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Demokratie und Globalisierung

Ohne Ironie - ohne Häme - ohne Hass, aber als Frau, Mitglied der Hälfte der Welt


So lange Frauen auf der ganzen Welt entweder gar keine Ausbildung haben oder eine, die signifikant hinter der der Männerwelt in ihren Ländern ist

so lange, wie Frauen aufgrund dieser Benachteiligung niedrig bezahlte oder gar keine Arbeitt finden

solange sogar in den demokratischen Ländern der Welt Frauen prozentuell in Öffentlichkeit, Wirtschaft und Forschung benachteiligt sind

solange es Mädchenhandel und Kinder ( da schließe ich Buben mit ein) prostitution gibt


solange heranwachsenden Mädchen die Klitoris verschnitten wird

solange Männer noch weitgehend verschont von moralischer Sanktion ihre Frauen prügeln dürfen

solange muss es eine an der Frau orientierte Wissenschaft und Politik geben, die durchaus auch von Männern mitgetragen sein kann - und auch wird.



Und wer mir jetzt einreden will, dass das nicht Probleme demokratiepolischer Art sind, die global noch schärfer zu beobachten sind - und global v i e l l e i c h t bessser zu lösen sind -
, dem kann ich nicht glauben.


Marianne - ich ziehe mich jetzt aus dem Thread zurück - will keinen Ideologiestreit entfachen -
 
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Ziesemann schrieb:
D'accord! Ich lege auch immer großen Wert auf die Begrifflichkeit, weil die meisten Missverständnisse - wenn sie nicht böswillig herbeigeführt werden - darauf beruhen, dass die Begriffe nicht vorab geklärt sind, was man eigentlich damit meint.

......


Auch wenn ich jetzt als hoffnungsloser Machofall von allen Damen die rote Karte erhalte; ich kann einfach nicht anders:
Es gibt - sorry Marianne - keine "feministische Analyse". Es gibt eine richtige oder falsche, eine tiefschürfende und oberflächliche, eine wissenschaftliche oder laienhafte; aber eine Analyse kann so wenig feministisch sein wie maskulinistisch (oder wie das heißt). So gibt es natürlich auch keine frauliche Wissenschaft und keine männliche. Aber was es gibt, geben kann und geben sollte: Das ist eine Analyse aus der Sicht einer Frau, Aspekte von Frauen. Doch das ist etwas anderes. "Feministische Analyse" ist wie feministische Mathematik oder feministische Marmelade. Doch existieren hervorragende Mathematikerinnen und vortreffliche Köchinnen für Marmelade.


Dies ist kein antifeministischer Beitrag - aber es könnte sein, dass die eine der andere femina das nicht merkt. Hoffentlich nicht! -

Ich grüße alle Diskutantinnen - Ziesemann

Ich bin ja kein Professor für Pädogogik und rede eher, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Und als unbedarfter Forenwanderer interpretiere ich das Wort feministisch als "aus der Sicht einer (kämpferischen) Frau", also ist eine
feministische Analyse eben nichts anderes als eine Analyse aus eben deren Sicht.
 
"Feministische Analyse" ist wie feministische Mathematik oder feministische Marmelade. Doch existieren hervorragende Mathematikerinnen und vortreffliche Köchinnen für Marmelade.

vielleicht sollte man ja um den Begriff Analyse streiten ...

die Sozialwissenschaften (VWL, BWL, Soziologie, Psychologie, Marktforschung ...)
bertreiben mit Sicherheit keine Analyse
(im Sinne einer Diagnose der Krankheit)
 
die Sozialwissenschaften sind diejenigen,
die empirisch (statistisch) vorgehen

eine mathematische Analyse würde Algorithmen ergeben,
durch die sich die (soziale) Umwelt verstehen lässt
 
baerliner schrieb:
Ich bin ja kein Professor für Pädogogik und rede eher, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Und als unbedarfter Forenwanderer interpretiere ich das Wort feministisch als "aus der Sicht einer (kämpferischen) Frau", also ist eine
feministische Analyse eben nichts anderes als eine Analyse aus eben deren Sicht.
Baerliner
was soll das? Ich war und bin kein Professor der Pädagogik.


Wenn Marianne geschrieben hätte: "Analyse aus der Sicht einer Frau" würde ich kein Wort darüber verloren haben. Aber eine "feministische Analyse" gibt es einfach nicht. Ich meine, am Anfang einer sachlichen Diskussion steht eine saubere Begrifflichkeit; aber natürlich kann man sagen: Ich interpretiere das so und so. OK. Dann kann man alles irgendwie sagen und erklären: Ich bitte das aber im Sinne von X zu verstehen. - Sollten wir uns jetzt nicht der eigentlichen Thematik zuwenden? Dazu schreibst Du leider kein Wort, während ich immerhin zur Sache etwas gesagt habe.
Ziesemann
 
scilla schrieb:
vielleicht sollte man ja um den Begriff Analyse streiten ...

