• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

die Urmutter der Religionen

zur weiblichen dreifaltigkeit

Hallo Kathi,
nachfolgend die Textpassage zur "dreifaltigen Mondgöttin".
Quelle: Draxl/Nausner. Zweitgeborene der Schöpfung, S. 17/18.

Die Matriarchate entwickelten Mythologien der "Großen Göttin"; auf ihrer einfachen Stufe Mythologien der Erdgöttinen, auf ihrer entwickelten Stufe Mythologien der dreifaltigen Mondgöttin.
Der dreigegliederte Kosmos der entwickelten Matriarchate -Himmel, Land und Meer, Unterwelt-wird als vollständig von weiblichen Kräften durchdrungen gedacht. Die helle, jugendliche, atmosphärische Göttin, verkörpert im astralen, jagenden Mädchen, bewohnt den Himmel.
"In der Mitte, Land und Meer beherrschend, wohnt die Frauengöttin, die mit ihrer erotischen Kraft Erde und Gewässer, Tiere und Menschen fruchtbar macht und damit das Leben erhält".
Die Greisingöttin, die Todesgöttin als Alte Frau, welche alles Leben im Abgrund vernichtet und zugleich aus der Tiefe wiederauferstehen lässt, ist die mysteriöse Gottheit ewigen Untergangs und ewiger Wiederkehr und wohnt in der Unterwelt. Sie bestimmt die astronomischen Zyklen (Aufgang und Untergang der Sterne) und damit auch die Zyklen der Vegetation und des menschlichen Lebens. Sie ist die Herrin der kosmischen Ordnung und die Weisheit in Person. Alle drei zusammen bilden nur eine Gottheit, sie sind nicht voneinander zu trennen. Sie sind die matriarchalische Große Göttin, die erste Dreifaltigkeit. Ihr Symbol ist der Mond. Der dreifaltigen Göttin zugeordnet ist der männliche Heros. Er ist nur einer und in jeder Phase auf die Göttin bezogen. Sie gewährt ihm Anteil an Gütern und Würden in der Initiation. Mit ihm vollzieht sie die Heilige Hochzeit und sichert dadurch die Fruchtbarkeit des Kosmos. Er erfährt durch sie an sich selbst den Kreislauf von Tod und Wiederauferstehung.
In den zyklischen Jahreszeitenfesten wird die Göttin von ihrer Priesterin oder der sakralen Königin repräsentiert. Der sakrale König oder Heros repräsentiert die Menschen. Die Göttin verbindet sich mit ihm in Gestalt der Priesterin, um ihrem Volk neues Leben zu schenken.
Die Rituale werden tatsächlich vollzogen. Die Verleihung der Königswürde ist die Initiation. Durch die öffentliche Heilige Hochzeit werden alle kosmischen Regionen fruchtbargemacht. Durch das Blut des Königs, das bei seiner Opferung fließt, werden die kosmischen Regionen für das nächste Jahr fruchtbar erhalten, bis er als sein Nachfolger wiederaufersteht, wobei vom Gedanken der Seelenwanderung ausgegangen wird.
Diesen grundlegenden Mythos der dreifaltigen Göttin und ihres Heros weist Göttner-Abendroth im gesamten Mittelmeerraum, in Kleinasien bis Indien und Persien und im keltisch-germanischen Raum nach. Unter den verschiedensten Namen und in unendlich vielen Variationen wurde die Große Göttin, die Mutter allen Lebens, von den Völkern der Frühzeit verehrt.
Als Beispiel wollen wir hier Kreta anführen, dessen Einfluss auf die Entwicklung sämtlicher früher Kulturen Europas erst langsam erkannt wird. Die minoische Kultur auf Kreta ist "das paradigmatische Beispiel eines entwickelten Matriarchats". Hier liegt eine hochdifferenzierte Kultur vor mit großen Städten, komplizierten Bewässerungsanlagen für den Ackerbau, Palästen und einer differenzierten sozialen Organisation.
Überall stehen Göttinnen im Mittelpunkt der religiösen Handlungen, es gibt keinen Beweis für die Existenz eines männlichen Gottes. "Die Göttin wird gelegentlich von einem bewaffneten Akolythen eskortiert, dessen Rolle noch ungeklärt ist. Einige Vegetationsgötter müssen aber bekannt gewesen sein, denn die griechischen Mythen spielen auf Hierogamien an, die auf Kreta stattgefunden haben". Der Kult kreiste um die Mysterien von Leben, Tod und Wiedergeburt.


