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Der ganz normale Wahnsinn

Aber du muss wohl eingestehen, dass ein Schwarm Fähigkeiten bzw Eigenschaften hat, die das Individiuum nicht hat und das Prinzip gilt, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. So ist der Mensch im Mikroskop lediglich eine Anhäufung von 30 Billionen Zellen, aber der Mensch als Ganzes hat Eigenschaften und Fähigkeiten, die keine einzige dieser Zellen alleine hat
Das hat erst mal nicht viel mit einem Schwarm zu tun. 30 Billionen Sandkörner machen/können an sich auch nicht mehr als eines. Du versuchst ein qualitatives Argument an der Menge, der Quantität festzumachen.
Zwar können 10 Menschen, mit einem Rammbock und bei guter Koordination) eine Tür einrennen, eine Mauer überwinden. Aber die Lösung einer schwierigen Matheaufgabe ist abhängig vom besten Mathematiker der Gruppe. Kann man auch auf andere Fachgebiete übertragen.
50 Menschen sind noch nicht automatisch ein Sinfonieorchester. Viele Menschen sie sind auch nicht automatisch Demokraten usw.
Sprich: Aus einer großen Menge folgt nicht zwingend ein Qualitätssprung.
"Die Biologen" sind keine einheitliche Masse. Es gibt welche, die hocken in den Wäldern und beobachten Tierverhalten oder zählen Vögel, andere beschäftigen sich eher abstrakt mit Evolution und wiederum andere interessiert mehr die Anatomie oder etwas anderes.
Klar, sind sie nicht. Aber lass uns die betrachten, die sich mit solchen Fragen beschäftigen. Die sind in der Regel antiteleologisch bis ins Mark
Den Sinn des Lebens des Individuums kann man sicherlich (muss aber nicht) im Überleben der Art sehen, und den Sinn des Überlebens der Art im Überleben der Gene. Welchen Sinn das Überleben der Gene hätte, lässt sich aber nicht mehr sagen, und wenn es doch gelingen würde, käme man bei der nächsten Iteration ins Straucheln. Die wissenschaftliche Herangehensweise ist auch nicht darauf aus, das Ende des Weges zu erreichen, sondern immer nur einen Schritt weiter zu gehen - in dem Bewusstsein, dass der Weg nie zu Ende sein kann.
Wenn man aber der Sinnfrage den Sinn abspricht, wenn man sie nicht zu Ende denkt, könnte man ihr nie Sinn zugestehen. Aber doch stellt sich die Fragen den Menschen, und sie messen ihr durchaus eine Bedeutung zu.
Sinn ist eine Zuschreibung von Wesen, die ihr Leben als sinnvoll betrachten. Die naturwissenschaftliche Erzählung zeichnet sich dadurch aus, dass sie auf Sinn (Teleologie) komplett verzichtet. Du stehst, wie so viele, irgendwo in der Mitte, möchtest offenbar gerne Naturalist sein,. aber doch auch teleologisch argumentieren, aber das passt nicht zusammen.
Da könntest Du erkennen und dann ggf. Deine Prämissen neu justieren.
Aber, so ist das mit sämtlichen wissenschaftlichen und auch anderen Herangehensweisen - sie gehen von unhinterfragten und unbewiesenen Voraussetzungen aus und bauen darauf auf.
Die Setzungen aus der holen Hand sind nicht das Problem, denn das haben alle theoretischen Entwürfe. Das Problem sind etwaige Inkonsistenzen die sich aus den Prämissen der Theorie ergeben. Philosophie ist der Weg, diese Prämissen freizulegen, zu explizieren.
Wir sagen ja auch "Peter hat gesprochen..." auch wenn nicht der ganze Peter, sondern nur sein Sprachapparat gesprochen hat.
Der Sprachapparat allein wird nicht sprechen, wie Du weißt. Einige Individuen empfinden sich als Ganzheit, als Ich, bei Systemen ist dies nicht zu finden. Europa kann sehr uneins erscheinen. Würde es Peter so gehen, hätte das Krankheitswert.
 
