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die islamistische Gefahr

Gysi Verstehen sich die Bulgaren im allgemeinen nicht mit den Türken? Gysi[/QUOTE schrieb:
Es ist so, dass Bulgarien 500 Jahre unter die Türken waren, und jeder sagt, dass man das vergessen soll, doch so ist es nicht mein lieber freund!!! Doch wenn die Türken Bulgarien zu Föderation Bulgarien-Türkei umändern wollen, dann haben wir was dagegen.

Die Türken haben sehr viel schlimmes uns angetan... und wenn es so weiter geht, dann wird es bald kein Bulgarien geben, weil die türken alles kaufen...grundstücke, firmen....!!!

In Ö, D gibt es auch viele türken, wieso ist nicht die zweite Amtsprache Türkisch???
 
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ich habe als Student mehrmals Bulgarien besucht und hatte dort Freunde.
Dabei habe ich auch das Problem der türken dort kennengelernt:
Sie sind aus den nach der Befreiung vom Osmanischen Joch verbliebenen türken hervorgegangen, wurden seitdem unterdrückt und ihnen wurden die Rechte einer nationalen Minderheit verweigert, die sie aber zweifellos darstellen.

So wie in D die Dänen und die Sorben als nationale Minderheit anerkannt sind, haben imho die türken in bulgarien dieses Recht, somit auch den Anspruch, wie hier die dänen, eine türkische Partei zu gründen und in ihren Hauptwohngebieten türkisch als Amtssrache zuzulassen. In Schleswig ist dänisch und im Spreewald sorbisch die zweite Amtssprache.

Ähnlich ist es in Frankreich mit den Deutschen. Im Elsass gilt deutsch neben französisch als Amtssrache.

In D sind die Türken Einwanderer, keine nationale Minderheit, sie haben die Pflicht zur Integration, somit zum Erlernen der deutschen Sprache, um hier bürgerliche Rechte und Pflichten wahrnehmen zu können.
Deshalb kann es in D keine türkenpartei und keine türkische Amtssprache geben

meint claus
 
Claus schrieb:
In D sind die Türken Einwanderer, keine nationale Minderheit, sie haben die Pflicht zur Integration, somit zum Erlernen der deutschen Sprache, um hier bürgerliche Rechte und Pflichten wahrnehmen zu können.
Deshalb kann es in D keine türkenpartei und keine türkische Amtssprache geben

meint claus

Wie viele Türken gibt es in D?
 
Am deutschen wesen soll die Welt genesen!

Abgesehen, dass Geschichte nicht mit dem Gestern beginnt, auch die persische nicht so reicht die kulturelle Erinnerung über Jahrtausende, die individuelle je nach Kultur mit ihrer Erzähltradition über 4 bis 5 Generationen also ebenfalls mehr als ein Jahrhundert, grad so, wie mir mein Großvater noch von seinem Großvater erzählte.

Ebenso ist auch ist auch die iranische Einstellung zum Westen, besonders England und in der Folge den USA gegenüber, nicht auf dem Mist der Mullah gewachsen, auch wenn sie auf dieser Welle surfen. Immerhin war Persien zu Beginn des Jahrhunderts eine demokratische konstitutionelle Monarchie, die mit Hilfe der Engländer durch einen Militärputsch beendet wurde und nach dem 2. Weltkrieg unter Dr. Mossadegh kurz eine demokratische Republik, die mit Hilfe des CIA noch vor Chile ein chilenisches Schicksal erlitt. Alles wegen des Erdöls. Über die iranische Geschichte könnte man wohl noch lange diskutieren.

Die moderne politische Form des Dschihad kommt allerdings aus Deutschland. Baron Max von Oppenheim, Arabist, Archäologe und Diplomat in kaiserlichen Diensten legte 1914 Wilhelm II eine „Denkschrift, betreffend die Revolutionierung der islamischen Gebiete unserer Feinde“ vor. Der osmanische Herrscher verlieh den Kalifatstitel und Sultan Abdülhamid II versuchte vermehrt sich durch diesen Titel als Fürst aller Gläubigen zu legitimieren. Vor diesem Hintergrund forderte Oppenheim in seiner Denkschrift die Ausrufung des Dschihads durch den Scheichs von Konstantinopel und den Sultan, die seiner Forderung auch nachkamen.

1914 gründete Oppenheim die Nachrichtenstelle für den Orient, deren Ziel die Propagierung des Dschihads war und produzierte Flugblätter, Propagandaschriften, und Zeitungen in verschiedenen orientalischen Sprachen, vor allem türkisch und arabisch. Die Propaganda überzog praktisch quantitativ die muslimische Welt bis Indien und wurde überall diskutiert, meist kontrovers. Da aber die religiöse Solidarität der Muslime mit dem Osmanischen Reich ein Wunschdenken und somit völlig falsch eingeschätzt wurde, endete das Vorhaben in einem Fiasko. Die „ethnische Karte“, welche die Briten gegen das osmanische Reich ausspielten, stach besser!

