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Andreas61
Guest
AW: Der Tod JESU
Deine Fragen interpretiere ich eher als solche, die man sich selber stellt (so wie ich es auch tue), ich lese darin deshalb eigentlich schon auch einige Antworten.
Im Grunde genommen sehe ich vieles ähnlich. Die „elementare Bedeutung“ des historischen Jesus sehe ich deshalb immer als das Thema, weil er für profane Zwecke und natürlich auch für unser reflexives Denken instrumentalisiert wird. Was ich damit meine, ist nicht umwerfend neu und jedem bekannt und bewusst:
Machtlegitimierung und Rechtfertigung jedes Handelns durch überirdische Kräfte, die nicht zu hinterfragen sind. Wer das bekämpft, hinterfragt erst recht, was wirklich dahinter steckt - was in früheren Zeiten schwer bis unmöglich war.
Die Suche nach dem Sinn unseres Daseins und die Sehnsüchte und die Hoffnungen nach dem besseren Menschen und der besseren Welt verlangen nach konkreten Anhaltspunkten und fassbaren Vorstellungen. Diese Fragen beherrschen unser Tun und Denken, seit wir uns unserer Vergänglichkeit bewusst sind, also seit es den Menschen gibt. Wer sich mit Jesus als Antwort bspw. nicht zufrieden geben kann, hinterfragt wieder dessen Göttlichkeit oder Person.
Liegen nicht im profanen Missbrauch der Religion eben die nie enden wollenden menschlichen (weniger die individuell bestimmten) Gräueltaten begründet?
Die geistige, reflexive Ebene ist aber für mich besonders heikel, weil sie sehr persönlich geprägt ist: Bestimmend dabei sind die individuellen Veranlagungen und die Umgebungseinwirkungen, wie wir wissen, denen wir uns nicht immer bewusst sind und die uns alle unser ganzes Leben lang „manipulieren“.
Ich finde es daher für äußerst überheblich, über den Glauben, die Anschauungen und Denkweisen von anderen zu werten, da gehe ich sicher mit dir auch konform, denke ich. Im Prinzip hat jeder seinen Glauben und sucht einen Sinn und eine Berechtigung für sein Dasein und sein Tun, ob in der Familie, in der Arbeit oder in der Freizeit. Denn wer es nicht tut, für den ist das Leben eben sinnlos.
Besonders krass wird diese Überheblichkeit deutlich, wenn durch persönliche Lebensumstände bzw. durch Not und Krankheit die Familie, die Arbeit und die Freundschaften nicht mehr als Antwort genügen.
Die „richtige“ Antwort wissen wir sowieso nicht und können sie niemals wissen. Ist es so gesehen nicht schön, wenn jeder für sich persönlich seine passende, „richtige“ Antwort finden und seinem Leben einen Sinn geben kann?
lg
Andreas
Hallo Louiz!Man erlaube mir folgende Fragen
Deine Fragen interpretiere ich eher als solche, die man sich selber stellt (so wie ich es auch tue), ich lese darin deshalb eigentlich schon auch einige Antworten.
Im Grunde genommen sehe ich vieles ähnlich. Die „elementare Bedeutung“ des historischen Jesus sehe ich deshalb immer als das Thema, weil er für profane Zwecke und natürlich auch für unser reflexives Denken instrumentalisiert wird. Was ich damit meine, ist nicht umwerfend neu und jedem bekannt und bewusst:
Machtlegitimierung und Rechtfertigung jedes Handelns durch überirdische Kräfte, die nicht zu hinterfragen sind. Wer das bekämpft, hinterfragt erst recht, was wirklich dahinter steckt - was in früheren Zeiten schwer bis unmöglich war.
Die Suche nach dem Sinn unseres Daseins und die Sehnsüchte und die Hoffnungen nach dem besseren Menschen und der besseren Welt verlangen nach konkreten Anhaltspunkten und fassbaren Vorstellungen. Diese Fragen beherrschen unser Tun und Denken, seit wir uns unserer Vergänglichkeit bewusst sind, also seit es den Menschen gibt. Wer sich mit Jesus als Antwort bspw. nicht zufrieden geben kann, hinterfragt wieder dessen Göttlichkeit oder Person.
Liegen nicht im profanen Missbrauch der Religion eben die nie enden wollenden menschlichen (weniger die individuell bestimmten) Gräueltaten begründet?
Die geistige, reflexive Ebene ist aber für mich besonders heikel, weil sie sehr persönlich geprägt ist: Bestimmend dabei sind die individuellen Veranlagungen und die Umgebungseinwirkungen, wie wir wissen, denen wir uns nicht immer bewusst sind und die uns alle unser ganzes Leben lang „manipulieren“.
Ich finde es daher für äußerst überheblich, über den Glauben, die Anschauungen und Denkweisen von anderen zu werten, da gehe ich sicher mit dir auch konform, denke ich. Im Prinzip hat jeder seinen Glauben und sucht einen Sinn und eine Berechtigung für sein Dasein und sein Tun, ob in der Familie, in der Arbeit oder in der Freizeit. Denn wer es nicht tut, für den ist das Leben eben sinnlos.
Besonders krass wird diese Überheblichkeit deutlich, wenn durch persönliche Lebensumstände bzw. durch Not und Krankheit die Familie, die Arbeit und die Freundschaften nicht mehr als Antwort genügen.
Die „richtige“ Antwort wissen wir sowieso nicht und können sie niemals wissen. Ist es so gesehen nicht schön, wenn jeder für sich persönlich seine passende, „richtige“ Antwort finden und seinem Leben einen Sinn geben kann?
lg
Andreas