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Das hat erst mal nicht viel mit einem Schwarm zu tun. 30 Billionen Sandkörner machen/können an sich auch nicht mehr als eines. Du versuchst ein qualitatives Argument an der Menge, der Quantität festzumachen.
Eben nicht ! 30 Billionen Sandkörner, so wie du sie hier anführst, bilden keine Einheit wie einen Schwarm, sondern nur einen Haufen voneinander unabhängigen Sandkörnern. Wenn allerdings diese 30 Billionen Sandkörner zusammenbacken und einen Sandsteinfelsen oder eine riesigen Ziegel bilden, hat dieser Felsen bzw Ziegel Eigenschaften (z.B. eine Quaderform, ein Muster, etc...), die in keinem der 30 Billionen Körner anzutreffen ist.
Dieser Haufen entspricht den 30 Billionen menschlicher Zellen, die jeweils separat in Petrischalen weiter leben und zusammen eben KEINEN Menschen bilden. Also kein Schwarm, sondern 30 Billionen voneinander unabhängige Körperzellen.
Zwar können 10 Menschen, mit einem Rammbock und bei guter Koordination) eine Tür einrennen, eine Mauer überwinden. Aber die Lösung einer schwierigen Matheaufgabe ist abhängig vom besten Mathematiker der Gruppe. Kann man auch auf andere Fachgebiete übertragen.
50 Menschen sind noch nicht automatisch ein Sinfonieorchester. Viele Menschen sie sind auch nicht automatisch Demokraten usw.
Sprich: Aus einer großen Menge folgt nicht zwingend ein Qualitätssprung.
Richtig, der Qualitätssprung ergibt sich nicht alleine durch die Quantität. Genau das habe ich ja mit dem Unterschied zwischen integrem menschlichen Körper versus der 30 Billionen Körperzellen, jeweils einzeln in Petrischalen hockend zeigen wollen. Einmal Schwarm, einmal unzusammenhängende Vielzahl. Aber, je größer die Quantität, desto eher die Möglichkeit zur Schwarmbildung bzw desto mehr mögliche zusätzliche Eigenschaften hat dieser Schwarm. Ergo, beim Schwarm geht es sowohl um Mehrzahl wie auch um konzertierte Interaktion.
Dazu als Beispiel der Gehirnzellen, die ein Gehirn formen. Je mehr Zellen das Gehirn hat, und je intesiver diese konzertiert miteinander interagieren, desto mehr Möglichkeiten bzw Fähigkeiten hat dieses Gehirn. Das kleine Gehirn eines Fisches kann viel weniger leisten als das große eines Menschen - und je größer das Gehirn, desto höher die Intelligenz - wenn auch nicht in der Art, dass sich ein IQ mit der Waage oder dem Maßband bestimmen ließe.
Klar, sind sie nicht. Aber lass uns die betrachten, die sich mit solchen Fragen beschäftigen. Die sind in der Regel antiteleologisch bis ins Mark
Das ist deren eventuelle persönliche Eigenschaft, die ihnen zwar zusteht, aber nichts an natürlichen Gegebenheiten ändert.
Sinn ist eine Zuschreibung von Wesen, die ihr Leben als sinnvoll betrachten. Die naturwissenschaftliche Erzählung zeichnet sich dadurch aus, dass sie auf Sinn (Teleologie) komplett verzichtet. Du stehst, wie so viele, irgendwo in der Mitte, möchtest offenbar gerne Naturalist sein,. aber doch auch teleologisch argumentieren, aber das passt nicht zusammen.
