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Die aktuelle Lage im Irak

Al Kaida, ein US-amerikanischer Sammelbegriff? Ich frage noch einmal!

bezüglich Ihres Beitrags vom 21.04.04:
So viel Naivität oder doch Methode? Zwei halbe Wahrheiten vereint ergeben aber nur eine ganze Lüge, mehr nicht!
Deine Ansicht:
mavaho schrieb:
Diese Terroristen benützen nur die Argumente wie Armut, Israelische Besetzung, Invasion im Iraqu für ihre Propaganda und wie man an den Beiträgen merkt, mit Erfolg. Wo wirkliche Armut herrscht, gibt es keinen Terrorismus.
Aus der Gewalt- und Konfliktforschung wissen wir, dass selbst in Regionen wo große Armut herrscht, nicht mehr Gewalt existiert, als durch die spontane Kriminalität entsteht. Kriminalität, besonders die organisierte, entsteht aber sofort, sobald eine äußerst asymmetrische „Armutsverteilung“ auftritt. Wobei aber deren Organisatoren in der Regel sich nicht aus den ärmsten Schichten rekrutieren, diesen steht nur eine „Karriereleiter“ in den unteren Rängen offen, selten, dass von diesen einer wirklich ganz nach oben kommt.
Nun, organisiertes Verbrechen ist Terrorismus und Terrorismus ist organisiertes Verbrechen! Beides ist nicht voneinander trennbar, auch nicht, wenn man versucht, Wörtchen wie „international“ oder „islamisch“ hinein zu schmuggeln. Sie sind, wie sich immer mehr herausstellt, miteinander auch wesensmäßig sowie logistisch verwoben. Die primitiv-fundamentalistische Ansicht, es reiche die einfachste Lösung, nämlich die kleinen Handlanger, Killer und Selbstmordattentäter zu eliminieren, wie „ein paar US-Panzer durch die Slums fahren zu lassen“, erwies sich doch über all die letzen Jahrzehnte hinweg, wo dieses schon propagiert wurde, als völlig erfolglos. Wir wissen ebenso lange, dass eine Gesellschaft (Volkswirtschaft) umso gewaltfreier ist, je höher der Equitykoeffizient(*) in ihr ist.
Aufgrund der Globalisierung aber haben wir keine eigentlichen Volkswirtschaften mehr! Die Wertschöpfung durch transnationale Konzerne innerhalb „einer“ Volkswirtschaft ist eine rein fiktive und keine reale Größe mehr. Der Equitykoeffizient innerhalb einer einzigen Volkswirtschaft ist somit für das Gewaltpotential, das sich in ihr bildet, nicht mehr allein mitverantwortlich. Seine Betrachtung muss daher auf jene Räume ausgeweitet werden, die durch die globalisierte Wirtschaft geschaffen wurden. Nun aber noch ganz konkret: Wenn man die Länder mit den höchsten Equitykoeffizienten betrachtet, Skandinavien und Österreich (>0,7), so ist zu bemerken, dass hier die geringste organisierte Kriminalität herrscht, die dennoch vorhandene zu einem Teil von außen importiert ist.
Die Welt schrumpft nicht nur bezüglich des billigen Tourismus, des billigen Warentransportes, sondern auch bezüglich des billigen Transportes der Kriminalität! Ich seh’ schon ein, eine akademische sicht der Dinge hat einen großen Nachteil, sie schließt gewisse „einfache“ Lösungen aus. In so ferne muss ich einsehen: „ …politisch kennst Du Dich aus!“
fg, diethelm

(*) Der Equitykoeffizient (schon wieder akademisch) ist das Verhältnis vom Durchschnittseinkommen der gesamten zu dem der Ärmsten. „1“ würde bedeuten, dass praktisch alle gleich viel verdienen (kommunistische Ideologie, funktionierte bekanntlich nicht wirklich, weil da immer einige noch „gleicher“ waren“). 0,5 bedeutet, dass die Ärmsten gerade die Hälfte des Durchschnitts verdienen und ist eine kritische Marke. Liegt sie darunter, steigt Gewaltbereitschaft nicht nur bezüglich Arbeitskämpfe. Dieser Koeffizient ist nicht nur innerhalb eines Staates anwendbar, sondern auch auf die Staatengemeinschaft und bedeutet, dass eine ökonomisch bedingte transnationale Gewaltbereitschaft erst dann signifikant sinkt, wenn das BIP der ärmsten Länder in etwa bei 50% des durchschnittlichen BIPs aller Länder liegt. Einstweilen noch ein zu erträumender Wert.
 
