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Die aktuelle Lage im Irak

Damit bin ich völlig Deiner Ansicht:
Gisbert Zalich schrieb:
Das Entscheidende ist die beidseitige Bereitschaft, einander zu verstehen.
Aber beim Begriff "Verstehen" hapert es eben gewaltig. Ich habe gegenüber mavaho die Metapher der fremdsprachigen Witze gebraucht. Übersetze nun mal einen intellektuellen Witz aus dem Französischen ins Deutsche! Es geht dabei, philosophisch gesprochen, exakt um das Problem der „Radikalen Interpretation“ Ich weiß nicht, wie weit Du in Fremdsprachen bewandert bist. Aber es ist wohl jedem klar, dass „Wort für Wort“ zu übersetzen nur zu Missverständnissen. Mit den Mythen, den Religionen quadriert sich dieses Problem gewissermaßen. Warum wird zum Übersetzen in eine andere Sprache für die Zielsprache ein „nativ speaker“ der Zielsprache bevorzugt? Nicht, weil er die Sprache mehr oder minder perfekt beherrscht, sondern weil ihm logische Inkongruenzen normalerweise viel schneller, tiefer bewusst werden, als einem der diese Sprache wenn auch noch so perfekt gelernt hat. Diese Inkongruenzen sind aber keine Schwäche der Ausgangssprache! Jedem professionellen Übersetzer ist dieses absolut klar. Er wird, wenn es ihm der Mühe wert erscheint (hoffentlich immer), die entsprechenden Nachforschungen in der Ausgangssprache anstellen, um die Widersprüche aufzulösen. Was, z.B. für einen Franzosen schlicht und einfach nur Gewöhnung ist, muss einem Deutschen bewusst geworden sein, ebenso umgekehrt. Das heißt, die Eigenheiten einer Sprache erkennt der Fremdsprachige schneller. Es ist auch eine alte Erfahrung, dass man die eigene Sprache erst „lernt“, wenn man eine Fremdsprache lernt, weil erst dadurch aus der Gewohnheit ein Bewusstsein entsteht, und zwar um so fundierter, je fremder, je weniger verwandt, die Sprache mit der eigenen ist.
Wenn ich aus dem Französischen, ein wenig krasser noch aus dem Spanischen (nicht umsonst kommt dem Deutschsprachigen so manches eben „spanisch“ vor) etwas ins Deutsche übersetze, und es kommt dabei primär „ein Blödsinn“ heraus, so habe ich zwei Möglichkeiten, das Problem zu lösen: entweder, „die Franzosen, die Spanier sind alle Deppen, da kann nichts anderes herauskommen“, oder eben, ICH habe mich geirrt, weil mir Differenzen nicht bewusst sind. Nun, ich habe mir angewöhnt davon überzeugt zu sein, dass ICH mich geirrt habe, dass ich mein „Bewusstsein erweitern“ und Gewohnheiten abbauen muss und bin völlig davon abgegangen die anderen für blöd oder sonst was zu halten.
Hier aber sind wir genau dort, wo ich zuvor meinte:
diethelm schrieb:
Wenn wir ernstlich mit anderen in den Dialog treten wollten, müssten wir vorerst prinzipiell davon ausgehen, dass wir unrecht haben
, denn das verlangt die intellektuelle Redlichkeit, wenn ich Dialog will. Sonst sind wir wieder beim mehr oder minder toleranten verbalen Schlagabtausch. Lassen wir vorerst die Gegenseite außen vor, die einzige Bereitschaft, die wir beeinflussen oder auch verweigern können, ist nur die unsere! Von den anderen können wir diese Bereitschaft nur erhoffen, erflehen. Wollten wir sie von ihnen erzwingen, was ist sie dann noch?

