Al Kaida, ein US-amerikanischer Sammelbegriff? Ich frage noch einmal!
bezüglich Ihres Beitrags vom 21.04.04:
So viel Naivität oder doch Methode? Zwei halbe Wahrheiten vereint ergeben aber nur eine ganze Lüge, mehr nicht!
Deine Ansicht:
Nun, organisiertes Verbrechen ist Terrorismus und Terrorismus ist organisiertes Verbrechen! Beides ist nicht voneinander trennbar, auch nicht, wenn man versucht, Wörtchen wie „international“ oder „islamisch“ hinein zu schmuggeln. Sie sind, wie sich immer mehr herausstellt, miteinander auch wesensmäßig sowie logistisch verwoben. Die primitiv-fundamentalistische Ansicht, es reiche die einfachste Lösung, nämlich die kleinen Handlanger, Killer und Selbstmordattentäter zu eliminieren, wie „ein paar US-Panzer durch die Slums fahren zu lassen“, erwies sich doch über all die letzen Jahrzehnte hinweg, wo dieses schon propagiert wurde, als völlig erfolglos. Wir wissen ebenso lange, dass eine Gesellschaft (Volkswirtschaft) umso gewaltfreier ist, je höher der Equitykoeffizient(*) in ihr ist.
Aufgrund der Globalisierung aber haben wir keine eigentlichen Volkswirtschaften mehr! Die Wertschöpfung durch transnationale Konzerne innerhalb „einer“ Volkswirtschaft ist eine rein fiktive und keine reale Größe mehr. Der Equitykoeffizient innerhalb einer einzigen Volkswirtschaft ist somit für das Gewaltpotential, das sich in ihr bildet, nicht mehr allein mitverantwortlich. Seine Betrachtung muss daher auf jene Räume ausgeweitet werden, die durch die globalisierte Wirtschaft geschaffen wurden. Nun aber noch ganz konkret: Wenn man die Länder mit den höchsten Equitykoeffizienten betrachtet, Skandinavien und Österreich (>0,7), so ist zu bemerken, dass hier die geringste organisierte Kriminalität herrscht, die dennoch vorhandene zu einem Teil von außen importiert ist.
Die Welt schrumpft nicht nur bezüglich des billigen Tourismus, des billigen Warentransportes, sondern auch bezüglich des billigen Transportes der Kriminalität! Ich seh’ schon ein, eine akademische sicht der Dinge hat einen großen Nachteil, sie schließt gewisse „einfache“ Lösungen aus. In so ferne muss ich einsehen: „ …politisch kennst Du Dich aus!“
fg, diethelm
(*) Der Equitykoeffizient (schon wieder akademisch) ist das Verhältnis vom Durchschnittseinkommen der gesamten zu dem der Ärmsten. „1“ würde bedeuten, dass praktisch alle gleich viel verdienen (kommunistische Ideologie, funktionierte bekanntlich nicht wirklich, weil da immer einige noch „gleicher“ waren“). 0,5 bedeutet, dass die Ärmsten gerade die Hälfte des Durchschnitts verdienen und ist eine kritische Marke. Liegt sie darunter, steigt Gewaltbereitschaft nicht nur bezüglich Arbeitskämpfe. Dieser Koeffizient ist nicht nur innerhalb eines Staates anwendbar, sondern auch auf die Staatengemeinschaft und bedeutet, dass eine ökonomisch bedingte transnationale Gewaltbereitschaft erst dann signifikant sinkt, wenn das BIP der ärmsten Länder in etwa bei 50% des durchschnittlichen BIPs aller Länder liegt. Einstweilen noch ein zu erträumender Wert.
bezüglich Ihres Beitrags vom 21.04.04:
So viel Naivität oder doch Methode? Zwei halbe Wahrheiten vereint ergeben aber nur eine ganze Lüge, mehr nicht!