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den anderen verstehen

Schade, dass Du meinen Hinweis auf die "Radikale Interpretation" nicht ernster genommen, oder gar nicht verstanden hast, wir haben dann auch beim besten Willen die Chance, aneinander vorbei zu reden. Einander zu verstehen braucht mehr, als nur ein Bisschen guten Willen!
Willard Van Orman Quine greift dieses empiristische Problem mit seinem fiktiven Einwortsatz "gavagai" auf und hat durch seinen 1951 erschienen Aufsatz "Zwei Dogmen des Empirismus" erstmals auf die empirische Erkenntnisproblematik aufmerksam gemacht. Nicht umsonst spielt sein gavagai silbenmäßig auf das bekannte Känguruh an. Denn das Känguruh war bei den Aboriginees eben kein Känguruh. Sie missdeuteten die fragende Gebärde des Ethnologen, und pflichteten ihm bei: "da läuft es!", und nichts anderes meint dieses Wort. Auf diese Weise bringen wir eine Menge, meist aber nicht so lustige Missverständnisse zusammen. An wem aber liegt die Ursache des Missversrändnisses? Es hat nicht wenige Jahrzehnte gedauert, bis das Känguruh sich aufgeklärt hat, vor allem, nachdem das "Urteil" sich einmal fest setzte und so weit ich weiß, hat es sich bis heute auch nur zu wenigen durchgesprochen, die Mehrheit der Menschen bleibt aus Unwissenheit bei ihrem Vorurteil.
Deine Meinung:
Wer mit mir nicht reden will, der will auch nicht mich verstehen. Aber er will, dass ich ihn verstehe
wäre wohl ein Widerspruch in sich selbst, ich weiß nicht, ob Du ihn so gemeint hast. Denn einer der nicht mit Dir reden will, will gar nicht, dass du ihn verstehst, sonst würde er zu Dir reden! Wenn ich jetzt boshafter weise Deinen Widerspruch psychologisch auflöse, dann hat Deine Aussage nur dann einen Sinn, wenn Du selbst gar nicht willst, dass er mit Dir redet, sondern einzig willst, dass er Dir zuhört. Irgendwie kommt mir das vor, wie in der Schule, der einzige, der fragen darf, ist der Lehrer, aber wie gesagt, es wäre die "boshafte Deutung". Der einzige, der sich um Freundschaft zu bemühen hat, ist der Muslim. Werden Forderungen einseitig gestellt (nichts anderes aber teilst Du mit), dann fühlt sich der eine als Herr, der andere der Sklave und dieser verstummt. Bei wem allerdings liegt da die Verachtung?
Was aber meinst Du mit "Wenn's um Religion geht, ..."? In welcher Hinsicht kann es beim Zusammenleben von Menschen überhaupt um Religion gehen. Willst Du dem Heilsegoismus der christlichen, bes. der katholischen Religion zum Durchbruch verhelfen? Aber welche Religion wird da zum unüberwindlichen Hindernis? Wenn sich Christen von Dir distanzieren, und es gibt sicher auch solche, tun sie es auch weil sie Christen sind?

Ich fürchte, du gehst aber mit den Muslimen genau so um, wie mit mir. Denn Deine Reaktion auf mein P.P.P.S.: lässt mich einzig vermuten, dass Du meine dazugehörige Aussage vom 06.05.2004, 17:27 eigentlich gar nicht verstanden hast, oder verstehen hast wollen.
lg diethelm
 
wer kennt da den Koran?

