So weit, so schlecht.
Hier können wir auch gern einen Blick in die jüngere Geschichte werfen und uns anschauen, wie nach dem 2. WK in Europa mit Menschen umgegangen wurde, die solch rechte Gedanken und Politik gemacht haben. Welche Rolle dabei die einzelnen Nationen gespielt haben und warum "Rechts" nie wirklich weg war.
So ist es. Ich kann mich noch gut an die Sätze, lange bevor ich überhaupt wusste wer Hitler war, wie "das hätt's unterm Hitler nicht gegeben, oder "alles war unterm Hitler auch nicht schlecht" und "du weißt ja nicht was uns die Juden angetan haben" usw. Antworten auf meine Fragen gab' es nie. Außer: "Du hast den Krieg ja nicht erlebt". In Folge dessen verstand ich lange nicht, wovon die Nachbarn und Bekannten eigentlich sprachen. Als ich endlich darüber Bescheid wusste, was damals wirklich geschah, dachte ich viel darüber nach - eigentlich bis heute - warum sich Menschen so manipulieren lassen konnten, so grsausam handeln konnten und eigentlich alles, was "menschlich ist, von einem Tag auf den anderen vergessen konnten. Ich verstehe es bis heute nicht, warum - wieder - Menschen glauben, die "Rechten" würden uns vor einer Krise" retten" können. Die einzige Antwort die ich für mich finden konnte war und ist, es ist ein Überbleibsel unserer evolutionären Entwicklung. Wir schauen zwar anders aus als unsere "engsten Verwandten", haben aber noch immer das gleiche Verhalten. Das Männchen, das am lautesten brüllen, am stärksten ist (oder auch nur so tut als ob), dem vertrauen wir, dem unterwerfen wir uns, denn das sorgt dafür, dass kein anderer in unser "Revier" (heute sagen wir Staat oder Nation dazu) eindringt und uns was wegfrisst. Wir nennen uns Menschen - und handeln wie Affen. Das zieht sich durch die ganze Geschichte der "Menschheit".
Und eines ist ganz wichtig. Niemals zugeben, dass wir vielleicht einem falschen "Idol" nachgelaufen sind. Nur nichts ändern, vor allem nicht im Denken. Alles soll so bleiben wie es immer war. Das ist für mich die Erklärung dafür, warum "Rechts" nie weg sein wird.
Das gilt für mich nur nicht nur für die "bekennenden Nazis", sondern auch für die sog. Konservativen. (kommt aus dem lat. conservare=bewahren). Auch konservieren leitet sich davon ab, aber das mache ich nur mit Obst und Gemüse. Deshalb verstehe ich auch kein wie immer geartetes ewiges Anhängen von irgend etwas oder wem. Weder von Religionen, Parteien, "Stars" und was es noch so alles gibt, dem man "nachäffen" und "verehren" kann.
Über die Vergangenheit (Geschichte) sollte man Bescheid wissen. Aber sie hat in der Gegenwart keine Relevanz. Denn man kann sie nicht mehr ändern. Das ist wie mit verschüttender Milch. Man bekommt sie nicht mehr in die Kanne zurück. Aber man kann aus den Fehlern, die in der Vergangenheit gemacht wurden, lernen. Besser gesagt, könnte man, wenn man seine Gedanken vom "gestern" befreit. In der Gegenwart lebt, und nicht über die "Krisen" jammert und/oder sie verleugnet und dagegen protestiert, sondern nach Lösungen sucht. Ob es die Richtigen sind/waren, weiß man erst in der Zukunft.
Das ist in der Politik genau so wie im eigenen Leben. Wenn man immer nach "Schuldigen" sucht, und vor allem glaubt sie gefunden zu haben, wird man nie in der Lage sein, eine Krise zu bewältigen. Weder eine persönliche noch eine Weltpolitische.
All das ist für mich eine Entwicklung, die in Teilen auch hausgemacht ist. Sicher, man kann niemanden seine Gedanken verbieten, man kann aber "Angebote" machen, es besser zu machen. Wenn wir aber über das reine "rechts" im politischen Kontext reden, dann sollten man sich auch bewußt machen, dass es wie das "links" vorerst nichts weiter ist, als eine politische Ausrichtung. Eine gesunde und lebendige Demokratie sollte mit solch (ich rede noch nicht von extrem) Ausrichtungen aber leben können.
Und man konnte es ja auch ganz gut, denn zB in den ersten Jahren der BRD hat die Adenauer CDU durchaus rechte Politik gemacht.
Gab ja auch genug Altnazis, die dort eine Heimat fanden. Aber nicht nur da.
Wenn jemand in seinen Gedanken "gefangen" ist, nützt das beste Angebot nichts. Er/sie kann/will es nicht sehen, wenn es nicht in seine Gedankenwelt passt.
Eine Demokratie kann noch so gesund und lebendig sein, solange die Menschen nicht demokratisch denken, d.h. politische Entscheidungen oder Wahlen, die nicht so erfolgt/oder ausgegangen sind, wie man es sich gewünscht hätte, zu akzeptieren. (War für mich besonders schwer, als die FPÖ in die Regierung kam). Aber zum Glück gibt es bei uns (noch) genügend demokratiefähige "Denker", deshalb glaube, oder besser gesagt hoffe ich, dass es unsere Demokratie noch lange aushält. Bei Amerika bin ich mir nicht mehr so sicher. Und viele europäische Staaten und ihre Bürger, auch die ehemalige DDR haben viel zu wenig Zeit gehabt, Demokratie
"zu lernen". Denn dank unseres genetischen Erbes ist demokratisches Denken nicht angeboren. Sonst hätte es nicht Jahrtausende gedauert, bis wir so weit waren. Zumindest halbwegs.
Deshalb gelingt es den "Staubhirnen" immer wieder, die Gesellschaften zu spalten und fühlen sich Menschen zu Diktaroren, Despoten und Nationalisten und auch Göttern hingezogen, weil sie glauben, sie würden die "Probleme" lösen können. Und wenn sie bemerken, dass es nicht so ist, ist es meistens zu spät. Und zeigt vor allem eines, der Mensch lernt nichts aus der Geschichte...