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Der ganz normale Wahnsinn

Das stimmt nicht - auch Mutationen unterliegen dem Ursache-Wirkungsprinzip.
Das schon, aber auf einer anderen Ebene und aus der Sicht der Biologie sind Mutationen eine Störgröße.
Die Evolution macht aus diesem Bock den Gärtner. Denn, das Prinzip der Anpassung ist beim Leben fundamental.
 
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Das schon, aber auf einer anderen Ebene und aus der Sicht der Biologie sind Mutationen eine Störgröße.
Die Evolution macht aus diesem Bock den Gärtner. Denn, das Prinzip der Anpassung ist beim Leben fundamental.
Warum betrachtet man es nicht interdisziplinär? Das hätte einen größeren aufklärerischen Beitrag ...
 
Warum betrachtet man es nicht interdisziplinär? Das hätte einen größeren aufklärerischen Beitrag ...
Wie kommst du darauf, dann man das bei Bedarf nicht ohnehin tut ?
Es kommt immer auf die Fragestellung an, wie die Betrachtung folglich auszulegen ist.
Dem Evolutionsbiologen der momentan darauf blickt, wie die Evolution eine Art im Laufe der Zeit sich verändern hat lassen
ist es egal, ob eine bestimmte Mutation eine chemische, radioaktive oder sonstige Ursache gehabt hat. Er blickt auf die
Folgen der Mutationen und nicht auf deren Ursachen.

Ergo - die interdisziplinäre Betrachtung hat dann einen größeren aufklärerischen Wert, wenn die Fragestellung interdisziplinär ist.
 
Dem Evolutionsbiologen der momentan darauf blickt, wie die Evolution eine Art im Laufe der Zeit sich verändern hat lassen
ist es egal, ob eine bestimmte Mutation eine chemische, radioaktive oder sonstige Ursache gehabt hat. Er blickt auf die
Folgen der Mutationen und nicht auf deren Ursachen.
Eigentlich nicht, in erster Linie wird Ursachenforschung betrieben (nahezu in allen naturwissenschaftlichen Disziplinen), um im weiteren Schritt eine Prognose/Theorie aufstellen zu können, mit welchen Folgen man zu rechnen habe.
 
Eigentlich nicht, in erster Linie wird Ursachenforschung betrieben (nahezu in allen naturwissenschaftlichen Disziplinen), um im weiteren Schritt eine Prognose/Theorie aufstellen zu können, mit welchen Folgen man zu rechnen habe.
Ursachenforschung ist ein Teil wissenschaftlicher Arbeit, aber nicht der einzige, und ihr Anteil ist von Disziplin zu Disziplin höchst unterschiedlich.
So ist die Untersuchung der Frage "Wie hat sich der Hund im Laufe der Zeit entwickelt ?" eine wissenschaftliche Arbeit, muss sich aber mit keinerlei Ursachen befassen.
Auch die Newtonsche Mechanik erklärt zwar, die die Planetenbahnen aussehen, aber ihre Ursache, also wie Gravitation entsteht, beleuchtet sie nicht. Daher - um eine Extrapolation durch führen zu können, braucht es ein erkanntes Muster. Die Kenntnis der Ursache für dieses Muster ist aber für Prognosen nicht notwendig.

Beispiel: 1,2,4,5,7,8,10,11,13,14,.... wie geht es weiter ? (Prognose!)
Um das zu beantworten, muss man nicht wissen, WARUM diese Zahlenreihe so aussieht wie sie aussieht. Es reicht, wenn man das darin enthaltene Muster erkannt hat, und dieses Muster fortführt.
Die Frage nach der Ursache dieses Musters kann natürlich auch wissenschaftlich gestellt werden, sie ist aber eine andere bzw eine Frage auf einer anderen Ebene.
 
Ursachenforschung ist ein Teil wissenschaftlicher Arbeit, aber nicht der einzige, ...
nie war die Rede davon, dass es der einzige Teil wäre ;) und ja ihr Anteil fällt mal mehr, mal weniger umfangreich aus - aber so gut wie jede seriöse wissenschaftliche Arbeit beinhaltet diese - insbesondere wenn wir vom Fach Biologie sprechen.
 
...
Wie gehen wir mit Tieren um? - Das Schwein kommt auf den Teller - der Hund aufs Sofa."
-!
(Aus: DER PRAGMATiCUS)
In manchen Ländern ist es auch umgekehrt aber das Problem bleibt: Der Mensch gönnt dem Tier sein Leben nicht.