Eine etwas lange und mühsame Einleitung, zugegeben. Aber wie soll ich den fundamentalen Unterschied zwischen Bewusstsein und Gewöhnung, auch was Kultur und Religion betrifft, verständlich machen. Der Durchschnittsbürger ist seine Sprache, seine Kultur, seine Religion (Menschenbild) „einzig nur gewöhnt“ und meint unbewusst, dass eben dieses „die ganze Welt“ sei. Bewusst wird ihm seine „Absonderlichkeit“ erst durch die Begegnung mit „dem Fremden“. Die Tücke der Situation aber ist, dass der Durchschnittsbürger, eben in der von mir immer wieder betonten Selbstwertverabsolutierung als psychische Entlastung immer „dem Fremden“ die Absonderlichkeit zuweist. Das aber ist ein reiner „primitiver“ psychischer Vorgang, um der tiefen „intellektuellen Verunsicherung“ entgehen zu können. Der Mutige nimmt die Verunsicherung auf sich, nur der Feige nimmt Zuflucht zur Gewalt!
Wir haben in Wien die etwas boshafte Metapher: „Warum wird ein Droschkengaul nicht verrückt, obwohl ihm die Scheuklappen 90% seines Gesichtsfeldes nehmen? - Weil er meint, er sähe die ganze Welt; und zieht weiter brav an der Droschke, aus Gewohnheit.“
lg diethelm

P.S.: Wenn ich wirklich Deine Argumente geklaut habe, dann freut es mich ungemein, ehrlich, dieser Dieb wäre ich gerne! (sagst mir auch noch aus welchem Beitrag? - danke)
P.P.S.: Wenn Du (oder sonst wer) mir noch sagen könntest, wie ich aus diesem „viel“ ein weniger, das dann „mehr“ gewesen wäre, hätte machen können, wäre ich echt dankbar, denn es geht mir auch auf den Nerv, mehr als 20 Zeilen schreiben zu müssen, das kostet viel zu viel Zeit.
P.P.P.S.: 11.04.2003, 13:11 meintest Du gegenüber alzi:
Der radikale Pazifist hat die Vorstellung, nach Jesus zu leben, indem er seine linke Backe zum Zuschlagen anbietet, um dem Feind zu beschämen.
im thread "wieder ein Diktator weniger" – Nicht dass ich darauf extrig herumreiten will, aber ein "Franzose" würde sagen, Du hättest den "clou" nicht verstanden; wahrscheinlich genau so wenig, wie ein Bantu einen Buschmann verstehen kann. Dabei aber gibt es im Süddeutschen Raum ein ähnliches Bild: "Der hat's gekriegt, 'glatt und verkehrt'. Bitte glaube aber nicht, dass ich meine, ich verstünde mehr, ich denke nur, ich bezweifele mehr.
 
