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Die Schattenseiten der Philosophie?

Hölderlin auf Mathematik-Visionen zur Zeit des Faschismus hin zu lesen bedeutet sicher etwas ganz anderes, als mit der gleichen Frage an Platon, Kepler oder Leibniz zu gehen. Er war kein Mathematiker und hat sich auch nicht wie Novalis oder Hegel intensiv mit Mathematik beschäftigt. Hier geht es um ein besseres Verständnis der tiefen Beunruhigung, die die Mathematik bei immer mehr Intellektuellen hervorrief und die zur Vorgeschichte des Faschismus gehört.

Zwei Beispiele, was gemeint ist: Robert Musil (1880 - 1942) war einige Zeit in einer österreichischen Elite-Schule ausgebildet worden und hatte dort die Generation kennen gelernt, die später Wortführer des Faschismus werden sollte. Schon 1902 begann er in "Die Verwirrungen des Zöglings Törleß" aufzuschreiben, was dort los war. Die Lehrer kommen einfach nicht vor. Kein Lehrer ist fähig zu einer "Seelenerziehung", wie sie z.B. noch wenige Jahrzehnte vorher Adalbert Stifter erfahren hat. Sie werden nicht ernst genommen. Die Schüler revoltieren nicht einmal gegen sie, nirgends auch nur eine Andeutung von "Feuerzangenbowlen"-Humor. Der Mathematiklehrer blamiert sich ebenso wie der Religionslehrer. Den Schülern fehlte jede Orientierung. Wenn überhaupt, fühlen sie sich verstanden in Gedichtzeilen wie "Sobald wir etwas aussprechen, entwerten wir es seltsam" (Maeterlinck). Nur vor der Mathematik hatte Törleß "Respekt" und vor den "fürchterlichen Dingen", die da gedacht werden. Weiß sie eine Antwort auf das Irrationale und Imaginäre, auf das Transzendente, wo es doch irrationale, imaginäre und transzendente Zahlen gibt? Der Besuch bei seinem Lehrer wird eine einzige Enttäuschung. Die Mitschüler haben solche Fragen schon lange aufgegeben und verstehen sich als eine neue Generation, wie es noch kaum eine vor ihr gegeben hatte, mit einer Freude am hemmungslosen Quälen und dem Verlust jeder Selbstachtung, die ohnegleichen sind.

Alfred Baeumler war 7 Jahre jünger als Musil. Kunsthistorische Studien bei Wölfflin hatte er bald zugunsten der "strengeren Schule" des Neukantianismus aufgegeben. "In der Atmosphäre dieser Begriffsarbeit lebte ich auf." (Baeumler, "Mein Weg als Schriftsteller", S. 241). Offenbar suchte er in einer an der Mathematik orientierten Philosophie eine Klarheit und Lösung, die ihm sonst nicht geboten werden konnte. Doch dann kamen der erste Weltkrieg, die Schriften von Pfitzner, Thomas Manns "Betrachtungen eines Unpolitischen", das Hegel- und Kierkegaard-Studium, und schließlich brach er seine logischen Studien ab. Unbewältigt blieb eine große Enttäuschung zurück. 1967 schrieb er im Rückblick:

"Ich stand im Banne einer Philosophie, die nichts anerkannte, was sich nicht auf logische Grundformen zurückführen ließ. Als ich einsah, dass aus der logischen Entwicklung der kategorischen, hypothetischen und disjunktiven Form nichts zu gewinnen war, ließ ich die Arbeit liegen." (Baeumler, "Irrationalitätsproblem", S. 353)

Stattdessen entdeckte er mit Bachofen die chthonischen Mächte und das Mutterrecht, aber auch den Hass auf die Juden. Kurz vor seinem endgültigen Bekenntnis zum Nationalsozialismus hielt er 1931 ein letztes Mal Rückschau auf "die geistesgeschichtliche Lage im Spiegel der Mathematik und Physik", bevor er 1933 als Höhepunkt seiner Antrittsvorlesung in Berlin gemeinsam mit Goebbels die erste Bücherverbrennung organisierte und damit symbolisch nicht nur die politischen Gegner vernichten, sondern die gesamte überlieferte Tradition des Wortes auslöschen wollte.

