Etwas off topic - aber nicht so ganz
Gestern kam ich nichtmehr dazu hier einen weiteren Beitrag zu schreiben - doch ich finde es sehr bemerkenswert und z.T. sehr gut dokumentiert, was hier von vielen von Euch geschrieben wurde. Dafür möchte ich mich bedanken - und dies war schon die Überleitung in dem Bereich, den ich hier nur zum Teil off topic nennen möchte. Denn wenn ich mich hier bedanke, macht es die Threaderöffnerin - keineswegs, wie man es vielleicht erst annehmen könnte, Miriam als Jüdin. Und mein "hic Rhodos, hic salta", war keine Aufforderung an die User, sich vor mir oder anderen Benutzer jüdischen Glaubens zu stellen.
Sich nicht zu artikulieren wenn so infame, aber auch dümmliche Behauptungen in den Raum gestellt werden, schadet eigentlich eher der schweigenden Masse - so wie die oben erwähnten Behauptungen eines scilla (wie recht du doch hast,
Robin!
) in erster Linie etwas über scilla aussagen.
Auch wenn wir uns nochmals vom Thema etwas entfernen, bleibe ich bei diesem Aspekt der oft eine so peinliche Umkehrung erfährt: für wem setzen wir uns eigentlich ein, wenn wir Stellung beziehen - aber auch wem dient die Erinnerung, die symbolische Konkretisierung bzw. das Gedenken an (negativen) historischen Ereignissen? Damit möchte ich beispielhaft das Holocaust Mahnmal ansprechen. Es besteht in breiten Schichten der Bevölkerung die Überzeugung, dass dieses von Juden errichtet wurde - um an die unzähligen Opfer in den eigenen Reihen zu erinnern. Weit gefehlt. Das Mahnmal ist ein Projekt der Deutschen nichtjüdischen Glaubens - und Lea Rosh, die federführend dafür genannt werden muss, man kann es nicht oft genug betonen - ist keine Jüdin. Übrigens war das Mahnmal in dieser Form von zahlreichen Juden und ihren Vertretern in den Jüdischen Gemeinden, in dieser Form nicht erwünscht.
Der Bezug zum eigentlichen Thema des Threads ist hier natürlich unschwer zu erkennen: wenn wir jetzt schweigen, schaden wir uns selbst in erster Linie. Wie sehr wir uns nicht erlauben können wegzuschauen, zeigen die von dir genannten konkreten Daten,
Diethelm, und erlaube mir mich zu freuen über die dokumentierte Art in der du so viele Bereiche angehst.
Ziesemann, natürlich haben deine Beiträge einen direkten Bezug zum eigentlichen Thema des Threads - denn du zeigst ja auch wie leicht es ist von den Parolen (buchstäblich hier als
Worte zu begreifen), zu den Fakten überzugehen. Übrigens: ich wollte dich schon direktr fragen ob du nicht etwa Ernst Nolte meintest, habe es dann gelassen, mich nicht genug kompetent betrachtend. Doch in deinen Beiträgen liegt noch viel Diskussionsstoff, in Bezug auf
Neue Rechte und
Neokonservativismus - dazu aber später.
Louiz dir herzlichen Dank für das Willy-Lied - es passt voll zu unserem eigentlichen Thema!
Louiz30 schrieb:
Leider ist es immer wieder so, dass Probleme nicht auf der eigentlichen Sachebene entstehen, sondern auf einer wesentlich gefährlicheren Ebene, nämlich der Ebene der Gruppe oder Gemeinschaft. Während die Sachebene in der Regel kaum adressiert wird, fühlen sich einzelne Gruppen bedroht und in ihrer Existenz gefährdet. Andere sehen sich als überlegene Gruppe und versuchen die Probleme der Sachebene für ihren Vorteil zu nutzen.
Ja, und so entsteht auch schon die Schwierigkeit auf der Diskussionsebene. Da hilft nur: weiterdiskutieren.
Liebe
Eule, dir danke ich sehr, du schreibst immerwieder zu den Themen aus deinem Herzen, und beweist uns wie viel Klugheit dieses symbolisch für die Gefühle zuständige Organ, doch besitzt.
Bitte um Nachsicht, dass ich nicht alle User hier erwähnt habe - bin wiedermal auf dem Sprung.
Liebe Grüße
Miriam