In der Mitte, Land und Meer beherrschend, wohnt die Frauengöttin, die mit ihrer erotischen Kraft Erde und Gewässer, Tiere und Menschen fruchtbar macht und damit das Leben erhält. ....der bezug hier ist die MONDIN, oder der KREBS.
die muttergöttin, frauliche frau, befruchtete frau...in weiterer folge auch alles, was sie hervorbringt und ernährt - also das kind/die kinder.
starker bezug zur natur und umwelt, den naturgesetzen, dem ur-ozean, dem natürlichen potential der gefühle.
die wunde ist die anerkennung. wird nämlich dieses ganze potential an leben und lebensdrang nicht anerkannt, so wird es voll zurückgedrängt und kann sich nicht mehr frei entfalten - sondern muss dahinvegetieren.
sie und ihr potential wird zum opfer, das der reinen ausbeutung dient. das reduziert wird auf ihre nützlichkeit - ohne das restliche potential anzuerkennen - im gegenteil, dieses wird ausgesondert/ausgemustert.
so entwickelte es sich auch allmählich...und die erotisch/weiblichen/mütterlichen kräfte wurde z.b. im christentum stark beschnitten und auf MARIA MUTTERGOTTES reduziert. eine frau, die zwar gebar - aber jungfräulich! und sonst hatte sie auch nichts weiter zu sagen.
die totale reduktion auf mutter und heilige. sittsamkeit wurde zur einzigen tugend erhoben, damit hatten die frauen auch keine stimme mehr - alles, was sie sagten, konnte als waschweibergeschwätz runtergemacht werden.
die erotik wurde nur mehr den jungfrauen zugeschrieben - kein wunder, dass da langsam aber sicher missbrauch von mädchen vorschub geleistet wurde.
der dann noch bestraft wurde durch die forderung der jungfräulichkeit in er ersten ehe-nacht.
ein zyklus der gewalt kann beginnen.
und dieser findet grausame entsprechung in der ausbeutung unseres heimatplaneten, der ganzen welt.
für die ja die muttergöttin (mondin/krebs) ebenso steht.
3) Die Greisingöttin, die Todesgöttin als Alte Frau, welche alles Leben im Abgrund vernichtet und zugleich aus der Tiefe wiederauferstehen lässt, ist die mysteriöse Gottheit ewigen Untergangs und ewiger Wiederkehr und wohnt in der Unterwelt. Sie bestimmt die astronomischen Zyklen (Aufgang und Untergang der Sterne) und damit auch die Zyklen der Vegetation und des menschlichen Lebens. Sie ist die Herrin der kosmischen Ordnung und die Weisheit in Person. ...hat ihr entsprechung in LILITH, dem schwarzen mond.
in wahrheit zweiter brennpunkt des mondes, ein fiktiver punkt - eine größe, die gewissermaßen unsichtbar ist....aber dennoch da.
als diese wiederentdeckt in den 60-er, 70-er jahren des 20. jh....eienr zeit also, in der die emanzipation der frau riesigen vorschub erreichte.
es sind dies alle jene eigenschaften und fähigkeiten, die der weiblichkeit im laufe der entwicklung des patriarchates abgesprochen bzw. verboten wurden. stattdessen wurden sie wiederum rein den männern zugeordnet: ausgedrückt durch den entscheid über leben und tod durch den "partriarchen" (astrologische entsprechung ist SATURN/STEINBOCK).
dass ihre wunde die VERDRÄNGUNG ist, braucht - glaube ich - nicht weiter ausgeführt werden.
.....
dabei stellt die weibliche trinität ja nur die "zweite seite" der männlichen trinität von impulskraft/willenskraft und erkenntniskraft dar.....somit der "bewusste" weg zum menschen gegenüber dem intuitiven weg (als basis)zur mensch-werdung: die basis wird auf kosten der erkenntnis verdrängt und abgewertet.
wie sonst könnte bewusstheit wirken, wenn sie nicht irgendwohin bezug nehmen könnte, irgenwo ihre BASIS hätte?
alles funktioniert doch nur in der letztlichen VEREINIGUNG.
liebe grüße
kathi
Hallo Kathi,
nachfolgend die Textpassage zur "dreifaltigen Mondgöttin".
Quelle: Draxl/Nausner. Zweitgeborene der Schöpfung, S. 17/18.
Die Matriarchate entwickelten Mythologien der "Großen Göttin"; auf ihrer einfachen Stufe Mythologien der Erdgöttinen, auf ihrer entwickelten Stufe Mythologien der dreifaltigen Mondgöttin.