Wie ist ein Ansatz zu finden, diese Tragödie zu verstehen, ohne bei psychiatrischen Deutungen oder dem Vorwurf hemmungslosen Machtwillens stehen zu bleiben? Wie sind Verständnis und Beschönigung auseinander zu halten? Hölderlin trifft den Punkt: Eine Tragödie hat die Worte zu finden, in denen "Gott in der Gestalt des Todes gegenwärtig ist" (Hölderlin, "Anmerkungen zur Antigonae", HSA 2, S. 373). Bei den Griechen waren das solche Worte, "wo das Wort den Körper ergreift, daß dieser tödtet" (ebd., S. 374). So geschah es Ödipus, den die bloßen Worte des Orakels, die er nicht verstand, gegen allen seinen Willen zum Töten des eigenen Vaters und in die Katastrophe trieben.

Dagegen gilt heute, dass "das Wort aus begeistertem Munde schreklich ist, und tödtet" (ebd.). Hier wird nicht mehr jemand mit Worten angesprochen und dadurch zum Töten verleitet, sondern die Worte, die jemand ausspricht, haben eine eigene tötende Macht, die sich dem Willen des Sprechenden entziehen oder sogar gegen ihn richten kann. Solche Worte haben sich verselbständigt, sind unberechenbar, treffen den, der sie wie unter Zwang ausspricht, ebenso wie den, der sie hören muss. Die Worte sind wie von einer aus der Fremde kommenden Macht von innen aufgeladen mit einem Eigengewicht, das eigene Wege geht. Der Redner kann nicht mehr mit rhetorischen Mitteln die Wirkung der Worte planen und einsetzen, sondern muss erleben, wie sie ihre eigene tötende Wirkung entfalten, die sich seiner Sprachmächtigkeit entzieht.

Wer auf diese Weise vom Wort überwältigt zu sprechen vermag, den kann entweder Entsetzen ergreifen bis zu verweifelten Versuchen, die eigene Sprachmächtigkeit wieder abzuschütteln und zu verstummen, oder er lässt sich berauschen von der Woge einer Macht, die ihn weit über die eigenen Möglichkeiten hebt und andere Menschen zu steuern und zu beherrschen erlaubt. Um hier einen Ausweg zu finden, will Hölderlin mit dem Mittel der Tragödie das Wort treffen und festhalten. Wenn das nicht gelingt, bricht die im Wort enthaltene tödliche Gewalt aus dem Wort aus und ist frei entfesselt, während die zurückbleibenden Worte leer, nichtssagend und bloße Worthülsen bleiben, mit denen keine Verständigung mehr möglich ist, sondern nur endloses Missverständnis und Streit, bis niemand mehr reden, lesen oder schreiben will.

Gegenüber Aristoteles hat sich die Bedeutung der Tragödie für Hölderlin nicht umgekehrt, sondern radikal erweitert: Es geht nicht mehr nur um Krankheit und Gesundung, sondern um Leben und Tod. Für Aristoteles bot die Tragödie die Möglichkeit, in kleinen, medizinischen Dosierungen große Gefühle auszudrücken und kathartisch zu reinigen. Bei Hölderlin entscheidet sich in der Tragödie, ob es dem Menschen gelingt, mit den Mitteln seiner Sprachmächtigkeit die richtigen Worte zu gestalten. Wenn das auf der Bühne misslingt, brechen die Worte mit ihrer tödlichen Macht in die Geschichte ein und es kommt zur wirklichen Tragödie, wie es dann in den Zeiten des Faschismus geschehen ist. Das ist die Gefahr der Entmächtigung des Wortes: Wenn es dem Dichter misslingt, die richtigen Worte zu finden und seine Tragödie scheitert, kommt es zur richtigen Tragödie.

