• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Der Brexit und seine Folgen

Der Brexit verschärfe Situationen - je nach Medium. Wobei die Facharbeitssitution kein englisches Problem sei.

Ist es auch nicht, nur ist die Situation in GB vergleichsweise extremer als in anderen europäischen Ländern.
Man hat in den letzten Jahrzehnten den händisch arbeitenden Menschen systematisch abgewertet und die Arbeitnehmer haben deutliche und reale Lohneinbußen hinnehmen müssen. Und dies bei dramatisch steigenden Kosten, vor allem für Wohnraum. Dies alles zugunsten eines sich ständig vergrößernden Wasserkopfes, absurden Gehältern für Führungspositionen bis hin zu den Milliardären der Neuen Medien mit ihren Spielzeug-Industrieen.
Am Ende gibt es dann eben keinen mehr, der die Klospülung repariert, den LKW fährt oder das Essen kocht und die Regierenden und Industriekapitäne müssen endlich einmal einsehen, dass man Geld nicht essen kann.

Es ist ja interessant den Beitritt in die EU abgrundtief historisch zu erklären. OK. Der konkrete Beitritt und Austritt sagen eigentlich alles.

Ehrlich gesagt habe ich nie verstanden, was die Briten bezüglich der EU eigentlich das Jammern anfangen mussten. GB hat, bezogen auf seine Wirtschaftsleistung, von Anfang an für GB vorteilhafte Sonderkonditionen gehabt, da durften alle anderen deutlich mehr einzahlen.
Bei dem ganzen Brexit ging es doch eher mehr darum, die Fehler zu vertuschen oder umzudeuten, die man selbst seit vielen Jahren verbockt hat.
Nicht nur in GB gibt es nicht wenige Politiker, für die es bequeme Argumente sind, "die Globalisierung", "die Chinesen" oder eben "die EU" als Allgemeinplätze anzuführen, um von eigener Untätigkeit oder Versagen abzulenken.
 
Werbung:
Ich kann nur zustimmen. Entscheidend für die Briten wird sein, wie sie mit ihrer "Politik" im UK , weltweit umgehen.

Für mich ist die Regierung Johnson eine Gurkentruppe, und mit dieser Meinung stehe ich keineswegs allein da. Im Zusammenhang mit dem Brexit haben sie nicht einmal Konzepte für die innerbritischen Probleme entwickelt, die sich aus ihm ergeben, geschweige denn Lösungen dafür gefunden.
Den Schotten haben sie vor Jahren anläßlich eines Referendums versprochen, ihr Verbleib im UK sei die Voraussetzung für den Verbleib Schottlands in der EU. Nun sind die Schotten düpiert, fühlen sich hintergangen und es gibt eine starke schottische Bewegung Pro-EU und Anti-UK. Wobei diese Frage auch die Schotten in zwei Lager teilt.
Genauso ungelöst, wenngleich schwerwiegender, sind die Verwerfungen, die der Brexit in der Nordirland-Frage generiert.

Die Briten wären besser beraten gewesen, erst einmal ihre inneren Probleme anzugehen, ihre eigenen, historisch bedingten Schwachstellen aufzuarbeiten, um endlich einmal Lösungen für ihre sozialen und politischen Konflikte zu finden, die seit ewigen Zeiten ungelöst sind und bestenfalls vor sich hin schwelen.
Man kann nicht gerade sagen, die Briten wären besonders großartig darin, ihre durchwachsene und von Macht, Gewalt und Unterdrückung geprägte Geschichte aufzuarbeiten.
Stattdessen tun sie das, was sie schon immer getan haben, sie klammern sich an ihre achso glorreichen und vor allem sakrosankten Traditionen, schwenken Fahnen und wenn dann wie jetzt gerade gar nichts mehr geht, dann muss eben das gute, alte Militär mal wieder als Problemlöser herhalten.

