Versuch
Da ich nicht möchte, dass der Eindruck entsteht, ich entzöge mich einer Diskussion über einen feministischen Betrachtungsansatz, nur weil ich unverändert trotz Baerliners Interpretation des Begriff "femistische Analyse" für falsch halte, will ich wenigstens einen ganz kleinen Versuch wagen. – Einerseits hat aber Miriam zurecht festgestellt, dass der Feminismus im Zusammenhang mit diesem Thema die Komplexität noch mehr erhöht, und andererseits hat Mariannesich aus diesen Thread bereits definitiv verabschiedet, so kann und muss ich mich Kurzthesen beschränken.
1. Eine kritische Durchdringung des legitimen (!) feministischen Ansatzes der Birgit Sauer ist aufgrund der von Marianne widergegebenen Rezension (und die umfasst schon mehr als zwei Seiten), nicht möglich.
2. Sehe ich das richtig, so müsste man zuvor die Konzepte wenigstens acht namentlich genannter Wissenschaftler studieren, wobei einem besonders Foucault ans Herz gelegt wird. – Ich wünsche angenehme Lektüre.
3. Könnte es sein, dass Sauer die u.a. Max Weber vorgeworfene „Geschlechtsblindheit“ in Wahrheit nur Geschlechtsneutralität ist? Das Thema „Frauen“ wird bei diesen Autoren nicht aufgegriffen; richtig, das Thema „Männer“ aber auch nicht. – Man („frau“ ist übrigens nicht das Pendant zu „man“, man ist als indefinites Pronomen geschlechtsneutral) müsste ihre Ansichten als männergeprägt falsifizieren. – Ob das gelingt, je gelingen kann?
4. „Neu-Erfindung des Raumes frauenbewegter Intervention“ – so zitiert Marianne die Sauer. Was das auch immer bedeuten mag, ich hoffe, wenigstens ihr ist es klar geworden, ich vermag – leider, leider – z.B. nicht zu erkennen, dass Frauen in Führungspositionen sich wesentlich anders verhalten als Männer. Sie führen Kriege (Maggy Thatcher), sie lassen die A-Bombe bauen (Indira Ghandi), sie fressen wie die Heuschrecken (so die frühere Chefin von Hewlett-Packard, deren Name mir im Moment nicht gegenwärtig ist), um nur ein paar Beispiele zu nennen. Aber schon möglich, dass ich als Mann weder die Birgit noch Marianne zu verstehen vermag.
5. Richtig ist, dass in weiten Teilen der Welt die Frau noch immer behandelt wird als „Mensch zweiter Klasse“ – obwohl, und das gibt einen Hoffnungsschimmer: Eine Präsidentin im machohaften Argentinien – das ist doch schon was. – Aber wir brauchen gar nicht weit zu gehen: In B-Kreuzberg leben viele Türkinnen nahezu entrechtet und unsere ach! so feministischen Grünen blicken im Namen der Multi-Kulti-Harmonie angestrengt weg. Alice Schwarzer (ich bin nicht gerade ihr Fan) sei Lob, dass sie diese erbärmliche Haltung der Grünenpartei mit äußerster Schärfe gegeißelt hat.
6. Unschwer wird erkennbar, wie weit dieser feminine Aspekt – an sich, das sei noch einmal betont: völlig gerechtfertigt – vom Thema wegführt. Deshalb zum Abschluß nur noch eine Fußnote. Verstehe ich Dich recht, Marianne (in der Annahme, sie liest wenigstens diesen Beitrag noch), so möchtest Du die Prostitution bekämpfen. Ein ebenso hehres wie edles Ziel, ohne jede Einschränkung. Nur wage ich die sehr sichere Prognose: Ich wünsche Dir ein sehr langes irdisches Dasein, aber auch Du wirst das Aussterben des ältesten Berufes der Welt nicht mehr erleben.