Solche Worte, nach denen Hölderlin suchte, können nur gefunden werden, wenn die Tragödie aus dem rechten Geist geboren wird. Nietzsche hat das in gewisser Annäherung getroffen, als er von der "Geburt der Tragödie aus dem Geist der Musik" sprach. Später hat er im "Versuch einer Selbstkritik" gespürt, dass mit seinem Buch über die Tragödie das "Problem der Wissenschaft" überhaupt erst angesprochen war. Hölderlin hatte nach ersten Ideen für einen "Tod des Sokrates" in dem Naturphilosophen Empedokles die Gestalt gefunden, an der er zeigen wollte, wie das Wort verfehlt wurde. Dies in den richtigen Worten sagen zu können wäre die Lösung. Alle Entwürfe führten ihn jedoch nur immer wieder auf die Tragödien von Sophokles zurück und auf die Erkenntnis, dass für die Worte ein Grund gefunden werden muss, der weiter reicht, wo auch die Mathematik ihren Anfang nimmt, zum Beispiel ganz elementar vom "Zählen" her. Wenn das nicht gelingt, isoliert sich das Wort, und die Beherrschung der Sprachmächtigkeit verkümmert. Gegen diese Gefahr wird von der Mathematik ein Schutz erwartet. Es ist seine negative Mathematik-Vision, dass die Mathematik solchen Schutz nicht zu geben vermochte. Dies ist die Mathematik-Vision, um die es im folgenden gehen soll. Nicht nur Hölderlin hat dies gespürt, sondern alle, die ohne es weiter erklären zu können zunehmend von der Mathematik irritiert waren, am wenigsten allerdings die große Mehrheit der Mathematiker, die wie schon der Lehrer des Törleß die Mathematik nur als eine Sammlung von auswendig zu lernenden und ingenieurmäßig weiter zu entwickelnden Techniken ansehen.

Das Verhältnis der faschistischen Intellektuellen zu Hölderlin war gebrochen. Ihm fühlten sie sich viel näher als etwa den Klassikern Goethe und Schiller. Wurden sie vor sich selbst unsicher über ihr Bekenntnis zum Nationalsozialismus, genügte zu erinnern, was Hölderlin als Vaterlandsliebe verstanden haben soll. Aber passt ein Dichter zum Idol der Bewegung, der von der Französischen Revolution noch begeistert war, als alle anderen verbittert stumm wurden oder sich anzupassen begannen, und der ausgerechnet in dem Moment aufhörte vom Tod für das Vaterland zu schwärmen, als "Tod für das Vaterland" nicht mehr bedeutete, sich für republikanische Verhältnisse bis zur letzten Konsequenz einzusetzen, sondern für eine neu erstarkende nationale Idee? Mit Hölderlin ins reine zu kommen hätte für die faschistischen Intellektuellen bedeutet, sich ihren eigenen innersten Intentionen stellen zu müssen, und das war das letzte, was sie sich zutrauen konnten.

Der Zugang zu Hölderlin ist auch deshalb schwierig, weil die Lektüre vorbelastet ist durch die verschiedensten und fast immer problematischen Begeisterungswellen. Am Anfang standen die Wiederentdeckung im George-Kreis und seine Vereinnahmung für die nationalkonservativen und nationalsozialistischen Ideen. Dann folgten erst 1945 und nochmals nach 1968 weitere Renaissancen, fast immer verbunden mit einer Abwendung gegen Kant und die Aufklärung. Konsequenterweise wurden im gleichen Zug Leibniz und Kepler und die mit ihnen verbundenen Fragen weitgehend verdrängt, und die ganze Last, den Bruch in der deutschen Geschichte zu verstehen, wurde auf die Interpretation der Hölderlinschen Texte geladen. Als schließlich schon wenige Jahre nach 1968 alles in Desillusion umschlug, schien die Schwer-Verständlichkeit der Hölderlinschen Texte am besten der eigenen Verunsicherung und Enttäuschung gerecht zu werden, zumal er ja 1794 in Jena eine vergleichbare Situation erlebt hatte.

Hölderlin schien die Möglichkeit zur Aussöhnung mit den verblendeten Vätern zu geben, ohne ihnen wirklich nahe gehen zu müssen. So wie diese sich in der Stunde der persönlichen Selbstrechtfertigung im Zweifel auf Hölderlin zurückzogen, glaubte die nächste Generation bei Hölderlin im Reich der Poesie eine Ebene zu finden, um wenigstens hier zu einem Verständnis für das Tun und Denken der Väter und ihrer Todessehnsucht zu kommen, und zugleich einen Ort der Besinnung und Abgeschiedenheit zu finden, nachdem auch der Schwung der eigenen Jugendtaten ausgelaufen und enttäuscht war. Das ging alles viel zu schnell und zu oberflächlich, und so droht Hölderlin ein weiteres Mal zu scheitern.

