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die Burka in Europa

AW: die Burka in Europa

Hallo Harald,
I.
im Sinne einer weit über sich hinaus greifenden abendländischen Leitkultur, die scheinbar vorgaukelt, sie wäre DIE einzig wahre nach Freiheit und Gerechtigkeit strebende Gesellschaftskultur überhaupt, fordere ich NICHT, sondern wünsche uns sehr, dass man die eigene Unwissenheit erkennt und diese nicht mit populärmedial verzerrten Scheinheiligkeiten zu füllen versucht.

II.
Naja - die Polemik Deines Beitrags zeigt uns die Differenz des Wirklichen und des Vorstellbaren auf. Ich habe türkisch auf der VHS-Schule versucht zu lernen, habe den Koran gelesen, auch die satanischen Verse, also jene nicht im Koran fixierten Verse, ähnlich den Apokryphen der Christen und muss doch zugeben, dass ich vom Islam immer noch zu wenig weiß, um verurteilende Aussagen gegen den Islam im Allgemeinen zu formulieren.

III.
Deshalb kann ich die Verblendeten so wenig verstehen, weil ich es nicht nachvollziehen kann, in wie fern man hier in unserem Land von so wenigen Extremisten eine Angst hervorbringen kann, die europäische Kultur könnte

IV.
So lange "wir Papst sind" und Granatapfel für gefährliche Waffen halten, wissen wir, dass alle Andersdenkenden jenen Kannibalismus der Menschenrechte hervorbringen, für die wir jahrtausendelang mordend, missionierend, versklavend, misshandelten gekämpft haben. Das kann doch nicht etwa vorbei sein. HIHI

ad I:
Kultur wird lt. Duden auch als "die Gesamtheit der geistigen u. künstlerischen Lebensäußerungen einer Gemeinschaft, eines Volkes" definiert.
Kirchengeschichtlich und philosophiegeschichtlich betrachtet, glaube ich, dass es tatsächlich so etwas wie eine "Europäische Leitkultur" gibt.
Vielleicht hat die Kirche den Menschen in der Vergangenheit einiges "vorgegaukelt", aber was und welche Philosophen? Kann ein philosophisches Denkmodell überhaupt etwas "vorgaukeln"?

ad II.
M. E. geht es u. a. um die sehr dehnbare Bandbreite der Möglichkeiten innerhalb des Islam das Wort "Djihad" zu definieren. Du sollst den Islam nicht verurteilen, aber zumindest nicht weniger kritisch betrachten, als z. B. die Röm.-Kath. Kirche! Das wäre zumindest im Sinne der "Aufklärung" (M. E. eine der Säulen der "Europäischen Leitkultur").

III.
Keine Angst vor Anschlägen islamischer Fundamentalisten? Realitätsverlust?

IV.
"Wir" können gar nicht "Papst sein", denn dieser ist ja bekanntlich unfehlbar!
Mordend, missionierend, versklavend, misshandelnd kämpfen? Nein, das ist nicht vorbei! Fundamentalistische Moslems machen das heute noch!
 
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AW: @ k.m.

denn Staat als Begriff ist immer ein Gemisch verschiedener Ethnien, es gab in der Geschichte noch nie einen „rassischen Staat“ und Versuche in dieser Richtung scheiterten, so bleibt ein ständiges „Gerangel“ der verschiedenen Volksgruppen im gemeinsamen Ganzen immer als Bestand;
ich glaube, das ist in wahrheit auch gut so.
es wäre sonst wie beim inzest.
das andere, frische, neue wirkt belebend und vital.

vielleicht hält ein volk gerade das gerangel frisch.
wenn alle dumpf und brav vor sich hin dümpelten, wär das ja auch wirklich kein leben.
so ein gewurle wirkt weit besser.
ich denke da gleich wieder an die blumen - voll mit käfern, schmetterlingen und gesumse.
wär da alles still - würd´s nur halb so viel spaß machen.
nur was ich persönlich nicht will ist: dass der Anspruch auf Multikulturalität für Macht missbraucht wird, ob nun sog. „linke oder rechte“ Populisten ihr Geschäft mit dem Unmut der Bevölkerung treiben, sich politisch auf Kosten anderer profilieren, Industrielle die Löhne und Gehälter drücken, Makler die Mieten und Preise in die Höhe treiben, u.s.w. deshalb suchen manche (so auch ich) Fallbeispiele in der Geschichte, um zu reflektieren.
ja, lieber K.M.
da bin ich ganz bei dir.
machtmissbrauch ist immer schlecht. egal durch wen und mit welchen argumenten.
mAn hilft dagegen eine der offene austausch aller meinungen und rege diskussionstätigkeit.
es geht darum. dass der/die einzelne sich ausdrückt - egal welche meinung er/sie hat.