Es ist eigentlich wundervoll, wie man Religion, Ideologie und Gesellschaftsform "trennen" und vermischen kann, wenn man so ahnungslos bezüglich der "Realität" ist! Die Technik, von jemandem in der 3. Person zu reden, ist ein Versuch ihn verächtlich zu machen, weil der argumentative Weg zu versagen beginnt. Schopenhauer hat diese Technik in seinem Traktat: "Die Kunst zu beleidigen" eingehend beschrieben.
Nun, der Islam ist trotz aller anderen Behauptungen von Ihnen eine Religion. Der Unterschied zwischen Religion und Ideologie liegt "im Ort" der endgültigen Erlösung. "Hochreligionen" verschieben sie ins Jenseits, beziehungsweise an das "Ende der Zeiten", einige Sekten sehen diese ständig kommen. Ideologien teilen sich in zwei Gruppen, jene, die das "Erlösungsprinzip" schon kennen, gewissermaßen in die s.g. Heilsgewissen, wie die kommunistischen oder die faschistischen Ideologien, aber auch die "Marktideologien". Und jene, die dieses erst erahnen, die das Heil der Menschen erhoffenden und danach suchen. In ihrem Verhalten und in ihrer Sicherheit unterscheiden sich die heilsgewissen Ideologien nicht von den ebenso heilsgewissen Religionen. "Außerhalb der Kirche gibt es kein Heil" (Lateinnachhilfe gefällig?). Nun, weder Religionen (auch nicht die geoffenbarten) noch die Ideologien haben eine durchdeterminierte soziale Struktur! Sie ähneln alle dem anglikanischen Rechtssystem, je nach Anlassfall wird ein neues Dogma (Gesetz) erlassen. Bei "heilsungewissen Ideologien" gibt es kein dogma,das Gesetz wird von vornherein als "vorläufig" erachtet Die Heilsgewissen tun so, als wären die "Ergebnisse" apriori endgültig: "Wir und der Heilige Geist haben beschlossen, ...", oder "die Partei, das Volk, die Nation, ..., hat beschlossen" und was es da noch für schwulstige Formeln gibt.
Was aber "Ihre" Geschichte des Islam betrifft, so ist das eben nicht in jedem Geschichtsbuch nachlesbar! Allein ein derart neutrales Lexikon wie "Wikipedia" widerspricht Ihnen, ebenso wie Maier, Brockhaus, Enzyclopedia Britannica. Mehr habe ich nicht mehr überprüft.

Nun aber zu Ihrem Koran. Allerdings muss ich gestehen, dass Sie mich im Moment am falschen Fuß erwischt haben, weil meine beiden deutschen Koranausgaben verliehen habe, ich also nur mit der englischen Version argumentieren kann. Doch denke ich, dass die Deutschen genügend des Englischen mächtig sind, oder zumindest ein Wörterbuch zur Verfügung haben.
Nun, die 3. Sure, "Aal-E-Imran" bringt das von Ihnen zitierte Textstück nicht in Vers 29 sondern schon in Vers 28, oba so kleinlich samma ned. Der Text aber meint, zumindest in meiner englischen Aausgabe:
Let not the believers take for friends or helpers unbelieversrather than believers: if any do that, in nothing will ther be help from Allah: exept by the way of precaution, that ye may gard yourselfs from them. But Allah cautions you (to remember) Himself; for the final goal is to Allah.
Also schon mal ganz primitiv übersetzt heißt das: "Es sollen die Gläubigen als Freunde und Helfer nicht die Ungläubigen den Gläubigen vorziehen. Wenn einer es tut, wird ihm Allah nicht helfen, außer, vorsichtig zu sein, damit er sich vor ihnen hüte. Allah lehrt dich () dass er dein letztes Ziel ist.
Da ich nicht annehme, dass das Ihre eigene Übersetzung war, denn dann hätten Sie den Vers eher richtig nummeriert, so denke ich, sie haben ihn aus einer schlechten Propagandaschrift entnommen, eine derartig Diskrepanz wäre sonst nicht möglich. Mit Deinem 2. Zitat (An-Nisa, 4, 12) ist es aber nicht anders:
Allah (thus) directs you as regards your Children's (Inheritance): to the male, a portion equal to that of two females: if only daughters, two or more, their share is two-thirds of the inheritance; if only one, her share is a half. For parents, a sixth share of the inheritance to each, if the deceased left children; if no children, and the parents are the (only) heirs, the mother has a third; if the deceased Left brothers (or sisters) the mother has a sixth. (The distribution in all cases ('s) after the payment of legacies and debts. Ye know not whether your parents or your children are nearest to you in benefit. These are settled portions ordained by Allah; and Allah is All-knowing, All-wise.
Nicht nur, dass Ihr Gewährsmann nicht zählen kann oder nicht weiß wo welche Vers beginnt oder endet, das "Ganze" ist ihm schnell zu viel. Vor allem aber weiß er nicht, oder wissen Sie nicht, dass zu jener Zeit die muslimische Tochter gegenüber der christlichen stark bevorzugt war, denn die christliche hatte zu dieser kein Erbrecht, noch lange nicht. Mit diesem Erbrecht stellte Mohammed die "Aussteuer" des Mädchens auch nach dem tod des Erblassers sicher. Du kannst wohl gar nicht ahnen, welchen Vorteil dieses gegen früher bedeutet.
Die nächsten Verse, ich bringe gleich 15 –19, der Vollständigkeit halber:
004.015 If any of your women are guilty of lewdness, Take the evidence of four (Reliable) witnesses from amongst you against them; and if they testify, confine them to houses until death do claim them, or Allah ordain for them some (other) way.
wo ja "confine" meint : begrenzen, beschränken, (sie also "Hausarrest" bekommt, lebenslänglich, oder Allah sie einer anderen Aufgabe weiht!)
If two men among you are guilty of lewdness, punish them both. If they repent and amend, Leave them alone; for Allah is Oft-returning, Most Merciful.
Soooo viel toleranter homoerotischer Beziehubngen gegenüber ist unsere heutige Zeit auch noch nicht, nach 1500 Jahren
004.017 Allah accept the repentance of those who do evil in ignorance and repent soon afterwards; to them will Allah turn in mercy: For Allah is full of knowledge and wisdom.

