• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Das Ende eines Kult-Philosophen: Die schwarzen Hefte!

Das stimmt eben nicht.

Behelf:

»In seiner unbestimmten Unmittelbarkeit ist es nur sich selbst gleich und auch nicht ungleich gegen Anderes, hat keine Verschiedenheit innerhalb seiner noch nach außen. Durch irgendeine Bestimmung oder Inhalt, der in ihm unterschieden oder wodurch es als unterschieden von einem Anderen gesetzt würde, würde es nicht in seiner Reinheit festgehalten.«

http://www.zeno.org/nid/20009177248


http://www.zeno.org/nid/20009177272


Grüß Gott!


Nun ich habe hier natürlich "nur" die Heideggersche "Seinsauffassung" zitiert, mit der man natürlich nicht konform gehen muss. Ich habe natürlich nur Heidegger selbst nochmal dazu zitiert, mehr nicht :morgen:

Salve!
 
Werbung:
Hab ich gemacht. Und jetzt? :dontknow:

Naja ich hatte das ja deshalb zitiert, um zu zeigen wie Heidegger den Seinsbegriff (der philosophischen Tradition) auffasst. Und wie er eben dessen "Allgemeinheit" betont. Das ganze bezieht sich ja ursprünglich auf einen Beitrag eines anderen Users hier, mit dem ich eben auch debattiere.


Jetzt mach aber mal einen Punkt. Als ob du jeweils detailliert meine dargebrachte Kritik widerlegen oder überhaupt darauf eingehen würdest. Zumal - wie du ja fortwährend wiederholst - jeder eben seine Meinung hat, man auf alles eine Gegenmeinung bringen könne usw. usf.
Irgendwie inkonsequent, nun die Gegenseite auf Widerlegungen oder Detailanalysen festnageln zu wollen und von Befolgung oder Nichtbefolgung dieser Vorgabe deren Glaubwürdigkeit abhängig zu machen oder eine bestimmte Haltung hieraus abzuleiten, findest du nicht?
Bleiben wir also bitte auf respektvollem Niveau. Danke.

Eine Anmerkung zuvor: Der gegenseitige "Respekt" soll schon gegeben sein bzw. geht es mir hier jedenfalls um eine sachliche Auseinandersetzung mehr nicht. Und dass dies eine sachliche Debatte, lässt sich doch im Wesentlichen nicht bestreiten oder?

Nun ich habe ja erstmal mich damit "begnügt" ein passendes Gegenbeispiel zu Hans Albert zu zeigen. Einen Philosophen, dessen Werk ich natürlich bisher nicht weiter kannte /gelesen habe. Aber du hast Recht insofern, dass dies natürlich einen breiteren Rahmen für eine philosophische Auseinandersetzung bedarf, als welche hier in so einem Forum gegeben werden kann (und es daher philosophisch "oberflächlicher" meist wird). Eine wirklich detaillierte Auseinandersetzung mit den Philosophen , welche jeweils auf der Gegenseite genannt worden sind und hier ins Spiel gebracht wurden, hat jedenfalls bisher nicht stattgefunden. Eher so, dass man deren "Position" zur Kenntnis genommen hat und dann einfach salopp gesagt - eben sagt, dass man diese Meinung auch vertritt oder nicht.

Ich finde jedenfalls, dass die Heidegger-Kritiker sich es jedenfalls zu einfach machen. Und soweit ich mich erinnere, hattest du ja als philosophischen Gewährsmann für deine Meinung eben Hans Albert selbst hineingebracht, worauf ich halt ein Gegenbeispiel gebracht.

