• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Der deutsche Schuldkomplex

Alles, was ich dazu sagen könnte, würde von euch als falsch zurückgewiesen.

Weil es nachweisbar falsch, einfach nur eine unbegründete Behauptung, oder der Boshaftigkeit der Teilnehmerschaft geschuldet ist?

Ihr seid ebenso von euerem Glauben überzeugt, wie ich.

Trifft auf mich nicht zu, denn bei mir sind Glaube, Wissen, Zweifel und Hoffnung gleichermaßen berechtigt.

Beweisen lässt sich euer Standpunkt ebenso wenig, wie meiner.

Bitte keine Ausflüchte und Ablenkungen!

Sie sind der Meinung, "der Staat, der meine Ausweispapiere ausgestellt hat, ist gemäß Völkerrecht illegal und handlungsunfähig."

Wäre Ihre Staatsangehörigkeit »deutsch«, läßt sich Ihre Meinung sehr leicht widerlegen:

»Parteien vor dem Internationalen Gerichtshof können nur Staaten sein, jedoch keine internationalen Organisationen und andere Völkerrechtssubjekte. Zugang zum Gericht haben nur Vertragsstaaten des IGH-Statuts. Dies sind zum einen gemäß Artikel 93 Absatz 1 der Charta der Vereinten Nationen alle UN-Mitglieder und zum anderen solche Staaten, die kein Mitglied der UN sind, aber das Statut ratifiziert haben.«

(https://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Gerichtshof)
 
Werbung:
Für mich ist es unbegreiflich, daß so wenige Menschen es durchschauen und noch immer an das Demokratiemärchen "alle Macht geht vom Volk aus" glauben.


Das ist kein Märchen, aber das dumme Volk ist eine Tatsache, und nicht nur in Deutschland. Natürlich verpufft die Macht des Volkes durch Interessensvielfalt und sind Parteien genötigt, Kompromisse einzugehen, aber das war immer schon ein Grunderfordernis in Angelegenheiten der Polis, nämlich Interessenausgleich, natürlich und selbstverständlich zu Lasten unterlegener Minderheiten. Wer aber ist das Volk? Es zählt immer nur der geschickt und überlegt operierende politisch mündige Bürger und wie der mehr oder weniger erfolgreich Politik bestimmt, selbst wenn er Wahlen verliert, das stellen doch gerade die politischen Freunde von der FDP immer wieder erfolgreich unter Beweis, nicht wahr?
 
Was Scriberius beschreibt, hat nichts mit Verschwörungstheorie zu tun, sondern ist systemische Praxis. Für mich ist es unbegreiflich, daß so wenige Menschen es durchschauen und noch immer an das Demokratiemärchen "alle Macht geht vom Volk aus" glauben.

Zwischen der Sichtweise von Scriberius (und anderer hier im Forum) und dem Demokratiemärchen, das du ansprichst, gibt es weitere Abstufungen, die keine Naivität oder Realitätsblindheit voraussetzen. Dass unsere Demokratie nicht dem Idealbild entspricht, dass "alle Macht von Volke ausgehe", das wird von kaum jemand bestritten, aber dass der Staat keiner mehr ist, wie es Scriberius behauptet, das ist wohl eine ganz andere Einstufung. Dass unsere Demokratie ständig kritisch beobachtet werden muss und das Volk, mit seinen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, einem Abgleiten in unerwünschte Richtungen ständig entgegenwirken muss, ist ein wichtiger Bestandteil des Demokratieprozesses. Denn Demokratie ist kein Zustand und unsere Demokratie hat dieses Stadium erst erreichen müssen, nach vielen Rückschlägen, die auch in Zukunft nicht ausbleiben werden.
 

Unabänderlicher Dauerzustand ?

Anideos schrieb:
[...]
Denn Demokratie ist kein Zustand
und unsere Demokratie hat dieses Stadium erst erreichen müssen,
nach vielen Rückschlägen, die auch in Zukunft nicht ausbleiben werden.
Anideos,
was verstehst du unter "Zustand" und "Stadium" ?

Da fehlt anscheinend ein Adjektiv vor "Zustand",
in dieser Form ergibt dieser Satz für mich keinen Sinn.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
das sind merkwürdige Unterstellungen. Ich halte die Menschen für grundsätzlich gut. Sehe aber einen kleinen Teil darunter, der diese Bezeichnung nicht verdient. Und diese Gruppe ist es, die ich anklage. Sie schaffen es durch ihre Skrupellosigkeit und ihren starken Willen zur Macht in die Schlüsselpositionen vorzudringen. Dann bedienen sie sich aus dem großen Pool derer, die nur mitschwimmen wollen der Willigsten, um den Rest im eigenen Interesse zu steuern. Dies geschieht per Indoktrination durch ihre Gewalt über das Schulwesen und die Medien. Wir kommen dabei immer wieder an den selben Punkt: Glaube ich nicht - oder glaube ich. So einfach ist es. Praktisch werden wir nur abwarten müssen. Ich prophezeie dir jetzt, dass du bald verstehen wirst, was ich meine.