gerade auch auf verbaler und geistiger ebene ist austausch und vermischung möglich.
und neue erkenntnisse oder ideen in alten denkstrukturen wirken auch hier wie frischer wind
.
belebend.


liebe grüße
kathi
 
AW: die Burka in Europa

lieber harald,
und du glaubst wirklich, dass deine aktuelle angst hier und jetztvor der bedrohung durch den islam NICHT aus deinem KINDER-ICH gespeist wird?

ich bin mir sicher, würden wir da nachschauen, das ergäb ein anderes bild.

liebe grüße
kathi

Liebe Kathi,

ich bin sogar fest davon überzeugt, dass meine Angst vor dem fundamentalistischen Islam - bitte keine Pauschalierungen - hier und jetzt mit meiner Kindheit nichts zu tun hat. Ich lebe nämlich im Glauben, dass ich die Fähigkeit habe, Differenzierungen vorzunehmen. Soweit ich mich erinnern kann, hatten meine Eltern mir gegenüber keine terroristischen Absichten erkennen lassen oder terroristische Aktivitäten in irgendeiner Form (z. B. ein versuchtes Selbstmordattentat) tatsächlich durchgeführt.

Mit lieben Grüßen,
Harald
 
AW: zur annäherung

stimmt.
annäherung gelingt dann gut, wenn sie beidseitig ist.
gut zu erkennen bei verliebten.

hier wiederum die frage: wann, wo und wie kann und will ich mich abgrenzen.
wann, wo und wie mag ich mich öffnen.

als einzelner mensch - innerhalb einer kultur.

Dein Ansatz: .......... „hier wiederum die frage: wann, wo und wie kann und will ich mich abgrenzen“ .............

Ja, das sehe ich genau so, man soll immer beide Seiten sehen, denn wenn man etwas bei anderen (auch Kulturen) besonders „hasst“ dann ist das „Verhasste“ meist in einem selbst verborgen und will es nicht wahrhaben.

Liebe Grüße
Kultus Maximus

p. s.: auch ich kann Dich sehr gut leiden!:blume1:
 
AW: die Burka in Europa

Vielleicht hat die Kirche den Menschen in der Vergangenheit einiges "vorgegaukelt", aber was und welche Philosophen? Kann ein philosophisches Denkmodell überhaupt etwas "vorgaukeln"?

Die europäische (auch die der USA) Leitkultur beruht in erster Linie auf technischer Überlegenheit, geistig, stammt nahezu alles aus dem Orient – und einer der wesentlichsten Denkmodelle waren u. a. sicher die griechischen Philosophen, und da vor allem Platon (welcher durch aegyptische Staatsmodelle beeinflusst war), - zahlt sich wirklich aus das eine oder andere Werk zu lesen, man versteht vieles in ???unserer??? Kultur besser.

Platon Politeia, Buch I. – X.
http://www.opera-platonis.de/Politeia.html

Gruß
K. M.
 
wo gibt es hier in Ö eine bedrohung durch den fundamentalistischen islam?

Liebe Kathi,

ich bin sogar fest davon überzeugt, dass meine Angst vor dem fundamentalistischen Islam - bitte keine Pauschalierungen - hier und jetzt mit meiner Kindheit nichts zu tun hat. Ich lebe nämlich im Glauben, dass ich die Fähigkeit habe, Differenzierungen vorzunehmen. Soweit ich mich erinnern kann, hatten meine Eltern mir gegenüber keine terroristischen Absichten erkennen lassen oder terroristische Aktivitäten in irgendeiner Form (z. B. ein versuchtes Selbstmordattentat) tatsächlich durchgeführt.

Mit lieben Grüßen,
Harald
lieber harald,
ja, du hast ganz recht: keine pauschalierungen. bitte entschuldige.

aber das mit der kindheit ist auch nicht zu pauschalieren - es ist schon weit diffiziler!
und deshalb bleibe ich bei meiner meinung: die ängste, die ein mensch hat, liegen tief in ihm selbst.
und durch verschiedenes in der kindheit werden sie ausgeformt......im rationalen erwachsenen-alter dann sind sie weitgehend verdrängt......meistens aber nicht verarbeitet.
das schüren und aktualisieren dieser ängste besorgen dann die nachrichtendienste aller couleurs.

was nämlich wirklich dran ist - am einfluss des fundamentalistischen islam hier in europa - ist sicher weit weniger (besehen bei neutraler ratio) als der ängstliche mensch vermeint.

aber nichts für ungut.
ich mag dir sicher nichts unpassendes unterstellen.
will aber darauf hinaus, dass jede bedrohung auch auf ihre REALE gefahr hin angeschaut werden sollte.
und zwar mir kühlem kopf und ohne die latente angst im herzen.


mich würde also ehrlich interessieren, WO du die fundamentalistische gefahr des islam hier in Ö (oder auch D) siehst.

dann wäre zu schauen, wie hier abhilfe geschaffen werden könnte (und damit meine ich dann eben nicht dein seelenleben - sondern wirklich ganz real).

liebe grüße
kathi
 
AW: sind wir wirklich schon OFFEN genug für verschleierte frauen?