Da könntest Du erkennen und dann ggf. Deine Prämissen neu justieren.
Du versuchst MICH hier zu kategorisieren und bekommst dabei Probleme, weil du in meinen verschiedenen Herangehensweisen bei verschiedenen Fragestellungen verschiedene Persönlichkeiten feststellen willst. Aber nein. Wenn ich untertags Vorlesungen über Physik halte und abends meinen Kindern Märchen erzähle, dann widerspreche ich mir damit nicht selbst, sondern beides sind voneinander unabhängige "Erzählungen".
Wenn ich den Magnetismus erkläre und dem Publikum erzähle, dass sich der Nordpol eines Magneten in Richtung des Südpols des anderen Magneten ausrichten WILL, dann heißt das nicht, dass ich dem Magneten einen Willen unterstelle. Dieser Begriff ist nur eine sprachliche Figur, die dem Verständnis in der Audienz fördern soll- und sowohl das Publikum wie ich selbst weiß sehr wohl, dass der Magnet keinen Willen hat.
Die Setzungen aus der holen Hand sind nicht das Problem, denn das haben alle theoretischen Entwürfe. Das Problem sind etwaige Inkonsistenzen die sich aus den Prämissen der Theorie ergeben. Philosophie ist der Weg, diese Prämissen freizulegen, zu explizieren.
Die Prämissen selbst sollten natürlich untereinander frei von Widersprüchen sein und auch sonstigen Beobachtung und Erfahrungen widersprechen. Ergeben sich während der Arbeit an bzw mit der Theorie Inkonsistenzen gilt es natürlich die Prämissen zu hinterfragen und ggf abzuändern. Das ist ja auch das, was zum Beispiel die Relativitätstheorie mit der Newtonschen Mechanik gemacht hat. Die Prämisse in der Newtonschen Mechanik, dass Zeit und Raum transzendente, invariante Bühnen der Physik seien, hat Einstein widerlegt.
Andere nützliche Prämissen, wie zum Beispiel, dass Elementarteilchen einer Art keine individuellen Eigenschaften haben (ein Elektron hat genau die gleichen "Fähigkeiten" wie jedes andere Elektron im Universum), sind experimentell bestätigt aber nicht bewiesen -was ja prinzipll auch nicht möglich ist-, aber auch nicht widerlegt und nützlich. Und führen daher zu keiner Inkonsistenz in der Quantenphysik.
Der Sprachapparat allein wird nicht sprechen, wie Du weißt.
Aber es spricht auch nicht die gesamte Person, auch wenn der Wortlaut "Peter spricht" das impliziert - und das ist, was ich damit erörtert hatte.
Einige Individuen empfinden sich als Ganzheit, als Ich, bei Systemen ist dies nicht zu finden.
Individuen und Systeme sind in ihren Manifestationen nicht disjunkt ! Ein Mensch zum Bespiel kann sowohl als Individuum (der Mensch) sowie auch als System (von verschiedenen miteinander interagierenden Organen und/oder Körperzellen) beschrieben werden.
Europa kann sehr uneins erscheinen. Würde es Peter so gehen, hätte das Krankheitswert.
Das liegt daran, dass ein System aus mehreren Teilen besteht, die man voneinander unterscheiden kann.
Hätten die Teile keine unterschiedlichen Eigenschaften, könnte man sie ja auch nicht voneinander unterscheiden ! ;)
 