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diethelm schrieb:
Aber es ist wohl jedem klar, dass „Wort für Wort“ zu übersetzen nur zu Missverständnissen.
Dafür ist der Dialog da, um die Missverständnisse gerade zu biegen.
Mit den Mythen, den Religionen quadriert sich dieses Problem gewissermaßen.
Alle müssen lernen, dass das Dickkickt "Religion" von seinen herrnschenden Interpreten gegen die Interessen der Menschen missbraucht wird.
anderen können wir diese Bereitschaft nur erhoffen, erflehen. Wollten wir sie von ihnen erzwingen, was ist sie dann noch?
Wer mit mir nicht reden will, der will auch nicht mich verstehen. Aber er will, dass ich ihn verstehe. Darum kann ich mich bemühen. Die westliche Kultur stellt auch - an die hier lebenden Muslime - Forderungen, auf die sie antworten sollten! Keine Antwort zeigt mir Verachtung und nichte gerade das Bemühen um zivile Nachbarschaft oder gar Freundschaft an. Und ich habe den unbedingten Eindruck, wenn ich nur meinen weiteren Bekanntenkreis anschaue, dass ein Gutteil - nicht unbedingt die Mehrheit! - der Muslime sich lieber von uns distanzieren. Was immer für Gefühle und Gedanken dahinter stehen - ich erfahre es ja nicht. Ich ahne nur, dass dieses Misstrauen auf der mulimischen Religion fußt. Wenn das so ist, kann sich die Religion als schier unüberwindbare Hürde für eine funktionierende multikulturelle Gesellschaft erweisen. Ich würde die (funktionierende, stabile) multikulturelle Gesellschaft haben wollen, damit wir uns richtig verstehen. Ich sehe nur derzeit, wie schwierig ihre Verwirklichung ist.
(Gerade wenn´s um Religion geht, dann bricht sehr oft eine offene Feindschaft auf. Ich kann nicht sagen, ob das mehrheitlich so ist. Ich kann nur sagen, ich habe es so erlebt.)
Die Tücke der Situation aber ist, dass der Durchschnittsbürger, eben in der von mir immer wieder betonten Selbstwertverabsolutierung als psychische Entlastung immer „dem Fremden“ die Absonderlichkeit zuweist.
Diesem Mechanismus sind nmM die Deutschen mittlerweile weit weniger erlegen, das unsere orientalischen Mitbürger.
P.S.: Wenn ich wirklich Deine Argumente geklaut habe, dann freut es mich ungemein, ehrlich, dieser Dieb wäre ich gerne!
Ey, das war spaßig gemeit! Ich stellte nur fest, du hast meine Argumente, mit denen du meine Positionen kritisierst!
P.P.S.: Wenn Du (oder sonst wer) mir noch sagen könntest, wie ich aus diesem „viel“ ein weniger, das dann „mehr“ gewesen wäre, hätte machen können, wäre ich echt dankbar, denn es geht mir auch auf den Nerv, mehr als 20 Zeilen schreiben zu müssen, das kostet viel zu viel Zeit.
Man kann sich auf das Wesentliche konzentrieren. Das geht. Und sich darauf verlassen, dass der Dialogprozess alles hergibt.
P.P.P.S.: 11.04.2003, 13:11 meintest Du gegenüber alzi: Der radikale Pazifist hat die Vorstellung, nach Jesus zu leben, indem er seine linke Backe zum Zuschlagen anbietet, um dem Feind zu beschämen.
Ja gut. Aber was der radikale Pazifist sagt, ist nicht das was ich sage. Dieser Jesus-Spruch ist ja auch stark. Ich würde aber nicht einem meine linke Backe hinhalten, der mir gerade eine gescheuert hat, weil ihm danach war. Ich bin kein Pazifist.

Gysi
 
Die Beiträge von Diethelm sind genau der Stil, der mich bei vielen mit Moslems geführten Diskussionen fast zur Verweiflung gebracht hat. Immer, wenn ganz konkrete Fragen gestellt werden, die den anderen zwingen würden, sich entweder für unsere Grundrechte oder den Ideen des Islam zu entscheiden, kommt eine Gebirge von Worten, aus Allgemeinplätzen, die man in zwei Sätzen sagen könnte, wird ein scheinakademischer Vortag, alles verbale Nebelkerzen, um den eigenen Standpunkt zu verschleiern. Fragt man z.B. konkret, warum grundlegende Menschenrechte im Iran nicht eingehalten, muss man einen Wortschwall über den Imperialismus von Israel und den USA oder die Lage der Gastarbeiter ertragen, eine Antwort auf die gestellte Frage erhält man jedoch nicht. Ganz in diesem Stil "antwortet" Diethelm nicht mit einer grundsätzlichen Ablehnung der islamischen Terroristen, sondern breitet sich über ETA und IRA aus, als ob diese jemals international umhergebombt hätten.
Kommt dann doch etwas, so ist es nur die halbe Wahrheit, immer mit der Gewissheit, dass kaum einer in Europa den Islam kennt. So ist es mit Hinweis von Diethelm, Mohammed hätte als Progressiver das Erbrecht für Frauen eingeführt. Er verschweigt dabei, dass, wie es im Koran steht, weibliche Nachkommen nur die Hälfte dessen erben, was männliche Nachkommen erben. Tatsächlich haben Frauen in den meisten islamischen Ländern heute noch nicht einmal die Rechte, die eine Römerin vor 2000 Jahren hatte.
So auch der Hinweis Cordoba. Der Islam hat über 1500 Jahre versucht, über Spanien und den Balkan Europa zu erobern und deutlich genug gezeigt, dass er keine Religion des Friedens ist. Übrigens, nach der Eroberung eines Teils von Spanien wurden 10.000 spanische Jungfrauen nach Nordafrika verschleppt und dort als Sklavinnen zum Höchstpreeis verkauft.
Der Islam hat seit tausend Jahren nichts zum positiven Gelingen dieser Welt beigetragen, keine Erfindung im Wissenschaft, die die heutige Zeit prägt, kommt aus dieser Ecke. Andererseits hat er überall da, wo er sich gewaltsam ausbreitete, Kulturen zerstört, ohne etwas Gleichwertiges zu schaffen. Die imposanten Bauten der Ägypter, Römer und Griechen in diesen Gegenden sind dafür ein Beispiel.
Ein Dialog mit Moslems ist nicht möglich, weil auf konkrete Fragen keine konkrete Antwort kommt, es ist immer ein Monolog. Verständlich ist es, lebt ein Moslem in Europa doch immer in dem Zwiespalt,sich für seinenGlauben oder unsere Grundrecht entscheiden zu müssen. Dieser Entscheidung auszuweichen, dürfen wir in Europa nicht zulassen.
Deshalb würde ich gerne von Diethelm wissen, ob seiner Meinung nach eine Dikatur wie im Iran grundsätzlich abzulehnen ist, mit drei Sätzen ohne verbale Nebelkerzen.
 