004.018 Of no effect is the repentance of those who continue to do evil, until death faces one of them, and he says, "Now have I repented indeed;" nor of those who die rejecting Faith: for them have We prepared a punishment most grievous.

004.019 O ye who believe! Ye are forbidden to inherit women against their will. Nor should ye treat them with harshness, that ye may Take away part of the dower ye have given them,-except where they have been guilty of open lewdness; on the contrary live with them on a footing of kindness and equity. If ye take a dislike to them it may be that ye dislike a thing, and Allah brings about through it a great deal of good.
Und das geht so weiter und so weiter, nachprüfbar, sicherlich auch beliebig verlängerbar!
Ich denke, es ist offensichtlich genug, dass Ihren derartigen unredlichen Verkürzungen der "Tatsachen" oder Wahrheiten zu nichts anderem dienen sollen, als die andere Glaubensgemeinschaft zu entmenschlichen, zu Tieren zu degradieren, um dann sich ein Recht anzumaßen, dementsprechend mit ihnen umgehen zu können. Wie meinte mavaho, ein US-Panzer, wenn er Gas gibt, löst das Problem einfach. Oder die Gefängniswärter der Besatzungsarmeen.

Hassan, alias diethelm

P.S.: Jede heilige Schrift ist von Gott, auch die der Christen oder die Hindus. Überall gibt es Fundamentalisten, die an Buchstaben hängen, mehr als an Gott, aber es gibt genau so überall Menschen und unter den islamitischen Islamisten, die ich kenne, genau so viele, die nach dem (zeitweise wechselnden) Sinn der Worte fragen, der Zeit angemessen. Aber angemessen und angepasst sind zwei verschiedene Wege.
 