30 Billionen Sandkörner, so wie du sie hier anführst, bilden keine Einheit wie einen Schwarm, sondern nur einen Haufen voneinander unabhängigen Sandkörnern.
Ja, das sehe ich auch so.
Also kein Schwarm, sondern 30 Billionen voneinander unabhängige Körperzellen.
Gut, das fasst den Begriff des Schwarms nur recht weit. Schwärme zeichnen sich oft dadurch aus, dass ihre Individuen einfachen Regeln folgen, was den Schwarm intelligent scheinen lässt, ohne es zu sein. Das erklärt aber nicht, warum doofe Nervenzellen auf einmal rechnen, komponieren und philosophieren. Ich stimme aber zu, dass das Ganze mehr als die Summe seiner Teile ist.
Ergo, beim Schwarm geht es sowohl um Mehrzahl wie auch um konzertierte Interaktion.
Okay, da kann ich was mit anfangen.
Das ist deren eventuelle persönliche Eigenschaft, die ihnen zwar zusteht, aber nichts an natürlichen Gegebenheiten ändert.
Naja, das sehe die anders.
Wenn ich untertags Vorlesungen über Physik halte und abends meinen Kindern Märchen erzähle, dann widerspreche ich mir damit nicht selbst, sondern beides sind voneinander unabhängige "Erzählungen".
Klar, man kann das trennen, keine Frage.
Aber bei der Philosophie geht es ja um das Weltbild dahinter und wir wollen das ja in der Regel auch in ein System aus einem Guss bekommen.
Wenn ich den Magnetismus erkläre und dem Publikum erzähle, dass sich der Nordpol eines Magneten in Richtung des Südpols des anderen Magneten ausrichten WILL, dann heißt das nicht, dass ich dem Magneten einen Willen unterstelle. Dieser Begriff ist nur eine sprachliche Figur, die dem Verständnis in der Audienz fördern soll- und sowohl das Publikum wie ich selbst weiß sehr wohl, dass der Magnet keinen Willen hat.
Klar, metaphorische Redewendungen sind völlig okay und in dem erwähnten Kontext würde sich dann auch keiner beschweren - ich zumindest nicht - aber wenn man Begriffe klären will, sieht das anders aus.
Aber es spricht auch nicht die gesamte Person, auch wenn der Wortlaut "Peter spricht" das impliziert - und das ist, was ich damit erörtert hatte.
Doch, das ist es ja, was uns Menschen u.a. auszeichnet, uns als Ganzheit zu sehen. Es ist ja Unsinn zu sagen, mein Mund spricht, mein Hirn denkt und meine Finger spielen Klavier. Das Zuschreiben von Einheiten ist zwar auch ein mehr oder weniger willkürlicher, aber offenbar recht alltagstauglich.
Ein Mensch zum Bespiel kann sowohl als Individuum (der Mensch) sowie auch als System (von verschiedenen miteinander interagierenden Organen und/oder Körperzellen) beschrieben werden.
Und dann stellt sich die Frage, welche Beschreibung angmessener ist, was wiederum ein buntes Bild ergibt.
Das liegt daran, dass ein System aus mehreren Teilen besteht, die man voneinander unterscheiden kann.
Das ist ja nicht das Problem, sondern eine angemessene Beschreibung für das zu finden, was jemand/etwas tatsächlich tut oder tun könnte. Zu behaupten, dass der Sprechapparat spricht, ist m.E. sehr artifiziell.
 