Die mit " ..... " = Anführungszeichen geschriebenen Sätze sind dem Buch von Heide Göttner-Abendroth, Die Göttin und ihr Heros. Die matriarchalen Religionen in Mythos, Märchen und Dichtung, München 1980, entnommen (lt. Fußnoten von Draxl/Nausner).

M.f.G.,
Harald

hallo harald,
vielen dank für diesen text.
mir war die dreiteilung der göttin in ebendieser weise bekannt - jedoch ohne die interessanten details der göttlichen vermählung mir dem männlichen heros.

aus astrologischer sicht gibt es dazu auch die passenden entsprechungen:

1) Die helle, jugendliche, atmosphärische Göttin, verkörpert im astralen, jagenden Mädchen, bewohnt den Himmel....hat ihre entsprechung in der VENUS, vorerst natürlich der STIER-venus. das unschuldige, jungfräuliche, starke mädchen, die amazone. die junge frau, die selbstverständlich und selbstbewusst um ihre reize und ihre schönheit weiß und sich ihre freier aussuchen kann.
doch die wunde ist ihr selbstwert, denn wenn dieser verletzt wird, dann kommt es zur vollen abhängigkeit. und das ist mAn auch im laufe der zeit passiert und wurde zur abhängigkeit von der anerkennung durch das andere geschlecht....und in weiterer folge als auswuchs zur prostitution.

2) In der Mitte, Land und Meer beherrschend, wohnt die Frauengöttin, die mit ihrer erotischen Kraft Erde und Gewässer, Tiere und Menschen fruchtbar macht und damit das Leben erhält. ....der bezug hier ist die MONDIN, oder der KREBS.
die muttergöttin, frauliche frau, befruchtete frau...in weiterer folge auch alles, was sie hervorbringt und ernährt - also das kind/die kinder.
starker bezug zur natur und umwelt, den naturgesetzen, dem ur-ozean, dem natürlichen potential der gefühle.
die wunde ist die anerkennung. wird nämlich dieses ganze potential an leben und lebensdrang nicht anerkannt, so wird es voll zurückgedrängt und kann sich nicht mehr frei entfalten - sondern muss dahinvegetieren.
sie und ihr potential wird zum opfer, das der reinen ausbeutung dient. das reduziert wird auf ihre nützlichkeit - ohne das restliche potential anzuerkennen - im gegenteil, dieses wird ausgesondert/ausgemustert.
so entwickelte es sich auch allmählich...und die erotisch/weiblichen/mütterlichen kräfte wurde z.b. im christentum stark beschnitten und auf MARIA MUTTERGOTTES reduziert. eine frau, die zwar gebar - aber jungfräulich! und sonst hatte sie auch nichts weiter zu sagen.
die totale reduktion auf mutter und heilige. sittsamkeit wurde zur einzigen tugend erhoben, damit hatten die frauen auch keine stimme mehr - alles, was sie sagten, konnte als waschweibergeschwätz runtergemacht werden.
die erotik wurde nur mehr den jungfrauen zugeschrieben - kein wunder, dass da langsam aber sicher missbrauch von mädchen vorschub geleistet wurde.
der dann noch bestraft wurde durch die forderung der jungfräulichkeit in er ersten ehe-nacht.
ein zyklus der gewalt kann beginnen.
und dieser findet grausame entsprechung in der ausbeutung unseres heimatplaneten, der ganzen welt.

für die ja die muttergöttin (mondin/krebs) ebenso steht.

3) Die Greisingöttin, die Todesgöttin als Alte Frau, welche alles Leben im Abgrund vernichtet und zugleich aus der Tiefe wiederauferstehen lässt, ist die mysteriöse Gottheit ewigen Untergangs und ewiger Wiederkehr und wohnt in der Unterwelt. Sie bestimmt die astronomischen Zyklen (Aufgang und Untergang der Sterne) und damit auch die Zyklen der Vegetation und des menschlichen Lebens. Sie ist die Herrin der kosmischen Ordnung und die Weisheit in Person. ...hat ihr entsprechung in LILITH, dem schwarzen mond.

in wahrheit zweiter brennpunkt des mondes, ein fiktiver punkt - eine größe, die gewissermaßen unsichtbar ist....aber dennoch da.
als diese wiederentdeckt in den 60-er, 70-er jahren des 20. jh....eienr zeit also, in der die emanzipation der frau riesigen vorschub erreichte.

es sind dies alle jene eigenschaften und fähigkeiten, die der weiblichkeit im laufe der entwicklung des patriarchates abgesprochen bzw. verboten wurden. stattdessen wurden sie wiederum rein den männern zugeordnet: ausgedrückt durch den entscheid über leben und tod durch den "partriarchen" (astrologische entsprechung ist SATURN/STEINBOCK).

dass ihre wunde die VERDRÄNGUNG ist, braucht - glaube ich - nicht weiter ausgeführt werden.