Fliegen und Mücken werden brutal erschlagen, Motten, Mäuse und Spinnen rücksichtslos aus dem Haus getrieben und was das Schlimmste ist: Durch die Gestaltung von Wiesen, Wäldern und Feldern nach menschlichem Geschmack werden tausende von Tierarten, die wir nicht einmal kennen ihres Lebensraumes beraubt und ausgerottet, noch bevor wir sie fangen, töten und ausstopfen können.
 
nie war die Rede davon, dass es der einzige Teil wäre ;) und ja ihr Anteil fällt mal mehr, mal weniger umfangreich aus - aber so gut wie jede seriöse wissenschaftliche Arbeit beinhaltet diese - insbesondere wenn wir vom Fach Biologie sprechen.
Aber du schriebst "in erster Linie" - und auch das ist so nicht zutreffend. Und auch bezüglich Seriosität gibt die Ursachenforschung nicht wirklich Auskunft. Denn, seriöse wissenschaftliche Arbeit ermisst sich an ihren Methoden und nicht an den Fragen, die sie beantworten soll - und wenn sic die Frage der Ursache als Thema nicht stellt, dann ist es mitnichten unseriös, wenn die Arbeit diese auch nicht behandelt.

So kann sowohl eine Arbeit das Thema haben "Wie ist die Galaxie XY aufgebaut ?" - ohne die Frage zu beleuchten, warum sie so aufgebaut wäre.
Das mindert ihre Seriosität in keinster Weise. Und es ist beileibe keine Seltenheit, dass eine Wissenschaftliche Arbeit sich auf Datensammlung, Mustererkennung und Theorienerstellung beschränkt, ohne auf die Ursache der beobachteten Sachverhalte einzugehen. Je nachdem, ob die Frage gestellt wurde oder nicht.
 
Der Tod des Individuums mag die Quantität der Spezies verringern, aber das Überleben bzw die Stärke der Spezies sichern bzw vergrößern.
Aber worin besteht denn der Qualitätssprung? Überleben ist doch die basale Kategorie des Biologischen, sofern man dort überhaupt Qualität verortet.
Das können sie durchaus machen, ändern aber nichts daran, dass Biologie über Biochemie hinausgeht und der Sinnbegriff die Eigenschaften des Lebens und die Folgen der Evolution begreifbar und verständlich machen.
Nö. Da hast Du Biologen nicht auf Deiner Seite. Oder diese kleben, wie viele, zwischen Baum und Borke, wollen einerseits Naturalisten sein - da sind die Biologen nicht selten die schlimmsten - anderrseits ist Sinn aber Teleologie und die ist im Naturalismus kategorisch ausgeschlossen.
Man liest natürlich, der Sinn des Lebens sei das Überleben der Art. Man will nicht zu Ende denken.
Zukunft und Vergangenheit sind auch metaphysisch, denn physisch Real ist immer nur die Gegenwart. Aber doch sind ohne Vergangenheit und Zukunft auch keine Physik und nicht einmal Logik begreifbar.
Vielleicht ist ja auch die Behauptung einer physischen Realität Unsinn. Ein auf die Physik sich beschränken wollender Realismus ist keiner, die Gründe hast Du selbst genannt.
Nicht für Viren selbst, aber für denkende Menschen, die das Verhalten von Viren studieren.
Und wie wir ja auch wissen, denkt der Mensch nur, dass er denkt...
Und warum denkt der Mensch nur, dass er denkt, wenn er doch Konzepte wie Strategien zuschreiben kann, wie Du selbst geschrieben hast? Der Selbstwiderspruch könnte Dir auffallen.
 