Nun, das Prinzip des Dschihads war zu diesem Zeitpunkt in den islamischen Gebieten bereit völlig bedeutungslos gewesen. Die heutige Wiederbelebung rührt sicher allein von diesem deutschen Versuch eines politischen Dschihads her, seinen festen Platz darin hat dieser Versuch aber sehr wohl!

Dieses deutsche Experiment hatte nicht nur im Nahen und Mittleren Osten seine Wirkung, sondern auch in Afrika, wie Die Zeit und ich dann mit ihr feststellen konnten: http://zeus.zeit.de/text/2004/09/A-Dt_Jihad .

Ich sehe schon ein, dass man hin und wieder ohne es zu merken die Hose voll hat, aber die Begeisterung, mit der mancher in diesen thread dann noch stinken kann, fasziniert mich wohl!

diethelm
 
Danke für deine Historien-Lehre, Diethelm. Die ändert aber nichts an dem Jihad, wie er heute instrumentalisiert wird, und die ändert nichts daran, dass der Islam mit seinem Koran eine religiöse Verführung ist, die Feindschaft zwischen den Vökern sät und der Entwicklung zu mehr Einheit in der Welt ein tonnenschwerer Klotz am Bein ist. Und sag' jetzt nicht, dass der Islam heutiger Prägung eine deutsche Erfindung sei... :D

Gysi
 
Gysi schrieb:
Danke für deine Historien-Lehre, Diethelm. Die ändert aber nichts an dem Jihad, wie er heute instrumentalisiert wird, und die ändert nichts daran, dass der Islam mit seinem Koran eine religiöse Verführung ist, die Feindschaft zwischen den Vökern sät und der Entwicklung zu mehr Einheit in der Welt ein tonnenschwerer Klotz am Bein ist. Und sag' jetzt nicht, dass der Islam heutiger Prägung eine deutsche Erfindung sei... :D

Gysi

Hallo Gysi,

Du hast recht, der Islam ist weder ein österreichische noch eine deutsche Erfindung, doch die Deutschen haben sich die Moslems eingeladen und in Österreich haben sie sowieso seit Kaiser Franz Josef das Recht der freien Religionsausübung. Doch nehme ich an, dass Kaiser Franz Josef den Koran in seiner politischen Auswirkung nicht studiert hat. So hat er uns eine Laus in den Pelz gesetzt.

Ich habe wirklich nichts gegen die Mosleme, sie wurden da hineingeboren und können nicht heraus (schon wieder zu bedauern), doch ihre Politik kann man in einer Demokratie nicht bejahen. Diese gegensätzlichen Anschauungen müssen sich reiben, es geht gar nicht anders. Außerdem ist jede Religion daran interessiert sich auszubreiten. Doch unsere Politiker scheren sich nicht darum. Sie laden sie weiterhin ein, bis ihnen (leider dann auch uns) das Dach auf den Kopf fällt und nicht nur das.

suche
 
Korrektur

Im drittletzten Absatz habe ich ein sinnwichtiges „nicht“ vergessen, er sollte so lauten:

Nun, das Prinzip des Dschihads war zu diesem Zeitpunkt in den islamischen Gebieten bereit völlig bedeutungslos gewesen. Die heutige Wiederbelebung rührt sicher nicht allein von diesem deutschen Versuch eines politischen Dschihads her, seinen festen Platz darin hat dieser Versuch aber sehr wohl!

Bitte um Verzeihung, diethelm
 
Ohne die Geschichte zu kennen, redet es sich leichter!

Suche schrieb:
… und in Österreich haben sie sowieso seit Kaiser Franz Josef das Recht der freien Religionsausübung.
Die Frage hat sich früher nicht gestellt! „Lernen Sie Geschichte! - Ja!“ sagte einst einer der berühmtesten und beliebtesten Österreicher!

