AW: die Burka in Europa
Ich hatte in meiner Kindheit, in der Späthippiezeit (stamme selbst aus einer bürgerlichen, aber dem Zeitgeist aufgeschlossenen Akademikerfamilie) ein interessantes Erlebnis, wenn ich das kurz erzählen darf:
Damals gab es noch den Ausdruck „Sommerfrische“ für Ferien auf dem Lande, so verbrachte auch ich einen Teil der großen Schulferien in der wunderschönen Steiermark (Österreich), Nähe der Alpen. Wir Kinder waren immer sehr neugierig was denn die „Großen“, das waren Jugendliche mit etwa 20 Jahren, so drauf hatten. Sie hatten für damalige Verhältnisse viel zu lange Haare, die Kleidung war bunt, Hosen eng anliegend, sehr körperbetont, die T-Shirts waren mit damaligen Stars aus der Musikwelt bedruckt und uns Kindern hat das sehr gefallen. Wir durften mit den „Großen“ zusammensitzen, mitreden, teilhaben an ihren Visionen, den politischen Ideen und Problemen, - ob dies oder jenes (Kleidungsstück oder LP) aus den USA per Post (zu dieser Zeit extrem teuer) schon gekommen sei. Eines Tages sahen wir einen Jäger auf uns zukommen. Als er näher kam, erkannte einer der Jugendlichen diesen Mann. Er war Oberlandesrichter in Graz und hatte nach dem 2. Weltkrieg als ehemaliger GESTAPO- Beamter und Jurist unter Rehabilitierung ehemaliger Parteimitglieder der NSDAP und Wehrmachtsbediensteter in der 2. Republik seinen Posten im Oberlandesgericht inne (wie viele andere in Österreich in allen Bundesländern). Als er auf uns zukam hielten wir inne. Er stand vor uns mit braunen Kniehosen, Lodencape und seine Oberlippe zierte der uns allen bekannte „Kurzschnauzbart“ (der des Führers), er sagte zu uns mit seiner umgehängten Jagdwaffe auf uns gerichtet, wörtlich: „Ihr langhaarigen, verdreckten arbeitsscheuen Jugendlichen, ihr werdet schon sehen, wir (die Polizei und Justiz) werden wieder die (Staats-) Grenzen aufmachen, Ausländer ins Land nehmen und damit die Hatz auf euch machen; - und dann, - brav werdet ihr wieder den Hitler wählen!“
Leider hatte er recht damit,
Gruß
K. M.
Hier habe ich über Trolls kurz was gelesen. Was verstehst du eigentlich unter Troll, Fritz?
Vielleicht ist es trollig, wenn …
z. B. immer wieder Tatsachen umgedreht oder erfunden werden. Das konstruierte Märchen hier stammt angeblich aus der Kindheit, die Polizei und Justiz sind so nebenbei auch aufs Korn genommen. Wer hier eine versteckte Hetze sieht und meint, das wäre nicht schwer zu durchschauen, sieht ev. aber nur Geister – Trolls eben.
Vielleicht ist es trollig, wenn …
öfters angeblich beste Freunde hervorgekramt gebracht werden, um als Insider zu gelten. Allgemein bekannte Verschwörungstheorien könnte man dadurch vllt gut untermauern:
https://www.denkforum.at/forum/showthread.php?p=200701#post200701
„Habe schon mal erwähnt, mein längster Freund, seit der Kindheit ist Israeli (Doppelstaatsbürger), ich bin sozusagen kein Außenseiter, ich kenne das System intern, wie auf der ganzen Welt, gegen den Willen jüdischer Mitmenschen diese zur Mitarbeit beim Mossad gezwungen werden (besonders bei finanziellen, rechtlichen oder staatsbürgerlichen Problemen). Ob Du es glaubst oder nicht, nahezu jeder jüdische (israelische) Mitbürger in Europa und den USA ist indirekt oder direkt, je nach Begabung und Bedarf, dabei.“
Bei Bedarf sind für mögliche Trolls aber auch arabische Freunde nützlich, und mit einem entsprechenden Beruf (z.B. Ägyptologe) können Trolls ebenso besondere Aufmerksamkeit erhaschen. Aber es muss ja nicht unbedingt ein Freund sein, auch auffällige und ungewöhnliche Bekanntschaften können bei Bedarf Bewunderung hervorrufen:
„…denn die meisten Mitstreiter hier im Forum kennen persönlich keinen Scheich, ich hatte das Vergnügen.“
https://www.denkforum.at/forum/showthread.php?p=226674
Vielleicht ist es trollig, wenn …
unzählige Links seitenweise willkürlich angeboten werden, unwichtig dabei, ob sie zum Thema passen oder nicht. Sie sollen ja nur verwirren, nicht informieren. Einmal erlaubte ich mir durch mühsames Bohren, konkret eine Quelle zu besonders abenteuerlichen Interpretationen zu erfahren, angestachelt durch den Hinweis, man könne Quellen oft ja nicht angeben, weil … ja, warum eigentlich nicht? Na ja, dann wurde als Quelle doch konkret mal die UFA genannt und ich recherchierte kurz:
"Die Ufa war durch ihre Vergangenheit als quasi staatliche Einrichtung und durch den deutschnationalen Geist, der in ihr herrschte, perfekt auf die Zwecke der nationalsozialistischen Propaganda zugeschnitten. Der formalen Gleichschaltung hätte es kaum bedurft, denn kennzeichnend für die Firmenpolitik der Ufa war von Anfang an ein vorauseilender Gehorsam gegenüber dem nationalsozialistischen Regime."