(Nur mal so zum Vergleich: Würden die Deutschen so ticken wie die Briten und immerzu auf ewiggestrigen, historisch-politischen-regionalen Grundsätzen herumreiten, dann hätte es keine Wiedervereinigung gegeben und ganz Mitteleuropa läge in einem ständigen Clinch, wenn nicht Schlimmeres, und zwar von Dänemark bis Oberitalien und von Nordfrankreich bis Ostpolen).

Man mag fast schon sagen: Da habt ihr vorerst mal Glück gehabt, dass Euch da Covid-19 dazwischen gekommen ist, denn da hatte die Politik erst einmal etwas anderes zu tun und das Volk hat zu den ungelösten politischen Problemen die Klappe gehalten. Aber Covid-19 wird nicht ewig dauern und ein Ende ist absehbar, und GB wird sich ihnen früher oder später stellen müssen.

Ob die logistischen Schwierigkeiten, die GB gerade durchzustehen hat, "Brexit-bedingt" oder "Corona-bedingt" sind - darüber kann man debattieren, aber im Grunde ist das völlig nebensächlich. Denn ohne den Brexit wären sie, ob nun Corona-bedingt oder nicht, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit glimpflicher abgelaufen.
Ohnehin halte ich den Brexit mehr für ein Symptom als für eine Ursache.
Ein Symptom für eine Gesellschaft, die weder bereit noch willens ist, sich zu verändern, sondern stattdessen an ihrer nicht aufgearbeiteten und verklärten Geschichte klebt. Im Bunde mit der EU bestand wenigstens die Chance, diesen Aufbruch anzugehen und es ist in dieser Zeit auch viel in Bewegung gekommen, mehr als in der Zeit davor. Aber schuld an Miseren sind halt immer nur die anderen, und daher haben die Briten es vorgezogen, die beleidigte Leberwurst zu spielen und sich in ihrem Schneckenhaus den eigenen Buachnabel anzusehen.
 
Ehrlich gesagt habe ich nie verstanden, was die Briten bezüglich der EU eigentlich das Jammern anfangen mussten.
Ich habe mal davon gehört es gibt einen Journalisten, der sich das Ziel gesetzt hat mit unfairen und falschen Artikeln über die EU Großbritannien zum Brexit zu bewegen.

Vlt will dem wer auf den Grund gehen, aber das die Medien eine gewisse Mitschuld am antiEUStimmung machen haben scheint mir naheliegend.
 
Kann man die Entscheidung, wie auch immer es dazu gekommen ist, nicht einfach mal akzeptieren und den Austritt für bare Münze nehmen und trotzdem mit den Briten freundschaftlich zusammen arbeiten?
Ich finde es toll, dass es so einen Austritt aus der EU gibt und aufzeigt, dass es Realität sein kann, ich finde in einer Beziehung Distanz stets wichtiger als Nähe, denn die Nähe, wenn man sich mag kommt von selbst,
für die Distanz muss man ganz bewusst sorgen. England ist nicht aus der Welt, es ist immer noch dieselbe Insel wie immer, nur die Distanz zu den Verträgen mit der EU wird größer und ändern sich.
Da halte ich es für sehr ungeschickt jetzt wo Probleme aufkommen zu sagen, alles Scheiße, habe ich doch gleich gesagt. Die Berichterstattung in Deutschland überschlägt sich die Probleme in England auszumalen.
Genauso wie bei angeblichen Menschenrechtsverletzungen in China, bei Russen, die gemein den Gashahn zudrehen können oder bei Taliban, die Frauen und Kinder fressen. Es ist dieselbe Propaganda wie von einigen
hier im Forum, meine Meinung ist die einzig Wahre und die Größte, alle andren sind dumm und bauen Scheiße.
Warum kann man die Meinung des Anderen nicht tolerieren und gemeinsam schauen wie man das Beste daraus macht? Genau, es geht um Macht, ich habe Macht und Du musst mir gehorchen, da ist Deutschland
ganz weit vorne, war es schon immer, Größenwahn und die Einbildung alle die dieser Macht nicht huldigen abzustrafen. Da gehört neben China, Russland, Taliban, Nordkorea nun auch England dazu aus unterschiedlichen Gründen.
Sie alle werden per Propaganda abgestraft und mit ganz hämischen Mitteln erniedrigt, damit sie am Ende um Gnade winseln. Falls das jemanden aus dem Katholischen bekannt vorkommt, reiner Zufall...
Ob sich dieses Verhalten durch eine neue Regierung in Deutschland ändert, halte ich für unwahrscheinlich, denn das aktuelle Foto von Grünen und FTP im Gespräch wird von den Medien als 'Selfie der Macht' bezeichnet,
es gibt kein Entkommen, ob man will oder nicht, der Größenwahn ist vorprogrammiert.
 