.....

dabei stellt die weibliche trinität ja nur die "zweite seite" der männlichen trinität von impulskraft/willenskraft und erkenntniskraft dar.....somit der "bewusste" weg zum menschen gegenüber dem intuitiven weg (als basis)zur mensch-werdung: die basis wird auf kosten der erkenntnis verdrängt und abgewertet.

wie sonst könnte bewusstheit wirken, wenn sie nicht irgendwohin bezug nehmen könnte, irgenwo ihre BASIS hätte?
alles funktioniert doch nur in der letztlichen VEREINIGUNG.

liebe grüße
kathi
 
Werbung:
AW: zur weiblichen dreifaltigkeit

hallo harald,
vielen dank für diesen text.
mir war die dreiteilung der göttin in ebendieser weise bekannt - jedoch ohne die interessanten details der göttlichen vermählung mir dem männlichen heros.

aus astrologischer sicht gibt es dazu auch die passenden entsprechungen:

1) Die helle, jugendliche, atmosphärische Göttin, verkörpert im astralen, jagenden Mädchen, bewohnt den Himmel....hat ihre entsprechung in der VENUS, vorerst natürlich der STIER-venus. das unschuldige, jungfräuliche, starke mädchen, die amazone. die junge frau, die selbstverständlich und selbstbewusst um ihre reize und ihre schönheit weiß und sich ihre freier aussuchen kann.
doch die wunde ist ihr selbstwert, denn wenn dieser verletzt wird, dann kommt es zur vollen abhängigkeit. und das ist mAn auch im laufe der zeit passiert und wurde zur abhängigkeit von der anerkennung durch das andere geschlecht....und in weiterer folge als auswuchs zur prostitution.

2) In der Mitte, Land und Meer beherrschend, wohnt die Frauengöttin, die mit ihrer erotischen Kraft Erde und Gewässer, Tiere und Menschen fruchtbar macht und damit das Leben erhält. ....der bezug hier ist die MONDIN, oder der KREBS.
die muttergöttin, frauliche frau, befruchtete frau...in weiterer folge auch alles, was sie hervorbringt und ernährt - also das kind/die kinder.
starker bezug zur natur und umwelt, den naturgesetzen, dem ur-ozean, dem natürlichen potential der gefühle.
die wunde ist die anerkennung. wird nämlich dieses ganze potential an leben und lebensdrang nicht anerkannt, so wird es voll zurückgedrängt und kann sich nicht mehr frei entfalten - sondern muss dahinvegetieren.
sie und ihr potential wird zum opfer, das der reinen ausbeutung dient. das reduziert wird auf ihre nützlichkeit - ohne das restliche potential anzuerkennen - im gegenteil, dieses wird ausgesondert/ausgemustert.
so entwickelte es sich auch allmählich...und die erotisch/weiblichen/mütterlichen kräfte wurde z.b. im christentum stark beschnitten und auf MARIA MUTTERGOTTES reduziert. eine frau, die zwar gebar - aber jungfräulich! und sonst hatte sie auch nichts weiter zu sagen.
die totale reduktion auf mutter und heilige. sittsamkeit wurde zur einzigen tugend erhoben, damit hatten die frauen auch keine stimme mehr - alles, was sie sagten, konnte als waschweibergeschwätz runtergemacht werden.
die erotik wurde nur mehr den jungfrauen zugeschrieben - kein wunder, dass da langsam aber sicher missbrauch von mädchen vorschub geleistet wurde.
der dann noch bestraft wurde durch die forderung der jungfräulichkeit in er ersten ehe-nacht.
ein zyklus der gewalt kann beginnen.
und dieser findet grausame entsprechung in der ausbeutung unseres heimatplaneten, der ganzen welt.

für die ja die muttergöttin (mondin/krebs) ebenso steht.