die Sozialwissenschaften (VWL, BWL, Soziologie, Psychologie, Marktforschung ...)
bertreiben mit Sicherheit keine Analyse
(im Sinne einer Diagnose der Krankheit)
Dieser Streit als Kampf mit Worten um die Sache und nicht um die Person wäre sicherlich lohnend. - Aber ich gestehe, scilla, ich gerate ins Grübeln. Betreibt die VWL, in der ich mich ein wenig auskenne, wirklich keine Analyse im Sinne von Diagnose? Sind nicht z.B. die vielfältigen empirischen Erhebungen über die strukturellen Ursachen der Arbeitslosigkeit in Deutschland eine Analyse = systematische Untersuchung eines Sachverhalts und Auflösung in verschiedene Faktoren?
Analysiert Dahrendorf nicht die Demokratiedefizite?
Vielleicht lässt sich das im Laufe der Diskussion noch herausarbeiten.
Freundlichen Gruß - Ziesemann
 
Miriam schrieb:
Hallo Ziesemann,

ganz kurz und in Eile nur noch zu Dahrendorf zurück. Er sagt weiter, dass es wohl kein Weltparlament geben wird, aber:

"ein verbreitetes Verhalten, so als ob das, was man tut, in aller Welt Gültigkeit hat. Und wenn solche Verhaltensweisen sich durchsetzen, das halte ich für möglich und sogar für wahrscheinlich - dann entsteht eine etwas befriedigendere Situation als sie jetzt in dieser diffusen Zeit des Überganges vorhanden ist".
..
Liebe Miriam, ich bin etwas perplex über diesen Optimimus des verehrten Lords (bei dem ich übrigens mal ein Semester hören konnte). Er steht in ziemlichen Kontrast zu anderen Prognosen. Aber vielleicht ist es richtig, diese Hoffnung im Sinne einer Self-fulfilling-prophecy zu hegen.
Grüß Dich - Ziesemann
 
Langsam aber sicher wird hier wiedermal ein Thema kaputt gemacht. Mir schon bekannt als "Spielchen" aus anderen Foren, wenn man einfach Spaß am Stören hat und sowieso nichts Sachliches zum Thema beisteuern kann. Schon schade, die Globalisierung geht uns alle etwas an und auch der neue Umgang mit demokratischen Strukturen in diesem Zusammenhang.
Aber wenn man lieber Schiffe versenken spielen möchte...
 
Ziesemann schrieb:
Liebe Miriam, ich bin etwas perplex über diesen Optimimus des verehrten Lords (bei dem ich übrigens mal ein Semester hören konnte). Er steht in ziemlichen Kontrast zu anderen Prognosen. Aber vielleicht ist es richtig, diese Hoffnung im Sinne einer Self-fulfilling-prophecy zu hegen.
Grüß Dich - Ziesemann

Ziesemann, auf deine Reaktion betreffend die Worte des mir so lieben Lords, war ich sehr gespannt. Natürlich betrachtest du die Sachen viel realistischer - was hier wirklich im Sinne des "der Realität entsprechend" bedeuten soll. Aber ich denke, dass Dahrendorf auch ein Visionär ist, mit der Dosis an utopischen Denken, ohne der die Welt schon längst untergegangen wäre. Oder wenigstens wir, nie Hoffnung schöpfen dürften...
 
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Miriam schrieb:
Aber ich denke, dass Dahrendorf auch ein Visionär ist, mit der Dosis an utopischen Denken, ohne der die Welt schon längst untergegangen wäre. Oder wenigstens wir, nie Hoffnung schöpfen dürften...
Liebe Miriam, "Visionär" ist goldrichtig. Da will ich nur hoffen, dass es Dahrendorf nicht ähnlich geht wie dem als Visionär verspotteten "Professor aus Heidelberg" (Schröder), der in der Versenkung des akademischen Lehrstuhls verschwunden ist. - Offen gestanden, ich fühle mich bei der Gesamtthematik etwas überfordert (s. auch meinen Beitrag zur "feministischen Analyse"). Aber lächeln muss ich, wenn der Ruf nach einem Fachmann im Forum ertönt ("Gysi"). Ich bin bereit zu glauben, dass er ein hochkarätiger Nationalökonom ist; nur - allein in meinem Bücherschrank stehen ein Dutzend Werke renomierter (wenn auch ohne Renomeepunkte) Ökonomen und alle, aber alle sagen oder schreiben über die Folgen der Globalisierung anders - nicht ihre Ursachen, die sind relativ leicht auzumachen. Also auch Gysi wird uns, ich hoffe, ihm damit nicht zu nahe zu treten, keine letztverbindliche Auskunft geben können, wie der Prozess der Globalisierung human und sozialverträglich gestaltet werden kann. Wir können hier, so meine vielleicht zu bescheiden klingende Meinung, nur einzelne Facetten erörtern.

Mit freundlichem Gruß - Ziesemann
 
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