Kann man die Entscheidung, wie auch immer es dazu gekommen ist, nicht einfach mal akzeptieren und den Austritt für bare Münze nehmen und trotzdem mit den Briten freundschaftlich zusammen arbeiten?
Ich verstehe es so:
Alle Länder die mehr in der EU zahlen als kriegen müssen soweit abgestraft werden, dass sie durch den EU Austritt einen existenten Verlust in den Finanzadern spüren, weil die Idee des Nettozahlens darin liegt arme Länder in der Nähe auf die Beine zu helfen, damit sie besser funktionieren und man dann als Nettozahler widerum von dem Aufschwung dort mehr bekommt als man gezahlt hat..

Nur kriegen nux Tun ist gegen das Konzept der Position in der England war. Jedes Land hat eine andere Position mein Freund egal wie sehr man gleichwertigkeit zur Schau stellt.

Wir müssen alle Nettozahler in der EU halten, damit die Politik der EU überhaupt funktionieren kann.

Wenn Griechenland raus will dürfen wir hingegen gnädig sein.
 
Kann man die Entscheidung, wie auch immer es dazu gekommen ist, nicht einfach mal akzeptieren und den Austritt für bare Münze nehmen und trotzdem mit den Briten freundschaftlich zusammen arbeiten?

Die Angebote freundschaftlicher Zusammenarbeit hat es von der EU gegeben. Nur haben die Briten selbst sich auf keinerlei Zugeständnisse einlassen wollen, vor allem nicht auf Fragen einheitlicher Arbeitnehmerrechte und -bedingungen und nicht einmal auf den Aufenthaltsstatus bereits vorher in GB ansässiger Arbeitnehmer aus der EU.
Stattdessen wollten in Fragen des Handels Sonderkonditionen, die ansonsten nur für EU-Mitgliedsstaaten gelten.
Oder anders: Sie wollten sich die Rosinen aus dem Kuchen picken ... und dies nicht nur ohne für den Kuchen zu bezahlen, sondern sogar ohne gemeinsamen Kuchenteller.
Ihre bereits vorhandenen Arbeitskräfte aus der EU, vor allem aus Osteuropa, haben sie aus dem Land gejagt oder verprellt und jetzt jammern sie, das ohne sie leider nichts funktioniert.

Die EU hat völlig richtig gehandelt. Sie ist ein exklusiver Club, man ist drin oder draußen.
Die Briten haben von Anfang an Sonderkonditionen gehabt, und deutlich weniger einbezahlt als Frankreich und vor allem Deutschland. Die reichen Länder der EU sind die Nettozahler, aber die EU ist auch eine Erfolgsgeschichte. Sie hat arme Länder aufgebaut, Portugal, Spanien, Polen und einige andere, die ohne die EU nicht da wären, wo sie heute sind. Das war und ist teuer, aber für alle Nationen ein Gewinn, denn am Ende profitieren alle. Im Frieden, in der Migration und auch ökonomisch.