3) Die Greisingöttin, die Todesgöttin als Alte Frau, welche alles Leben im Abgrund vernichtet und zugleich aus der Tiefe wiederauferstehen lässt, ist die mysteriöse Gottheit ewigen Untergangs und ewiger Wiederkehr und wohnt in der Unterwelt. Sie bestimmt die astronomischen Zyklen (Aufgang und Untergang der Sterne) und damit auch die Zyklen der Vegetation und des menschlichen Lebens. Sie ist die Herrin der kosmischen Ordnung und die Weisheit in Person. ...hat ihr entsprechung in LILITH, dem schwarzen mond.

in wahrheit zweiter brennpunkt des mondes, ein fiktiver punkt - eine größe, die gewissermaßen unsichtbar ist....aber dennoch da.
als diese wiederentdeckt in den 60-er, 70-er jahren des 20. jh....eienr zeit also, in der die emanzipation der frau riesigen vorschub erreichte.

es sind dies alle jene eigenschaften und fähigkeiten, die der weiblichkeit im laufe der entwicklung des patriarchates abgesprochen bzw. verboten wurden. stattdessen wurden sie wiederum rein den männern zugeordnet: ausgedrückt durch den entscheid über leben und tod durch den "partriarchen" (astrologische entsprechung ist SATURN/STEINBOCK).

dass ihre wunde die VERDRÄNGUNG ist, braucht - glaube ich - nicht weiter ausgeführt werden.

.....

dabei stellt die weibliche trinität ja nur die "zweite seite" der männlichen trinität von impulskraft/willenskraft und erkenntniskraft dar.....somit der "bewusste" weg zum menschen gegenüber dem intuitiven weg (als basis)zur mensch-werdung: die basis wird auf kosten der erkenntnis verdrängt und abgewertet.

wie sonst könnte bewusstheit wirken, wenn sie nicht irgendwohin bezug nehmen könnte, irgenwo ihre BASIS hätte?
alles funktioniert doch nur in der letztlichen VEREINIGUNG.

liebe grüße
kathi


Hallo Kathi!

Mich erinnert diese mythologisch - kulturelle Auseinandersetzung an einen koreanischen Spielfilm, welcher den Konflikt zwischen Kora und Japan zeigt. Eigentlich ein politischer Kriegsfilm, geht es aber um die heilige Sichel (Sichelmond) der koreanischen Mondgöttin, welche Korea als etwas weibliches, sanftes und auch erotisch - feminin-intellektuelles darstellt, Der Film hat mich deshalb beeindruckt, weil er politische Konflikte in einen metaphysischen Kontext stellt. Japan, als streng patriarchal regiertes und strukturiertes Land sowle Gesellschaft bildet damit einen großen Widerspruch zu Korea und lässt auch erkennen, wie unterschiedlich asiatische Kulturen sind (Titel: Lost Memories, Korea).

Liebe Grüße
Kultus Maximus
 
AW: zur weiblichen dreifaltigkeit

doch die wunde ist ihr selbstwert, denn wenn dieser verletzt wird, dann kommt es zur vollen abhängigkeit. und das ist mAn auch im laufe der zeit passiert und wurde zur abhängigkeit von der anerkennung durch das andere geschlecht....und in weiterer folge als auswuchs zur prostitution.

erotisch/weiblichen/mütterlichen kräfte wurde z.b. im christentum stark beschnitten und auf MARIA MUTTERGOTTES reduziert. eine frau, die zwar gebar - aber jungfräulich! und sonst hatte sie auch nichts weiter zu sagen.
die totale reduktion auf mutter und heilige. sittsamkeit wurde zur einzigen tugend erhoben, damit hatten die frauen auch keine stimme mehr - alles, was sie sagten, konnte als waschweibergeschwätz runtergemacht werden.
...hat ihr entsprechung in LILITH[/COLOR]


Hallo Kathi,
ich möchte dir Folgendes antworten:

Zu Abs. 1:
Was ist, wenn eine Frau/ein Mädchen gar nicht auf Anerkennung durch Männer aus ist? Und von einer möglichen Abhängigkeit auf psychischer Ebene sofort auf den Auswuchs der Prostitution zu schließen, finde ich schon sehr pessimistisch!

Zu Abs. 2:
Die Erotik wurde im Christentum nicht nur m. E. weitgehend eliminiert. Der Grund dafür soll die Urangst der Männer vor einer freien weiblichen Sexualität sein. Es ist anscheinend eine spezifisch männliche Eigenschaft, alles das zu kontrollieren, wovor man (oder besser: Mann) Angst hat!
LILITH war meines Wissens nach die erste emanzipierte Frau in der jüdischen Mythologie.

