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Deutsches Strafrecht

AW: Deutsches Strafrecht

Mir wird aber schlecht bei dem Gedanken, dass ein Kindermörder auf freiem Fuß wäre, der, gewissenlos und nur aus niederen Trieben heraus, einen oder mehrere Mensch(en) auf dem gewissen hat. Wenn eine Frau ihren Mann umbringt und er sie jahrelang misshandelt hat ist es etwas anderes, als wenn ein erwachsener Mann, im vollen besitz seiner geistigen Kräfte, Kinder vergewaltigt und schlitzt. Ich bezweifle, dass ich mit einem derartigen menschen in irgendeiner Form mitleiden haben könnte. Besonders dann nicht, wenn es meine Angehörigen wären.

Ich glaube, du bringst da eine völlig verzerrte Sicht der Realität; bezeichnenderweise erwähnst du auch immer Hollywoodfilme.
Die von dir erwähnten Kindermörder, oder sonstige Lustmörder sind glücklicherweise eine extrem seltene Spezies über deren juristische und medizinische Behandlung wir hier sicher nicht wirklich sinnvoll diskutieren können.

Die Todesstrafe würde das Töten ja geradezu gutheissen. Jedenfalls gibt es in den USA mit großem Abstand die meisten dieser völlig entmenschten Täter (Serienmörder, etc...), natürlich auf die Gesamtbevölkerung bezogen. Wäre interessant, ob das typisch ist für Länder mit Todesstrafe.

Juristisch und gesamtgesellschaftlich können wir nichts Besseres tun, als das Leben als absoluten Wert zu pflegen, der unter keinen Umständen zur Disposition steht und das ist keine naturgegebene Sache, sondern ein gesellschaftlicher Konsens, der ständig neu bestärkt werden muss, weil er offensichtlich auch immer wieder hinterfragt und durch ideologische Praxis unterhöhlt wird (ist Geld nicht doch vielleicht mehr wert, als das Leben, ...).
 
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AW: Deutsches Strafrecht

Kantastisch schrieb:
Letztlich sind wir bei diesem Thema an einen Punkt gelangt, bei dem es kein richtig oder falsch gibt.
Dies ist eine gefährliche Aussage.

Ich denke, dass die Erhaltung und Förderung des Lebens gut, dessen Vernichtung und Hemmung hingegen böse ist. Dieses Grundprinzip ist keinerlei Einschränkungen unterworfen, das heißt, es ist immer gut, Leben zu erhalten und zu fördern, und immer böse, Leben zu vernichten oder in seiner Entfaltung zu hemmen.

lg,
fusselhirn
 
AW: Deutsches Strafrecht

......

1. Ich denke, dass die Erhaltung und Förderung des Lebens gut, dessen Vernichtung und Hemmung hingegen böse ist.
2. Dieses Grundprinzip ist keinerlei Einschränkungen unterworfen, das heißt, es ist immer gut, Leben zu erhalten und zu fördern, und immer böse, Leben zu vernichten oder in seiner Entfaltung zu hemmen.

lg,
fusselhirn

Zu 1.:
Das sehe ich auch so !:jump3:
Dazu noch ein Gedanke von Albert SCHWEITZER:
"Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben macht keinen Unterschied zwischen höherem und niederem, wertvollerem und weniger wertvollem Leben."
Und wer, bitte sehr, wollte auch entscheiden/beurteilen, welches Leben höher oder nieder, wertvoller oder weniger wertvoll ist...:confused::verwirrt1
Heureka - mit Sicherheit keine Re-gier-ung, kein Gesetzgeber und keine bi-gotte cäsaren-papistische unfehlbar dogmatische Instanz wie der sinkende Vati -Kahn...:lachen::lachen::lachen:
Zu 2.:
Ist dieses Prinzip nicht bereits in der Goldenen Regel indirekt formuliert worden...:confused::dontknow:
Vgl. dazu auch ausfürhlicher:
http://www.geistigenahrung.org/goldene-regel.html
 
AW: Deutsches Strafrecht

Zu 2.:
Ist dieses Prinzip nicht bereits in der Goldenen Regel indirekt formuliert worden...
hmmm. dieses Prinzip ist allgemeiner(=>Flora und Fauna); die Goldene Regel bezieht sich eher auf das zwischen-menschliche. Beide sind aber sehr eng mit einander verknüpft, da gebe ich dir recht.

Das Problem bei dem Prinzip (was ich auch persönlich habe) ist natürlich, dass ich etwas "böses" tun muss bzw. zu lassen muss um gut zu sein. Konkreter ich muss den Verbrecher in seinem Leben einschränken, hemmen oder gar töten, um einen größeren Anteil an lebenden Individuen zu schützen und zu fördern.