Letzteres ist keineswegs so selbstverständlich, als wie wir das heute so hinnehmen. Ich selbst habe in meiner Jugend teils schwierige, oder oft zaghafte Annäherungen an andere Europäer erlebt. Davon kann in der heutigen Jugend keine Rede mehr sein, sie fühlen sich als Europäer und kommen zusammen, und woher du kommst, danach kräht kein Hahn mehr. Das ist gut, richtig und erstrebenswert und das kommt nicht so einfach von selbst. Vielmehr wurde es mühsam erarbeitet.

Anlässlich der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland haben sich alle Mühe gegeben, "die friedlichen Spiele" zu zelebrieren, und genau das waren sie auch: friedliche Spiele. Die einzigen Fans, die dann hier Ärger machen wollten, das waren britische Fans. Sie haben sich alle Mühe gegeben, die Deutschen zu provozieren, aber die Deutschen blieben cool und haben sich einfach nicht provozieren lassen. Und als dann die Briten am Ende niemanden fanden, der sich mit ihnen prügeln wollte, haben sie sich eben untereinander geprügelt.
Das mag man jetzt als Pille-Palle-Beispiel hinstellen und veraltet und das ist es auch.
Gleichwohl sagt es aber etwas über die Seele eines Volkes aus.
 
Die EU hat völlig richtig gehandelt. Sie ist ein exklusiver Club, man ist drin oder draußen.
Das sind die typischen Ansichten eines weich gespülten Gehirns in der westlichen Welt, genauso wie in den vielen deutschen Vereinen, das Statut sagt wonach zu gehorchen ist und wer des nicht tut wird denunziert.
Ich erlebe ist oft, wer nicht mit der dummen Herde blökt wird vom Hirten aussortiert und kommt zum Schlachthof. Ich finde es gut wie die Briten aus der Reihe der EU tanzen, das schwächt die EU in keiner Weise
aber es zeigt, dass brav gehorchen nicht die einzige machbare Option ist. Finde die Einigung Europas völlig in Ordnung und kann viele Gesetze der EU als globale Entscheidung nachvollziehen, auch, dass sie England weiterhin
diktieren wollen, wo es lang geht, nur das lassen die Briten nicht zu, das war der Sinn des Austritts. Ich war nicht für den Brexit aber nun ist er passiert und es gilt das beste daraus zu machen, das ist Krisenbewältigung.
Zu sticheln und wie im kalten Krieg den Anderen zu denunzieren ist eine billige und primitive Tour, den Einzelkämpfer England jetzt als schwaches Glied zu bespucken zeugt von Armseligkeit im Selbstwertgefühl.
Jedoch ich bin mir sicher, die Engländer machen ihr Ding und die Wirtschaft wird verhandeln, egal ob es kleinen spießigen Gehirnen in Deutschland und Österreich recht ist oder nicht. Die EU ist kein exklusiver Club,
es ist eine ganz simple Wirtschaftsgemeinschaft, mehr nicht ohne den geringsten spirituellen Hintergrund. Es geht in der EU um Geld und somit um Sicherheit, um nichts anderes. In einem exklusiven Club geht es
neben materieller Wohlhabenheit vor allem um geistige Dinge und natürlich nicht zu vergessen um seelische Empfindungen.
 
Werbung:
Engländer machen ihr Ding und die Wirtschaft wird verhandeln
Das scheint auch die Haltung der Labour Party zu sein siehe , die sich mit den Brexitproblem arrangieren will:-

Labour Party unter neuer Führung am Parteitag:
Make Brexit work!“ heißt die Devise. Sie soll die Familie zusammenhalten
https://www.ipg-journal.de/regionen/europa/artikel/familienkrach-5461/

Die Werte der Labour Partei seien „britische Werte“ „einen Plan zu entwickeln, wie der Brexit funktionieren kann“
https://www.faz.net/aktuell/politik...grundsatzrede-auf-dem-parteitag-17561622.html,
 
Zurück
Oben