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die Urmutter der Religionen

AW: die Urmutter der Religionen

1) Monismus, Dualismus, Monotheismus
wenn ein Religionsgründer die Hälfte ausblendet
und auschließlich auf seinen (gewaltätigen) Gott setzt,
dann ist das kein Monotheismus sondern Monismus

2) der Ur-Monotheismus war eine Umweltreligion
es ging um die Jahreszeiten, da diese den Arbeitsablauf bestimmten

3) am besten erkennt man die Jahreszeiten am Aspekt der Vegetation
alle griechischen Götter gehen auf Bäume zurück
die heilige Stätte war ein Baumhain

4) das Geschlecht der Bäume war weiblich
und ist es im Deutschen bis heute (Ausnahmen: der Apfel, der Ahorn, der Speierling ...)

5) das Gartenbau-Matriarchat geht auf die Jungsteinzeit zurück
das wäre die Zeit kurz nach der Sintflut

6) in einem anderen [noch älteren? entwaldete Regionen?) Matriarchat wird der Bauchnabel verehrt

7) im ältesten Matriarchat (Afrika) dreht sich alles um die Menstruation der Frau (Mondzyklus)

8) die Marienverehrung im Christentum ist ein Rest des Matriarchates

Ich habe diesen Eingangsbeitrag jetzt erneut gelesen: er besteht, wenn ich nicht irre, aus einer Reihe von Tatsachenbehauptungen. Die kann man glauben oder nicht.

Aber was ist die Frage?

Lg Frankie
 
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matriarchate

Hallo Kathi,
das ist der Artikel:

3. Jungsteinzeit
3.1.Vorstellungen einer Muttergottheit
< Lange Zeit prägten die Vorstellungen einer zentralen Muttergottheit und einer ihr untergeordneten mänlichen Person,
dem so genannten "Sohngeliebten", das Bild der Religion des Neolithikums (Gimbutas 1974; 1996; Mellaart 1967).
Als gesellschaftliche Gundlage wurde dabei zumeist ein Matriarchat postuliert, welches allerdings im archäolgischen Fundgut a priori nicht nachweisbar ist (Röder 1996).
In Catal Hüyük (Anatolien) finden sich in vielen Wohnhäusern Reliefs einer weiblichen Gottheit, einer "Urmutter". Ebenso tragen zahlreiche neolithische Tongefäße ihre Darstellung. Mehrfach wird diese Muttergottheit als Thronende dargestellt. Bekannt sind die Idole von Catal Hüyük und Hacilar, die jeweils einen "Panther-Thron" zeigen. >
Quelle:Handbuch Religonswissenschaft. Herausgegeben von Johann Figl.
ISBN 3-525-50165-X. Kapitel: Religion der Urgeschichte, Seite 94.

Ich habe aber noch in zwei anderen Büchern ( Edith Draxl / Liselotte Nausner,Zweitgeborene der Schöpfung. Frauen in
Kirche und Gesellschaft
sowie in Friedrich Heiler / Kurt Goldammer, Die Religionen der Menschheit) m. E. durchaus interessante Artikel zum Thema " Matriarchat" gefunden. Kann ich dir auch noch schreiben, wenn du willst.

Liebe Grüße,
Harald
hallo harald,
danke für deinen beitrag.
ich finde da passt ja auch die "venus von willendorf" hinein - auch wenn diese ja noch älter ist.

ich war auch einmal am frauenberg in leibnitz (stmk), wo es steinzeitliche ausgrabungen gibt. dort war eine frauenskulptur - ziemlich groß, über 20 cm....daneben eine männerskulptur nur halb so groß.
hab im google danach gesucht - aber leider, leider nix gefunden.

war aber sehr eindrucksvoll für mich damals.

ja, bitte gib dein anderes wissen hier auch noch preis.
vielen dank dafür.

liebe grüße
kathi
 
AW: die Urmutter der Religionen

Hallo Kathi,
vielleicht kann dir die Frau Dr. Steinklauber weiterhelfen. Sie war/ist mit archäologischen Ausgrabungen am Frauenberg beschäftigt.
Siehe mehr dazu unter:
http://www.museum-joanneum.at/cms/beitrag/10919448/29597998

Ich schreibe dir morgen oder übermorgen mehr zum Thema Matriarchat. Freut mich, wenn es dich interessiert. Hab nur leider jetzt keine Zeit mehr.
Liebe Grüße,
Harald
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: die Urmutter der Religionen

Hm. Ich habe die Frage immer noch nicht kapiert, die hier besprochen wird.

Lg Frankie
 
AW: die Urmutter der Religionen

Hm. Ich habe die Frage immer noch nicht kapiert, die hier besprochen wird.

die Frage lautet in etwa:

wie kann man beim SPIEGEL so doof sein,
einen Artikel zu veröffentlichen,
welcher der Frage 'Abraham - Urvater der Religionen?' ernsthaft nachgeht

1) war Abraham alteingesessener Bauer oder Nomade?
oder kam er später dazu?
das ist die Frage

2) die ganzen Jahreszahl-Datierungen sind Murks
es geht erst einmal darum, die Zeiträume mit nachvollziehbarer Geschichte zu füllen

wie war das mit dem Übergang vom Matriarchat zum Patriarchat?
was weiss man über den Vorgänger Jahwes?
wie passt das alles mit dem Klimawandel zusammen?

alles hochspekulativ
 
AW: die Urmutter der Religionen

die Frage lautet in etwa: wie kann man beim SPIEGEL so doof sein, einen Artikel zu veröffentlichen, welcher der Frage 'Abraham - Urvater der Religionen?' ernsthaft nachgeht?

Aha.

Das ist aber ein sehr wertvoller Hinweis!

Jetzt bin ich froh, dass ich gefragt habe.