Liebe Grüße,
Harald
 
zur prostitution:

hallo harald,
zu 1) wenn das thema "selbstwert" lautet, dann ist alles gebongt, wenn der betreffende mensch (mann oder frau) um den eigenen wert bescheid weiß.
in diesem fall ist er/sie nicht auf die bestätigung von außen angewiesen.

ist das aber nicht der fall, dann beginnt die spirale der fragerei: "bin ich (dir) was wert? - was bin ich (dir) wert? - was ist mein körper (dir) wert?"

und eine solche phase kennt wahrscheinlich fast jede junge frau, deren weibliche reize sich allmählich entfalten.....denn dies leitet das spiel der anziehung zwischen mann und frau ja ein.....dieses gesehen werden wollen.....dieses begehrt werden wollen.
ich glaube also, dass eine solche phase mehr oder weniger zur entwicklung eines mädchens zur frau gehört - wenn auch nur vorübergehend.

und daher ist diese entwicklung für mich (als frau) ganz leicht nachzuvollziehen. und sie ist mEn kein pessimismus, sondern eine erklärung für das entstehen (die wurzel) der prostitution.
nämlich dann, wenn diese entwicklung auf dieser stufe stehenbleibt und generell der wert der weiblichkeit in frage gestellt ist.

wenn dann noch dazukommt, dass
Harald schrieb:
Die Erotik wurde im Christentum nicht nur m. E. weitgehend eliminiert. Der Grund dafür soll die Urangst der Männer vor einer freien weiblichen Sexualität sein. Es ist anscheinend eine spezifisch männliche Eigenschaft, alles das zu kontrollieren, wovor man (oder besser: Mann) Angst hat!
, dann kann mensch doch nur noch umso besser das phänomen prostitution verstehen.

mEn hängt es ganz wesentlich mit der unterdrückung der frau/verdrängung der weiblichen werte zusammen. und damit, dass sie nur mehr auf ihren körper reduziert wird - der aber als "sünde/sündhaft" gilt.

ich hoffe, deine fragen damit beantwortet zu haben.

denn ich finde, dass meine ausführungen im grunde sehr gut zu der von dir erwähnten weiblichen dreifaltigkeit passen.

liebe grüße
kathi
 
AW: die Urmutter der Religionen

Liebe Kathi,

der Wunsch "begehrt zu werden" ist m. E. wahrscheinlich bei allen Menschen vorhanden, nicht nur bei Frauen. Dass Frauen ihre Ausstrahlung und Wirkung auf Männer im Allgemeinen "testen", ist grundsätzlich nichts Neues. Das kann z. B. auch im Rahmen eines Flirts geschehen. Ich erachte ein solches Verhalten als durchaus "normal", das recht lustig sein kann. Aber daraus eine latente Veranlagung aller (!) Frauen zur Prostitution "herauslesen" zu wollen, halte ich deinen "Geschlechtsgenossinnen" gegenüber für äußerst unfair! Das möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich festhalten!
Ich habe einmal gelesen, dass Frauen, die sich freiwillig (!) prostituieren, gravierende psychische Störungen aufweisen. Davon bin ich auch überzeugt.
Noch ein Wort zum Christentum: Die ideale Frau im Christentum war (ist?) keusch, beinahe jungfräulich, ja fast schon desinteressiert an sexuellen Aktivitäten jeder Art. Wie soll ein solches Ideal die Prostitution fördern?
Gerade die Körperlichkeit wurde (wird?) im Christentum strikt ausgeklammert,
da diese eine Quelle ständiger Schwäche und somit Sünde ist.
Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach! Woher stammt deines Erachtens dieser Spruch?

Liebe Grüße,
Harald
 
zur prostitution

lieber harald,
habe lange nicht geantwortet.
ein grund dafür ist, dass ich einfach nur überrascht war von deiner obigen aussage. wenngleich es mich freut, dass du uns frauen so verteidigst, so muss ich schon ausdrücklich sagen, dass ich die sache schon so sehe,
dass in jeder frau latent die veranlagung zur prostitution vorhanden ist....ebenso wie in jedem mann latent die veranlagung zum krieger vorhanden ist.

doch wie bei all diesen archetypischen erscheinungsformen ist und bleibt die frage jene, OB diese veranlagungen im realen leben des einzelnen menschenwesens auch zum ausbruch kommen können/müssen/dürfen.

dem wesen der jungfräulichen mondgöttin (die ich dem tierkreiszeichen STIER gleichsetzte) habe ich die prostitution als WUNDE - sprich: als unerlöste eigenschaft - zugeordnet. sie tritt dann in erscheinung, wenn die grundlegenden eigenschaften von ihr nicht in verbindung mit dem gegenüber gelebt werden können --> und sich daher ein krankhaftes verhalten ausbilden muss.