Franz Josef annektierte Bosnien – Herzegowina. Da ihm nicht zumute war, die bosnischen Muslime auszurotten, gewährte er ihnen freie Religionsausübung. Die bosnischen Muslime fügten sich auch problemlos in das Habsburgerreich ein und waren völlig friedlich. Da die „deutsche“ Bevölkerung Österreichs aufgrund ihrer Katholizität immer schon extrem rassistisch und fremdenfeindlich war (man denke nur an den berüchtigten Bürgermeister Wiens, den Herrn "Doktor Lueger", dessen damaliger Antisemitismus später sogar dem Papst zuwider war!), kam es immer wieder zu antibosniakischen Ausschreitungen, sodass der Kaiser zuallerhöchst sich gezwungen sah, ihren Schutz zu übernehmen: „Jetzt lasst’s endlich meine Bosniaken in Ruh!“

Auch im ehemaligen Jugoslawien ging von der muslimischen Gemeinschaft keine Aggression aus, selbst während dessen Zerfall nicht! Der „Glaubenskrieg“ wurde von den katholischen und orthodoxen Kroaten und Serben zur Begründung ihrer politischen Machtkämpfe instrumentalisiert, zuerst im gegenseitigen Schlachten gipfelte es dann in einem gemeinsamen großen Muslime - Schlachten in Bosnien und die andere christliche Welt sah zu und nicht einmal beschämt zur Seite. Vom Koran ging damals keine Gewalttätigkeit aus, sie kann daher nicht ursächlich in ihm liegen, sondern nur in seiner Instrumentalisierung.

Wenn ich so zuhöre, müsste ich annehmen, dass die Deutschen vor dem zweiten Weltkrieg tiefstgläubige Muslime gewesen seien, denn so viel Feindschaft gegenüber anderen Völkern ist vorher noch nie aufgebracht worden,

bemerkt diethelm.

P.S.: Die moralische Kategorie "Verantwortlichkeit", auch mit voller Hose, ist eine Frage der Macht, nicht der Tat, ich weiß das schon.
 
Da die „deutsche“ Bevölkerung Österreichs aufgrund ihrer Katholizität immer schon extrem rassistisch und fremdenfeindlich war
....
Wenn ich so zuhöre, müsste ich annehmen, dass die Deutschen vor dem zweiten Weltkrieg tiefstgläubige Muslime gewesen seien, denn so viel Feindschaft gegenüber anderen Völkern ist vorher noch nie aufgebracht worden,

diethelm, ich kann mir gar nicht erklären aus welchem gesichtswinkel du das erkennen willst.

Abgesehen von einem verschwindend geringen Anteil von rechtsextremen Leuten sind die Deutschen in D das fremdenfreundlichste Volk in Europa (aus meiner Sicht)
wenn es aber zunehmend Anzeichen von Überfremdung gibt (Berlin Kreuzberg zum Beispiel), dann ist es verständlich, wenn die benachteiligten Deutschen, die sich nun in ihrer Heimat wie Fremde fühlen, das auch zunehmend artikulieren.

die deutsche Bevölkerung in Ö. wird das wohl auch so sehen.

meint Claus

btw.
als Atheist ist er mir völlig egal, an welchen Gott die Leute glauben.
Aber eine Kirche mit ihrem Glockengeläut ist für mich etwas heimatliches.
Wenn in einer Gemeinde die Moschee die Kirche überragt, der Muezzin das glockengeläut übertönt,
dann ist das auch ein Zeichen von Überfremdung, das ich nicht hinnehmen mag.
 
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Claus schrieb:
btw.
als Atheist ist er mir völlig egal, an welchen Gott die Leute glauben.
Aber eine Kirche mit ihrem Glockengeläut ist für mich etwas heimatliches.
Wenn in einer Gemeinde die Moschee die Kirche überragt, der Muezzin das glockengeläut übertönt,
dann ist das auch ein Zeichen von Überfremdung, das ich nicht hinnehmen mag.
Ja, ich empfinde das auch so, obwohl ich rein kopfmäßig dazu stehe, dass Moslems ihre Religion mit allem drum und dran auch bei uns ausüben dürfen. Nur, wenn es sich mit déutscher Gesetzgebung beißt, muss die Religion zurücktreten, denn unser Landesrecht räumt unseren Gästen nicht das Recht ein, dasselbe für sich außer Gefecht zu setzen. Ich denke da auch an Sportunterricht und Kopftuchverbot an den Schulen.
Das muss der Gast im fremden Land akzeptieren, kann er es nicht, sollte er wieder nach Hause gehen, dazu habe ich eine klare Meinung.
Den Gesang des Muezzins kann ich trotzdem akzeptieren, wenn er nicht überhand nimmt, d.h. den Klang der Kirchenglocken überlagert.
Das ist ja eher "folkloristisch" zu sehen, wenn der Islam sich dabei generell an die in Deutschland mittlerweile üblichen Glaubensgrenzen hält, die einen Glauben, egal welcher Couleur, als reine Privatsache sehen, die in der Politik absolut nichts zu suchen hat!
DAS sollte absolut klar sein!
Auch in Saudi Arabien und anderswo müssen sich europäische Gastarbeiter an die (sehr restriktiven, besonders für Frauen) Landessitten halten, das ist allgemein auf der Welt so üblich!

Fortuna
 
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