Hallo! was für ein interessante Gedanke...
ich fühle genauso wie du. Oft habe ich auch den Eindruck, dass seitdem man das Ganze in 2 geteilt hat, hat der Streit angefangen und das ganze Streben des eines nach dem anderen, eine Hass-liebe zwischen den 2 Extreme, und damit Leid und Extase, Tod und Leben.
Für mich bedeutet Dualismus auch Grund zum Leid.... ich wünschte eine Welt ohne.
ich meine wir sollten hier etwas differenzieren zwischen
dialektik=gegensätzlich und
dualismus=zweiheit und
polarität
mit dual ist nicht unbedingt polarität gemeint die gegeneinanderwirkt sondern eher ein paralelles wirken nebeneinander (siehe duales bildungssystem staatl. schule & wirschaft) bzw insbesondere in der philosophie das vorhandensein von zwei unterschiedlichen, sich logisch eigentlich ausschliessende wahrheiten wie der teilchen - welle dualismus in der physik oder eine materielle welt(diesseits) neben einer ideelen welt(jenseits). auch gott und teufel stellen einen sehr komplexen dialektischen dualismus dar. es ist sehr schwer hier die begriffe nicht durcheinander zu werfen.
Die Mythologien und Religionen erzählen von einer Ur-welt wo es keinen Dualismus gab. Alles war Eins. Dann aber kam die Trennung. Sagen wir so, der Mensch hat die Frucht des "Wissens vom Guten und Bösen" probiert, und so ist die Geschichte des menschlichen Leids angefangen.... Findet ihr auch diese Geschichte interessant wie ich?
Ja - einer meiner Lieblingsmythen => Paradiesmythos
es gibt dort zwei Bäume mit unterschiedlichen "Früchten": Baum des Lebens und Baum der (selbst)Erkenntnis.
Baum des Lebens ist für mich die Biologie, offenbart durch ihre Triebe und Hormone in uns. Der Baum der Erkenntnis die Fähigkeit der Selbstreflexion und damit die Möglichkeit den Wert der Dinge in relation auf sich selbst zu erkennen, sei es nun gut/böse oder schön/häßich usw. Die Fähigkeit sich selber zu erkennen impliziert auch die Möglichkeit die eigene weitere Entwicklung abhängig von der übrigen Welt zu prognostizieren.
Daher können wir bewusst für uns sorgen und im voraus Maßnahmen ergreifen willentlich unser Schicksal zu gestalten. Damit kamen aber auch die Sorgen in unser Leben. Das Paradies steht also für mich nicht wie Schlarafia da wo einen die Trauben in den Mund wachsen sondern es ist einfach ein sorgenfreies Leben. Den Tieren kümmert es nicht ob sie morgen zur Schlachtbank geführt werden.... Die Vertreibung aus dem Paradies ist also für mich nicht eine Sanktion Gottes sondern der natürliche Vorgang des erwachsen werdens bzw. den Uterus zu verlassen. Der Rückweg ist uns versperrt durch Engel mit Flammenschwertern.(Flamme=Element Feuer=Selbstwille , Schwert=Luft=Geist =rationales denken).. Wer träumt nicht von Wärme und Geborgenheit aber mal ehrlich: Wer will den nun wirklich zurück ?
Könnten wir nicht mehr unterschreiden zwischen rechts-links, mann-frau, licht-schatten, gut und böse... sondern könnten wir diese Zustände anders (nicht gegensetzlich) bezeichnen... ich denke, wir würden dann in ein hoheres Verständis-niveau geraten, wo wir unfähig wären Leid und Tod zu verursachen... Weil wir dann den anderen nicht mehr als unseren Gegensatz (also Feind) sehen würden, sondern vielleicht als unsere Ergänzung oder Alternative...
Entschieden Nein ! Ich glaube nicht dass eine Aufgabe wesentlicher Leistungen unseres Geistes ein harmonischeres Miteinander fördern würden. Es wäre für mich so wie wenn ich meinen Kopf durch starke Drogen betäube und anschliessend nicht mehr weis was ich tue oder empfinde.
Ich denke der richtige Weg hier wäre eine weitere Ausdehnung unseres Selbstempfindens und Sorgebereitschaft auf unsere Umgebung und die Erkenntnis daß das Leid meiner Nächsten auch mein Leid ist - Im Sinne von ..ich bin der Regenwald....!
Das selbe mit dem Tier. Seitdem man unterscheidet in Mensch und Tier, Menschen schätzen Tiere nicht mehr. Wir halten den Mensch als den König der Erde, der alle Rechte hat, andere Tiere für sich selbst zu töten.
Würde es den Dualismus nicht geben, würde automatisch der Mensch bewusst dass das Tier ein andere "mensch" ist, nur nicht seine Sprache spricht...
Es ist nun mal so dass der Mensch durch seine Fähigkeit der Selbstreflexion auf der Erde in göttlicher Funktion im Sinne von "gestalten" gerückt ist !
Leider ist nun mal das Leben ein Kreislauf von
stoffwechsel mit der Natur. Wir können nicht leben ohne wechselwirkung zu anderen Leben. Das Leben muss nun mal vernichten um leben zu können.
Es gibt da keine feste absolute Grenze was da noch zu verschonen ist und was nicht. Und wenn du da willkürlich die grenze zwischen mensch und Tier aufhebst wo willst du sie hinstellen ? Ist pflanzliches Leben nicht schützenswert ?
Ich denke wichtig ist erstmal das wir uns als einen Teil des ganzen verstehen und somit genau wie wir die Verantwortung für unseren Körperübernehmen dieses auch für den Rest der Welt tun - wir haben nur den einen Körper und haben aucfh nur diese eine Welt. Und wie wir unseren Körper mit respekt begegnen so sollten wir es auch mit den anderen Dingen der Welt tun.
Ich weiss es nicht genau in wie weit es stimmt , den Indianern wird nachgesagt dass sie sich beim Geist des erlegten Wildes entschuldigen und sich für sein Fleisch bedanken - das halte ich für eine sehr weise Einstellung zur Natur. Es wäre für alles besser wenn es gelänge allen dieses Verständnis beizubringen statt zwischen lebenswerten und nicht lebenswerten Lebewesen zu differenzieren.
etc etc.
Trotzdem, ich bin optimistisch. Der menschliche Gehirn wird immer mehr "bewusst" und "entwickelt". Seitdem man entdeckt hat dass die Erde ist nicht das Zentrum der Welt, hat man die Sonne geliebt und die menschliche Geschichte ist auf das Licht konzentriert. Die menschliche Kultur war aus Tag und Nacht, Sonne und Mond gemacht.
Jetzt entdecken wir die Relativität und die Unendlichkeit des Universums. Das menschliche Gehirn wir folgend sich vom Dualismus befreien...
Ja - sehe ich ähnlich - nur dass die dualismen immer bleiben aber wir lernen mit ihnen besser umzugehen.