Du kannst eine Weltreligion wie den Islam nicht mit dem Entstehen der NSDAP vergleichen, das hinkt, denn wenn ich fundamentalistische Juden im 2. Wiener Gemeindebezirk sehe, vermute ich hinter einem Kaftan auch keine Uzzi mit der ich erschossen werde; Moslem nicht, aber so manche israelische Leibwächter in der Innenstadt in Wien trugen ihre israel. Desert Eagle im Hosengürtel, mehr oder minder offen und es entsprach in keinster Weise der öffentlichen Ordnung.

Zwei totalitäre Systeme, wie das der Nationalsozialisten und der Taliban, lassen sich durchaus vergleichen. Der vielleicht gravierendste Unterschied besteht m. E. darin, dass die eine faschistische Diktatur im Namen Hitlers und auf der "Glaubensgrundlage" des Buches Mein Kampf errichtet wurde, die andere im Namen Gottes und mit dem Koran als Glaubensgrundlage.

Seit wann verüben orthodoxe Juden bzw. israelische Leibwächter Selbstmordattentate bzw. terroristische Anschläge?
Deine Argumente "schwächeln" doch tatsächlich immer mehr!
 
AW: wo gibt es hier in Ö eine bedrohung durch den fundamentalistischen islam?

Liebe Kathi,

ich bin ein Freund der dialektischen Diskussion, das heißt durch Argumentation und Gegenargumentation vielleicht zu einem gemeinsamen Ergebnis zu kommen. Deshalb brauchst du dich im Sinne der Dialektik auch nicht zu entschuldigen, obwohl es mich freut, in dir anscheinend eine Befürworterin einer ablehnenden Haltung gegenüber Pauschalurteilen erkennen zu können.

Wenn ich als Beifahrer in einem Auto sitze, das vom Lenker viel zu schnell gefahren wird, bekomme ich auch Angst. Was hat das mit meiner Kindheit zu tun? Ich denke, dass Angst schlicht und einfach ein notwendiger Teil unseres Überlebensmechanismus ist und daher mit unseren Genen bzw. Instinkten zusammenhängt.

Der deutsche und der österreichische Verfassungssschutz haben sogenannte Hassprediger in diversen Moscheen bemerken können. Das entspricht jedenfalls den Informationen, die ich aus den Zeitungen habe.
Zuerst ist der Gedanke, dann das Wort und schlussendlich die Tat.
Man sollte nie vergessen, dass das gesprochene oder geschriebene Wort eine gefährliche Waffe sein kann!
Als Adolf Hitler als kleiner "Hassprediger" in einem Bierkeller in München angefangen hat, hat ihn auch niemand ernst genommen. Cirka zwanzig Jahre später sah die Sache schon ganz anders aus.
Darüberhinaus werden in Europa immer wieder "Terrorzellen" islamischer Fundamentalisten "ausgehoben". Info ebenfalls aus den Medien. Siehe dazu auch:http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/470895/index.do

Liebe Grüße,
Harald
 
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AW: sind wir wirklich schon OFFEN genug für verschleierte frauen?

...........Zwei totalitäre Systeme, wie das der Nationalsozialisten und der Taliban, lassen sich durchaus vergleichen. Der vielleicht gravierendste Unterschied besteht m. E. darin, dass die eine faschistische Diktatur im Namen Hitlers und auf der "Glaubensgrundlage" des Buches Mein Kampf errichtet wurde, die andere im Namen Gottes und mit dem Koran als Glaubensgrundlage. ..........



Unqualifiziert, nichtgenügend, setzen! Mein Kampf ist weder ein Religionswerk, noch ein Buch für gläubige Moslems, der Koran hatte viele Jahrhunderte zuvor bereits bestand. Hitler war eine reale Person, und Glaubensgrundlagen, wie der Name schon sagt, bei Religionen (egal welcher) beruhen auf fiktive Persona, in jedem religiösen Werk.

Die Taliban mögen vieles sein, aber sicher kein „System“ (daran mangelt es gerade); am ehesten vergleichbar, einer oligarchischen, politisch- religiös- motivierten Verbindung. Die Taliban haben auch keinen Führer, die Führungsspitze wechselt ununterbrochen ab, deshalb kommen ihnen die Besatzer auch kaum bei. Die Taliban setzen sich aus mehreren Groß- Familien zusammen, (wäre für Hitler ein absolutes Gräuel gewesen, welcher Familienbanden als Staatskonstrukt; siehe seiner Ablehnung gegenüber dem Adel, ablehnte)

Gruß
K. M.
 
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