Lg Frankie
 
AW: die Urmutter der Religionen

Hallo Kathi,
jetzt kommt einer der angekündigten Artikel (aus: Draxl/Nausner, Zweitgeborene der Schöpfung).

2. Die matriarchale These: Göttinnen und Frauenmacht

Seite 16:
"Dass die Religion der Ackerbaukulturen Fruchtbarkeitsreligionen waren, ist seit langem bekannt. Doch war es die Tendenz der Religionsgeschichtler - und gar der christlichen Theologen, soweit sie sich überhaupt damit beschäftigten -, diese Religion als mehr oder weniger primitive "Fruchtbarkeitskulte" darzustellen und sie den Hochreligionen gegenüberzustellen. In der Tendenz sind sie dabei durchaus einig mit den Ethnologen, die ebenfalls weitgehend die Ansicht vertreten, dass matriarchalische Gesellschaften auf primitive Kulturstufen beschränkt waren, so es sie überhaupt gegeben hat. Selbst Bachofen, von Frauen gern als Kronzeuge für das Bestehen von frühen Matriarchaten angeführt, interpretiert den Übergang vom Matriarchat zum Patriarchat als Fortschritt vom Weiblich-Stofflichen zum Männlich-Geistigen. Es ist beinahe einhellige Meinung der einschlägigen männlichen Wissenschaft, dass alles, was differenziert, strukturiert und komplex ist - seien es religiöse Vorstellungen oder gesellschaftliche Strukturen - männlich geprägt sein muss.

Es ist unbestritten ein Verdienst der feministischen Forschung, dieses einseitige Bild der Wirklichkeit hinterfragt und zurechtgerückt zu haben. Für unser religionsgeschichtliches Interesse sind vor allem die Forschungen Heide Göttner-Abendroths interessant, die sich eingehend mit matriarchalen Kulturen und Religionen beshäftigt hat.

Nach Heide Göttner-Abendroth umfassten die matriarchalen Gesellschaften einen Zeitraum von mindestens 4000 Jahren. Sie entwickelten sich von einfachen Dorfkulturen zu raffinierten Hochkulturen und umspannten die ganze besiedelte Welt.
Wenn es für uns heute so scheint, als hätte von Anfang an das Patriarchat geherrscht, so deshalb, weil Jahrhunderte männlich dominierte Geschichtsschreibung unser Geschichtsbewusstsein erst beginnen lässt, als im mittelmeerisch-europäischen Raum der Wechsel von matriarchalen zu patriarchalen Gesellschaften endgültig vollzogen war: im antiken Griechenland, wo die Unterdrückung der Frauen ohne Beispiel war."

Seite 17:
"Auch wenn es nie Matriarchate im Sinn der Umkehrung der heutigen Patriarchate - Mütterherrschaft statt Väterherrschaft - gegeben hat, so doch Gesellschaften, in denen das weibliche Prinzip das Urprinzip war. Dies drückte sich sowohl in der Religion als auch in der Organisation des Zusammenlebens aus.
Heide Göttner-Abendroth stellt die Kennzeichen einer matriarchalen Gesellschaft folgendermaßen zusammen:
Religion: Erdgöttinmythologie, Mondgöttinmythologie
Ritus: Jahreszeitenfeste der Initiation, Hochzeit, Tod und Wiederkehr
Familienstruktur/Staatsstruktur: Sippenstruktur mit Mutterrecht (Matrilinearität, Matrilokalität), Gynaikokratie (weibliche Herrschaft)
Ökonomie: Garten- und Ackerbau ( in den meisten Fällen), Boden und Bodenerzeugniss, Gemeinschaftsbesitz der Sippe.
Die Matriarchate entwickelten Mythologien der "Großen Göttin"; auf ihrer einfachen Stufe Mythologien der Erdgöttinnen, auf ihrer entwickelten Stufe Mythologien der dreifaltigen Mondgöttin."
Quelle: Edith Draxl / Liselotte Nausner, Zweitgeborene der Schöpfung, Leykam 1989,
ISBN 3-7011-7216-1.

Ich glaube, das reicht für's Erste einmal. Es gibt im Speziellen dann noch eine Abhandlung zur "dreifaltigen" Mondgöttin und eine Theorie zur Entstehung des Patriarchats.
Ich kann dir das aber gerne "nachliefern", wenn du möchtest.

Die "Kurz-Bio" der Autorinnen:
Edith Draxl, geb. 1957 in Judenburg, Studium der Theologie, Germanistik und Psychologie.
Liselotte Nausner, geb. 1953 in Linz/Donau, Theologin.

P.S.: Wenn du den nachfolgenden Link anklickst, findest du die schriftliche Kurzfassung eines Seminars von Frau Prof. Dr. Birgit HELLER. Auf Seite 3, Pkt. 1, gibt es vielleicht noch interessante Hinweise zur Entstehung von patriarchalischen Gesellschaftsordnungen und Religionen:
http://www.pensis.net/documente/21mitschriften_Rel/SE-Frauen.Weltreligionen-WS2003-070104.pdf
 
Zuletzt bearbeitet:
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matriarchat und götterpaare

lieber harald,
vielen, vielen dank.
und bitte, bitte liefere! :)

gerade die dreifaltige mondgöttin ist auch sehr interessant.

letztens hörte ich mit staunen, dass auch im alten testament ein weibliches pendant zum männlichen mono-gott existierte.
in ganz alten schriften soll diese frauengottheit noch enthalten sein....ihre attribute wurden dann aber langsam dem EINEN gott zugesprochen - bis sie irgendwann ganz unter den tisch fielen, um dann in gemilderter form an MARIA weitergereicht worden zu sein.

hast du davon schon mal was gehört?

passt gut zu den "götterpaaren" - gell?

liebe grüße
kathi
 
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