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Aber worin besteht denn der Qualitätssprung? Überleben ist doch die basale Kategorie des Biologischen, sofern man dort überhaupt Qualität verortet.
Tja, den findet man auch nicht mit der Lupe. Aber du muss wohl eingestehen, dass ein Schwarm Fähigkeiten bzw Eigenschaften hat, die das Individiuum nicht hat und das Prinzip gilt, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. So ist der Mensch im Mikroskop lediglich eine Anhäufung von 30 Billionen Zellen, aber der Mensch als Ganzes hat Eigenschaften und Fähigkeiten, die keine einzige dieser Zellen alleine hat - und keine Körperzelle hat die Möglichkeit, diese Schwarmintelligenz, die sich für uns Menschen jeweils als "eigene" Intelligenz der Person darstellt, zu erfassen.
Also: man kann sich nun vorstellen, einen Menschen in seine 30 Billionen Zellen aufzuteilen und jede Zelle einzeln weiter leben zu lassen. Quantitativ und auf Ebene der Zellen hat sich nichts verändert (selbe Quantität), aber qualitativ sehr wohl, denn die Entität Mensch ist nach Aufteilung nicht mehr existent.
Nö. Da hast Du Biologen nicht auf Deiner Seite. Oder diese kleben, wie viele, zwischen Baum und Borke, wollen einerseits Naturalisten sein - da sind die Biologen nicht selten die schlimmsten - anderrseits ist Sinn aber Teleologie und die ist im Naturalismus kategorisch ausgeschlossen.
"Die Biologen" sind keine einheitliche Masse. Es gibt welche, die hocken in den Wäldern und beobachten Tierverhalten oder zählen Vögel, andere beschäftigen sich eher abstrakt mit Evolution und wiederum andere interessiert mehr die Anatomie oder etwas anderes.
Man liest natürlich, der Sinn des Lebens sei das Überleben der Art. Man will nicht zu Ende denken.
Sie Sinnfrage lässt sich prinzipiell nie zu Ende denken. Jeder Versuch, dieser Frage ein Ende zu verordnen (z.B. der erste und letzte Sinn wäre Gott) führt beim analytischen Denker zu einem unbefriedigenden Ergebnis.
Den Sinn des Lebens des Individuums kann man sicherlich (muss aber nicht) im Überleben der Art sehen, und den Sinn des Überlebens der Art im Überleben der Gene. Welchen Sinn das Überleben der Gene hätte, lässt sich aber nicht mehr sagen, und wenn es doch gelingen würde, käme man bei der nächsten Iteration ins Straucheln. Die wissenschaftliche Herangehensweise ist auch nicht darauf aus, das Ende des Weges zu erreichen, sondern immer nur einen Schritt weiter zu gehen - in dem Bewusstsein, dass der Weg nie zu Ende sein kann.
Wenn man aber der Sinnfrage den Sinn abspricht, wenn man sie nicht zu Ende denkt, könnte man ihr nie Sinn zugestehen. Aber doch stellt sich die Fragen den Menschen, und sie messen ihr durchaus eine Bedeutung zu.
Vielleicht ist ja auch die Behauptung einer physischen Realität Unsinn. Ein auf die Physik sich beschränken wollender Realismus ist keiner, die Gründe hast Du selbst genannt.
Natürlich, alle Physik kann Einbildung sein - und selbst die Einbildung auch, und auch Quitzlipochtli kann nicht plausibel ausgeschlossen werden.
Aber, so ist das mit sämtlichen wissenschaftlichen und auch anderen Herangehensweisen - sie gehen von unhinterfragten und unbewiesenen Voraussetzungen aus und bauen darauf auf. Anders geht es nicht, siehe Gödelscher Unvollständigkeitssatz.
Und warum denkt der Mensch nur, dass er denkt, wenn er doch Konzepte wie Strategien zuschreiben kann, wie Du selbst geschrieben hast? Der Selbstwiderspruch könnte Dir auffallen.
....wenn er doch denkt, Konzepte wie Strategien zuschreiben zu können....
Und ja, es gibt derlei Selbstwidersprüche, siehe Newtonsche Mechanik. Spätestens seit Einstein weiß man, dass die Newtonschen Axiome so nicht ganz richtig sind - und dennoch arbeitet man weiter mit ihnen und wendet sie an - weil diese Erkenntnis nichts an der Brauchbarkeit ihrer Ergebnisse in üblichen Anwendungsfällen geändert hat.

Wir sagen ja auch "Peter hat gesprochen..." auch wenn nicht der ganze Peter, sondern nur sein Sprachapparat gesprochen hat.
Oder aber gar nur der Lautsprecher im Handy oder Fernseher, über den wir folglich auf Peter schließen.

So kann man auch in Erich Frieds Gedicht "Was es ist", wenn man will, nur eine Anhäufung von Widersprüchen lesen.
Oder aber sich ergänzende Aspekte, die sich zusammen zu einem stimmigen Ganzen fügen.
 
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