Und haltlos sind meine Argumente ganz selbstverständlich in deinem Gesamtbild der Lage, wie deine in meinem.

Soso, dann benenne doch einmal eine Person bzw Menschengruppe oder Institution, die über Macht verfügt und diese nicht missbraucht.
 
Alles, was ich dazu sagen könnte, würde von euch als falsch zurückgewiesen. Ihr seid ebenso von euerem Glauben überzeugt, wie ich.

Du sprichst hier wie der Gläubige, der Agnostiker als Atheisten bezeichnet, weil sie nicht ebenso wie er an seinen Gott glauben.
Aber, der Agnostiker sagt zum Gläubigen nicht: "Es gibt keinen Gott", sondern vielmehr "Was du über deinen Gott aussagst, ist aus der Luft gegriffen."
 
Zwischen der Sichtweise von Scriberius (und anderer hier im Forum) und dem Demokratiemärchen, das du ansprichst, gibt es weitere Abstufungen, die keine Naivität oder Realitätsblindheit voraussetzen. Dass unsere Demokratie nicht dem Idealbild entspricht, dass "alle Macht von Volke ausgehe", das wird von kaum jemand bestritten, aber dass der Staat keiner mehr ist, wie es Scriberius behauptet, das ist wohl eine ganz andere Einstufung. Dass unsere Demokratie ständig kritisch beobachtet werden muss und das Volk, mit seinen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, einem Abgleiten in unerwünschte Richtungen ständig entgegenwirken muss, ist ein wichtiger Bestandteil des Demokratieprozesses. Denn Demokratie ist kein Zustand und unsere Demokratie hat dieses Stadium erst erreichen müssen, nach vielen Rückschlägen, die auch in Zukunft nicht ausbleiben werden.

Ich habe Scriberius so verstanden, daß "der Staat" keine Entscheidungsfreiheit mehr hat, sondern am Gängelband der USA hängt. Und zwar nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa. Wäre es nicht so, wären die Verhandlungen nach Bekanntwerden der NSA-Spionage über CETA, TTIP, Natoerweiterung usw. doch längst ausgesetzt.
Aber nachdem es scheinbar mit Billigung der Regierungen geschah- und wenn sie es wirklich nicht wußten, so wie sie behaupten, dann sind sie sowieso fehl am Platz - werden sie in Hinterzimmern eifrig fortgesetzt. Daß diese Abkommen nicht zum Wohle Europas und dessen Völker sind, sieht sogar ein Blinder mit Krückstock. Aber das Volk - bis auf wenige Ausnahmen - schweigt dazu.
Das heißt, daß die Richtungen vom Volk scheinbar erwünscht sind.

Die "Demokratie" erschöpft sich in Wahlen. Ich sehe den Unterschied zu einer Diktatur nur mehr darin, daß wir wählen dürfen, wer uns unterdrückt.
"Macht", das beste für das Land zu erreichen, haben die gewählten Politiker schon lange nicht mehr. Die einzige Macht die sie noch haben, ist Proteste gegen ihr Handeln mit Gewalt zu unterdrücken. Und die setzten sie immer rigoroser ein. Denn "regiert" wird Europa schon längst von den Kommisaren, die eingesetzt und nicht, wie es in einer Demokratie selbstverständlich wäre, vom Volk gewählt werden müßten.

So gesehen hat die Demokratie das Endstadium erreicht. Sie liegt sozusagen im Koma und wird vermutlich auch nicht mehr daraus erwachen......
 
Unabänderlicher Dauerzustand ?


Anideos,
was verstehst du unter "Zustand" und "Stadium" ?

Da fehlt anscheinend ein Adjektiv vor "Zustand",
in dieser Form ergibt dieser Satz für mich keinen Sinn.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

Einen Zustand sehe ich als etwas Statisches an und ein Stadium als eine Phase innerhalb eines Prozesses, auch als Meilenstein in Projekten bezeichnet.