Ein Ausweg aus dieser Misere ist die Vergebung, aber mir fällt es bei schweren oder gegen mich betreffenden Delikten nicht sehr leicht, obwohl der Wille da ist.

lg,
fussel
 
AW: Deutsches Strafrecht

1. hmmm. dieses Prinzip ist allgemeiner(=>Flora und Fauna);
2. die Goldene Regel bezieht sich eher auf das zwischen-menschliche.
3. Beide sind aber sehr eng mit einander verknüpft, da gebe ich dir recht.

4. Das Problem bei dem Prinzip (was ich auch persönlich habe) ist natürlich, dass ich etwas "böses" tun muss bzw. zu lassen muss um gut zu sein.
5. Konkreter ich muss den Verbrecher in seinem Leben einschränken, hemmen oder gar töten, um einen größeren Anteil an lebenden Individuen zu schützen und zu fördern.

6. Ein Ausweg aus dieser Misere ist die Vergebung, aber mir fällt es bei schweren oder gegen mich betreffenden Delikten nicht sehr leicht, obwohl der Wille da ist.

lg,
fussel

Zu 1.:
Okay! Ist es etwa ein ontisches/onto-logisches Prinzip...:confused:
Zu 2.:
Ja !
Zu 3.:
Ja ! Aber wie sind sie miteinander verknüpft...:confused:
Zu 4.:
Aber warum willst Du gut sein...:confused: Bist Du etwa ein sog. Gut-Mensch ...:confused:
Zu 5.:
Und warum muß ein Verbrecher getötet werden ...:confused:
Wenn Du ein Anhänger der Todesstrafe bist, wandere doch in die USA aus, die eh' vor dem Bankrott stehen ...:lachen:, was sogar der amtierende amerikanische Finanzminister heute zugegeben/befürchtet hat...:lachen:
Zu 6.:
Des Menschen Wille ist sein :schaf: (= Hammel) ......ääääääähhhhh.... Himmel-Reich ...:clown3:
 

Finaler Rettungsschuss auf Geiselnehmer.

fusselhirn schrieb:
[...]
Konkreter ich muss den Verbrecher in seinem Leben einschränken, hemmen oder gar töten,
um einen größeren Anteil an lebenden Individuen zu schützen und zu fördern.

moebius schrieb:
Zu 5.:
Und warum muß ein Verbrecher getötet werden ...

Wenn Du ein Anhänger der Todesstrafe bist,
wandere doch in die USA aus, die eh' vor dem Bankrott stehen ...,
was sogar der amtierende amerikanische Finanzminister heute zugegeben/befürchtet hat...

moebius,
ich denke nicht, dass sich fusselhirn als Befürworter der Todesstrafe deklarieren wollte.

Vielmehr vermute ich, dass er dabei an den sogenannten "finalen Rettungsschuss" gedacht hat,
mit dem ein Mörder und Geiselnehmer davon abgehalten wird, weitere Geiseln zu töten.


Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.

 
AW: Deutsches Strafrecht

zu 3: Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, die Goldene Regel setzt das Prinzip als Axiom voraus; ohne dies würde sie, meiner Meinung nach, nicht funktionieren.

zu 4: Wow! ich könnte dir jetzt ein ganz langen philosophisch-religiösen Text schreiben, aber ich denke alles begründet sich in dem Gefühl der Liebe. Ich bin glücklich, wenn ich, meiner Meinung nach "gut" bin, doch das bin ich leider nicht immer.

Warum fragst du??

Das mit der Todesstrafe hat neugier schon richtig gesehen.

lg,
fussel
 
AW: Deutsches Strafrecht

Aber nicht als Antwort auf eine so weit gefasste, undifferenzierte, verallgemeinernde Frage: Entscheidungsfähigkeit ist ja wohl nur ein Aspekt unter vielen für die Reife eines Menschen!

LG Kaawi

Ach und was geschieht in der Zwischenzeit mit denen Menschen, die gerade mal erst als Küken geschlüpft sind bei all dem Geblubber von der Reife eines Menschen?
Ich habe dieses Geblubber aber wirklich bis zum :spei1: Erbrechen satt. Dabei lernt es schon jeder Säugling sich zu entscheiden in dieser ungerechten Welt ob es eine Recht haben wollende Kaawi, und ein verwirrter moebius, der es einfach vorzieht alle anderen Menschen an der eigenen Verwirrung teilhaben zu lassen, es wahrhaben wollen oder nicht.