so sehe ich das bei ALLEN krankhaften eigenschaften von menschen schlechthin. also bei allen psychischen störungen und erkrankungen.

prostitution ist mAn ein menschliches "fehl"verhalten. und zwar eines der handelnden personen (hure und freier und zuhälter) - und des weiteren eines der gesellschaft als solcher, IN DER dieses verhalten vorkommt.

und es passt vorzüglich als ergänzung zum prüden christentum, welches die normale sexualität der frauen (aber natürlich auch der männer!) flächendeckend leugnet und diese ureigenste eigenschaft beider geschlechter nur mehr "sündigen" weibern und "verführten" mannsbildern zuschanzt.

wenn der sex als solches zum TABU wird, dann sucht er (der sex, die kraft der fruchtbarkeit) sich andere - pathologische - formen.
so einfach sehe ich das.

und unsere "gottlose" gesellschaft ist nun langsam dabei, diese jahrhunderte andauernden konzeptiven störungen der kirchlichen obrigkeiten aufzudröseln und zu bereinigen....auch wenn das mithilfe von beate uhse u.dergl. geschehen muss.
ich persönlich bin froh, dass dies nun geschieht.

liebe grüße
kathi
 
AW: die Urmutter der Religionen

Liebe Kathi,
es entspricht schlicht und einfach nicht meinen persönlichen
Erfahrungen, dass in jeder Frau eine Veranlagung zur Prostitution schlummert.
Wobei Prostitution lt. Duden die gewerbsmäßige Ausübung des Geschlechtsverkehrs bedeutet, also auch den homosexuellen Bereich einschließt. Darüberhinaus bin ich einfach kein Anhänger des Eva-Mythos im AT, der Frauen grundsätzlich als suspekte Wesen erscheinen lässt.
Jedenfalls kann man Prostitution als sexuelle Aktivitäten beschreiben, die nicht dem Lustgewinn, sondern lediglich dem materiellen Gewinn dienen. Und gerade darin liegt das für mich Abartige der Prostitution: Aus dem (weiblichen)
Körper eine Ware machen unter völliger Ignoranz der psychischen Ebene. Möglicherweise gibt es Frauen mit einem Hang zum Masochismus, die eine Befriedigung erfahren, wenn sie wie Tiere behandelt werden. Aber noch einmal: Ich wage zu behaupten, dass eine Frau mit einer "gesunden" Seele niemals freiwillig (!) die Prostitution ausüben würde. Daran kann auch deine Theorie nichts ändern. Außerdem gilt es inzwischen als erwiesen, dass Frauen, deren hetereosexuelle Intensionen unbefriedigt bleiben, sich mit großer Wahrscheinlichkeit homosexuellen Aktivitäten zuwenden. Eine latente bisexuelle Veranlagung bei Frauen (Copyright by Dr. Gerti Senger bzw. Kronenzeitung) ist also eher anzunehmen, als eine solche zur Prostitution. Die Stereotype Frau = Hure, Mann = Krieger kann ich beim besten Willen nicht akzeptieren.
Liebe Grüße,
Harald
 
zum thema prostitution

Aber noch einmal: Ich wage zu behaupten, dass eine Frau mit einer "gesunden" Seele niemals freiwillig (!) die Prostitution ausüben würde.
ganz deiner meinung. harald ich verstehe deine einwände eigentlich überhaupt nicht. ich hab doch ausdrücklich gesagt, dass es nur dann zur prostitution kommt, wenn da einiges schief läuft.
Außerdem gilt es inzwischen als erwiesen, dass Frauen, deren hetereosexuelle Intensionen unbefriedigt bleiben, sich mit großer Wahrscheinlichkeit homosexuellen Aktivitäten zuwenden. Eine latente bisexuelle Veranlagung bei Frauen (Copyright by Dr. Gerti Senger bzw. Kronenzeitung) ist also eher anzunehmen, als eine solche zur Prostitution.
das mit der bisexualität erscheint mir aber unausgegoren. ehrlich. ich will frau senger ja nicht zu nahe treten, aber diesen einfachen rückschluss kann ich nicht ziehen.
denn es kommt doch sehr wohl auf die allgemeinen umstände an, WIE sich die verkorkste sexualität einen ausweg sucht. wenn da gewalt, unterwerfung und sexuelles interesse von männern mitspielt, wie es in patriarchaten der fall ist, dann ist doch der weg zur prostitution frei. ...und dieser weg wird sich durchsetzen und ausdrücken - so wie es doch in unseren gesellschaften geschehen ist.