Mehr Zeit kann ich leider für das Thema nicht aufbringen. –
Grüß Euch alle - Ziesemann
Da ich nicht möchte, dass der Eindruck entsteht, ich entzöge mich einer Diskussion über einen feministischen Betrachtungsansatz, nur weil ich unverändert trotz Baerliners Interpretation des Begriff "femistische Analyse" für falsch halte, will ich wenigstens einen ganz kleinen Versuch wagen. – Einerseits hat aber Miriam zurecht festgestellt, dass der Feminismus im Zusammenhang mit diesem Thema die Komplexität noch mehr erhöht, und andererseits hat Mariannesich aus diesen Thread bereits definitiv verabschiedet, so kann und muss ich mich Kurzthesen beschränken.
1. Eine kritische Durchdringung des legitimen (!) feministischen Ansatzes der Birgit Sauer ist aufgrund der von Marianne widergegebenen Rezension (und die umfasst schon mehr als zwei Seiten), nicht möglich.
2. Sehe ich das richtig, so müsste man zuvor die Konzepte wenigstens acht namentlich genannter Wissenschaftler studieren, wobei einem besonders Foucault ans Herz gelegt wird. – Ich wünsche angenehme Lektüre.
3. Könnte es sein, dass Sauer die u.a. Max Weber vorgeworfene „Geschlechtsblindheit“ in Wahrheit nur Geschlechtsneutralität ist? Das Thema „Frauen“ wird bei diesen Autoren nicht aufgegriffen; richtig, das Thema „Männer“ aber auch nicht. – Man („frau“ ist übrigens nicht das Pendant zu „man“, man ist als indefinites Pronomen geschlechtsneutral) müsste ihre Ansichten als männergeprägt falsifizieren. – Ob das gelingt, je gelingen kann?
4. „Neu-Erfindung des Raumes frauenbewegter Intervention“ – so zitiert Marianne die Sauer. Was das auch immer bedeuten mag, ich hoffe, wenigstens ihr ist es klar geworden, ich vermag – leider, leider – z.B. nicht zu erkennen, dass Frauen in Führungspositionen sich wesentlich anders verhalten als Männer. Sie führen Kriege (Maggy Thatcher), sie lassen die A-Bombe bauen (Indira Ghandi), sie fressen wie die Heuschrecken (so die frühere Chefin von Hewlett-Packard, deren Name mir im Moment nicht gegenwärtig ist), um nur ein paar Beispiele zu nennen. Aber schon möglich, dass ich als Mann weder die Birgit noch Marianne zu verstehen vermag.
5. Richtig ist, dass in weiten Teilen der Welt die Frau noch immer behandelt wird als „Mensch zweiter Klasse“ – obwohl, und das gibt einen Hoffnungsschimmer: Eine Präsidentin im machohaften Argentinien – das ist doch schon was. – Aber wir brauchen gar nicht weit zu gehen: In B-Kreuzberg leben viele Türkinnen nahezu entrechtet und unsere ach! so feministischen Grünen blicken im Namen der Multi-Kulti-Harmonie angestrengt weg. Alice Schwarzer (ich bin nicht gerade ihr Fan) sei Lob, dass sie diese erbärmliche Haltung der Grünenpartei mit äußerster Schärfe gegeißelt hat.
6. Unschwer wird erkennbar, wie weit dieser feminine Aspekt – an sich, das sei noch einmal betont: völlig gerechtfertigt – vom Thema wegführt. Deshalb zum Abschluß nur noch eine Fußnote. Verstehe ich Dich recht, Marianne (in der Annahme, sie liest wenigstens diesen Beitrag noch), so möchtest Du die Prostitution bekämpfen. Ein ebenso hehres wie edles Ziel, ohne jede Einschränkung. Nur wage ich die sehr sichere Prognose: Ich wünsche Dir ein sehr langes irdisches Dasein, aber auch Du wirst das Aussterben des ältesten Berufes der Welt nicht mehr erleben.
Mehr Zeit kann ich leider für das Thema nicht aufbringen. –
Grüß Euch alle - Ziesemann