Ja, das sehe ich auch so.
Gut so - und das mit dem Felsen bzw Ziegel auch ?
Gut, das fasst den Begriff des Schwarms nur recht weit.
Naja, allgemein eben im Gegensatz zu konkreten und alltäglichen Beispielen des Bienenschwarms, Vogelschwarms, Fischschwarms, etc.....
Schwärme zeichnen sich oft dadurch aus, dass ihre Individuen einfachen Regeln folgen, was den Schwarm intelligent scheinen lässt, ohne es zu sein.
Dem Punkt mit dein einfachen Regelnd es Individuum stimme ich zu. Aber warum sollte die Intelligenz des Schwarmes nur scheinbar sein ?
Warum wäre die weniger real als die Intelligenz der Individuen, die letztendlich auch "nur" eine Schwarmintelligenz, nämlich jene der jeweiligen Gehirnzellen darstellt ?
Naja, das sehe die anders.
Das steht dir zu. Aber kannst du auch eine nachvollziehbare Begründung dafür darlegen ?
Klar, man kann das trennen, keine Frage.
Aber bei der Philosophie geht es ja um das Weltbild dahinter und wir wollen das ja in der Regel auch in ein System aus einem Guss bekommen.
Wie die Schwarmintelligenz funktioniert, woher sie kommt und welche Eigenschaften sie hat untersucht aber nicht die Philosophie, sondern die Wissenschaft.
Und auch wenn ein System selbst "aus einem Guss" kommt, dann gibt es doch unterschiedliche Aspekte, die das selbe System auf unterschiedliche Art beleuchten, was zu völlig andersartigen Erkenntnissen und Beobachtungen führen kann.
So kann man beispielsweise einen Computer auf der Ebene der Software, aber auch auf der Ebene der Hardware untersuchen. Was man jeweils findet, unterscheidet sich fundamental, auch wenn beides durchaus "dasselbe" sein kann.
So beobachtet ein Psychologe beim Menschen etwas völlig anderes als ein Gastroenterologe - obwohl beide "den Menschen" untersuchen.
Aber eben aus unterschiedlichen Herangehensweisen heraus.
Klar, metaphorische Redewendungen sind völlig okay und in dem erwähnten Kontext würde sich dann auch keiner beschweren - ich zumindest nicht - aber wenn man Begriffe klären will, sieht das anders aus.
Dann nehmen wir doch einmal diesen Satz als Beispiel:
"Begriffe klären" - selbst diese beiden Worte sind Metaphern. BeGRIFF --> Greifen. Macht man eigentlich mit der Hand bzw den Fingern, nicht mit dem Hirn.
Und klären - klar ist Wasser im Gegensatz zur Milch, man kann durchschauen. Aber metaphorisch kann man auch mit dem Geist etwas durchBLICKEN. Siehst du ? Unsere Sprache ist durch und durch voll von Metaphern.
Das, weil die Sprache selbst abstrakt ist - und deren Inhalt sich uns nur erschließt, wenn wir Abstraktes mit etwas Konkretem, Empirischem verbinden können.
Doch, das ist es ja, was uns Menschen u.a. auszeichnet, uns als Ganzheit zu sehen. Es ist ja Unsinn zu sagen, mein Mund spricht, mein Hirn denkt und meine Finger spielen Klavier.
Unsinnig wäre nur, wenn man sagte, der Mund spräche alleine, das Hirn denke alleine und die Finger spielten alleine Klavier.
Aber lediglich "der Mund spricht" ist durchaus nicht unsinnig. Und beim Klavier gibt es viele Varianten, die gebräuchlich sind.
Hört man ein Klavier aus dem Nachbarraum, kann man durchaus fragen "Was höre ich da ?" (Klavier!) oder "Wen höre ich da ?" (Peter, der Klavier spielt.....Sophie, die Klavier spielt,...).
Wenn man dann weiter geht, stellt sich die frage, was man eigentlich hört. Man hört ja weder Peter noch das Klavier, sondern die Luftschwingungen, die vom Nachbarzimmer ins Ohr dringen. Das Hören selbst entsteht im Gehirn, auf virtueller Ebene. Den Hörprozess selbst wird man in der Physik oder in der Biologie nicht finden, sondern nur die jeweiligen physikalischen oder biologischen Komponenten. Anders formuliert: im Mikroskop findet man nur, was man mit dem Mikroskop sucht, und was auch im Mikroskop sichtbar ist. Und so hört man aus dem Nachbarraum eben Peter und nicht das Klavier, wenn man nach der Klavierspielenden Person sucht und man hört das Klavier, wenn man das Instrument sucht, das man hört.
Das Zuschreiben von Einheiten ist zwar auch ein mehr oder weniger willkürlicher, aber offenbar recht alltagstauglich.
Genau.
Und dann stellt sich die Frage, welche Beschreibung angmessener ist, was wiederum ein buntes Bild ergibt.
Ja, je nach Aspekt. Die unterschiedlichen Naturwissenschaften gibt es nicht, weil es unterschiedliche Naturen, sondern weil es verschiedene Aspekte gibt, diese eine Natur zu betrachten. Das führt dann zu der bekannten "bunten" Landschaft der Naturwissenschaften.
Das ist ja nicht das Problem, sondern eine angemessene Beschreibung für das zu finden, was jemand/etwas tatsächlich tut oder tun könnte. Zu behaupten, dass der Sprechapparat spricht, ist m.E. sehr artifiziell.
Im Alltag für den Normalbürger, wohl ja - weil er es gewohnt ist, dass der Sprechapparat für die Sprache zuständig ist (deswegen wurde es ja auch so genannt) und er sich drüber keine weiteren Gedanken zu machen braucht. Dass er den Sprechapparat benutzt, wenn er etwas aussprechen möchte und nicht mit dem kleine Zeh wackelt, macht er ohne weiter darüber nachzudenken.
Anders sieht es fallweise bei Biologen aus, so machen sie sich sehr wohl Gedanken darüber, wie ein Tier Laute produziert und da ist es plötzlich nicht mehr trivial oder artifiziell sich darüber Gedanken zu machen, was bzw welcher Teil eines Tieres Laute produziert.