Irak

Was sagt ihr zu den Bildern aus dem Irak, wo Amerikanische Soldaten irgendwelche inhaftierte Iraker misshandelt haben? Ist das vielleicht sogar absichtliche Provokation, um den Kriegsgrund besser festigen zu können, indem der Islam wirklich zu einer Bedrohung wird? Gelassen zusehen werden sie auf jeden Fall nicht, dass ist klar! Wie soll das alles weitergehen da unten? Jetzt hat der eine aufgehört, da fangen die "Befreier" wieder an.
 
Die Bilder sind schlimm und militärisch unverständlich, weil diese Art von Behandlung keinen strategischen Vorteil bringt. Allerdings, als wenige Tage vorher vier ermordete amerikanische Zivilisten von einem Mob durch Falluja geschleift wurden, hat das kaum jemand aufgeregt.
Der Vorfall zeigt auch, dass Demokratie in USA fuktioniert. Der politische Wirbel ist gross und kann Bush die nächste Wahl kosten.
Das Problem wird sich bald von selbst lösen, da die USA in den nächsten Monaten abziehen wird. Danach werden sich die Iraquer, die sich heute so aufregen, selbst gegenseitig massakrieren, den Ruf nach UNO-Truppen wie im Kosovo höre ich heute schon.
Die USA haben ihr strategisches Ziel, in dieser Region dauerhaft militärisch Präsent zu sein, bereits endgültig in Kurdistan erreicht. Ich glaube nicht, dass die USA an der Lösung der Restprobleme ernsthaft interessiert sind. Allenfalls die internationalen islamistischen Kämpfer, die sich dort mittlerweile in grosser Zahl tummeln, könnten noch ein militärisches Ziel sein.
 