Der dreigegliederte Kosmos der entwickelten Matriarchate -Himmel, Land und Meer, Unterwelt-wird als vollständig von weiblichen Kräften durchdrungen gedacht. Die helle, jugendliche, atmosphärische Göttin, verkörpert im astralen, jagenden Mädchen, bewohnt den Himmel.
"In der Mitte, Land und Meer beherrschend, wohnt die Frauengöttin, die mit ihrer erotischen Kraft Erde und Gewässer, Tiere und Menschen fruchtbar macht und damit das Leben erhält".
Die Greisingöttin, die Todesgöttin als Alte Frau, welche alles Leben im Abgrund vernichtet und zugleich aus der Tiefe wiederauferstehen lässt, ist die mysteriöse Gottheit ewigen Untergangs und ewiger Wiederkehr und wohnt in der Unterwelt. Sie bestimmt die astronomischen Zyklen (Aufgang und Untergang der Sterne) und damit auch die Zyklen der Vegetation und des menschlichen Lebens. Sie ist die Herrin der kosmischen Ordnung und die Weisheit in Person. Alle drei zusammen bilden nur eine Gottheit, sie sind nicht voneinander zu trennen. Sie sind die matriarchalische Große Göttin, die erste Dreifaltigkeit. Ihr Symbol ist der Mond. Der dreifaltigen Göttin zugeordnet ist der männliche Heros. Er ist nur einer und in jeder Phase auf die Göttin bezogen. Sie gewährt ihm Anteil an Gütern und Würden in der Initiation. Mit ihm vollzieht sie die Heilige Hochzeit und sichert dadurch die Fruchtbarkeit des Kosmos. Er erfährt durch sie an sich selbst den Kreislauf von Tod und Wiederauferstehung.
In den zyklischen Jahreszeitenfesten wird die Göttin von ihrer Priesterin oder der sakralen Königin repräsentiert. Der sakrale König oder Heros repräsentiert die Menschen. Die Göttin verbindet sich mit ihm in Gestalt der Priesterin, um ihrem Volk neues Leben zu schenken.
Die Rituale werden tatsächlich vollzogen. Die Verleihung der Königswürde ist die Initiation. Durch die öffentliche Heilige Hochzeit werden alle kosmischen Regionen fruchtbargemacht. Durch das Blut des Königs, das bei seiner Opferung fließt, werden die kosmischen Regionen für das nächste Jahr fruchtbar erhalten, bis er als sein Nachfolger wiederaufersteht, wobei vom Gedanken der Seelenwanderung ausgegangen wird.
Diesen grundlegenden Mythos der dreifaltigen Göttin und ihres Heros weist Göttner-Abendroth im gesamten Mittelmeerraum, in Kleinasien bis Indien und Persien und im keltisch-germanischen Raum nach. Unter den verschiedensten Namen und in unendlich vielen Variationen wurde die Große Göttin, die Mutter allen Lebens, von den Völkern der Frühzeit verehrt.
Als Beispiel wollen wir hier Kreta anführen, dessen Einfluss auf die Entwicklung sämtlicher früher Kulturen Europas erst langsam erkannt wird. Die minoische Kultur auf Kreta ist "das paradigmatische Beispiel eines entwickelten Matriarchats". Hier liegt eine hochdifferenzierte Kultur vor mit großen Städten, komplizierten Bewässerungsanlagen für den Ackerbau, Palästen und einer differenzierten sozialen Organisation.
Überall stehen Göttinnen im Mittelpunkt der religiösen Handlungen, es gibt keinen Beweis für die Existenz eines männlichen Gottes. "Die Göttin wird gelegentlich von einem bewaffneten Akolythen eskortiert, dessen Rolle noch ungeklärt ist. Einige Vegetationsgötter müssen aber bekannt gewesen sein, denn die griechischen Mythen spielen auf Hierogamien an, die auf Kreta stattgefunden haben". Der Kult kreiste um die Mysterien von Leben, Tod und Wiedergeburt.
Die mit " ..... " = Anführungszeichen geschriebenen Sätze sind dem Buch von Heide Göttner-Abendroth, Die Göttin und ihr Heros. Die matriarchalen Religionen in Mythos, Märchen und Dichtung, München 1980, entnommen (lt. Fußnoten von Draxl/Nausner).
