• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Das Selbst

Werbung:
Oh Pardon,
da habe ich bei meiner Empfehlung doch glatt unberücksichtigt gelassen,
dass es dir lediglich darum geht, irgendeinen Stumpfsinn zu behaupten.
Mein Standpunkt mag mit dem von Thomas Metzinger nicht übereinstimmen, aber Stumpfsinn ist er deshalb ebensowenig oder ebensoviel wie Thomas Metzinger's Standpunkt.
Thomas Metzinger's Selbst-Modell mag für die interessant sein, die glauben, dass sie ein Selbst hätten. Für mich ist "ein Selbst" oder "das Selbst" sprachlicher Unsinn, deswegen erübrigen sich für mich Selbst-Modelle.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich ist "ein Selbst" oder "das Selbst" sprachlicher Unsinn, deswegen erübrigen sich für mich Selbst-Modelle.
Hier meine Gegenmeinung dazu: Für mich erübrigt sich selbst der sprachliche Unsinn nicht, denn ich will ihn ausschließen oder wenigstens sinnvoll und kreativ nutzbar machen können.

Mal ehrlich: Das "Selbst an sich" wäre doch definitiv ein existenziell überaus wichtiger Hinweisgeber für Dich und mich, denn es setzt eine "lebendige" Erkennung von Außerhalb voraus, die den so sprachlich definierten Unsinn in all seinen Merkmalen im Innerhalb doch dankbar und unerkannt einschließen darf.

Wenn man bedenkt, dass aus Falschem Beliebiges folgt, ist dies dann nicht ein großer Anreiz das Falsche am Anfang über den grünen Klee völlig unkritisch zu loben, um X-Beliebiges damit zu verbinden, auf Logik (=Teufel) komm raus ? (Ups, hoffentlich habe ich jetzt nicht die Strategie eines Andersdenk verraten :rolleyes: )

Na gut, dann verrate ich halt auch meine 'Gegenandersdenk-Strategie': Weil man aus Falschem keine eindeutige Schlussfolgerung ziehen kann, könnte man es zur Probe immerhin mal ja mit einer 'Schussfolgerung' probieren, um etwas Selbstiges durch Reflexion und/oder Reflektion zu beeindrucken.
:)

Bernies Sage
 
Eigen- und selbst- taugen nur in Wortverbindungen zu Substantiven, Machtansprüche scheinen sich auch sprachlich mittels "divide et impera" Bahn brechen zu wollen. :lachen:
 
Selbstreferenzialität wird durchaus angemessen mit dem Wort oder der Vorsilbe "selbst" ausgedrückt: "Für dich selbst", "Selbstbezug" etc. Allein die Konstruktion eines verdinglichten Objektes aus "selbst" als "ein Selbst" oder "das Selbst" ist sprachlicher Unsinn. Der lässt sich aber noch steigern nach Unsinn^(x^2) mit der Rede von "Ich habe ein Selbst." Wenn der so Sprechende jedoch damit unangemessen ausdrücken will, dass er sich auf sich selbst bezieht, dann wird dies doch bereits durch jeden Ausdruck von ihm ausgedrückt, denn er kann sich ja nur selbst ausdrücken, auch dann, wenn er sich auf vermeintlich Anderes bezieht. Man sagt dann oft "Ich denke, dass ...", "Ich bin der Meinung ..." und das Wort "ich" beinhaltet diesen Selbstbezug. Oft wird so ein expliziter Selbstbezug auch weggelassen, nicht selten um sich selbst und anderen Objektivität vorzutäuschen.
 
Schön, wenn es sprachliche Schnittmengen zwischen Binärdenkern und Beziehungswesen gibt. :)



Mir dient, wie oben beschrieben:

Was der Individualität die Eigenheiten sind der Sozietät die Selbstentwürfe in gemeinsamer Abgrenzung zur Fremdbestimmung.

das Suffix selbst in entsprechenden Zusammensetzungen als tertium datur neben individuellen EigenArten und Objektivität beanspruchenden Ver-all-gemein-erungen.