Oder ein anderes Beispiel:
Du hältst eine lange Rede, die ich aufnehme. Aus der Vielzahl an gesprochenen Worten schneide ich mir ein paar heraus, füge sie du einem Satz, beispielsweise "Ich will ein Schnitzel" zusammen, und spiele es ab, weil ich ein Schnitzel will. Wer hat hier gesprochen ? Du, weil du die aufgenommenen und später abgespielten Worte ursprünglich gesprochen hast ? Ich, weil ich ja mit diesen Worten etwas kundtun will ? Oder der Lautsprecher, der den sodann gehörten Schall produziert ?
Schon nicht mehr so einfach und trivial. Wenn dir dieses Beispiel zu "artifiziell" ist, was ja durchaus nachvollziehbar ist, dann nimm ein praxisnäheres, indem du eine CD von Freddy Mercury einlegst. Wer macht hier die Musik ? Freddy, der ja schon tot ist ? Du, weil du die CD eingelegt hast und abspielen lässt, oder die Stereoanlage, weil sie die Musik entstehen lässt ?

Du siehst, scheinbar einfache oder gar trivial scheinende Sachverhalte können auf einmal ungreifbar und/oder kompliziert werden, wenn man sie von einer anderen Warte als der alltäglichen Betrachtet.
 
Gut so - und das mit dem Felsen bzw Ziegel auch ?
Ein Ziegel ist ein Artefakt, also künstlich verändert, der Fels hat eine andere Struktur, ist aber kein Haufen. Vor allem beim Artefakt liegt der Qualitätssprung ja an der künstlichen Beeinflussung.
Aber warum sollte die Intelligenz des Schwarmes nur scheinbar sein ?
Warum wäre die weniger real als die Intelligenz der Individuen, die letztendlich auch "nur" eine Schwarmintelligenz, nämlich jene der jeweiligen Gehirnzellen darstellt ?
Weil beim Schwarm kein 'innerer Ort' der Entscheidung ist. Beim Ich schon.
Das steht dir zu. Aber kannst du auch eine nachvollziehbare Begründung dafür darlegen ?
Nicht mir, denen. Es ging um Biologen. Der Grund ist die Ableitung aus den Prämissen des Naturalismus.
nd auch wenn ein System selbst "aus einem Guss" kommt, dann gibt es doch unterschiedliche Aspekte, die das selbe System auf unterschiedliche Art beleuchten, was zu völlig andersartigen Erkenntnissen und Beobachtungen führen kann.
Ja, und im nächsten Schritt ist man bei der Frage der Deutungshoheit. Da geht es dann wieder drum, wer eigentlich oder mehr zuständig ist.
"Begriffe klären" - selbst diese beiden Worte sind Metaphern.
Ja, aber wenn man es nicht drauf anlegt Missverständnisse zu produzieren, kann man wissen, was gemeint ist, Grob: Was genau meinst du, wenn du x sagst?
Anders formuliert: im Mikroskop findet man nur, was man mit dem Mikroskop sucht, und was auch im Mikroskop sichtbar ist. Und so hört man aus dem Nachbarraum eben Peter und nicht das Klavier, wenn man nach der Klavierspielenden Person sucht und man hört das Klavier, wenn man das Instrument sucht, das man hört.
Ja. Genau das setzt ja die Fähigkeit voraus, Einheiten zu bilden und auch noch in verschieden Kontexte mit anderen Einheiten einzubetten.
Du siehst, scheinbar einfache oder gar trivial scheinende Sachverhalte können auf einmal ungreifbar und/oder kompliziert werden, wenn man sie von einer anderen Warte als der alltäglichen Betrachtet.
Klar, das ist ja der primäre Inhalt der Philosophie, bei der sich - in bisschen, wie bei der KI-Forschung - die Alltagshandlungen und -begriffe als die sperrigsten erweisen.
 
