AW: Das ist die europäische Realität....
Das sehe ich völlig anders. Gier ist ein Ausdruck für Hunger. Es fragt sich dann wonach der Mensch hungert? Geld braucht jeder Mensch zum Leben heute. Macht ist jedem Menschen gegeben er benutzt sie nur falsch, weil er in Illusionen verstrickt ist.
Die erste Frage stelle ich mir auch, dem letzten Satz stimme ich voll und ganz zu. Nur der mittlere:
Geld braucht jeder Mensch? Also ich brauche zuallererst
Wasser und
Brot und für den Winter ist eine
Behausung ganz nett. Bin ich dann wohlgenährt, so möchte ich irgendetwas sinnvolles
tun und mit anderen Menschen
kommunizieren oder sagen wir allgemeiner interagieren. Wir leben zwar in einem System, in dem es schwierig bis unmöglich ist, diese Grundbedürfnisse ohne Geld zu decken, aber dass Geld eine Primärresource ist, ist ein einziges großes Mißverständnis.
Und jetzt schaut euch mal an, was WIR über diese Grundbedürfnisse heraus noch alles angesammelt haben. Der Resourcenhunger jedes einzelnen ist immens und das schlimme ist, dass er sich auch noch selbst nährt. Wer viel hat, will noch mehr. Die Art und Weise, wie wir diesen Resourcenhunger decken ist verantwortlich für vieles Elend, Kriege - the lot.
Ich höre immer wieder von Menschen, die aus irgendeinem Grund mal ohne den ganzen Schnickschnack auskommen mussten. Also ohne Großbildfernseher, 18.1-Super-Surround-Anlage, Mega-Extra-Groß SUV. Viele beschreiben es als große Erleichterung, festzustellen, dass man das alles garnicht zum leben braucht. Feng Shui lässt grüßen. Ich glaube kaum, dass etwas weniger sinnloser Konsum die Welt zu einem schlechteren Ort macht.
Es gibt sehr viel sinnvolle Arbeit auf der Welt. Aber wir beschäftigen uns lieber mit Bullshit - da muss ich den Vorrednern leider zustimmen.
Wenn sich ein Ingenieur das System "Menschheit" anschauen würde, würde er schreiend davon laufen, soviel Stümperhaftes, Undurchdachtes und Überflüssiges bekäme er zu sehen. Die Menschheit nutzt vielleicht 5% ihres Potenzials, der Rest verpufft sinnlos. Naja, wenn wir uns noch ein paar Jahrtausende halten können kommen wir vielleicht auf 10%. Wenn nicht hat der Planet endlich Ruhe. Er braucht uns nämlich nicht, wir brauchen ihn.
Mein Beitrag zur Entmüllung des Systems ist übrigens meine Arbeit in der Solarindustrie, falls es jemand interessiert. An hungernden Flüchtlingen kann ich leider direkt herzlich wenig ändern, außer meinen eigenen Resourcenhunger einzuschränken. Und vielleicht Solaranlagen installieren, falls es hilft... Strom kann man halt auch nicht essen.
Von daher sonnige Grüße
Johannes