oktoberwind
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AW: Die Ansprache von Barack Obama im vollen Wortlaut
Mir hat auch sehr zugesagt, dass er zu dem Brauch zurückkehrte, für den Tag der Vereidigung ein Gedicht anfertigen zu lassen. Der Praise Song for the Day von Elizabeth Alexander findet sich hier
http://www.newsweek.com/id/180656
Eine im Web gefundene sehr prosaische Übersetzung habe ich etwas geglättet:
Loblied für diesen Tag
Jeden Tag gehen wir unserer Wege,
gehen aneinander vorbei, blicken uns an
oder auch nicht, sprechen oder sind kurz davor.
Überall um uns herum ist Geräusch.
Überall um uns herum sind Geräusche und Dornen, Stacheln und Lärm, jeder
einzelne unserer Vorfahren in unserer Stimme.
Jemand näht einen Saum, stopft
das Loch einer Uniform, flickt einen Reifen,
repariert Dinge, welche der Reparatur bedürfen.
Irgendwo versucht jemand, Musik zu machen,
mit einem Paar hölzerner Löffel auf einem Ölfass
mit Cello, Ghettoblaster, Mundharmonika, Gesang.
Eine Frau und ihr Sohn warten auf den Bus.
Ein Bauer betrachtet prüfend den sich ändernden Himmel.
Ein Lehrer sagt, nehmt die Stifte heraus. Beginnt.
Wir begegnen einander in Worten, Worte
stachelig oder glatt, geflüstert oder deklamiert,
Worte die zu prüfen sind, zu überprüfen sind.
Wir überqueren Schotterstraßen und Autobahnen, die
für Jemandes Willen stehen - und dann wieder Andere, die gesagt haben:
Ich muß sehen, was auf der anderen Seite ist.
Ich weiß, es gibt etwas Besseres entlang der Straße.
Wir müssen einen Ort finden, an dem wir sicher sind.
Wir gehen dahin, wo wir noch nicht hineinsehen können.
Sag es klar: Viele sind gestorben für diesen Tag.
Singe die Namen der Toten, die uns hierhergebracht haben,
die die Gleise gelegt, die Brücken erbaut haben,
die Baumwolle geerntet und den Salat, die errichtet haben
Stein für Stein die glitzernden Gebäude,
die sie dann sauber halten, in denen sie arbeiten würden.
Loblied für den Kampf, Loblied für den Tag.
Loblied für jedes handgeschriebene Zeichen,
für das Durchschauen des Lebens am Küchentisch.
Manche leben nach Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst,
andere nach vor allem nicht schaden oder nimm nicht mehr
als du brauchst. Was, wenn Liebe das mächtigste Wort ist?
Liebe, die über Eheliebe, Kindesliebe, Heimatliebe hinausgeht,
Liebe, die einen sich ausweitenden Lichtschein verbreitet,
Liebe, die keine vorauseilende Trauer braucht.
Im scharfen Glanz des heutigen Tages, in dieser Winterluft,
kann alles gemacht, kann jeder Satz begonnen werden.
An der Kante, auf dem Rand, an der Schwelle,
Loblied für das Vorangehen in diesem Licht.
Elizabeth Alexander - Gedicht zur Inauguration des Präsidenten Barack Obama, 20.1.2009
Mir hat auch sehr zugesagt, dass er zu dem Brauch zurückkehrte, für den Tag der Vereidigung ein Gedicht anfertigen zu lassen. Der Praise Song for the Day von Elizabeth Alexander findet sich hier
http://www.newsweek.com/id/180656
Eine im Web gefundene sehr prosaische Übersetzung habe ich etwas geglättet:
Loblied für diesen Tag
Jeden Tag gehen wir unserer Wege,
gehen aneinander vorbei, blicken uns an
oder auch nicht, sprechen oder sind kurz davor.
Überall um uns herum ist Geräusch.
Überall um uns herum sind Geräusche und Dornen, Stacheln und Lärm, jeder
einzelne unserer Vorfahren in unserer Stimme.
Jemand näht einen Saum, stopft
das Loch einer Uniform, flickt einen Reifen,
repariert Dinge, welche der Reparatur bedürfen.
Irgendwo versucht jemand, Musik zu machen,
mit einem Paar hölzerner Löffel auf einem Ölfass
mit Cello, Ghettoblaster, Mundharmonika, Gesang.
Eine Frau und ihr Sohn warten auf den Bus.
Ein Bauer betrachtet prüfend den sich ändernden Himmel.
Ein Lehrer sagt, nehmt die Stifte heraus. Beginnt.
Wir begegnen einander in Worten, Worte
stachelig oder glatt, geflüstert oder deklamiert,
Worte die zu prüfen sind, zu überprüfen sind.
Wir überqueren Schotterstraßen und Autobahnen, die
für Jemandes Willen stehen - und dann wieder Andere, die gesagt haben:
Ich muß sehen, was auf der anderen Seite ist.
Ich weiß, es gibt etwas Besseres entlang der Straße.
Wir müssen einen Ort finden, an dem wir sicher sind.
Wir gehen dahin, wo wir noch nicht hineinsehen können.
Sag es klar: Viele sind gestorben für diesen Tag.
Singe die Namen der Toten, die uns hierhergebracht haben,
die die Gleise gelegt, die Brücken erbaut haben,
die Baumwolle geerntet und den Salat, die errichtet haben
Stein für Stein die glitzernden Gebäude,
die sie dann sauber halten, in denen sie arbeiten würden.
Loblied für den Kampf, Loblied für den Tag.
Loblied für jedes handgeschriebene Zeichen,
für das Durchschauen des Lebens am Küchentisch.
Manche leben nach Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst,
andere nach vor allem nicht schaden oder nimm nicht mehr
als du brauchst. Was, wenn Liebe das mächtigste Wort ist?
Liebe, die über Eheliebe, Kindesliebe, Heimatliebe hinausgeht,
Liebe, die einen sich ausweitenden Lichtschein verbreitet,
Liebe, die keine vorauseilende Trauer braucht.
Im scharfen Glanz des heutigen Tages, in dieser Winterluft,
kann alles gemacht, kann jeder Satz begonnen werden.
An der Kante, auf dem Rand, an der Schwelle,
Loblied für das Vorangehen in diesem Licht.
Elizabeth Alexander - Gedicht zur Inauguration des Präsidenten Barack Obama, 20.1.2009