Hattest du denn nicht behauptet, dass es keine Ethik bei Heidegger gebe? Soweit ich mich erinnere hattest du das doch sinngemäß gesagt oder? Und ich habe halt auf einen Philosophen aufmerksam gemacht, wo man eben das ganz sehen lernen kann. Ich habe halt deine Annahme (bei Heidegger gebe es eine Ethik), durch eine (sachliche) Gegenposition - die für mich sachlich überzeugender ist- aus meiner Sicht halt entsprechend widerlegt. Da ich deine Annahme so nicht stehen lassen konnte, da ich diese für schlich falsch halte der Sache nach. Müssten die Heidegger-Kritiker nicht "beweisen", dass es bei Heidegger keine Ethik gebe? Und wie wollen sie das denn beweisen, wenn es dafür keine philosophische Grundlage gibt? Und warum sollte man solch eine problematische Annahme der Heidegger-Kritiker (dass es keine Ethik bei Heidegger gibt) nicht auch offen kritisieren ? Ich finde schon, dass die Heidegger-Kritiker, die sowas hier einfach mehr oder weniger "behaupten" (ohne wirkliche Grundlage) , schon argumentativ eigentlich in der Bringpflicht sind oder? Und wenn man diese Annahme nur behaupten kann, ohne wirkliche Grundlage, warum sollte das dann philosophisch nachvollziehbar sein, was die/einige Heidegger -Kritiker sagen, sofern man sieht, auf welch dünnem argumentativen Boden sie dabei stehen oder? Also "inkonsequent" sehe ich das eigentlich eher nicht, denn wenn man eine Annahme /These , dass es bei Heidegger keine Ethik gibt , einfach nur behauptet (ohne Grundlage), dann ist das eben problematisch. Und wenn man das nicht sachlich "nachweisen" kann (diese Annahme), dann scheint mir kurz gesagt die Sichtweise der Heidegger-Kritiker in dem Punkt mehr als problematisch zu sein (und damit auch sachlich nicht ganz überzeugend zu sein , kurz ein gewisses Glaubwürdigkeits-Problem damit gegeben, aufgrund mangelnder sachlicher Grundlage oder?.

[/QUOTE]


Der Ton mag sachlich sein, die Implikationen sind es inzwischen aber nicht mehr (s.o.).

Und inwiefern sind die "Implikationen" nicht mehr sachlich? Also ich denke schon, dass auf beiden Seiten ein sachlicher Ton vorherrscht. Also diese Debatte/Diskussion doch von einer Sachlichkeit geprägt ist, welche man eigentlich nicht abstreiten kann oder?

Abgesehen davon habe ich bereits reagiert. Mehr wird von mir dazu nicht kommen, da ich in den von dir zitierten Äußerungen von Jean-Luc Nancy keine relevanten Aussagen oder Argumente vorfinden konnte. Punkt.

Einen schönen Abend wünscht
Phil


Aus meiner Sicht scheint mir schon Jean-Luc Nancy anhand seines Aufsatzes zu zeigen, dass es bei Heidegger eine "ursprüngliche Ethik" gibt und dabei ja auch auf Heideggers Texte selbst Bezug nimmt. Ich konnte natürlich nicht alles aus Platzgründen zitieren , kann also nur den "Rest", der auch nicht unwichtig ist, halt zur selbständigen Lektüre empfehlen. Der von mir genannte Autor macht schon "relevante Aussagen", warum es eine "Heideggersche Ethik" gibt. Wenn man diesen Aufsatz liest, müsste das eigentlich einleuchten meines Erachtens und wird dies ja auch argumentativ gezeigt. :morgen:

Einen schönen Abend

Philosophist
 
Zu sagen 'Der Begriff <Sein> ist undefinierbar' ist falsch.

Ein weiterer Einwand ist in PhilippPs Beitrag #35 genannt.

Grüß Gott!

Nun diese Meinung vertritt jedenfalls Heidegger in Sein und Zeit, welche man natürlich nicht philosophisch teilen muss.

Der Beitrag 35 (von PhilppP) ist für mich nicht wirklich ein "weiter Einwand" (bzw. überzeugend Einwand) gegen das bereits Gesagte. :morgen:
 
Wäre also doch recht komisch, das Sein zu ergründen suchen, aber es zuvor bestimmen. Das wäre doch in der Tat sehr merkwürdig und nun wurde es ja auch bemerkt.

Gott sei Dank!


Nun dazu hatte ich mich ja bereits geäußert, und möchte mich halt nur ungern wiederholen. Man kann durch im Verlauf nachlesen , wie ich dazu stehe. Ich denke da halt etwas "anders" darüber :morgen:

Guten Tag!
 
Heidegger selbst nimmt zu "Sein und Zeit " immer wieder in den Schwarzen Heften Bezug, daher kann man schon auch dieses Werk hier hineinbringen meines Erachtens, weil es selbst eines der Themen der Schwarzen Heften ist.

Stimmt genau und habe ich nicht bestritten; im Gegenteil: Eben weil die "Schwarzen Hefte" in direktem Zusammenhang mit Heideggers Gesamtwerk stehen (resp. selbst ein Teil - wenn nicht gar der bedeutendste - desselben ist), sind sie von besonderer Relevanz: Heideggers Denken wird als wesentlich rassistisch wahrnehmbar. Das, was schlaue Köpfe schon in "Sein und Zeit" sowie anderen Texten vermuteten (und von Heideggers Anhängern meist vehement bestritten wurde), wird nun offensichtlich.

