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Der Grund allen Übels

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Das glaube ich auch. :)
 
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Die gesamte menschliche Zivilisation wird von einem einzigen übermächtigen und beinharten Diktat regiert, und das ist das Diktat des Stärkeren. Es ist egal, wohin man blickt, sei es die Landwirtschaft, die Forstwirtschaft, die Bauindustrie, Metallindustrie, Elektronikindustrie, Lebensmittelindustrie, Textilindustrie, der Handel, in der Pflege, im Gesundheitsbereich oder im öffentlichen. Überall gibt es dieselben Probleme: zunehmender Arbeits-, Zeit- und Preisdruck. Der allgegenwärtige und unaufhörliche Konkurrenzkampf in der Wirtschaft, aber auch in der gesamten menschlichen Gesellschaft, hat dazu geführt, dass kleine Unternehmen fast nicht mehr überlebensfähig sind, nur noch die großen haben aufgrund ihres Einflusses die Möglichkeiten sich zu behaupten. Und sie tun es eiskalt, mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln. Wer aus moralischen, umweltachtenden, mensch- oder sogar tierwürdigenden Gründen nicht mitzieht, geht unter, hat kaum die Möglichkeit gegen jene zu bestehen, die alles an Spielraum ausnützen, was sie haben.

Man kann es nur so sagen: In der gesamten menschlichen Zivilisation regiert das Gesetz des Stärkeren, und wenngleich hinter diesem Gesetz ein gegebenes Prinzip steckt, das sich in der Natur am Beispiel der Tierwelt in harmonische Weise zeigt, so ist der Schluss wohl nicht weit hergeholt, wenn man sagt, dass dieses Prinzip beim Menschen krasse, unharmonische Auswirkungen an den Tag legt, wie es in der Tierwelt nicht beobachtet wird. Der Mensch gefährdet in seinem Streben nach der Oberhand (in nahezu allen Belangen) nicht nur seine eigene Existenz, er bringt das gesamte Ökosystem des Planeten aus dem Gleichgewicht.

Bei meinem Versuch die letzte Ursache aller großen Probleme unserer Zivilisation zu erkennen, kam ich zu dem Schluss, dass das – und allein das – die Wurzel der größten Probleme der Menschheit ist: Das Streben andere zu übertrumpfen. Angefangen vom immer weiteren Auseinanderklaffen von Arm und Reich, von Arbeitslosigkeit, von Ungleichverteilung und Ungleichbehandlung, Leistungsdruck, sozialer Kälte bis hin zu ganzen Kriegen, ob mit brutaler Waffengewalt oder genauso verheerenden Wirtschaftskriegen, all diese Probleme fußen auf dem ständigen Konkurrenzkampf der Menschen untereinander.

Die Schuld bei einzelnen Eliten zu sehen, ist meines Erachtens ein bequemer Irrtum, durch dem man jede Verantwortung von sich weist. Denn der Grund, warum die Starken und Mächtigen der Welt zu Mitteln greifen, die das harmonische Zusammenleben global gefährden und lokal vielerorts schon zerstört haben, ist, dass sie von den unteren Schichten genau mit denselben Mitteln von ihren Plätzen zu verdrängen versucht werden. Um die Lage der Welt zu ändern, müssen vor allem die Menschen ihren Umgang miteinander grundlegend verändern. Nur das kann den auf aller Welt anzutreffenden Wahnsinn Einhalt gebieten.

Alles richtig, du hast den Grund/die Gründe allen Übels erkannt. Aber hast du auch realistische/praktikable Lösungen um all diese Übel zu beseitigen ?

Das glaube ich auch. :)

Ich bin der Meinung dass du mit der Einstellung, alle Menschen sind eigentlich "gut", sehr falsch liegst.
 
Alles richtig, du hast den Grund/die Gründe allen Übels erkannt. Aber hast du auch realistische/praktikable Lösungen um all diese Übel zu beseitigen ?

Ich hätte viele Ideen, wie wir das realistisch lösen könnten, und welche konkreten Schritte gesetzt werden müssten. Aber es hängt alles davon ab, ob die Menschen das wollen, ob sie sich selbst ändern wollen. Soweit ich das einschätzen kann, fehlt dieser Wille heute noch beim überwiegenden Großteil der Menschen. Der Schuh drückt noch nicht genug, wenn man so sagen will. Doch er wird immer mehr drücken in naher Zukunft, und dann werden wir sehen, ob sich das Bewusstsein der Menschen dahin gehend ändert, oder ob sie vermehrt die Schuld bei anderen suchen werden.
 
Ich bin der Meinung dass du mit der Einstellung, alle Menschen sind eigentlich "gut", sehr falsch liegst.

Es ist doch so, dass fast jeder Mensch danach handelt, was er für richtig und gut erachtet. Das Problem ist nur, dass vieles davon eben keine guten Folgen trägt. Aber das verstehen die Menschen nicht, sie nehmen es oftmals ja nicht einmal wahr, welch negative Folgen ihre Handlungen haben. Würde sie es aber, und würden sie begreifen, dass sie dafür verantwortlich sind, würden sie damit sofort aufhören, eben weil sie im Grunde gut sind. Nur sie wissen nicht, was sie tun.
 