In wenigen Worten lässt sich vielleicht zusammenfassen: Die Neuinterpretation in den 1950er und 1960er Jahren wollte zeigen, dass im Grunde bereits Hölderlin den Weg gegangen ist, um aus der faschistischen Faszination hinauszufinden. Heidegger, Otto und anderen Hölderlin-Interpreten wurde daher nahegelegt, Hölderlin nur konsequenter zu lesen, dessen Weg zu folgen und sich so aus der faschistischen Verblendung zu lösen. Ihrer Meinung nach waren sie bei der Lektüre Hölderlins an einem bestimmten Punkt stehen geblieben und hatten nicht dessen letzte Arbeiten berücksichtigt, insbesondere auch die letzten Versionen seiner großen Gesänge. Daher entging ihnen "der späte Widerruf" (Jochen Schmidt), mit dem Hölderlin seine eigene Entwicklung umkehren wollte. Hölderlins Enttäuschung über den Gang der Geschichte und die heute übrig gebliebenen Möglichkeiten des Einzelnen, in der Gemeinschaft mit anderen glücklich zu werden, wurde subjektiviert zu einer wachsenden Angst verrückt zu werden.

Es darf nicht vergessen werden, dass 1950 - 70 die Täter des Nationalsozialismus noch lebten und auch im Bereich von Kunst und Wissenschaft wieder auf breiter Front in führende Positionen eingerückt waren als wäre nichts gewesen. Diese Selbstverständlichkeit und erst recht die Selbstgerechtigkeit, mit der sie das eigene Engagement in den Zeiten des Nationalsozialismus nachträglich als "verlorene Jahre", als Opfer gegenüber den Zeitläufen der Geschichte sahen statt als Tat und Schuld, übte auf alle Nachfolgenden eine ungeheuer lähmende Wirkung aus, die sich im weiteren von Generation zu Generation eher noch steigert. Diese Gefahr war bereits abzusehen, und so klang die neue Hölderlin-Lektüre geradezu wie ein Flehen an die Eltern-Generation, doch bitte bei Hölderlin zu lernen, dass ein "später Widerruf" möglich ist, und endlich ein Einsehen zu haben. Wie bekannt prallte das ungehört ab an einer Mauer des Schweigens und Zusammenstehens.

Aber sind die faschistischen Intellektuellen wirklich mit Hölderlin vergleichbar, so sehr sie ihn im Munde führten? So weit ich sehe, hat sich keiner der neuen Hölderlin-Interpreten wirklich mit der Hölderlin-Begeisterung im Nationalsozialismus auseinandergesetzt. Warum wird z.B. Kurt Hildebrandt geradezu totgeschwiegen? Weil er aussprach, womit keiner sich wirklich auseinandersetzen wollte? Weil er den Überzeugungen der eigenen Väter zu nahe kam?

Trotzdem lohnt es, die Arbeiten von Kerényi, Gaier, Jochen Schmidt, Henrich, Szondi, Pöggeler und dessen Umfeld zu lesen, wobei Kerényi als dem Älteren die vermittelnde Rolle zukam. Auch wenn es ihnen nicht gelungen ist, die verstockte Haltung der faschistischen Intellektuellen aufzulösen, haben sie die Fragen sehr deutlich gestellt. Und inwiefern sie persönlich von den hier angesprochenen Konflikten berührt waren oder nur eine Zeitströmung aussprachen, muss ohnehin offen bleiben. Erst in den 1990er Jahren kam es zu einer deutlichen Zäsur, und es ist wie ein Aufatmen, wenn etwa Theresia Birkenhauer den "Tod des Empedokles" oder Helmut Hühn das Gedicht "Mnesomyne" völlig neu verstehen und von aller Todes-Romantik befreien wollen.