Trotzdem ist "Sein und Zeit" eine andere Text-Baustelle. Rückbezüge oder Verweise sind natürlich kein Problem, nur möchte ich vermeiden, dass das eigentliche Thema aus dem Blick gerät.

Was deutlich wird ist, dass Sein und Zeit in den Schwarzen Heften präsent ist. Warum sollte man also zwischen Sein und Zeit und den Schwarzen Heften trennen wollen, wenn Sein und Zeit doch ein Hauptthema der Schwarzen Hefte ist, wie man anhand der genannten Beispiele doch sehen kann oder?

Es geht ja nicht um eine inhaltliche Trennung, sondern um eine thematische: Hier sind die "Schwarzen Hefte" Thema und nicht "Sein und Zeit", mehr wollte ich gar nicht sagen.

Ja so ist das eben auch. Aber die welche philosophisch eine andere Meinung als du vertreten sind gewiss nicht der festen Überzeugung, dass die Erde eine Scheibe sei...Ich glaube hier verunglimpft ein Heidegger -Kritiker auf unsachliche Weise die philosophische Gegenseite.

Das hast du falsch aufgefasst, dass Heideggerianer Flacherdler sind, das will ich natürlich nicht unterstellen - ganz so "flach" war meine Anspielung nicht gemeint. Ich wollte vielmehr darauf hinweisen, dass das Argument etwas zu kurz greift, welches du ständig anführst: Andere haben eine andere Meinung und deshalb lässt sich sowieso nicht entscheiden, was richtig oder falsch ist. Zu jeder Theorie (sei sie auch noch so fadenscheinig) gibt es immer irgendwo "Experten", die sie in ein wissenschaftliches Gewand kleiden und die man zitieren könnte; letztlich muss man die Argumente möglichst genau betrachten und dann den eigenen Kopf entscheiden lassen.

Es gibt eben doch bei Heidegger eine "Ethik" aber halt eben in seinem Sinne, nämlich als Fundamentalethik, und dies zeigt ja Jean-Luc Nancy in nachvollziehbarer Weise nach anhand der Heideggerschen Texte.
Und dieser ist ja von dir sachlich nicht widerlegt worden.

Das muss ich auch nicht widerlegen. Zum einen deshalb, weil ich nicht behauptet habe, dass Heidegger keine übergeordnete Ethik für sich in Anspruch nimmt, sondern lediglich, dass seine fehlende Ethik bemängelt worden sei. Just darauf bist du dann intensiv eingestiegen (auf andere von mir erwähnte Aspekte wiederum gar nicht).

Des Weiteren: Einen Text, der nicht sachlich argumentiert, kann auch nicht sachlich widerlegt werden. Zu behaupten, dass "nur ein blindes Lesen ... hat glauben können, dass Heidegger ethische Fragestellungen fremd seien" und "inzwischen genügend ... Arbeiten [vorliegen], um dieses Vorurteil zu entkräften", ist für mich kein ernstzunehmendes Argument. Ansonsten wird lediglich noch darauf hingewiesen, dass "Sie [die Philosophie] ... vielmehr das Wesen oder den Sinn dessen denken [soll], was das Handeln als solches ausmacht, das heißt wodurch es in die Lage kommt, Normen oder Werte wählen, entdecken oder schaffen zu müssen. Vielleicht aber ist dieses Philosophieverständnis selbst bereits Heideggerschen Ursprungs."

In anderen Worten: Heideggers Philosophie ist Heideggers Ethik und umgekehrt. Sehr aufschlussreich und überzeugend ist das - wie ich finde - nicht gerade.

Aber trotzdem irren sich manche Heidegger-Kritiker in gewissen Punkten> Beispiel : die angeblich nicht vorhandene Ethik bei Heidegger> zu diesem Urteil kann man eigentlich nur kommen, wenn man Heidegger nicht wirklich gelesen hat.

Dieses "Argument" (du hast ja Heidegger gar nicht richtig gelesen) kommt meist früher oder später in einer notwendig fruchtlosen und an echten Argumenten notorisch armen Heidegger-Debatte auf den Spielplan. Ich habe schon darauf gewartet. :cool:

Gruß
Phil
 
Stimmt genau und habe ich nicht bestritten; im Gegenteil: Eben weil die "Schwarzen Hefte" in direktem Zusammenhang mit Heideggers Gesamtwerk stehen (resp. selbst ein Teil - wenn nicht gar der bedeutendste - desselben ist), sind sie von besonderer Relevanz: Heideggers Denken wird als wesentlich rassistisch wahrnehmbar. Das, was schlaue Köpfe schon in "Sein und Zeit" sowie anderen Texten vermuteten (und von Heideggers Anhängern meist vehement bestritten wurde), wird nun offensichtlich.