bisexualität ist natürlich auch eine latente anlage....ebenfalls in jeder frau vorhanden....so wie die vielen anderen LATENTEN anlagen!!!!

doch auch sie wird sich nur unter ganz bestimmten umständen im einzelfall (oder einer gruppe) ausformen. z.b. dann, wenn die abscheu vor männern übergroß ist, und der selbstwert doch einigermaßen ausgeprägt ist,
oder wenn das thema männer nicht wirklich ausgelebt werden kann, weil z.b. keine (oder nur wenige) vorhanden sind.... (diese aufzählung hat keinen anspruch auf vollkommenheit!)

welche ausnahmen von der regel der "normalen sexualität" also auftreten hängt mAn sehr von den UMSTÄNDEN aus dem UMFELD ab.
und die weisen in einem patriarchat eben oft sehr in richtung prostitution hin.
Die Stereotype Frau = Hure, Mann = Krieger kann ich beim besten Willen nicht akzeptieren.

zu den stereotypen ist zu sagen, dass sie ja nicht die einzigen sind.
denn: frau = hure und mutter und tochter und amazone und weise und lebensspenderin und priesterin und zauberin undundund...
mann = krieger und vater und sohn und heiliger und stammhalter und fährtensucher und richtungsweisender und magier undundund...

hier geht es mir doch wieder nur um ARCHETYPEN.

ist das denn wirklich so schwer zu verstehen?

was fängst du dann mit solchen inhalten wie "dreifaltige mondgöttin" an?
oder mit den inhalten zur "dreifaltigkeit" im christentum?
oder mit sonstigen aussagen, die in transzendente bereiche weisen?

haben die dann für dich überhaupt keinen bezug zur realität? zum realen menschen?
sind die nur erfunden? von wem? wofür? für wen?
oder gibt´s da zusammenhänge in das bewusstsein des einzelnen menschen...in die seelenstruktur der menschengruppe?

und: wie ist es deiner meinung nach zur prostitution gekommenen, wie ist sie entstanden?...eine einrichtung, die ja flächendeckend in unseren patriarchalen gesellschaften heimisch ist; und wenn sie es nicht ist, dann ist die verheiratung ohne eigenen willen der frau das thema...was doch im kern sehr ähnlich der prostitution ist....da willenlos und zum geschlechtsverkehr gezwungen, um (in der gruppe) zu überleben.....
- wie wurden denn die frauen, die prostitution ausüben, so "psychisch krank", dass sie sie nun über sich ergehen lassen?

was ist deine meinung dazu?

liebe grüße
kathi
 
AW: zum thema prostitution

Liebe Kathi,
nur noch ein paar Worte zur latenten bisexuellen Veranlagung von Frauen: Lt. Frau Dr. Gerti Senger entsteht bei Säuglingen bzw. Kleinkindern durch das Saugen an der Mutterbrust der erste sexuelle Reiz. Somit würde bei weiblichen "Flaschenkindern" diese bisexuelle Veranlagung fehlen. Ob diese Theorie von Frau Dr. Senger entwickelt oder übernommen wurde, weiß ich auch nicht. Wir müssen diese These ja nicht weiter verfolgen, außerdem ist mir nicht bekannt, wie weit diese These empirisch untermauert ist.

Ich muss dir aber recht geben, wenn du schreibst, dass die Enwicklung eines Menschen sehr von seiner Umwelt abhängt.

Wie schaut bei dir der weibliche bzw. männliche ARCHETYP aus?
Der Mann als Jäger und Krieger, der Frauen mit Gewalt beherrscht?
Die Frau als Sammlerin und Mutter, die von den Männern in ihrem Rudel brutal unterdrückt und kontrolliert wird?

Die Dreifaltigkeit, in welcher Ausformung auch immer, ist für mich ein Stück Religionsgeschichte bzw. reiner Mythos. Wie soll ich z. B. die christliche Dreifaltigkeit in Bezug zum realen Menschen setzen?
Lt. Religionswissenschaft stammt dieses Dogma eindeutig von Menschen. Die Fragen nach dem wofür? und für wen? kann wohl nur die Kirch beantworten.

Das Christentum und der Islam sind aus religionswissenschaftlicher Sicht eindeutig Produkte von patriarchal organisierten Gesellschaften. Du wirst doch jetzt wohl nicht behaupten wollen, dass gerade diese beiden Religionen die Prostitution befürworten, fördern oder gar fordern?