Schließlich bleibt ein letzter Punkt. Die Bewältigung der Vergangenheit ist auch daher so schwer gefallen, weil mit der "Dialektik der Aufklärung" von Adorno und Horkheimer zu früh gültige Antworten gegeben schienen. Gemessen an ihrem Buch war eine offene Klärung der Fragen, die von den faschistischen Intellektuellen aufgeworfen wurden, praktisch nicht mehr möglich. Ganze Themen und Wissenschaftsgebiete wurden für tabu erklärt statt bestimmte Antworten zu kritisieren. Zu glatt wurde mit Etiketten wie Anti-Semitismus, Verblendungszusammenhang, Jargon gearbeitet. Zu einfach war es, diese Art von Kritik zurückzuweisen, oder im geschickten Gegenzug sich an die Spitze dieser Kritik zu setzen, um die eigene Beteiligung am Faschismus zu vertuschen. Dafür gibt es inzwischen genügend Beispiele gerade auch von prominenten Vertretern und "Botschaftern der Frankfurter Schule". Es geht nicht um eine falsche Schonung in der Sache und im Urteil. Aber es ist ein anderes Verständnis von "Dialektik der Aufklärung" zu entwickeln, wodurch all diese Fragen neu gestellt werden können. Das Thema war richtig gewählt, und das allein genügte als Anziehungskraft für dies Denken. Dass Dialektik der Aufklärung viel mehr und anders mit Mathematik zu tun hat, als es das Buch von Adorno und Horkheimer nahelegt, wo Mathematik kaum von Positivismus und Unterwerfung unter das "instrumentelle Denken" zu trennen ist, wird sich ebenfalls zeigen. Und was ist davon zu halten, dass sich trotz aller maßlosen Polemik Adorno und Horkheimer nirgends so gut mit ihren vermeintlichen Gegnern verstehen wie in der Ablehnung der Mathematik? Das gehört selbst zur Dialektik der Aufklärung.

Spuren und böse Pfade
Als die Aufklärung ihren Höhepunkt erreicht hatte und alle Fragen der Natur und ihrer Strukturen offen vor dem Menschen zu liegen schienen, wagte Leibniz den Gedanken, dass es die Spuren in der Natur sind, denen die Vernunft folgen kann. Die Bewegungsfreiheit liegt beim Wissenschaftler, der mit offenem Blick die Spuren übersieht und ihnen folgt. Und es sind die Spuren, die ihm die Sicherheit der Orientierung geben, um den Weg des Fortschritts zu halten. Leibniz konnte es wagen, hier an die Spuren des sich aus der Welt zurückziehenden Gottes zu denken, dessen Licht die Spuren für den Menschen sichtbar hält, auch wenn die Lichtquelle dem Menschen verschlossen bleibt. Den Spuren folgend ist dem Menschen eine großartige Zukunft versprochen. Völlig konträr dichtet Hölderlin:

Fundstelle:

http://www.tydecks.info/online/math_multi_fasch_hoelderlin.html
 
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"Aber bös sind
die Pfade. Nemlich unrecht,
wie Rosse, gehn die gefangenen
Element' und alten
Geseze der Erd. Und immer
ins Ungebundene gehet eine Sehnsucht. Vieles aber ist
zu behalten. Und Noth die Treue.
Vorwärts aber und rükwärts wollen wir
nicht sehn. Uns wiegen lassen, wie
auf schwankendem Kahne der See."
Aha - aber danke. Auch, obwohl ich nun immer noch nicht 'viel schlauer'... :)
 
Sind Schattenseiten der Philosophie denn nicht auch positivistisch deutbar?

Das weiß ich nicht:dontknow:
Warum dann zusätzlich ein wissendes Schulterzucken, welche die Unsicherheitsoption betont?

Als gereifte Persönlichkeit, die man als reife Frucht aber nicht so leicht vom Entscheidungsbaum der Erkenntnis zu schütteln vermag wie Frau Holle ihre Betten auslüftet, sollte 'man' doch wenigstens im honorigen Alter froh darüber sein, gerade die Schattenseiten der Philosophie, die es durchaus über Wahrnehmungsdefizite gibt, mit zwischenzeitlichem (meso-sokratischen) Nichtwissen erfolgreich und zugleich definitiv menschlich exakt auschließen zu dürfen, um sich einer dankbar rückstrahlenden Philosophie des Lichtes bedienen zu dürfen ;)

Bernies Sage
 
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Kein Lehrer ist fähig zu einer "Seelenerziehung", wie sie z.B. noch wenige Jahrzehnte vorher Adalbert Stifter erfahren hat. Sie werden nicht ernst genommen. Die Schüler revoltieren nicht einmal gegen sie, nirgends auch nur eine Andeutung von "Feuerzangenbowlen"-Humor. Der Mathematiklehrer blamiert sich ebenso wie der Religionslehrer.
Du bist, der Du warst, ichbinderichwar.

Zur Sache muss ich Dir etwas widersprechen: ich hatte noch einen Religionslehrer (zwischen 1963 und 1968), der meine Seele beeinflusste.
 
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