Zu Deiner Meldung vom 5.5.04, „Es hat wenig Sinn…“
Wer klammert da wo welche Realität aus? Es gibt ebenso wenig EINEN Islam, wie es EIN Christentum gibt. Alles in einen Topf zu werfen, nicht mehr unterscheiden zu können, ist Zeichen fundamentalistischen Denkens. Ebenso, dass Du, obwohl Du „das Konkrete“ so zu lieben vorgibst, keine einzigen Deiner Vorwürfe konkretisierst, sodass jeder Deine Behauptung nachprüfen kann. Du hoffst wohl (und in unserer vorurteilsbereiten Zeit nicht zu Unrecht), dass die meisten zu faul sind, in diese Deine Anwürfe auch zu verifizieren, aber auch sonst belegst Du Deine Behauptungen nur mit jenen unwiderlegbaren Argumenten, dass Du es weißt oder, dass es eben „so“ ist und weitere Differenzierungen nicht zulässt.
Seit Sir Karl Popper mit seinen logischen Untersuchungen die wissenschaftliche Beweisführung (oh je, schon wieder akademisches!) auf eine neue Grundlage gestellt hat, in dem er nachwies, dass eine Aussage nur dann von Relevanz ist, wenn sie prinzipiell widerlegbar ist, bzw. klären konnte, dass Aussagen, die aus sich heraus unwiderlegbar sind, Aussagen religiöser oder ideologischer Natur sind, egal ob sie „Tatsachen“ zu spiegeln vermeinen oder nicht.
Es ist irgendwie „bewundernswert“, wie Du über jede intellektuelle Redlichkeit hinweg sehen kannst, indem Du nicht mehr zwischen dem „Buch“ einer spezifischen Religion und jenen, die im Moment gerade dieses Buch deuten, unterscheidest, als wären die christlichen Evangelien schuld an der Hexenverbrennung oder dem christlichen Sklavenhandel. Wenn immer ein Islamit etwas Böses tut, behauptest Du es stünde im Koran und dass ein Muslim auch gutes tun könnte, bestreitest Du vehement. Daher ist es für mich kein „Wunder“, dass Du meine Weigerung christliche Grundwerte (hier ist die Frage wohl, „die „welchanen“ gerade: Hexenverbrennung, Abtreibungsverbot, Teilen des Eigentums, sodass niemand hungern müsse und ein Dach über dem Kopf habe,) zu verabsolutieren als Abschätzigkeit beurteilen musst. Auch unsere Demokratie ist in dem Augenblick, wo sie nicht mehr „widerlegbar“ formuliert ist, nur noch eine reine Ideologie oder eine Religion. Aus der Geschichte sollte hinlänglich bekannt sein, dass einzig absolut nur „Gott“ – oder – „die Partei“ ist. Alles andere muss vor allem real und nicht nur „rhetorisch“ hinterfragbar bleiben.
Du scheinst auch noch immer nicht wahr haben zu wollen, dass ein „Islamist“, bei weitem kein Islamit sein muss. Wohl mag es sein, dass für Dich jeder Jurist (ein Mensch, der sich mit dem Recht beschäftigt) prinzipiell ein Rechtsbrecher ist, -aber -, es stimmt nicht, auch wenn sich sehr oft dieser Anschein aufdrängt! Das heißt, die „Islamisten“ islamitischer und nichtislamitischer Herkunft, mit denen ich zwischendurch zu tun hatte, haben sich absolut nicht „tot“ gelacht, weder weil sie mich nicht als Gegner sahen, noch weil sie die Situation für lustig finden.
Aber es wird wohl einen wesentlichen Grund haben, warum "die anderen" ständig um so viel schlechter sein müssen, warum an ihnen absolut nichts Gutes sein darf! Auch eine verweigerte Realität?
 
mavaho schrieb:
Allerdings, als wenige Tage vorher vier ermordete amerikanische Zivilisten von einem Mob durch Falluja geschleift wurden, hat das kaum jemand aufgeregt.

Von den USA oder einer Demokratie schlechthin erwarte ich mir halt andere Standards als von Terroristen oder einem barbarischen Staat.

Der Vorfall zeigt auch, dass Demokratie in USA fuktioniert.

Da stimme ich Dir zu.
 
