Es ist bemerkenswert wie sich:
www.cia.gov/cia/publications/factbook/geos/iz.html und
http://de.wikipedia.org/wiki/Irak unterscheiden!
Meines Wissens war es 1927(?) die Widerstandsaktion (Revolution) aller irakischen Kräfte gegen die brit Besatzung, die die Engländer dazu bewog, ihre gegenüber Faisal gegebene Zusage der Bildung eines arabisch-irakischen Königreichs um die arabische Unterstützung gegen das Osmanische Reich zu erlangen, ernster in die Tat umzusetzen. Der völlige Rückzug der Briten ist aber noch länger nicht erfolgt. Es ist dumm, zu meinen, dass die Erinnerung daran im Irak völlig verschwunden sei.
Mich wundert, warum Bin Laden als dieser "mächtige" Mann agieren kann. Auch wenn Armut nicht gerade sein hervorstechendstes Merkmal ist, so kann er doch alleine niemals einen Krieg gegen alle "Ungläubigen" führen. Es ist ja besonders im nahen und mittleren Osten so, dass lokale Interessen immer stärker sind als überregionale, die Divergenz stärker als die Konvergenz. Was verführt das Abendland dazu, eine Machtpolitik zu betreiben, sodass es sich laufend als "der gemeinsame Feind" präsentieren kann? Wäre es da nicht an der Zeit, von diesem kolonialistischen Umgang mit den anderen Ländern dieser Erde endlich Abstand zu nehmen?
Dass man mit Terroristen ja nicht Krieg führen kann, sondern nur mit Staaten, ist doch offensichtlich. Terrorismus lässt sich nur mit polizeistaatlichen UND sozialstaatlichen Mitteln bekämpfen, auch wenn man manchmal militärische Streitkräfte zuhilfe nehmen muss. Wie sehr die militärische Form der Konfliktlösung eben zu keiner Lösung des Konfliktes führt, zeigt ja sehr eindeutig das Palestinaproblem. Ich will damit keinesfalls einem radikalpazifistischen Weg das Wort reden, aber einfach nur jeden als Terroristen abzustempeln, der diese abendländischen Interessen nicht teilt, ist sicher kein Lösungsansatz. Frieden ist aber nur erreichbar, wenn man mit dem Gegner ein Gespäch beginnt und nicht wie es die antiirakische Allianz demonstriert hat, mit den Gegnern der Gegner, auch wenn sie aus dessen Land sind.
Ein "neuer Faisal" als Marionette wird keine große Chance haben, fürchte ich, wenn nicht zu allermindest die "Wohlhabenheit" der Bevölkerung dabei derart steigt, dass deren Verlusst schwerer wiegt, als die Chance auf endgültige Selbstbestimmung. Die Chance in Freihert verhungern zu dürfen reizt kaum einen Menschen, auch nicht den religiösesten, nichts korrumpiert die Moral mehr als die Aussicht auf einen fetten Bauch! Das aber würde bedeuten, dass der Westen auf jede Ausbeutung des Landes verzichten müsste, schon gar nicht über die westlichen Ölfirmen, dass der Reichtum des Landes jedem Bürger direkt zukommen müsste! Ich weiß, dass diese Forderungen unter den heutigen weltpolitischen Umständen illusionär sind, weil sich ja der Reichtum und die Unabhängigkeit der antiirakischen Achsenmächte auf dem Ölreichtum des Iraks begründen möchte. Nur, Friede, meine ich, wird unter diesen Umständen ebenfalls illusionär bleiben, weltweit.
Allerdings, wie sehr allein
Gisbert Zalich schrieb:
... religiöse Charakterprägung großmannssüchtig machen kann.
verstehe ich nicht. Es bedurfte hiezu immer eines politischen Umfeldes, das zur Verfügung gestellt werden musste, ob einem Robespierre, Napoleon, Luther, Hitler, Lenin, Stalin, Bush oder Bin Laden. Die Glocken haben dann immer das Gleiche geschlagen, das wohl!