https://www.denkforum.at/forum/showpost.php?p=205460&postcount=440
Vielleicht ist es trollig, wenn …
nach dem Prinzip „einmal so, dann wieder so“ argumentiert wird, wozu verschiedene Nicks hilfreich sein können:
https://www.denkforum.at/forum/showthread.php?p=206264
Ein guter Troll versucht sich herauszureden, was aber hier zumindest offenbar nix genutzt hat:
https://www.denkforum.at/forum/showpost.php?p=206342&postcount=100
Vielleicht ist es trollig, wenn …
man angeblich seriösen Quellen verwendet und sich in guter Hoffnung befindet, ääähm, dass diese Quelle nicht zufällig jemand besitzt, wie z.B. das „Lexikon Alte Kulturen“:
https://www.denkforum.at/forum/showpost.php?p=227036&postcount=756
Leider wird nicht wirklich was Konkretes daraus zitiert, was die verwirrenden, historisch unhaltbaren Aussagen über das Judentum und Christentum belegen könnte. Es gibt zwar ganz neue, sehr überraschende Erkenntnisse des Rabbiners M. Hilton (
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3934658008/buchundjudenhaga ), wo etliche symbiosenhafte Gemeinsamkeiten des Judentums und Christentums aufgezeigt werden, aber ob das schon vor fast 100 Jahren ein Herr Brunner vorausgeahnt wurde? Außerdem: Solche gegenseitige Befruchtungen sind bei lebenden Kulturen, ob bei der Sprache oder bei Religionen, auch wieder nicht gar so überraschend.
Vielleicht ist es trollig, wenn …
behauptet wird, es gäbe keinen bösen, kriegerischen Islam, nur einen guten, friedlichen. Das erinnert mich an die übereinstimmende Feststellung der Historiker, dass es bei Mohammed anfangs die friedlichen Verse gab (die Mekka-Zeit, als er noch nicht so mächtig war) und später diese Verse von ihm selber so richtig nach Bedarf umgeschrieben und intoleranter, kriegerischer wurden (in seiner Medina-Zeit). Allah scheint also sehr flexibel sein und sich den gegebenen Umständen anpassen zu können. Der Koran wird heute entsprechend den Absichten bzw. Überzeugungen demnach eben beliebig interpretiert. Bei den Katholiken gibt es nur einen Papst, aber beim Islam darf offenbar jeder wie Allah sein.
Wenn das nun wirklich alles trollige Hinweise sind, lieber Walter, müssten dann solche Trolls nicht gesperrt werden? Es gibt ja nicht nur tollpatschige Trolls, die schon nach 3 Beiträgen weg sind vom Fenster. Troll ist vllt doch auch ein solcher, der unentwegt falsch spielt und andere fortlaufend frozzelt, ob das nun gutgläubige UserInnen sind oder SkeptikerInnen.
Und vielleicht schaden Trolls der sachlichen und qualitativen Seriosität eines Forums (viele werden bei einem solchen Niveau ev. abgeschreckt) und sie führen zu Missverständnissen und Verwirrungen über Toleranz und Verständnis, sorgen somit für völlig unnötige und in diesem Sinn unfruchtbare Beziehungsstörungen bei den UserInnen. So manche werden ohnehin in der Regel statutengemäß ohne jede weitere Erklärung gesperrt.
Eigentlich wollte ich über das Buch „Warum unsere Kinder Tyrannen werden, Oder: Die Abschaffung der Kindheit“, von Michael Winterhoff diskutieren, das zu lesen ich bisher immer wieder aufgeschoben hatte. Aber nach dem Reinschauen hier habe ich jetzt meine Zeit mit Troll-Geschichten vertan…
Andreas