M.f.G.,
Harald
hallo harald,
vielen dank für diesen text.
mir war die dreiteilung der göttin in ebendieser weise bekannt - jedoch ohne die interessanten details der göttlichen vermählung mir dem männlichen heros.
aus astrologischer sicht gibt es dazu auch die passenden entsprechungen:
1) Die helle, jugendliche, atmosphärische Göttin, verkörpert im astralen, jagenden Mädchen, bewohnt den Himmel....hat ihre entsprechung in der VENUS, vorerst natürlich der STIER-venus. das unschuldige, jungfräuliche, starke mädchen, die amazone. die junge frau, die selbstverständlich und selbstbewusst um ihre reize und ihre schönheit weiß und sich ihre freier aussuchen kann.
doch die wunde ist ihr selbstwert, denn wenn dieser verletzt wird, dann kommt es zur vollen abhängigkeit. und das ist mAn auch im laufe der zeit passiert und wurde zur abhängigkeit von der anerkennung durch das andere geschlecht....und in weiterer folge als auswuchs zur prostitution.
2) In der Mitte, Land und Meer beherrschend, wohnt die Frauengöttin, die mit ihrer erotischen Kraft Erde und Gewässer, Tiere und Menschen fruchtbar macht und damit das Leben erhält. ....der bezug hier ist die MONDIN, oder der KREBS.
die muttergöttin, frauliche frau, befruchtete frau...in weiterer folge auch alles, was sie hervorbringt und ernährt - also das kind/die kinder.
starker bezug zur natur und umwelt, den naturgesetzen, dem ur-ozean, dem natürlichen potential der gefühle.
die wunde ist die anerkennung. wird nämlich dieses ganze potential an leben und lebensdrang nicht anerkannt, so wird es voll zurückgedrängt und kann sich nicht mehr frei entfalten - sondern muss dahinvegetieren.
sie und ihr potential wird zum opfer, das der reinen ausbeutung dient. das reduziert wird auf ihre nützlichkeit - ohne das restliche potential anzuerkennen - im gegenteil, dieses wird ausgesondert/ausgemustert.
so entwickelte es sich auch allmählich...und die erotisch/weiblichen/mütterlichen kräfte wurde z.b. im christentum stark beschnitten und auf MARIA MUTTERGOTTES reduziert. eine frau, die zwar gebar - aber jungfräulich! und sonst hatte sie auch nichts weiter zu sagen.
die totale reduktion auf mutter und heilige. sittsamkeit wurde zur einzigen tugend erhoben, damit hatten die frauen auch keine stimme mehr - alles, was sie sagten, konnte als waschweibergeschwätz runtergemacht werden.
die erotik wurde nur mehr den jungfrauen zugeschrieben - kein wunder, dass da langsam aber sicher missbrauch von mädchen vorschub geleistet wurde.
der dann noch bestraft wurde durch die forderung der jungfräulichkeit in er ersten ehe-nacht.
ein zyklus der gewalt kann beginnen.
und dieser findet grausame entsprechung in der ausbeutung unseres heimatplaneten, der ganzen welt.
für die ja die muttergöttin (mondin/krebs) ebenso steht.
3) Die Greisingöttin, die Todesgöttin als Alte Frau, welche alles Leben im Abgrund vernichtet und zugleich aus der Tiefe wiederauferstehen lässt, ist die mysteriöse Gottheit ewigen Untergangs und ewiger Wiederkehr und wohnt in der Unterwelt. Sie bestimmt die astronomischen Zyklen (Aufgang und Untergang der Sterne) und damit auch die Zyklen der Vegetation und des menschlichen Lebens. Sie ist die Herrin der kosmischen Ordnung und die Weisheit in Person. ...hat ihr entsprechung in LILITH, dem schwarzen mond.
in wahrheit zweiter brennpunkt des mondes, ein fiktiver punkt - eine größe, die gewissermaßen unsichtbar ist....aber dennoch da.
als diese wiederentdeckt in den 60-er, 70-er jahren des 20. jh....eienr zeit also, in der die emanzipation der frau riesigen vorschub erreichte.
es sind dies alle jene eigenschaften und fähigkeiten, die der weiblichkeit im laufe der entwicklung des patriarchates abgesprochen bzw. verboten wurden. stattdessen wurden sie wiederum rein den männern zugeordnet: ausgedrückt durch den entscheid über leben und tod durch den "partriarchen" (astrologische entsprechung ist SATURN/STEINBOCK).
dass ihre wunde die VERDRÄNGUNG ist, braucht - glaube ich - nicht weiter ausgeführt werden.
.....
dabei stellt die weibliche trinität ja nur die "zweite seite" der männlichen trinität von impulskraft/willenskraft und erkenntniskraft dar.....somit der "bewusste" weg zum menschen gegenüber dem intuitiven weg (als basis)zur mensch-werdung: die basis wird auf kosten der erkenntnis verdrängt und abgewertet.
wie sonst könnte bewusstheit wirken, wenn sie nicht irgendwohin bezug nehmen könnte, irgenwo ihre BASIS hätte?
alles funktioniert doch nur in der letztlichen VEREINIGUNG.
liebe grüße
kathi