Schön' guten Abend Claus,
dass G.W. Bush nach amerikanischen Recht korrekt gewählt wurde möchte ich auch gar nicht bestreiten!
Dass hinter Ihm und der gesamten amerikanischen Regierung eine Öl-Clique, mit einem Umsatzvolumen von Milliarden von Dollarn, steht, der sehr daran gelegen ist dass Öl, welches in Afghanistan, Irak und Iran vorhanden ist, auch in naher Zukunft auf dem amerikanischen Markt in ausreichenden Mengen vorhanden sein wird, kann nicht bestritten werden. In der Politik geht es um Interessen, das Öl wäre so ein Interesse.
Nicht, dass die amerkianische Regierung und ihre Verbündeten einzig zum Zweck der Gewinnung von Erdöl diese so genannten Präemtivkriege praktizieren, eine zusätzliche 'Motivation' stellt es gewiss dar.
Claus, falls du eventuell den Eindruck gewonnen haben solltest ich wäre 'antiamerikanistisch', dann sage ich Dir jetzt klipp und klar: Das bin ich nicht!
Viele Dinge aus den Vereinigten Staaten sind wundervoll; einmal im Monat erscheint eine französische Zeitung "Le monde diplomatique" in der amerikanische Intellektuelle sich sehr kritisch, durchdacht und zivilisiert zu Wort melden!
Sowohl die atemraubenden idyllischen Landschaften als auch die unglaublichen Wirren der amerikansichen Großstädte, sowie die Freundlichkeit und Zuvorkommenheit der dort lebenden Menschen und vieles weiter mehr, sind es, welche die U.S.A als einen der interessantesten Staaten weltweit kennzeichnen.
Die U.S.A.: Freiheit, Sicherheit und Wohlstand!
Diese Ideale der Amerikaner sind bedroht! Man mag es kaum glauben, aber selbst die Amerikaner sind von einer schweren Wirtschaftskrise betroffen, das Leben auf Pump zahlt sich (im wahrsten Sinne des Wortes) aus und China ist auf seinem Weg zur neuen wirtschaftlichen Weltmacht kaum zu stoppen.
Seit dem Unabhängigkeitskrieg und dem Krieg um die Sklavenbefreiung (vom "Kalten Krieg", der wirklich 'kalt' blieb, mal abgesehen) muss das Leben der amerkianischen Zivilbevölkerung als 'sicher' beschrieben werden.
Dieser Zustand hat sich mit den Terroranschlägen vom 11.September 2001 schlagartig geändert. Mitten ins Herz. Als ich die ersten Bilder dieses barbarischen Aktes im Fernsehen sah habe ich geweinnt! Mir kamen nicht nur die Tränen, sondern ich habe hemmungslos geheult! Um die unschuldig umgekommenen Menschen, um deren Familien. Was würde geschehen? Würde es Krieg geben? Nein, dass konnte nicht sein! Mit meinen 14 Jahren war mir damals bewusst, dass es in einem Krieg nur Verlierer geben kann. Leid, Unrecht, Trauer! Warum also noch mehr tote Menschen riskieren?
Zum "Krieg gegen den Terorrismus" kam es trotzdem und er ist bis heute nicht beendet. Täglich sterben Menschen durch Terror und durch Krieg weltweit: Sowohl amerikanische als auch andersstaatliche Soldaten, es starben sowohl amerikanische unschuldie Menschen, als auch andersstaatliche Menschen tagtäglich sterben!
Warum gleiches mit gleichem vergelten? Warum in Gottes Namen?
Zitat von Claus:
Wie kannst du ihn [George W. Bush] mit Osama in einem Atemzug nennen?
Ich habe es mir erlaubt eine Definition von Terrorismus herauszusuchen:
Mit Terrorismus (lat. terror: Furcht, Schrecken) wird die systematische Ausübung von Terror und Gewalt bezeichnet, um politische Ziele zu erreichen. Terrorismus wird in der Regel mit einer Ideologie begründet, die der jeweils terrorisierten Gesellschaft entgegensteht und mit friedlichen Mitteln nicht durchsetzbar ist oder scheint. Die Gesamtheit der Personen, die Terrorakte verüben, wird ebenfalls als Terrorismus bezeichnet ("der internationale Terrorismus").
Quelle: Wikipedia
Ich sage nicht George W. Bush stünde, was den Terrorismus betrifft, mit Ossama Bin Laden auf derselben Stufe; dennoch ist er in meinen Augen ein Mensch, der durch die "Ausübung von Terror und Gewalt [...] politische Ziele [...] erreichen" möchte.
Vielleicht schüttelst du genau jetzt den Kopf und denkst ich hätte nicht mehr alle Tassen im Schrank. Womöglich trifft das zu! Vielleicht hat Ziesemann recht und ich bin noch nicht in der Wirklichkeit angekommen, ich sei ein Träumer. Wer weiß das schon? Ich zumindest nicht. Ich bin 19 Jahre alt. Was sollte ich schon wissen?
Ja, vermutlich ist das so. Du bist älter, hast Erfahrungen mit solchen Dingen und weißt zu kategorisieren, die Wirklichkeit einzuordnen, zu berechnen. Ich habe kaum ein politisches Bewusstsein, beginne erst seit einigen Jahren mich mit Politik, Philosophie und anderem auseinanderzusetzen. Ich weiß nicht viel. Aber darum geht es auch gar nicht; nicht darum wieviel, sondern was man weiß!
In einem bin ich mir jedoch ganz sicher: Eine Welt ohne Ausgrenzung, Ausbeutung, Ungerechtigkeit, Krieg und Unmenschlichkeit wäre eine lebenswertere Welt!
Zitat von Claus:
Man könnte denken, die Mullahs haben auch dich schon indoktriniert...
Das könnte man wirklich denken? Sind noch andere Teilnehmer dieser Diskussion derselben Meinung? Würde mich ernsthaft interessieren! In der Schule und im Freundeskreis diskutieren wir auch, die Behauptung, ich sei antiamerikanistisch und all das was Du mit diesem Satz noch ausdrücken möchtest, vielleicht sogar, dass auch ich ein 'potenzieller' Selbstmörder sei, ist bislang noch nicht zu Ohren gekommen!
Ich habe von Beginn an klargestellt, dass ich in dieser Auseinandersersetzung eine tiefe Zerissenheit empfinde. Ich habe nicht nur mit dem Finger auf die 'westliche' Welt gezeigt, sondern auch die undemokratischen, grausamen Staaten der arabischen Welt angeklagt. Ich habe nicht nur die Terroranschläge und die gewaltsamen Proteste, sondern jede Form von Gewaltanwendungen verurteilt! Ich bin weder Christ, noch Moslem, sondern Agnostiker. Ich entscheide mich weder für das Abend-, noch für das Morgenland; sondern ich möchte Weltbürger sein! Ich entscheide mich auch nicht zwischen westlicher und östlicher Kultur, sondern zugunsten der Menschlichkeit!
Wenn Du all das im radikalen Islam verwirklicht siehst und diese Einstellungen, obwohl der Tatsache, dass ich nicht an Allah glaube, so akzeptierst, bezeichne mich ruhig als "von den Mullahs indoktriniert"! Dein Problem 'diesen Mullahs' gegenüber verstehe ich DANN jedoch nicht!
Patrice