Diethelm, wenn Du wieder eine deutsche Übersetzung hast, können wir fortfahren. Eine Dokumentation von den Englischkenntnissen anderer abhängig zu machen, ist Unsinn. Wir leben hier nicht in England. Ohnehin halte ich dies nur für einen Trick, den ich des öfteren aus islamischer Ecke schon erlebt habe. Erst vor zwei Tagen hast Du den Koran in Deutsch zitiert, allerdings die Stellen, die in Deine Argumentation passen. Jetzt plötzlich wird es Englisch, merkwürdig genug.
Heute wurde der Schriftsteller Haschem Aghadschari in Teheran zum Tode verurteilt, ganz nach den Vorschriften des Koran. Sein Verbrechen war, den Islam zu kritisieren. Wenn er den Strick um den Hals hat, werden ihn Deine Ausführungen sicher trösten, ist alles doch nur ein Irrtum. Deine Stellungnahme dazu und zu den Grausamkeiten des Islamischen Rechts, der Sharia, stehen immer noch aus, meine Vorhaltungen werden bestätigt. Du drückst Dich um eine klare Verurteilung des Regimes in Teheran. Dafür fehlt mir und jedem echten Demokraten das Verständnis.
Du missverstehst mich, ich erwarte weder, dass ich Islamisten überzeuge noch dass diese mir zuhören. Ich stelle hier lediglich dar, warum ich ein Gegner dieser Ideologie bin. Ich möchte Menschen aus dieser Ecke in Europa nicht haben, sie sind hier auf dem falschen Schiff. Demokratie ist keine Weicheiveranstaltung, sondern benötigt auch Schutz vor ihren Feinden, Toleranz gegenüber denen, die diese abschaffen wollen, gibt es nicht. Das gilt für Links- und rechtsextreme genauso wie für Islamisten.
Übrigens, ausgehend von einer Hamburger Islamfundigruppe gibt es mittlerweile in allen Podien Islamisten, die auf Bekehrungsmission nach neuen Anhängern suchen, immer gut getarnt
 
Guten Abend!

IN letzter Zeit gerät der Koran immer wieder in die Diskussion, zum Beispiel wegen seiner Übersetzungen: Ich hörte die plausible Ansicht, dass das Hocharabisch überhaupt erst aus dem Koran entstanden ist - so dass viele Formulierungen sich erst entschlüsseln, wenn man Dialekte aus vorarbabischer Zeit hinzu zieht. Die Meinung, der Koran sei Gottes Wort, ist schon aus Gründen der Übersetzung paradox und man würde jemanden, der so etwas von einem moderneren Buch behauptet, zu Recht als Esoterikspinner abtun.
Nun ja, Muslime haben ein Rad ab, genau wie Christen oder Juden oder alle Religionsanhänger. Dürfen sie ja. Aber die Idee zu verteidigen, einen Gottesstaat zu rechtfertigen (und so definiert sich nun mal der Begriff "Islamismus") aus Gründen der Toleranz, halte ich für grob fahrlässig. UNd nur darum geht es. Gottesstaate sind Steinzeit, egal für welche Religion, zu welcher Zeit, sie bringen nichts als Elend hervor.
Ich schlage vor, die Diskussion auf dieses Thema zu konzentrieren, denn was sollen sich denn hier erwachsene Männer um Koraninterpretationen streiten? IN all diesen Religionsbüchern steht ein Haufen Quatsch; schon bei der Übersetzung der Bibel sind Fehler aufgetreten; so war es im hebräischen Original nicht klar, ob "die Götter" oder nur ein Gott gemeint waren! Monotheismus: EIn Übersetzungsfehler? Auch der Name Jehova ist ein Übersetzungsfehler; den Namen dürfte es gar nicht geben. Usw.
Wo soll da noch ein ernstzunehmender Kern sein, denn die Übersetzungen sind ja nicht der einzige willkürliche Akt?! Die Auswahl, die Überlieferung, die Interpretation, alles Willkür, ein Lotteriespiel. Man mag ja an Gott glauben, aber diese Texte halten einen ja von jedem Glauben fern, so unsinnig sind sie!
Ob die Grausamkeiten nun Gottes, Mohameds oder ein Missverständnis sind; was soll's? Die Gottesstaatler sind das Problem. Ich denke, wenn es diese Schriften nicht gäbe, hätten sich die Menschen anderen Unsinn zusammengereimt und als "Gottesbücher" verkauft. Was nicht heißt, dass die Schriften nichts mit den Auswüchsen des Islamismus zu tun haben; der Kernpunkt ist aber dennoch letztlich: Jeder Staat, der nur eine Religion toleriert, ist unmenschlich!
 
