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die Jungfrauen werden knapp

janwal schrieb:
Ich wende mich, bei aller Freiheit der Kunst, die ich eigentlich auch vertrete, angeekelt ab, wenn ein Herr Nitsch auf der Bühne Lammzerreissungen vollzieht. Ich finde dies einfach widerlich. Die Wirkung solcher Karikaturen auf Muslime ist wohl dem vergleichbar.
Du brauchst dir die Lammzerreißungen nicht ansehen, und den Muslimen in den muslimisch dominierten Staaten sind die Karikaturen auch nicht unter die Nase gerieben worden. Es waren nicht die Dänen, die das getan haben! Sollen die Muslime ab jetzt bestimmen, wie weit wir unser Maul (in Bezug auf den Islam) aufreißen dürfen - am besten gar nicht? Es gibt das Argument, dass eine Religion nur die was angeht, die sie auch haben.

Gysi
 
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Gysi
Es gibt das Argument, dass eine Religion nur die was angeht, die sie auch haben.

Naja Gysi, und warum fabrizieren die Dänen dann so einen Mist, wenn sie doch gar nichts mit der Religion zu tun haben? Irgendwie ein Rückschritt in deiner Argumentation.

Aber du hast den punkt angesprochen, dass es nciht die Dänen waren die die Muslime auf die KArikaturen aufmerksam gemacht haben.

Stimmt, und heir möchte ich die Frage aufwerfen, wer an so einem Konflikt überhaupt Interesse hätte?
Und was sind die Interessen die im Hintergrund stehen?

Religiöse sind es meiner Meinung nach nicht, weil dies warscheinlich nur ein Fall in der Geshichte ist bei dem Religion als Vorwand für gerechtfretigte Aggressionen und Aktionen benutzt wird. Ich verweise hier auf die politischen Folgen der Reformation, auf den dreißig jährigen Krieg und 1000 Jahre Geschichte davor, die gezeigt haben, dass Religion häufig nur ein MIttel zum Zweck, meistens der Politik wurde.

Prost
Perci
 
Zitat von Perci:
Stimmt, und heir möchte ich die Frage aufwerfen, wer an so einem Konflikt überhaupt Interesse hätte?
Und was sind die Interessen die im Hintergrund stehen?
Religiöse sind es meiner Meinung nach nicht,

Die Karrikaturisten wollten diesen Konflikt sicher nicht, sie wollten einfach nur einen politischen Joke.
Der zeitpunkt für den Konflikt wurde von denen gewählt, die ein Interesse an einem Konflikt haben,
nämlich Jetzt (nach dem Hamas-sieg) und von den Dschihad-Leuten.

Stell dir vor, in Somalia oder Pakistan würde eine Jesuskarrikatur erscheinen.
Es würden wohl einige christliche würdenträger protestieren, aber undenkbar, daß der Pöbel in D deshalb die pakistanische Botschaft in Brand setzt.

meint Claus
 
Claus schrieb:
Stell dir vor, in Somalia oder Pakistan würde eine Jesuskarrikatur erscheinen.
Es würden wohl einige christliche würdenträger protestieren, aber undenkbar, daß der Pöbel in D deshalb die pakistanische Botschaft in Brand setzt.

meint Claus

Nun ja es wird ja nun zum Wettbewerb aufgerufen, wer die besten Nazikarikaturen abliefert. Habe ich gestern bei N24-Online.de gelesen.
Ich glaube es sind die Ägypter die dazu aufgerufen haben.
Hoffentlich reagieren wir darauf wirklich ignorant und lassen die mit dieser billigen Retourkutsche auflaufen.

