AW: die Burka in Europa
axl!
nein, kann man nicht.
über burka kann man überhaupt nicht auf deine großzügige art und weise diskutieren.
es geht ausschließlich um ein engagement für die frauen, die die burka hassen und sie ablegen wollen.
es geht darum, ihnen die wertvolle zeit zu geben....damit die neue generation der mädchen damit gar nicht anfangen muss...
Liebe Finna,
das Ziel, dass wir hier in Europa ein zwanglose Gesellschaft haben wollen, die einerseits Freiheit und anderseits Sicherheit, Gleichwertigkeit und Gerechtigkeit anstrebt, ist mir durchaus bewusst.
Und ich sage es noch einmal in aller Deutlichkeit:
Ich bin für ein zwangloses, freiheitliches und demokratisches Europa, wo man weder Frau noch Kinder schlägt, wo niemand unterdrückt wird, wo niemand sich seiner zu schämen braucht, egal welcher Herkunft, welche Bildung, welche Religion. Ein Europa in dem Bildung und Wissen nicht nur im beruflichen Alltag, sondern vielmehr auch im privat-gesellschaftlichen Ritus, im multi-kulturellen Austausch miteinander - füreinander - voneinander partizipieren.
Die antizipatorische Angst vor dem Fremden, kann doch nicht diese Ressentiments erzeugen?
Und die wenigen Fälle, die mir nur aus dem Medien bekannt sind, wo in Europa Frauen in der Burka zwangsverkleidet werden, dürfen wir sicherlich nicht leugnen, auch nicht ignorieren, vom Tolerien habe ich auch nicht gesprochen und dies auch nicht gemeint, sondern das Generalisieren einer Seltenheit - die im Einzelfall sicherlich bitter ist, darf nicht dazu führen, dass daraus ein emanzipatorisches Politikum wird.
Jeder Sekunde sterben Kinder in der Welt - auch in Europa, an Unterernährung, an den Folgen paramilitärischer Konflikte und kriegerischen Auseinandersetzungen. In Deutschland haben wir die höchste Kinderarmut seit Beginn der Bundesrepublik, das Kassen sind leer, die Konten überzogen und doch rennen sie fast alle in die Kaufhäuser, wo man mehr spart, als man bezahlt...
Wäre es nicht an der Zeit, sich über die eigentlichen Probleme der europäischen Gesellschaft ernsthaft zu unterhalten?
Können und wollen wir überhaupt noch - das muss jeder selbst beantworten - eine gesamteuropäische Gesellschaft, mit stabiler, einheitlicher Währung, mit bezahlbaren Preisen und den lebensumständen entsprechenden Lohn- und Gehaltszahlungen, mit einem einheitlichen Recht, mit einer gleichwertigen Chance auf Bildung und Wissen, mit Freiheit und freier Möglichkeit sein Individualität entsprechend sich zu entfalten???
Ein Europa, wo wir Fremde als Freunde begrüßen und ihnen vorleben, wie man sich in einer multikulturellen Gesellschaft verhält --> wollen wir das?
Oder möchten wir uns abschotten, Fremdartige ausschließen, Andersartige als zwingendes Erfordernis nach abendländischer Tradition zum Biersaufen im Schützenzelt umerziehen?
Ich meine, dass man die derzeitigen Diskussionen, egal über welche Religion es sich auch handeln mag, alle mit Faslchheit und verzerrten Allgemeinbildern diskutiert werden und diese Disputation mit im voraus urteilenden - antizipatorischen Richten - genau das Gegenteiligen hervorbringt, als man doch tatsächlich erreichen will.
Bsp.: Jemand sagt mir, dass darf nicht nicht machen. (eine belibige Sache, z.B. rauchen in der Bahn. Dann erzeugt das bei mir den Wunsch danach eine zu rauchen und je nach Lust und Laune, gewinnt der Reiz exortibant hinzu, eine zu rauchen eben dort, wo das Rauchen generell verboten ist... (Hinweis: ich kann mich beherrschen und rauche natürlich nicht.)
Ein weiteres Beispiel - diesmal mit konkreten Problemen einer fundamentalischen Islamfamilie, welche erst wenige Wochen hier ist: Sie hören, dass man keine Burka tragen darf, dass man dies nicht und das nicht machen darf, dass man dies und das lernen soll, dass man die Sprache und die Kultur sich aneignet usw...
Ich glaube zwischen Wunsch und Wirklichkeit der Intergrationspolitik klafft eine enorme Lücke, die auf Kosten der Emigraten ausgetragen wird.
Formblatt B4 zur Unterschrift bereit?
Antrag C4 mit Bewilligung vollständig?
Was keine Ausweise und keine Geburtsurkunde?
Ich denke hier in NRW haben wir andere wichtigere Probleme.
Im Übrigen wohne ich in dem Teil Europas, welches seit vielen Generationen in einer multikulturellen Gesellschaft zusammenlebt.
Bereits im 18. und 19. Jahrhundert sind aus ganz Europa Arbeiter und Bergleute ins Ruhrgebiet gezogen. Sehr häufig hier anzutreffen deutschstämmige Polen, Russen, Wolgadeutsche und seit den 50er Jahren eine recht große türkische gemeinde, die oft in zweiter und dritter Generation hier leben und welche oftmals "deutscher" sind, als die Deutschen....
Ich kenne auch auch Ieute aus dem Iran, Irank, Indien, Libanon, Palästina usw... und ich extra darauf geachtet, mir ist - Gott lob - noch keine Burka verschleierte Frau hier begegnet....
Mein Vorschlag für die Frauen und Kinder, die geschlagen, gezwungen und misshandelt werden --> Die Frauenhäuser suchen dringend noch ehrenamtliche Helfer und Spenden. Die öffentlichen Geldmittel wurden seit Jahren immer weiter gekürzt und für so manche Deutsche Frau ist dies auch der letzte Ausweg, aus der gewalttätigen Spiraler von tyranischen Machos und engherzigen Prolls.....
Lieben Gruß
Axl