Ich versuche kompliziertes Denken zu meiden, damit ich auch verstehe, was ich denke…;)
 
Ich habe Scriberius so verstanden, daß "der Staat" keine Entscheidungsfreiheit mehr hat, sondern am Gängelband der USA hängt. Und zwar nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa. Wäre es nicht so, wären die Verhandlungen nach Bekanntwerden der NSA-Spionage über CETA, TTIP, Natoerweiterung usw. doch längst ausgesetzt.
Aber nachdem es scheinbar mit Billigung der Regierungen geschah- und wenn sie es wirklich nicht wußten, so wie sie behaupten, dann sind sie sowieso fehl am Platz - werden sie in Hinterzimmern eifrig fortgesetzt. Daß diese Abkommen nicht zum Wohle Europas und dessen Völker sind, sieht sogar ein Blinder mit Krückstock. Aber das Volk - bis auf wenige Ausnahmen - schweigt dazu.
Das heißt, daß die Richtungen vom Volk scheinbar erwünscht sind.
Meine Einstellung zu diesen Themen solltest du eigentlich kennen, Eule58. Wir haben sie in anderen Threads bereits behandelt. Du weißt auch, dass sich in Europa inzwischen ein nicht zu unterschätzender Widerstand dagegen formiert. Der Zug ist noch nicht abgefahren.

Du siehst doch sicherlich auch den großen Unterschied zwischen deiner bisherigen Argumentation und der von Scriberius
Die "Demokratie" erschöpft sich in Wahlen. Ich sehe den Unterschied zu einer Diktatur nur mehr darin, daß wir wählen dürfen, wer uns unterdrückt.
"Macht", das beste für das Land zu erreichen, haben die gewählten Politiker schon lange nicht mehr. Die einzige Macht die sie noch haben, ist Proteste gegen ihr Handeln mit Gewalt zu unterdrücken. Und die setzten sie immer rigoroser ein.
Ab hier wird es kritischer. Ich bin etwas vorsichtiger als du bei der Verwendung des Begriffs „Diktatur“ und ich finde, dass er inzwischen inflationär eingesetzt wird, weil man in Europa lange keine Diktatur mehr erlebt hat. Du magst rechthaben, dass die Politik einen Großteil ihrer Macht durch die Globalisierung eingebüßt hat und die Bürger einen Großteil ihrer Rechte. Aber es liegt an den Bürgern zu erkennen, wer der Unterdrücker ist. Wenn der Bürger den Feind bei den faulen Griechen sucht oder bei den Hartz4-Empfängern in Deutschland oder bei den Asylanten, für die „kein Platz mehr“ vorhanden ist, wenn Schäuble der CDU in Deutschland ,nach neusten Umfragen, zur absoluten Mehrheit verholfen hat, weil er „es den Griechen gezeigt hat“, dann darf sich dieser Bürger nicht beklagen, wenn währenddessen die Lobbyisten ihre Interessen in aller Ruhe durchgesetzt haben. Wenn die Europäer sich auseinanderdividieren lassen und meinen, dass sie mit ihren kleinen Ländchen gegen die USA oder Russland oder China oder Goldmann Sachs irgendwas entgegensetzen können, stattdessen die „Kommissare“ als die Übeltäter ansehen, dann dürfen sie sich nicht beklagen, wenn sie zum Spielball dieser Mächte werden.
Denn "regiert" wird Europa schon längst von den Kommisaren, die eingesetzt und nicht, wie es in einer Demokratie selbstverständlich wäre, vom Volk gewählt werden müßten.
Die Kommissare sind nichts anderes als das Sprachrohr der sich jeweils durchgesetzten EU-Staatsregierungen und mancher Beschluss der EU-Kommission wurde vorher von irgendeiner europäischen Regierung beschlossen. Die Minister der EU-Staatsregierungen wurden übrigens auch nicht vom Volk gewählt.
So gesehen hat die Demokratie das Endstadium erreicht. Sie liegt sozusagen im Koma und wird vermutlich auch nicht mehr daraus erwachen......
Resignation könnte diese Aussage wahr werden lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Ich habe Scriberius so verstanden, daß "der Staat" keine Entscheidungsfreiheit mehr hat, sondern am Gängelband der USA hängt. Und zwar nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa. Wäre es nicht so, wären die Verhandlungen nach Bekanntwerden der NSA-Spionage über CETA, TTIP, Natoerweiterung usw. doch längst ausgesetzt.

Wäre dem so, wozu dann überhaupt Verhandlungen über TTIP? Zum Schein für eine völlig desinteressierte Masse politisch unmündiger Bürger?

Resignation könnte diese Aussage wahr werden lassen.

Das sehe ich auch so.
 
Zurück
Oben