Gruss
Sal
 
Salem schrieb:
Claus schrieb:
Nun ja es wird ja nun zum Wettbewerb aufgerufen, wer die besten Nazikarikaturen abliefert. Habe ich gestern bei N24-Online.de gelesen.
Ich glaube es sind die Ägypter die dazu aufgerufen haben.
Hoffentlich reagieren wir darauf wirklich ignorant und lassen die mit dieser billigen Retourkutsche auflaufen.

einen "Kampf der Karrikaturen" könnten wir uns durchaus leisten :)

meint Claus
 
Ich denke, dass der ursprüngliche Anlass, die seinerzeit in Dänemark erschienenen Mohammed-Karikaturen, nun nur noch der Instrumentalisierung dienen. Es wird ein gefährlicher, unappetitlicher, zum Teil aber geschickter Propagandazug gefahren. Und eben der Mann, den der Westen als verrückt hielt, der iranische Staatspräsident, scheint Berater zu haben, die genau wissen wie der Westen funktioniert und auch reagiert. Deswegen wurde das Thema Antisemitismus in diesem so genannten "Kulturkampf" eingebracht.

Was sagen unsere Karikaturisten dazu? Hier zwei konträre Stimmen.

Klaus Stuttmann (Tagesspiegel 7.2) selber Karikaturist, steht nicht zu diesen Provokationen. Für ihm hat die Karikatur eine ganz andere Rolle:

"Die politische Karikatur hat für mich etwas Anti-Autoritäres, aber auch etwas Aufklärerisches. Sie hat auf keinen Fall etwas Hetzerisches an sich. Ich mag auch nicht Karikaturen sehen, wenn es um Selbstmordattentäter geht, wenn Hass vorkommt. Das ist nicht die Aufgabe einer Karikatur. Man muss auch bei den ernstesten Dingen etwas Humorvolles haben, aber vor allem etwas Aufklärerisches."

Ganz anders die Stellung von Gerhard Haderer, Autor der Jesuskarikaturen - auch diese haben einen Skandal provoziert:

"Es gibt hier eine überschäumende Wut, die sich meiner Meinung nach nicht mehr mit den Karikaturen aus Dänemark erklären lässt. Mittlerweile ist das schon längst nicht mehr das Thema. Es hat sich instrumentalisiert, es ist eine wesentlich andere Ebene aufgetreten. Wenn ich 'instrumentalisiert' sage, dann meine ich schon, dass es dahinter auch Kräfte gibt, die radikal sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite wirken, die Interesse daran haben, diesen Konflikt als Kulturkonflikt, als 'clash of civilizations' hochzustilisieren."
 
Hallo Claus,

wir haben zeitgleich geschrieben (ich war etwas langsam, da ich unterbrochen wurde). Persönlich denke ich nicht, dass uns ein Kampf der Kulturen - hier anhand von Karikaturen - etwas bringt. In einem Kampf wird nur instrumentalisiert, und man entfernt sich immer mehr von der eigentlichen Problematik.
Ausserdem bekommen eben Karikaturen sehr schnell etwas Beleidigendes, man schlägt immer in die meist verletzlichen Teile des Gegners rein. Und damit ist eigentlich die Auseinandersetzung zum blinden Kampf geworden und führt nur zu einer Eskalation des Hasses und der Angriffslust.
 
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Miriam schrieb:
Hallo Claus,

wir haben zeitgleich geschrieben (ich war etwas langsam, da ich unterbrochen wurde). Persönlich denke ich nicht, dass uns ein Kampf der Kulturen - hier anhand von Karikaturen - etwas bringt. In einem Kampf wird nur instrumentalisiert, und man entfernt sich immer mehr von der eigentlichen Problematik.
Ausserdem bekommen eben Karikaturen sehr schnell etwas Beleidigendes, man schlägt immer in die meist verletzlichen Teile des Gegners rein. Und damit ist eigentlich die Auseinandersetzung zum blinden Kampf geworden und führt nur zu einer Eskalation des Hasses und der Angriffslust.

prinzipiell gebe ich Dir recht, Miriam.

Aber wo ziehen wir die Grenze?
es gibt wohlmeinende Karrikaturen, die aber religiöse fanatiker schon als schwere Beleidigung empfinden.
Karrikaturen ganz verbieten?

fragt Claus
 
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