Du hast völlig recht, der Staat muss jede Religion dulden, solange er von dieser nicht aktiv bekämpft wird. Genau darin liegt das Problem. Natürlich gibt es auch bei den Christen Fundis wie die Neuapostolischen oder die Zeugen Jehovas. Diese sind jedoch in der absoluten Minderheit und nicht gewalttätig. Der "Standardchrist" kennt den relativen Wahrheitsgehalt der Bibel und steht den Aussagen des Papstes oft kritisch gegenüber. Das Problem des Islam ist, dass es in dieser Religion keine Reformation gegeben hat und diese Rückständigkeit des Glaubens, die immer noch auf den Werten einer Beduinengesellschaft des 7. Jahrhunderts beruht, sich mit meist ebenso rückständigen Gesellschaften, in denen Aufklärung und Demokratie keinen Platz haben, und Denkweisen verknüpft. Daher ist im Islam der Anteil der Gläubigen, die den Koran wörtlich nehmen, überdurchschnittlich gross, entsprechend gross auch die Zahl der Moslems, die eben die im Koran enthaltenen Aufrufe zur Gewalt wörtlich nehmen. Dazu kommt, dass der Religionsgründer Mohammed selbst ein äusserst gewalttätiger Despot war. Ein aufgeklärter Moslem müsste deshalb auch dessen Leben kritisch hinterfragen, das geht direkt an die Wurzeln. Da hat es ein Christ bezogen auf die heutige gesellschaftliche Wirklichkeit erheblich leichter, wenn er sich auf Jesus bezieht. Dessen verkündete Werte und seine Lebensführung kann man auch heute noch guten Gewissens vertreten.
Persönlich halte ich jede Art von Religion für Unsinn. Als gesellschaftlich beeinflussende Kraft muss man sie jedoch ernst nehmen und darauf achten, dass sie von einem Angebot, das man annehmen oder ablehnen kann, nicht zum Zwang wird. Tendenziell bergen alle Religionen die Gefahr, andere zu ihrem Glück zwingen zu wollen.
 
mavaho schrieb:
Persönlich halte ich jede Art von Religion für Unsinn. Als gesellschaftlich beeinflussende Kraft muss man sie jedoch ernst nehmen und darauf achten, dass sie von einem Angebot, das man annehmen oder ablehnen kann, nicht zum Zwang wird. Tendenziell bergen alle Religionen die Gefahr, andere zu ihrem Glück zwingen zu wollen.
Wow! Ich bin positiv überrascht! Ich dachte bis jetzt, dass du ein christlicher Eiferer seist, echt! Mit Muslimen kann man vielleicht besser über den Islam kritisch reden, wenn man sich nicht als christlichen geistigen Kreuzritter zu verstehen gibt. Also als Atheist. Aber ich habe es zugegebermaßen persönlich leider auch anders erlebt... :autsch:

Gysi
 
Mensch Gysi, ich habe den Verdacht, du liest manchmal recht unsorgfältig; Mir war Mavahos atheistische Gesinnung schon lange klar... :rolleyes:
 
Was verführt zur Diktatur.