Ein Wahnsinn, den ich immer wieder beobachte ist, dass Menschen ihre Zigarettenstummel einfach wegschmeissen. Wenn man bedenkt, dass ein Stummel ca. 100 Liter Wasser vergiftet, kann man sich ja ausrechnen, was man damit anrichtet und trotzdem ist es vielen Menschen einfach egal.
Das, Frau Holle ist für mich der ganz normale Wahnsinn. Nicht Dein Beitrag, sondern dass niemand darauf eingeht. Dass es scheinbar viel wichtiger ist, die Veganer und Naturschützer zu diffamieren, als Moralisten zu beschimpfen und nichts anderes zu tun, als den "eigenen" Wahnsinn zu verteidigen, und mit an den Haaren herbei gezogenen Argumenten zu rechtfertigen. Da diskutiert man lieber stundenlang über Schwarm- und sonstige Intelligenz und glaubt man hat sie löffelweise gefressen. Aber was nutzt es, wenn man sie nicht schluckt?
Ich geb's auf. Die Menschen können oder wollen es nicht sehen, dass sie dabei sind, alles zu zerstören und zu vergiften, was ihre Lebensgrundlage ist. Ich bin mittlerweile so weit, dass es mir wurscht ist, ob die Menschheit überlebt oder nicht. Leid tun mir nur alle, die nix dafür können. Alle die versuchen zu retten, was noch zu retten ist. Aber gegen diese "wohlstandverwahrloste" Gesellschaft kommen wir nicht an. Weder die Veganer, noch die FFF-Bewegung. Die Mehrheit der Menschen ist einfach zu blöd, um zu begreifen um was es in diesem thread geht. Um die Zukunft des Planeten. Der pfeift nämlich mittlerweile aus dem letzten Loch. Aber egal. Man streitet lieber über Sandkörner und schimpft auf die "Deppen", die glauben mit Veränderung ihres eigenen Lebenstils das Ruder noch herum reißen zu können. Wir sind schlichtweg zu wenig, die es kapiert haben, dass es so nicht weiter geht. Weiter gehen darf, wenn die nächsten Generationen noch einen halbwegs lebenswerten Planeten haben sollen. Sie forschen lieber, ob man auf dem Mars leben kann. Wär' ja nicht schlecht, wenn die Bezo's, Musk's und alle "zukunftsorientierten" sich dort ansiedeln könnten. Denn dort können sie wenigstens nichts mehr zerstören. Der ist schon kaputt. Sie begreifen nicht, dass sie auf dem besten Weg sind, aus der Erde einen Mars zu machen...
 
Ein Ziegel ist ein Artefakt, also künstlich verändert, der Fels hat eine andere Struktur, ist aber kein Haufen. Vor allem beim Artefakt liegt der Qualitätssprung ja an der künstlichen Beeinflussung.
Ob künstlich oder nicht hat jetzt nichts mit dem Begriff Schwarm und seinen intrinsischen Eigenschaften und Fähigkeiten zu tun, und es spricht auch nichts dagegen, dass ein Felsen zufällig die Form eines Ziegels haben könnte.
So kommen Fischschwärme in der Natur, in den Ozeanen vor, aber auch künstlich in großen Aquarien. Aber ändert jetzt nichts an ihrem Wesen als Schwarm.
Weil beim Schwarm kein 'innerer Ort' der Entscheidung ist. Beim Ich schon.
Ganz und Gar nicht. Genauso wenig oder gut wie dieser Ort innerhalb des Schwarmes zu finden ist, ist er es beim Ich.
Nicht einmal das "Ich" selbst -also sozusagen die Seele- kann man im Körper lokalisieren. Das Ich ist kein Ort - genauso wie man
keinen Kern (oder Seele) des Schwarmes darin erkennen kann.
Daher: die Entscheidung fällt im Schwarm, aber nicht an einem bestimmten Ort im Schwarm - so wie beim Menschen "der Mensch" die
Entscheidung trifft, aber nicht an irgendeinem Ort im Körper. Auch wenn man da wie dort eventuell einen Ausgang des Verlaufes einer Entscheidung
lokalisieren kann - wie ein elektrsches Signal im Hirn bei der Entscheidung eines Menschens oder aber der erste Vogel im Schwarm, der die Richtung ändert, was
letztendlich zur Richtungsänderung im ganzen Schwarm führt.
Aber, diese Lokalitäten sind nicht die Entrscheidungen selbst, wenn dieser erste Vogel entscheidet für sich. Dass die anderen Vögel seiner Richtungsänderung folgen, hat nicht dieser Vogel entschieden, sondern die Regel, nach denen der Schwarm handelt. Und die sind überall im Schwarm vorhanden, also nicht diskret lokalisierbar.