Deine Ansicht:
Aus der Gewalt- und Konfliktforschung wissen wir, dass selbst in Regionen wo große Armut herrscht, nicht mehr Gewalt existiert, als durch die spontane Kriminalität entsteht. Kriminalität, besonders die organisierte, entsteht aber sofort, sobald eine äußerst asymmetrische „Armutsverteilung“ auftritt. Wobei aber deren Organisatoren in der Regel sich nicht aus den ärmsten Schichten rekrutieren, diesen steht nur eine „Karriereleiter“ in den unteren Rängen offen, selten, dass von diesen einer wirklich ganz nach oben kommt.mavaho schrieb:Diese Terroristen benützen nur die Argumente wie Armut, Israelische Besetzung, Invasion im Iraqu für ihre Propaganda und wie man an den Beiträgen merkt, mit Erfolg. Wo wirkliche Armut herrscht, gibt es keinen Terrorismus.
Nun, organisiertes Verbrechen ist Terrorismus und Terrorismus ist organisiertes Verbrechen! Beides ist nicht voneinander trennbar, auch nicht, wenn man versucht, Wörtchen wie „international“ oder „islamisch“ hinein zu schmuggeln. Sie sind, wie sich immer mehr herausstellt, miteinander auch wesensmäßig sowie logistisch verwoben. Die primitiv-fundamentalistische Ansicht, es reiche die einfachste Lösung, nämlich die kleinen Handlanger, Killer und Selbstmordattentäter zu eliminieren, wie „ein paar US-Panzer durch die Slums fahren zu lassen“, erwies sich doch über all die letzen Jahrzehnte hinweg, wo dieses schon propagiert wurde, als völlig erfolglos. Wir wissen ebenso lange, dass eine Gesellschaft (Volkswirtschaft) umso gewaltfreier ist, je höher der Equitykoeffizient(*) in ihr ist.
Aufgrund der Globalisierung aber haben wir keine eigentlichen Volkswirtschaften mehr! Die Wertschöpfung durch transnationale Konzerne innerhalb „einer“ Volkswirtschaft ist eine rein fiktive und keine reale Größe mehr. Der Equitykoeffizient innerhalb einer einzigen Volkswirtschaft ist somit für das Gewaltpotential, das sich in ihr bildet, nicht mehr allein mitverantwortlich. Seine Betrachtung muss daher auf jene Räume ausgeweitet werden, die durch die globalisierte Wirtschaft geschaffen wurden. Nun aber noch ganz konkret: Wenn man die Länder mit den höchsten Equitykoeffizienten betrachtet, Skandinavien und Österreich (>0,7), so ist zu bemerken, dass hier die geringste organisierte Kriminalität herrscht, die dennoch vorhandene zu einem Teil von außen importiert ist.
Die Welt schrumpft nicht nur bezüglich des billigen Tourismus, des billigen Warentransportes, sondern auch bezüglich des billigen Transportes der Kriminalität! Ich seh’ schon ein, eine akademische sicht der Dinge hat einen großen Nachteil, sie schließt gewisse „einfache“ Lösungen aus. In so ferne muss ich einsehen: „ …politisch kennst Du Dich aus!“
fg, diethelm
(*) Der Equitykoeffizient (schon wieder akademisch) ist das Verhältnis vom Durchschnittseinkommen der gesamten zu dem der Ärmsten. „1“ würde bedeuten, dass praktisch alle gleich viel verdienen (kommunistische Ideologie, funktionierte bekanntlich nicht wirklich, weil da immer einige noch „gleicher“ waren“). 0,5 bedeutet, dass die Ärmsten gerade die Hälfte des Durchschnitts verdienen und ist eine kritische Marke. Liegt sie darunter, steigt Gewaltbereitschaft nicht nur bezüglich Arbeitskämpfe. Dieser Koeffizient ist nicht nur innerhalb eines Staates anwendbar, sondern auch auf die Staatengemeinschaft und bedeutet, dass eine ökonomisch bedingte transnationale Gewaltbereitschaft erst dann signifikant sinkt, wenn das BIP der ärmsten Länder in etwa bei 50% des durchschnittlichen BIPs aller Länder liegt. Einstweilen noch ein zu erträumender Wert.