Der Islam und sein Koran ist in Diskussion, seit es beide gibt, einmal mehr, einmal weniger. Zur Zeit Goethes war er ebenfalls hoch in Diskussion, aber weniger negativ besetzt. Sein Einfluss auf die arabische Sprache ist die selbe, wie z.B. die Bibelübersetzung Luthers auf die deutsche Hochsprache.
Ich finde, man sollte Religionen nicht abwertend beurteilen, schon gar nicht jene, der man nicht angehört. Mythen, und Religionen sind nichts anderes, sprechen in Bildern und nicht in Begriffen. Die Esoterik und ihre "Spinner" versuchen aus den Bildern Begriffe zu machen, was zu sehr abstrusen Ergebnissen führt. Es stimmt schon, dass jede Religion einer Sichtbeschränkung entspricht, aber das tut die Physik, sowie jede Naturwissenschaft eigentlich auch, allerdings voll wissend davon, aber ebenso aufgeschlossene Theologen bezüglich ihrer Religion. Die Fundamentalisten verweigern (Opium Die der Katholiken und ähnliches, oder die evangelischen Freikirchen). Also seien wir tolerant und lassen ihnen das Rad dran, sonst gehen wir auch eines Rades verlustig.
Deinen Einwand bezüglich des Gottesstaates aber verstehe ich völlig. Auch bin ich der Meinung:" Es geht einfach nicht, dass ein Mensch einzig auf Grund seines Glaubens, völlig unabhängig von seinem Handeln auch nur irgendwie be- oder gar verurteilt wird, egal, was andere tun, die eventuell das selbe glauben.
Nur ist das Problem dieses Gottesstaates nur sehr oberflächlich ein religiöses Problem, es ist genau genommen das Problem, Macht nicht (mehr) abgeben zu können. Hier verhalten sich alle Menschen gleich, "Gott" oder anderer "hochstehender Wert" dienen nur als vordergründige Begründung. Das 3. Reich, die diversen Diktaturen, Kommunismus, waren alles eigentlich keine Gottesstaaten, wohl aber gab es so etwas wie ein "göttliches Prinzip".
Nun aber kamen und kommen alle diese unmenschlichen Typen ja nicht aus sich heraus zur Macht, ohne Vorgeschichte. Wenn ich mich erinnere, Polen war zur Zeit als es zwischen Hitler-Deutschland und der UdSSR geteilt wurde nur wenig religiös, ein bisschen Tradition. Zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs der UdSSR war es fundamentalistisch katholisch. Und der katholische Einfluss nach dem "Zusammenbruch" wirkte schon sehr in Richtung Gottesstaat. Es ist nur nicht ausgegangen. Die Nordafrikanischen Staaten waren zum Zeitpunkt der Erlangung ihrer Unabhängigkeit sehr laizistisch, heute? Tschirtschenien ist ein Musterbeispiel, vor 4 Jahren praktisch religionslos, heute extrem fundamentalistisch. Auch Persien, als der Schah die Macht übernahm, war nur mäßig religiös und man konnte richtig zusehen, wie in seinen letzten Jahren der Einfluss der fundamentalistischen Extremisten immer mehr zu nahm. Im Kossovo war es das selbe. Der Irak war zu Husseins Zeiten weit weg von jeder Religiosität, die Bath-Bewegung war eine atheistische Bewegung und Hussein, immer Atheist, tat sich mit religiösen Argumenten auch sehr schwer; heute aber? Was ist es nun, das die Menschen dazu treibt, diese nicht immer religiösen Extremisten an die Macht zu bringen?
In Bezug auf die Schriften denke wie Du, gibt es sie nicht, die Menschen erfänden sich andere; aber, sie tun es nicht immer!

lg diethelm
 
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Da bin ich aber froh, Gysi, dass Du mich rehabilitiert hast. Wenn ich auf den Moslems so eifrig herumhacke, so deshalb, weil wir davon in Europa von allen importierten Ideologien am meisten negativ betroffen sind und deren Bombenattentate unser Leben und Denken mittlerweile mitgestalten. Immer neue Gesetze werden deswegen eingeführt, das Fliegen wird immer lästiger. Hier in der Nähe wurde auf einem Bahnhof eine herrenlose Schultasche gefunden. Früher hätte man diese zum Fundbüro gebracht, jetzt wurde der gesamte Bahnhofsbereich abgesperrt, hätte ja eine Bombe sein können. Damit verbunden ist auch das Problem der (missglückten) Integration dieser Menschen mit all den Folgen und Kosten für uns alle. Würde es sich um Hindhus handeln, die hier ihr Kastensystem ausleben wollen, wäre ich genauso ein vehementer Gegner, Religionen dieser Art sind Wölfe im Schafspelz.
Um auf den Iraqu zurückzukommen, von dem Abschlachten dieses amerikanischen Zivilisten hast Du bestimmt in den Nachrichten gehört. Es zeigt die Dummheit dieser Fanatiker und das Unverständnis der amerikanischen Gesellschaft durch sie. Die Foltervorwürfe waren für diese Radikalinskis die einmalige Möglichkeit, sich propagandastisch als Opfer in der Weltöffentlichkeit darzustellen, eine wichtige Triebfeder gegen den Iraqueinsatz auch für die amerikanische Öffentlichkeit. Durch diese Grausamkeit haben sie diesen Vorteil leichtfertig verspielt und die Falken in den USA gestärkt. Nun werden auch die Menschen in den USA, die an sich gegen den Iraqueinsatz waren, für militärische Massnahmen sein, um diese Mörder zu finden. Es ist diese typisch arabische Unfähigkeit, rational zu handeln, die mich auch während meiner Zeit im Nahen Osten immer wieder auf die Palme gebracht hat. Für diesen Mord werden die iraquischen Radikalinskis einen hohen Preis bezahlen, es motiviert die Soldaten vor Ort, etwas härter hinzulangen, statt Hundehalsband ein letaler Schuss aus dem M 16.
 
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