Hallo Rotegraefin!
Dein Erlebtes:
„....... Das weiß ich zur Genüge. Ich war ein Werkzeug des Staates in meinem Beruf ........
Da bist Du leider kein Einzelfall, aus meinen Erfahrungen nahm ich die Erkenntnis mit, dass es im beruflichen Umfeld sehr wichtig ist, mit seinem Team „auf einer Wellenlänge“ zu sein. Das klingt zwar banal, ist aber schwerer zu finden als man glaubt und wird dann sehr entscheidend, wenn es um wesentliche Fragen des Zusammenhaltes der gemeinsamen Arbeit, auch gegenüber dem Chef, dem Vorgesetzten, der Firmenleitung, wie auch immer, geht. Denn wenn bereits im Vorfeld, also zu Beginn des Arbeitsverhältnisses Meinungen, weltanschauliche-, politische- auch religiöse Ansichten dermaßen auseinanderdriften, kommt das, oft viel später und unvermutet, auch durch Stresssituationen, Gehaltsforderungen, Urlaubanspruch, unangenehme Tätigkeit im beruflichen Umfeld, die aber irgend wer machen muss, viel stärker noch zum tragen. Aus Höflichkeit lässt man zu Anfang dem Mitarbeiter, dem Kollegen „seine Meinung“, - das ist aber falsch, heute denke ich, es ist besser sich gleich von Anfang an „unbeliebt“ zu machen, entweder „das Eis bricht“, irgend wann - oder es geht ohnedies nicht. Arbeitsteams entsprechen sehr stark dem „Rudelverhalten bei Tieren“, denn die „(Arbeits-) Tiere, Deine Mitarbeiter spüren Schwäche, Unsicherheit, Scham und Angst - und statt Dir zu helfen, - es ist wie Tieren: reißen sie den Schwächsten in Stücke, oder verjagen ihn.
Die Bibel, das ist das Problem, will die Welt, vor allem die Menschen verbessern und handelt nicht nach dem Naturgesetz, sondern aus tiefsten und allerhöchsten moralischen Anliegen heraus. Wenn Du nun mit sehr hohen moralischen Erwartungen in einem beruflichen Umfeld tätig bist, wo das nicht reflektiert wird, so wie es der biblische Konsens erkennt, stehst Du alleine auf weiter Flur. Die Bibel, so sehe ich es, stellt den Anspruch ans Kollektiv der Menschheit, für Dich als Individuum vielleicht nicht immer zum Vorteil. Es wäre vielleicht klug auch über Verhaltensforschung etwas zu lesen (K. Lorenz als Einsteigerliteratur ist gut zum Lesen, besonders wenn man Tiere mag; über Hunde; Gruppenverhalten, schrieb er sehr viel; u. a: „So kam der Mensch auf den Hund“,
http://idw-online.de/pages/de/news195113,
http://www.berlin.de/special/umwelt/auf-den-hund/)
Die Apokalyptik als Flucht hilft mitunter um sich psychisch in Sicherheit zu bringen, mittel- und langfristig kann man auch Strategien überlegen, teils aus eigenen Erfahrungen, aber auch aus lang bewährten Erkenntnissen; vielleicht ein Buchtipp noch, ein Buch, das mir sehr viel geholfen hat: „Die Weisheitsbücher der Aegypter“ übersetzt von Hellmut Brunner, verlegt bei Artemis, ISBN: 37608 10624, daraus kann man vieles reflektieren, aber nicht unbedingt übernehmen, nur man erkennt allmählich die Zusammenhänge.
Die Kindheit zu überwinden, dauert oft ein Leben lang,
Liebe Grüße
K. M.