Ihr Wechsel im persönlichen Umgang mit mir ( 2. Person ) zu einer Umgang über Andere, wo ich nur noch als 3. Person auftrete, ist psychologisch schon sehr interessant und eigentlich ein Kompliment.
Ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse, die Sie im Nahen Osten gewonnen haben, wären es wert in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert zu werden, damit ein größerer kritischer Personenkreis daran Anteil hätte. In Frage kämen sowohl historische wie völkerkundliche als auch religionswissenschaftliche und politikwissenschaftliche Zeitschriften. Wenn Ihre Erkenntnisse sich durchsetzen, und das müssten sie ja, da sie auf „Tatsachen“ und nicht auf „Anschein“ beruhen, werden sie die Wissenschaften und die Welt revolutionieren! Allerdings völkerkundlich wie historisch wird es nicht einfach sein, das sehen Sie an mir. Religions- und Politikwissenschaften sind dem Zeitgeist gegenüber vielleicht etwas aufgeschlossener.
Nur, ich kenne Ihre Koranausgabe nicht In den MEINEN heißt es übereinstimmend z.B. in der Sure 4,!-3:
„Im Namen Gottes, des Barmherzigen, des Erbarmers. Ihr Menschen fürchtet euren Herrn, der euch aus einem einzigen wesen erschaffen hat und aus ihm seine Frau erschuf und aus ihnen viele Männer und Frauen entstehen ließ. Achtet Gott, in dessen Namen ihr einander bittet, und die Blutsverwandtschaft. Gott wacht über euch. Gebt den Waisen ihr Vermögen und tauscht dabei nichts Gutes gegen etwas Schlechtes aus; Schlagt nicht ihr Vermögen zu eurem vermögen. Das ist ein großes Verbrechen Wenn ihr fürchtet, gegenüber den Waisen nicht gerecht zu sein, heiratet an Frauen was euch beliebt, zwei, drei oder vier. Wenn ihr aber fürchtet, sie (die Frauen) nicht gerecht behandeln zu können, dann nur eine (!) … . Auf diese weise könnt ihr am ehesten vermeiden, Unrecht zu tun.“
Ein ganz ähnliches Problem, aber ganz anders geschildert findet sich in Genesis 38,8
„Da sprach Juda zu Onan: „Wohne der Frau deines Bruders bei, leiste ihr die Schwagerpflicht und verschaffe deinem Bruder (männliche) Nachkommenschaft!“ Da Onan aber wusste, dass die Nachkommenschaft nicht ihm gehören werde, ließ er, so oft er der Frau seines Bruders beiwohnte, den Samen zur Erde fallen um seinem Bruder keine (männliche) Nachkommenschaft zu verschaffen. Doch Jahwe missfiel, was er tat, darum ließ er auch ihn sterben
Abgesehen, dass er hoffte, derart an das Erbteil seines Bruders zu gelangen; ist es doch amüsant, wie die Christen und im besonderen die Katholen daraus die schwere Todsünde des „Onanierens“ machten, war ja dem „alten Jahwe“ die „Selbstbefriedigung“ doch schnurzegal. So ist doch die „abendländische“ Unsensibilität gegenüber dem unabdingbaren Recht der „morgenländischen Frau“ und ihrer Töchter auf eine gewährleistete Versorgung auf dem Erbteil ihres Mannes, denn nur um diesen geht es da ja, wenn auch auf ganz anderen Moralbegriffen beruhend, doch sehr bemerkenswert. Die „abendländisch christliche Moral“ hat halt mit dem Juden Jehoshua nur noch sehr wenig zu tun.
Oder, um das Verhältnis von Mann und Frau aus dem Koran heraus weiter zu besehen:
„Der Herr sprach, ich lasse bestimmt keine Tat von euch unbelohnt verloren gehen, sei es, dass es ein Mann oder eine Frau sie begangen hat. Denn der eine von euch ist doch ein Teil des anderen“ (Sure 3, 195).
Diese wirklich wundervolle und einzig gegenseitige Bezogenheit finde ich weder im realen Christentum und schon gar nicht mehr im Menschenbild der heutigen abendländischen Demokratie, gerade noch in der Liebeslyrik in Ansätzen. Einzig im Judentum ist dieses noch zu stärker zu verspüren.
Da Sie, wie Sie so heftig betonen, das Konkrete lieben, wäre es doch zweckmäßig, Ihre jeweiligen Behauptungen über den Islam und die Muslime auch konkret mit den „religiösen Unterlagen“ entweder Koran oder die dazugehörige Auslegungen und deren Geschichte mit zu liefern. Es ließe sich dadurch der „theoretische“ Anspruch der Religion und ihre praktische Existenz in den verschiedenen sozialen Formen besser auseinander halten.