Unter der Voraussetzung, dass nichts absolut ist transformieren sich im Spiel der Ausdrucksformen, wo es gewünscht ist, möglicherweise :D auch strukturgebende Gewohnheiten.
 
Mir dient, wie oben beschrieben:



das Suffix selbst in entsprechenden Zusammensetzungen als tertium datur neben individuellen EigenArten und Objektivität beanspruchenden Ver-all-gemein-erungen.
Dann kommt es also nicht vor, dass auch vermeintlichen individuellen EigenArten Objektivität zugeschrieben wird?
Und wenn es dir dient, dann ist doch alles bloß Selbstausdruck.

Unter der Voraussetzung, dass nichts absolut ist transformieren sich im Spiel der Ausdrucksformen, wo es gewünscht ist, möglicherweise :D auch strukturgebende Gewohnheiten.
Sprachlicher Ausdruck ist konditionierter sprachlicher Ausdruck.
 
Werbung:
@Annike


Liebe Anike, hier etwas zur Begriffsklärung meinerseits:

Ein Beispiel: Jemand kann sagen: "Dieses Bild habe ich gemalt!", und er kann auch sagen: "Dieses Bild habe ich selbst gemalt!" -

Man sieht: Im zweiten Satz wird das "Selbst" betont, in beiden Sätzen aber ist das Ich der Hauptbezug.

Wenn ich von mir selbst spreche, dann deute ich damit auf den Wesenspunkt meiner Individualität. Das Objekt ist dabei mein Ich, das Subjekt ist das Selbst.

Somit kann das Selbst keinen un-mittelbaren Bezug zu mir, zu meinem Ich
haben. Das Selbst bezeichnet nicht das Ich, es ist sozusagen nur der "Richtungsgeber" zu dessen Zentrum.

Demgemäß - da das Ich der innere Leucht- und Leitstern des wachen denkfähigen Bewusstseins ist - verfügt das Selbst nicht über dasselbe. Das Selbst ist un-persönlich, nicht individuell, es bezeichnet irgend ein Individuum unter vielen. Das Ich aber ist höchst-persönlich, höchst individuell: Von einem anderen kann man sagen: "Du selbst hast dieses Bild gemalt!", gleich wie ich von mir sagen kann: "Ich selbst habe dieses Bild gemalt!". Niemals aber kann man zu einem anderen Ich "Ich" sagen; dass kann man nur zu sich selbst, denn wenn ich "ich" sage, dann spreche ich einzig und allein von mir, von meiner eigenen Individualität, dann bin ich in diesem Moment des "Ich-Sagens" meiner selbst voll bewusst. Zu einem anderen kann ich niemals "Ich" sagen und von mir sprechen, hierzu gebrauche ich das "Du", mit dem ich gezielt auf den anderen, auf dessen individuelles Ich hinweise. Damit wird auch deutlich, dass mir das Bewusstsein dieses anderen nicht selbst bewusst ist, da es vollkommen außerhalb und jenseits meines eigenen Bewusstseinsradius liegt.

Von diesen Fakten ausgehend kann nun auch erkannt und beurteilt werden,
inwieweit die klassische Psychologie tatsächlich fähig ist, das Wesen des menschlichen Geistes und dessen Konstitution zumindest grundlegend zu verstehen: Denn indem sie "Ich" und "Selbst" nicht wirklich unterscheidet und differenziert, entblößt sie ihre mangelnde Unkenntnis vom Wesen des Menschen - und mithin ihr halb-bewusstes zielloses Umhertasten im Labyrinth der menschlichen Seele... -

Selbst-Losigkeit richtet Intentionen und Motive nicht ego-, sondern ex-zentrisch
aus; dabei bleibt das Ich das Bewusstseinszentrum, von welchem aus es die Ziele eigen-mächtig und selbst-ständig bestimmt. Der Selbst-Lose ist also kein Jemand", der zugunsten anderer agiert, sondern ein freies, eigenständiges Ich, das momentan nicht sich selbst, sein eigenes Ich fokussiert, sondern sich ganz bewusst dem Du, dem anderen Ich zuwendet.:rolleyes:

Schönen Sonntag!


Janus
Du kannst auch einen Kampf beschreiben:fechten:
 
Zurück
Oben