Zitat von Kantastisch
Letztlich sind wir bei diesem Thema an einen Punkt gelangt, bei dem es kein richtig oder falsch gibt.
Dies ist eine gefährliche Aussage.

Ich denke, dass die Erhaltung und Förderung des Lebens gut, dessen Vernichtung und Hemmung hingegen böse ist. Dieses Grundprinzip ist keinerlei Einschränkungen unterworfen, das heißt, es ist immer gut, Leben zu erhalten und zu fördern, und immer böse, Leben zu vernichten oder in seiner Entfaltung zu hemmen. lg, fusselhirn

"Es gibt kein richtig oder falsch
Es gibt nur ein anders."

Da das Leben jedes Säugetiers durch die Kopulation zweier unterschiedlicher Geschlechter beginnt. Halte ich es für sinnvoll auf die Beziehung und das Beziehungsgeflecht, welches sich dadurch entwickelt und wie es sich entwickelt das Augenmerk zu legen.

Dieses Geflecht wird schon allein durch die Beobachtung und der positiven Erwartung beprägt und beeinflusst.
Erwarte ich allerdings, dass ein Straftäter immer ein Straftäter bleibt, werde ich jeweils die entsprechende Bestätigung erhalten.
Sage ich dagegen jemandem: "Pass auf was Du da denkst und glaubst, es wird in Erfüllung gehen." gehe ich mit diesem Jemand eine lebendige Beziehung ein und kann bis zu einem gewissen Grad sein Verhalten in eine bessere Schiene leiten.

Das Umgekehrte gilt für in Phantasiewelten spekulierende Philosophen. Ihnen fehlt einfach der Boden der Tatsachen und damit die Beziehungsfähigkeit. Sie äußern sich über das was möglich wäre, wenn.... Sind also noch sehr weit mit der eigenen Abgrenzung und Ausbildung eines gesunden Ichs beschäftigt, was so schwer zu erkennen und zu durchschauen ist, weil es oft in der guten Maske von Kritik, Wohlwollen und Bestimmtheit daher kommt.

:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
AW: Deutsches Strafrecht



Ach und was geschieht in der Zwischenzeit mit denen Menschen, die gerade mal erst als Küken geschlüpft sind bei all dem Geblubber von der Reife eines Menschen?
Ich habe dieses Geblubber aber wirklich bis zum :spei1: Erbrechen satt. Dabei lernt es schon jeder Säugling sich zu entscheiden in dieser ungerechten Welt ob es eine Recht haben wollende Kaawi,​


Manche Küken spucken :spei1: die für sie unverträglichen Teile ihrer Nahrung wieder aus, andere lernen zwischen Bekömmlichem (z.B. Visionen) und Unbekömmlichem (z.B. Weltrettungsphantasien) zu unterscheiden, und die ganz Klugen machen von ihrem Recht Gebrauch, in dieser ungerechten Welt sie selbst zu sein einschließlich aller Konsequenzen selbstverständlich. Das sind die drei Möglichkeiten, die ich auf die Schnelle sehe, wie immer erhebe ich weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf Verständnis.​
 
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AW: Deutsches Strafrecht

zu 3: Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, die Goldene Regel setzt das Prinzip als Axiom voraus; ohne dies würde sie, meiner Meinung nach, nicht funktionieren.

zu 4: Wow! ich könnte dir jetzt ein ganz langen philosophisch-religiösen Text schreiben, aber ich denke alles begründet sich in dem Gefühl der Liebe. Ich bin glücklich, wenn ich, meiner Meinung nach "gut" bin, doch das bin ich leider nicht immer.

5. Warum fragst du??

6. Das mit der Todesstrafe hat neugier schon richtig gesehen.

lg,
fussel

Zu 'zu 3':
Aus dem Kopf heraus vermute und frage ich:
a) Die Goldene Regel hat sich aufgrund von Erfahrungen früherer Generationen als irgendwie vernünftig herausgestellt...und wurde deshalb in vielen Traditionen als moralischer Wegweiser unterschiedlich formuliert
b) Axiome gibt es in formalen Systemen wie z.B. der Logik und Mathematik
c) Ohne welches Prinzip würde die Goldene Regel nicht funktionieren...?
d) Was heißt in diesem Kontext "funktionieren" ?
Zu 'zu 4':
Wie kann aus einem so flüchtigen Gefühl wie Liebe etwas begründet werden ?
Zu 5.:
Weil Fragen mindestens genau so wichtig ist wie Antworten ....und weil ich etwas nicht verstanden habe....und weil Fragen etwas mit Philosophieren zu tun hat...
Zu 6.:
Okay!
Gruß, moebius
 
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