"Sein und Zeit" ist ja hier nicht Thema (und soll es auch nicht sein)" (Dein Zitat)

Nun ich hatte hier Sein und Zeit nur insofern hineingebracht, weil es eben auch "ein" Thema der Schwarzen Hefte ist (also eines der Themen) und zu diesen in Bezug gebracht werden kann. Wenn man also über die Schwarzen Hefte spricht, "kann " man im Grunde auch über Sein und Zeit zugleich sprechen. Mehr wollte ich damit nicht gesagt haben.

Die Schwarzen Hefte zeigen eben auch die "problematische Seite" von Heidegger auf, also das was man seinen "Antsemitismus" nennt (und was du mit seinem "rassistischen" Denken vermutlich meinst).


Trotzdem ist "Sein und Zeit" eine andere Text-Baustelle. Rückbezüge oder Verweise sind natürlich kein Problem, nur möchte ich vermeiden, dass das eigentliche Thema aus dem Blick gerät.

Ich denke wenn man auch auf Sein und Zeit "gelegentlich" verweist in Bezug auf die Schwarzen Hefte, sollte das "eigentliche Thema" dieses Threads nicht aus den Blick kommen.


Es geht ja nicht um eine inhaltliche Trennung, sondern um eine thematische: Hier sind die "Schwarzen Hefte" Thema und nicht "Sein und Zeit", mehr wollte ich gar nicht sagen.

Nun das kann man natürlich verstehen, aber diese "thematische Trennung" lässt sich nicht immer aufrecht erhalten und zwar insofern, da Sein und Zeit in den Schwarzen Heften kommentiert wird von Heidegger und damit halt auch "präsent" ist. Aber ich glaube , der Punkt ist nun klar.


Das hast du falsch aufgefasst, dass Heideggerianer Flacherdler sind, das will ich natürlich nicht unterstellen - ganz so "flach" war meine Anspielung nicht gemeint. Ich wollte vielmehr darauf hinweisen, dass das Argument etwas zu kurz greift, welches du ständig anführst: Andere haben eine andere Meinung und deshalb lässt sich sowieso nicht entscheiden, was richtig oder falsch ist. Zu jeder Theorie (sei sie auch noch so fadenscheinig) gibt es immer irgendwo "Experten", die sie in ein wissenschaftliches Gewand kleiden und die man zitieren könnte; letztlich muss man die Argumente möglichst genau betrachten und dann den eigenen Kopf entscheiden lassen.

Naja diesen Eindruck kann man hier jedenfalls bekommen, dass hier die philosophische "Gegenseite" doch schon sachlich "verunglimpft" wird. Aber zumindest ist ja dieses "Mißverständnis" etwas "aufgeklärt".

Nun ich glaube zu mehr oder weniger jedem philosophischen Thema gibt es eine "Pro" und eine "Contra" Seite (so auch im Falle Heidegger). Daher rührt eben heraus seine "Umstrittenheit" unter den Philosophen. Jacques Derrida nannte Heidegger in einem seiner Bücher auch die "Hölle der Philosophen" und dies kann man gewiss auch so sehen. Denn über Heidegger lässt sich sehr gut und vortrefflich seiten bzw. diskutieren , wie man auch hier gut sehen kann. Und jede philosophische Seite beharrt mehr oder weniger auf ihrer Position (da sie die "richtige" wäre). Nun die Argumente, die man zeigen kann, dass es bei Heidegger doch eine Ethik gibt, kann man ja erstens anhand der Argumentation von Jean Luc Nancy und dessen Aufsatz nachverfolgen und natürlich anhand der Texte von Heidegger selbst. Mich persönlich hat diese Vorgehensweise bei diesem Philosophen inhaltlich mehr überzeugt. Ich bin jetzt nicht sicher, ob in dem Fall das Argument "zu kurz greift", denn im Falle der Frage einer Ethik bei Heidegger würde ich dem genannten Philosophen recht geben und die Heidegger-Kritiker wiederum kritisieren, dass diese aufgrund einer mangelnden Lektüre übersehen haben. Kurz: hier haben die Heidegger-Kritiker unrecht und die (argumentative) Position von Jean-Luc Nancy scheint mir sachlich überzeugender zu sein, weil man dies auch anhand der Texte von Heidegger selbst nachprüfen kann für sich. Also das Argument von dem genannten Philosophen leuchtet für meinen Kopf jedenfalls ein....Ich glaube in dem Fall, ist das Argument im Grunde nicht zu kurz gegriffen bzw. scheint mir in diesem Punkt die Sache etwas "klarer" zu sein. Also: Heidegger hat eine ursprüngliche "Ethik", nur im eben in seinem Verständnis, die Jean Luc Nancy halt seine "Fundamentalethik" nennt.