Zwangsehen wurden und werden, soweit ich jedenfalls weiß, in der Regel von den Eltern arrangiert. Ob sich aus einer Zwangsehe unbedingt die Prostitution ableiten lässt, möchte ich doch bezeifeln, so unangenehm diese Situation wahrscheinlich auch für beide "Ehepartner" sein mag. Wer oder was die Schädigung einer weiblichen Seele in einem derartigen Ausmaß verursacht, dass sich eine Frau freiwillig prostituiert, müssten wir noch disktutieren, finde ich.
Die Prostitution soll im alten Babylon von Wirtinnen ausgeübt worden sein.
Warum? Alkohol und Geld?
Liebe Grüße,
Harald
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
zur prostitution und den archetypen FRAU-MANN

lieber harald,
ich habe mir eigentlich noch nie gesonderte gedanken über prostitution und die verschiedenen formen derselben gemacht. bislang war das eigentlich kein thema von mir.

die prostitution in unserer zeit und unseren breiten ist mAn sehr wohl von patriarchalen gesellschaftsstrukturen geprägt. die frau als ware zur schnellen und versteckten lustbefriedigung ist mAn der gegenpol zur "unsexualität" der weiblichkeit, wie wir es über jahrhunderte erfahren haben. der gallionsfigur zum gegenpart ist mAn in der "heiligen maria muttergottes" ausgelagert.
eine schöne episode zur ausmerzung von nicht willfährigen frauenzimmern gipfelte im zeitalter der hexenverbrennungen, wo allem "abartigen" systematisch zu leibe gerückt wurde.

dass die verdrängung der weiblichen lust die prostitution fördert, liegt allerdings für mich klar auf der hand.
--> VERDRÄNGUNG hat immer den AUSWUCHS des GEGENPOLs zur folge.

zur prostitution im alten babylon kann ich auf die schnelle nichts sagen.
habe mich auch mit babylon noch nicht inhaltlich befasst.

doch es ist für mich generell vorstellbar, dass es auch in "nicht einschlägig patriarchalen" kulturen prostitution geben kann - nur wird sie dann wahrscheinlich andere beweggründe haben und vielleicht auch anders ausschauen.

doch prostitution kann mAn eine folge der unterdrückung der natürlichen, freien, jungfrauen-kraft sein. (also jener kraft, die in der 1. erscheinungsform der mondgöttin dargestellt wird.) so gesehen ist es dafür unerheblich, WER der/die unterdrücker/in ist....und ob der/die unterdrücker/in männer oder frauen sind.

zum ARCHETYP der frau möchte ich sagen, dass eben der gedanke der dreifaltigen MONDGÖTTIN diesen sehr schön umfassen kann.
wir haben ja schon gesagt, dass da mehrere facetten des FRAU-SEINS enthalten sind.
und in meiner sichtweise (und auch in der dreifaltigen mondgöttin) ist ja auch ein GEWALTASPEKT enthalten. die frau NUR als armes opfer des mannes ist in meinen augen viel zu einseitig - obwohl wir jetzt lebenden menschen ja sehr einseitig vom jahrhundertelangen patriarchatsdenken geprägt sind.
doch gerade diese alten gottes/göttinen-beschreibungen gehen doch weit über einseitige sichtweisen hinaus.

ich finde, sie können uns viel geben und uns zu weiterem denken und fühlen inspirieren.
bei mir funktioniert das zumindest so.

FRAU und WEIBLICHKEIT beinhaltet also viele facetten in verschiedenen spiel-arten.

so sehe ich das auch beim archetypen des mannes, welcher in der hl. dreifaltigkeit des christentums anklingt: Vater, Sohn und Geisteskraft.
doch auch hier ist es ja ein spektrum, das die männlichkeit ausdrücken soll.
ein noch besseres spektrum sehe ich persönlich in der feuer-drei-kraft des zodiaks:
MARS-SONNE-JUPITER --> männl. urkraft-männl.willenskraft-gebende erkenntniskraft.
und wahrscheinlich gibt es in den religionen noch viele götter, die diese urkraft gut und umfassend audrücken können.
da bin ich vielleicht nicht die richtige ansprechperson dafür.

so, ich hoffe, ich konnte deine fragen einigermaßen beantworten.
sende dir liebe grüße - bevor ich meine müden augen schließe und von schönerem als prostitution träume ;)
kathi
 
Zurück
Oben