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Die Ideale der Aufklärung zu Zeiten des Internets

AW: Die Ideale der Aufklärung zu Zeiten des Internets

Sich für (völlig) aufgeklärt zu halten ist mMn genauso überheblich wie sich für göttlich zu halten.

Das Internet möchte ich trotz seiner Gefahren nicht mehr missen.

Im übrigen freue ich mich, wieder einmal ein paar kluge Beiträge von Robin(ato) und Neugier zu lesen.

Liebe Grüße

Zeili
 
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AW: Die Ideale der Aufklärung zu Zeiten des Internets

Ich finde Beliebigkeit weder gut noch schlecht.
Aber sie ist wohl nicht der Aufklärung förderlich.
Dein Beitrag, pipra, hatte sich meinem geschnitten, daher war ich nicht auf ihn eingegangen.
Zur Beliebigkeit möchte ich noch ergänzen, dass es ja lange in einer bestimmten Richtung der Soziologie Konsens (!) war, dass es in der gesell. Kommunikation am Ende um Konsens ginge.
Ich denke, diese Auffassung ist immer noch ein starker Einfluss im öffentlichen Diskurs, er ist mindestens dann immanent, wenn es um Reden, politische Statements usw. geht.
Das Internet konterkariert m.E. diese Auffassung.
 
AW: Die Ideale der Aufklärung zu Zeiten des Internets

Im übrigen freue ich mich, wieder einmal ein paar kluge Beiträge von Robin(ato) und Neugier zu lesen.
Danke. Die vielen Rechtschreibfehler sind der Tatsache geschuldet, dass ich "gestört" wurde und nur noch schnell Enter drücken konnte. Hoffentlich lande ich damit nicht bei Svensgar...
 
AW: Die Ideale der Aufklärung zu Zeiten des Internets

Das Internet scheint wie gemacht, um einige Ideale der Aufklärung in die Tat umzusetzen.
- es stellt Informationen zur Verfügung , sodass jeder das selbstständige Denken beginnen und üben möge.
- es repräsentiert das Ideal der Gleichheit, denn jeder kann dort publizieren und sogar Gehör finden (auch wenn die Angst um Einschränkungen und Zensur im Internet umgeht und zunimmt)
- es bietet Plattform auch den marginalsierten Teilen der Gesellschaft und fördert dadurch, könnte man veraltet sagen, die Brüderlichkeit (und Schwesterlichkeit)

Diese Ideen werden und wurden auch institutionell umgesetzt und versucht: durch wikipediea und wikileaks, durch die Ideen der Piraten und ihrer "liquid democracy", durch die Mitsprache eines jeden in Kommentarspalten, Blogs und Foren.

Und dennoch, so scheint es mir, gehen die Tendenzen seit Jahren (auch?) in eine negative Richtung:
Statt Aufklärung kursieren Verschwörungstheorien.
Statt Austauschs auf argumentativer Ebene dominieren persönliche Angriffe und Herabsetzungen.
Statt Konsens und Konsenswillen dominieren Hysterisierung, Partialisierung und wenig Wille, auch nur einander zuzuhören.
Der öffentliche Diskurs schließlich passt sich dem an: professionelle Medien werden oberflächlicher, heischen in unseriösen Überschriften um Aufmerksamkeit und heizen hysterische Debatten erst richtig an.

Ist das Internet für die Ideale der Aufklärung also vielleicht eher abträglich?
Oder zeigt sich nur, dass diese Ideale sowieso von falschen Voraussetzungen ausgingen, oder so sowieso nie umsetzbar wären?


Guten Abend,

Internet ist und wurde noch nie von der Bevölkerung vorherrschend für die Verbreitung und Aufnahme von Informationen genutzt. Vielmehr liegt die Aufmerksamkeit auf der persönlichen Unterhaltung und Belustigung: So wird fleißig onaniert, emsig bei amerikanischen Serien mitgelacht und in Forum irgendein dubioser Sermon verbreitet. Und das Ideal der Gleichheit manifestiert sich, wie ich finde, am besten in Kamera-Kommunikations-Räumen, in denen sich dicke, bärtige und zwielichtige Männer masturbativ die Zeit vertreiben. Diese Tätigkeiten haben mit den Idealen der Aufklärung so viel zu tun, wie Ottfried Fischer mit Veganismus.

Gruß,
Manifest
 
AW: Die Ideale der Aufklärung zu Zeiten des Internets

Guten Abend,

Internet ist und wurde noch nie von der Bevölkerung vorherrschend für die Verbreitung und Aufnahme von Informationen genutzt.

Dieser fettgedruckte Teil ist auch nur wenigen der Möglichkeiten wegen vorbehalten. Zensur auf der Einen und Mangel auf der Anderen Seite. Was übrig bleibt, ist deine Aussage.
 
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AW: Die Ideale der Aufklärung zu Zeiten des Internets

Guten Abend,

Internet ist und wurde noch nie von der Bevölkerung vorherrschend für die Verbreitung und Aufnahme von Informationen genutzt. Vielmehr liegt die Aufmerksamkeit auf der persönlichen Unterhaltung und Belustigung: So wird fleißig onaniert, emsig bei amerikanischen Serien mitgelacht und in Forum irgendein dubioser Sermon verbreitet. Und das Ideal der Gleichheit manifestiert sich, wie ich finde, am besten in Kamera-Kommunikations-Räumen, in denen sich dicke, bärtige und zwielichtige Männer masturbativ die Zeit vertreiben. Diese Tätigkeiten haben mit den Idealen der Aufklärung so viel zu tun, wie Ottfried Fischer mit Veganismus.

Gruß,
Manifest

Es war doch immer schon so, dass der Großteil der Ressourcen für das pralle Leben verwendet wird und nur ein geringer Prozentsatz der Forschung und Entwicklung dient.
 
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