Es ist doch so, dass fast jeder Mensch danach handelt, was er für richtig und gut erachtet. Das Problem ist nur, dass vieles davon eben keine guten Folgen trägt. Aber das verstehen die Menschen nicht, sie nehmen es oftmals ja nicht einmal wahr, welch negative Folgen ihre Handlungen haben. Würde sie es aber, und würden sie begreifen, dass sie dafür verantwortlich sind, würden sie damit sofort aufhören, eben weil sie im Grunde gut sind. Nur sie wissen nicht, was sie tun.

Dies sehe ich etwas anders.

Es gibt Menschen die Gutes wollen und es gibt Menschen die das Gute hassen und Menschen die nach Gutem streben stets Steine in den Weg legen, damit diese Menschen nicht glücklich werden sollen.

Aber ich sehe durchaus die Tendenz, dass irgendwann alles und alle GUT sind und es auch GUT meinen.

Egocentauri Messias
 
Dies sehe ich etwas anders.

Es gibt Menschen die Gutes wollen und es gibt Menschen die das Gute hassen und Menschen die nach Gutem streben stets Steine in den Weg legen, damit diese Menschen nicht glücklich werden sollen.

Aber ich sehe durchaus die Tendenz, dass irgendwann alles und alle GUT sind und es auch GUT meinen.

Ich schrieb ja auch "fast jeder Mensch" ... aber gut, ich stimmte dir schon auch zu. Denn der Mensch ist sogar durchaus fähig Dinge zu tun, die er weder für gut noch richtig erachtet. Z.B. wenn ihm im Streit ein beleidigendes Wort auskommt und er im Nachhinein denkt, dass das ein Fehler war. Aber hier sieht man auch, dass ihm dies leid tut, und er gerne anders gehandelt hätte, nur im Moment von seinen Emotionen überwältigt war.

Das kommt oft vor, aber zeigt doch - meiner Meinung nach - dass dem Menschen es an geistiger Reife fehlt. Es ist unvernünftig und unbeherrscht, weil er nicht mit seinen Emotionen umgehen kann. Das sieht man häufig. Aber finde nicht, dass so ein Mensch böse wäre, er ist ganz einfach unreif.
 
Ich schrieb ja auch "fast jeder Mensch" ... aber gut, ich stimmte dir schon auch zu. Denn der Mensch ist sogar durchaus fähig Dinge zu tun, die er weder für gut noch richtig erachtet. Z.B. wenn ihm im Streit ein beleidigendes Wort auskommt und er im Nachhinein denkt, dass das ein Fehler war. Aber hier sieht man auch, dass ihm dies leid tut, und er gerne anders gehandelt hätte, nur im Moment von seinen Emotionen überwältigt war.

Das kommt oft vor, aber zeigt doch - meiner Meinung nach - dass dem Menschen es an geistiger Reife fehlt. Es ist unvernünftig und unbeherrscht, weil er nicht mit seinen Emotionen umgehen kann. Das sieht man häufig. Aber finde nicht, dass so ein Mensch böse wäre, er ist ganz einfach unreif.

Sicherlich hat dies auch mit Reife zu tun.

Egocentauri Messias
 
Ich hätte viele Ideen, wie wir das realistisch lösen könnten, und welche konkreten Schritte gesetzt werden müssten. Aber es hängt alles davon ab, ob die Menschen das wollen, ob sie sich selbst ändern wollen. Soweit ich das einschätzen kann, fehlt dieser Wille heute noch beim überwiegenden Großteil der Menschen. Der Schuh drückt noch nicht genug, wenn man so sagen will. Doch er wird immer mehr drücken in naher Zukunft, und dann werden wir sehen, ob sich das Bewusstsein der Menschen dahin gehend ändert, oder ob sie vermehrt die Schuld bei anderen suchen werden.
Eben. Wer gibt denn schon seine Villa auf, um die Menschheit für weitere 3 Minütchen am Leben zu halten?
Aber sagtest du nicht gerade, "Gutes ist subjektiv"? Die Rodung des Regenwaldes ist vielleicht für den Möbelbauer gut, für den Kunden im Ikea auch, für die Tante des Kunden, die eine Aktivistin ist nicht. Für den Arbeiter, für den die Tante jedes Weihnachten Geld spendet schon, da dieser nun Arbeit hat.
Was ist schon gut?
In der Seife liegt die Reife!


versuch über seife

ein stück war immer in der nähe,
folgte seinen eigenen phasen,
wurde weniger wie fast alles,
stand dann wieder voll
und leuchtend weiß in seiner schale.

wog wie ein stein in der faust,
schäumte auf, wurde weicher:
man wusch sich von kain zu abel.

einmal vergessen, verwitterte sie
zum rissigen asteroidensplitter,
doch ruht jetzt feucht und glänzend
wie etwas, das vom grund des sees
heraufgetaucht wird, sekundenlang kostbar,

und alle sitzen wir am tisch:
mondloser abend, duftende hände.
~Jan Wagner, Im Zuge der Abiturienten Rede 2016;​
 
Aber sagtest du nicht gerade, "Gutes ist subjektiv"?

So hab ich es in diesem Thread nicht formuliert, wenngleich ich schon sage, dass "gut" und "böse" subjektive Begriffe sind. Aber worum es in der von dir zitierten Phrase ging, war viel mehr, dass Menschen Dinge machen, deren Folge - ohne dass sie es wissen - auch ihrem eigenen Verständnis von gut widersprechen.
 
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