Wenn Denkvorgänge den Gesetmäßigkeiten von physikalischen Regeln folgen würden, wo bleibt da Raum für einen autonomen Willen ? Ein Gedanke beruht immer auf irgendeinem bewussten oder unbewussten Grunde.
Die Frage ist jedoch, ob es eine metaphysische Grundlage gibt, welche dem Denkenden ermöglicht sich eher in die Denkrichtung oder die Denkrichtung zu bewegen. Wobei auch dies in einem Regress enden würde, da wiederum dieses Entscheidungsdistanz selbst Gründe für ihre Entscheidungen hätte. Letzlich ist Denken ein Phänomen, welches nur schwer begreifbar ist, da ubekannt bleibt, wie interagierende Neurone eine imäginäre Repräsentation von Objekten ermöglichen . Untersucht man das Phänomen des Denkens genau und reduziert dieses auf die Neurone, so zeigt sich, dass die Welt wie sie erscheint nur Produkt des jeweiligen Gehirns ist.
Ein Insekt sieht die Welt aus einer anderen Perspektive, als der Mensch ! Dennoch ist die Wahrnehmung des Insekts wiederum eine eigene Welt für sich ! Wobei sich hier die Frage stellt, ob ein Insekt über eine Form des Bewusstseins verfügt, die sich als individuell einzigartig erlebt, was zu bezweifeln ist.
Bei den Säugetieren scheint es aber oftmals eine Form des individuellen Bewusstseins zu geben, was sich an deren komplexen Verhaltensweisen zeigt. Somit ist in jedem individuell einzigartigem Lebewesen gewissermaßen eine eigene Welt, in unterschiedlichen Komplexitätsstufen. Wobei sich die Komplexität bei ein und derselben Art ähnelt, im Detail aber unterschiedlich ist. Und selbst im einzelnen Individuum ist das Weltkonstrukt keineswegs konstant.
Man identifiziert sich zwar immer als ein und diesselbe Person. Aber im Grunde wechseln die Ansichten über die Welt ständig. Als Kind sieht man die Welt mit anderen Augen als ein Erwachsener. Dennoch war diese Welt, wie sie in der Vergangnheit wahrgenommen wurde einmal ebenso real, wie die gegenwärtige. Und die zukünfige, wenn man ein alter Rentner ist, wird wiederum anders aussehen und wahrgenommen . Dennoch wird sie als die eine Welt wahrgenommen werden, obwohl sie unterschiedlich interpretiert wird als zu anderen Zeiten und selbst die Erinnerungen mit der gegenwärtigen Weltsicht gefärbt werden.
Ob dabei die Seele , welche das Denken mithervorbringen könnte sich immer gleich bleibt, ist denke ich die Frage die J.S indirekt beantwortet haben will. Denn wäre die Seele sich immer gleich und reagiere kausal mit der Umwelt so folgt jede Denkreaktion gemäß Gesetzen, welche nicht beeinflussbar sind, auch wenn die Wahrnehmung sich durch andere Gehirnarchitektur und Lebenserfahrungen verändert.
Der Anonyme Schreiber