Nicht mir, denen. Es ging um Biologen. Der Grund ist die Ableitung aus den Prämissen des Naturalismus.
Aber Biologie ist nicht purer Naturalismus, auch wenn sich die Biologie in der Praxis intensiv mit der Natur beschäftigt.
Ja, und im nächsten Schritt ist man bei der Frage der Deutungshoheit. Da geht es dann wieder drum, wer eigentlich oder mehr zuständig ist.
Wenn es die Aufgabe der Wissenschaft ist, Fragen zu beantworten, dann ist wohl am Ehesten der zuständig, der diese Frage jeweils am Ehesten
befriedigend beantworten kann.
Der Biologe mag zwar erklären können, warum der Hund zugebissen hat, aber welche rechtlichen Konsequenzen das hat, ist eher die Sache eines Juristen.
Ja, aber wenn man es nicht drauf anlegt Missverständnisse zu produzieren, kann man wissen, was gemeint ist, Grob: Was genau meinst du, wenn du x sagst?
Das ist ein allgemeines Thema bei der Kommunikation. Darum gibt es ja mehr oder minder allgemein gültige Begriffe, mehr oder weniger allgemein verständliche Sprachen - um damit ein Mittel zu haben, Information vom Sender zum Empfänger zu bringen und dem Empfänger die Möglichkeit zu geben zu verstehen, was der Sender eigentlich wollte.
Ja. Genau das setzt ja die Fähigkeit voraus, Einheiten zu bilden und auch noch in verschieden Kontexte mit anderen Einheiten einzubetten.
Was meinst du hier mit "Einheit" ?
Klar, das ist ja der primäre Inhalt der Philosophie, bei der sich - in bisschen, wie bei der KI-Forschung - die Alltagshandlungen und -begriffe als die sperrigsten erweisen.
Richtig. So ist beispielsweise zum Schachspielen viel weniger Rechenleistung erforderlich als zum kontrollierten Gehen.
Erscheint zunächst unlogisch, da doch jeder Depp gut gehen, aber nur die Intelligenten gut Schach spielen können.
Aber: ein durchschnittlicher Mensch kann innerhalb von Wochen lernen, ganz gut Schach zu spielen. Jedoch dauert es Monate oder gar Jahre,
bis man gut gehen kann. Nur hat der durchschnittliche Erwachsene diese Jahre des Lernens längst hinter sich und kann sich kaum noch an
sie erinnern. Wie schwierig es ist, erkennt man dann höchstens wieder nach Schlaganfällen, wo es Jahre dauert oder man es überhaupt nicht
mehr schafft gut zu gehen.

Weiteres Beispiel ist, dass man als Durchschnittsösterreicher in der Regel bewundert wird, wenn man Mandarin spricht. Dann gilt man schnell als gescheit
bzw gebildet - was in den meisten Fällen ja auch nicht so daneben ist. Dass es aber knapp eine Milliarde Chinesen auch (und in den meisten Fällen viel besser) können verleitet niemaden dazu, jene Chinesen pauschal als besonders intelligent oder gebildet zu bezeichnen ;)
 
Das, Frau Holle ist für mich der ganz normale Wahnsinn. Nicht Dein Beitrag, sondern dass niemand darauf eingeht.
Vielleicht, weil es unstrittig ist bzw es hier darüber nichts zu diskutieren gibt ?
Mache mögen es für wichtig befinden, das Offensichtliche auszusprechen, auch wenn es unstrittig ist.
Die meisten eben nicht, und halten womöglih eher jenes Aussprechen oder die
Forderung danach für "ganz normalen Wahnsinn".


Aber, es kann ja jeder für sich Stellung dazu nehmen, warum er darauf nicht geantwortet hat. Falls es ihn interessiert.
Dich inbegriffen -außer du hast zuvor schon darauf geantwortet.
 
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Auch so ein normaler Wahnsinn: Kistenweise Äpfel, und jeder einzelne Apfel ist mit einem Klebe-Etikett versehen, bei Gurken sogar jede einzelne mit einem Strichcode. Das hat was Symbolisches für mich, dass wir auf wirklich alles unsere Label draufpacken müssen.
 
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