AW: Die Atomlüge
Der Ausbau der Atomenergie bremst bzw. stoppt die Forschungen und Verbesserungen in diese Richtung!
Aktuelles aus der jüngsten MDR-Serie LexiTV (WHLG am 13.10.):
Während die Bundesregierung die Kernkraft als umweltfreundliche und günstige Brückentechnologie verteidigt, befürchtet der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) einen Rückschritt beim Ausbau erneuerbarer Energien. Durch die Laufzeitverlängerung werde fairer Wettbewerb auf Jahrzehnte verhindert und stattdessen die monopolartige Struktur der großen Energieversorger zementiert.
Vertrauen auf politische Verlässlichkeit
Enttäuscht über den Atombeschluss zeigen sich auch die deutschen Stadtwerke: Im Vertrauen auf politische Verlässlichkeit hätten sie in den vergangenen Jahren in moderne Kraftwerke und den Ausbau erneuerbarer Energien investiert. Durch die längeren Laufzeiten sinke die Auslastung ihrer Kraftwerkparks und mache diese unrentabel.
Gewinne in Milliardenhöhe
Fakt ist, dass den Energiekonzernen mit jedem Jahr, welches ein Kraftwerk länger am Netz ist, Gewinne in Milliardenhöhe winken. Bereits heute fährt jedes steuerlich abgeschriebene Atomkraftwerk pro Tag durchschnittlich eine Million Euro Gewinn ein. Laut Berechnungen des Öko-Instituts dürften den Betreibern durch die Laufzeitverlängerung Zusatzgewinne von 58 Milliarden Euro entstehen - bei konstant bleibenden Strompreisen. Steigen die Preise - was sehr wahrscheinlich ist -, erhöht sich auch der Gewinn.
Profitieren die Verbraucher?
Schon jetzt gebe es zu wenig Wettbewerb auf dem Strommarkt, mahnen Verbraucherschützer. Selbst sinkende Preise an der Strombörse hätten in der Vergangenheit häufig zur Erhöhung der Stromkosten für den Endkunden geführt. So ist fraglich, ob die Verbraucher vom Preisvorteil des billig produzierten und gewinnträchtigen Atomstroms profitieren. Und würden die Energieversorger die Kosten für die Brennelementesteuer an ihre Kunden weitergeben, müssten die am Ende sogar mehr zahlen.
Eine Frage der Sicherheit
Nicht zuletzt ist die Laufzeitverlängerung auch eine Frage der Sicherheit. Für hoch radioaktiven Atommüll gebe es weder Endlager noch ein nachhaltiges Entsorgungskonzept, bemängeln Umweltschützer. Daneben verweisen Kritiker auf das Risiko von Störfällen, das mit zunehmendem Alter der Kraftwerke steigt. Zwar wollte Umweltminister Norbert Röttgen die Sicherheitsauflagen drastisch erhöhen, konnte sich damit aber nicht durchsetzen: Bis zu 50 Milliarden Euro sollten die Konzerne investieren.
Gegen alle Widerstände
Bei der Vorstellung des Energiekonzepts ließ die Regierung keinen Zweifel daran, dass sie den mit der Industrie gefundenen "Kompromiss" durchsetzen will - notfalls auch gegen Widerstände.
http://lexi-tv.de/themen/wirtschaft/atomkraft/weiter_am_netz/1