Nun aber, mit dem Rest Ihrer relativ primitiven vorurteilsbehafteten Äußerungen verhält es sich nicht sehr viel anders. Sie spekulieren damit, dass Ihr „Gegenüber“ entweder keine Ahnung hat, oder dass es ihm „zu dumm“ ist, darauf einzugehen.
diethelm, alias Ali
 
Diethelm bestätigt mich durch seinen Vortrag. Eine einfache Frage nach den Zuständen im Iran findet keine Antwort, wiederum als Erwiderung der Stil, wie ich ih nschon beschrieben habe. Zur Nachhilfe: Demokratie ist keine Ideologie sondern eine Gesellschaftsform, die ganz unterschiedlich ausgestaltet werden kann, wie in der Schweiz als sehr direkte oder selbst als konstitutielle Monarchie wie in Holland, England etc. Der Unterschied zu einer Ideologie ist, dass Demokratie nur die Wurzeln eines (gesellschafts)baumes festlegt, während eine Ideologie wie der Islam, Kommunismus etc. alles bis ins kleinste Blatt regelt.
Was ich über die Geschichte des Islams geschrieben habe, ist für jeden nachlesbar, einfach ein Geschichtsbuch nehmen, jeder Punkt stimmt, und wenn Du als Sahne noch ein paar zur Gewalt aufrufende Sprüche des Korans haben willst, da sind sie:
Al-IMRA-Sure3.29. Die Gläubigen sollen sich nicht Ungläubige zu Freunden nehmen und wer das tut, hat nichts mit Allah,es sei denn, dass ihr euch vorsichtig vor ihnen hütet. Allah warnt euch vor Seiner Strafe.
Al-NISA-Sure 4.12. Allah verordnet euch in Bezug auf eure Kinder:ein Knabe hat soviel Anteil wie zwei Mädchen (Anm. es geht hier um das Erbrecht)
4.16. Und wenn welche von euren Frauen Unziemliches begehen, dann ruft vier von euch als Zeugen gegen sie auf, bezeugen sie es es, dann schliesst sie ein, bis der Tod sie ereilt (Anm. gilt natürlich immer nur für Frauen)
4.57. Die unseren Zeichen Glauben versagen, die werden wir bald ins Feuer stossen. Sooft ihre Haut verbrannt ist, geben wir ihnen eine andere Haut, damit sie die Strafe auskosten.
4.145 O die ihr da glaubt, nehmt euch keine Ungläubigen zu Freunden. Ihr gebt damit Allah einen offensichtlichen Beweis gegen euch selbst.
AL_Maedea - 5.52 O die ihr da glaubt! Nehmt nicht die Juden und Christen zu Freunden
AL-ARAF-7.183 Die aber unsere Zeichen leugnen, die werden wir der Vernichtung überantworten Schritt für Schritt, auf eine Weise, die sie nicht kennen.-
AKL-Taubah 9.5. Und wenn die verbotenen Monate vorbei sind (Anm.:gemeint ist die Fastenzeit), dann tötet die Götzendienert, wo ihr sie trefft, und ergreift sie, und belagert sie, und lauert ihnen auf in jedem Hinterhalt.

Es ist nur ein kleiner Ausschnitt, man könnte fast endlos fortsetzen.
Übrigens, Islamisten sind Spezialisten für Folter. Die Sharia, also das islamische Recht, schreibt Auspeitschen, Steinigen, Handabschlagen und ähnliche nette Kleinigkeiten vor, was auch heute noch praktiziert wird. Da scheinen die Amis etwas davon abgeguckt zu haben.
 
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Auch eines der beliebten Ideologenspielchen, sich hinter angeblich falsche Interpretationen zu verschanzen, wir kennen das von den Kommunisten.
Nach islamischem Glauben ist jedes Wort des Korans direkt von Gott, kann also nicht interpretiert werden. Ohnehin sind die Aussagen des Koran und der Sharia eindeutig genug und werden genauso in den islamischen Ländern praktiziert.
Massstab für alle Ideologien muss sein, was hinten rauskommt, also welche Realität für die Menschen sie schafft. Ein Blick in die islamischen genügt,um zu sehen, dass der Islam keine Ideologie ist, die Menschenrechte im Sinne unserer Verfassung und der UNO-Charta sowie bürgerliche Freiheiten schafft, sondern ein totalitäres Unterdrückungsinstrument ist, das jeder Demokrat nur ablehnen kann. Tut er es nicht, steht er nicht mehr auf dem Boden unserer freiheitlichen Verfassung, sondern redet einer Diktatur das Wort. Diethelm bewegt sich an dieser Grenze.
 
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