Das muss ich auch nicht widerlegen. Zum einen deshalb, weil ich nicht behauptet habe, dass Heidegger keine übergeordnete Ethik für sich in Anspruch nimmt, sondern lediglich, dass seine fehlende Ethik bemängelt worden sei. Just darauf bist du dann intensiv eingestiegen (auf andere von mir erwähnte Aspekte wiederum gar nicht).

Nun ich verstehe dich aber so, dass du dich ja als Heidegger-Kritiker ansiehst (nach deinem eigenen Wortlaut oder). Und du meintest doch, dass Heidegger-Kritiker diese fehlende Ethik bemängelt haben oder? Somit schien es mir jedenfalls naheliegend zu - da du dich ja auch zu dieser philosophischen Fraktion zählst- dass auch diese Sichtweise teilst auf Heidegger . Aber zumindest ist dieser Punkt ja jetzt klarer geworden und weniger missverständlich. Ich habe mich hier halt auf die Ethik-Frage im wesentlich konzentriert, da diese mir halt eine große Relevanz zu haben scheint. Wenn ich dabei nicht auf alle von dir Aspekte eingehen kann, mag dies zeitlich, menschlich-allzumenschliche Gründe gehabt haben (sowie ich natürlich auch sagen, dass auch du nicht alle von mir genannten Aspekte in meinen Beiträgen aufgegriffen hast, aber man nimmt halt immer eine "Selektion" vor und sowas ist halt oft gang und gäbe , ist dann halt nicht böse gemeint usw.


Des Weiteren: Einen Text, der nicht sachlich argumentiert, kann auch nicht sachlich widerlegt werden. Zu behaupten, dass "nur ein blindes Lesen ... hat glauben können, dass Heidegger ethische Fragestellungen fremd seien" und "inzwischen genügend ... Arbeiten [vorliegen], um dieses Vorurteil zu entkräften", ist für mich kein ernstzunehmendes Argument. Ansonsten wird lediglich noch darauf hingewiesen, dass "Sie [die Philosophie] ... vielmehr das Wesen oder den Sinn dessen denken [soll], was das Handeln als solches ausmacht, das heißt wodurch es in die Lage kommt, Normen oder Werte wählen, entdecken oder schaffen zu müssen. Vielleicht aber ist dieses Philosophieverständnis selbst bereits Heideggerschen Ursprungs."

Also ich sehe das schon als "Argument", nur müsste ich halt schauen ob Nancy hier auch Namen und Titel dieser weiteren Arbeit nennt. Ich habe halt nicht die "Fussnoten" dieses Aufsatzes noch mitzitiert, was auch aus Platzgründen nicht möglich war. Ich denke bevor man einen Aufsatz wie diesen vorschnell aburteilt, müsste man ihn eigentlich eher im Ganzen nochmal nachlesen und dann sein Urteil fällen, nach sachlicher Abwägung. Sonst ist eher zu unangemessen bzw. zu vorschnell das Urteil über diese Position. Jedenfalls meiner Meinung nach. Und ja dieser Text argumentiert auch sachlich, das wird dann spätestens klar, wenn man sich den gesamten Aufsatz in Ruhe durchliest, was ich halt nur empfehlen kann hier an dieser Stelle. Es ist halt hier nicht möglich den ganzen Aufsatz zu zitieren, sondern eben nur eine bestimmte Auswahl von relevanten Passagen vorzunehmen, die allerdings auch sachlich sind.

In anderen Worten: Heideggers Philosophie ist Heideggers Ethik und umgekehrt. Sehr aufschlussreich und überzeugend ist das - wie ich finde - nicht gerade.

Vielleicht noch etwas genauer Die "Fundamentalontologie" ist die "Fundamentalethik" nach Nancy. Dass dies so ist, zeigt dieser Philosoph schon auf in seinem Aufsatz (und bezieht sich dabei auf Heideggers Texte selbst), den man in seiner Gänze kennen und lesen sollte (um ein adäquates Urteil fällen zu können meines Erachtens). Dieser Philosoph argumentiert jedenfalls auch in seinem Text und macht ja nicht nur einfache Behauptungen aus dem luftleeren Raum :morgen:


Dieses "Argument" (du hast ja Heidegger gar nicht richtig gelesen) kommt meist früher oder später in einer notwendig fruchtlosen und an echten Argumenten notorisch armen Heidegger-Debatte auf den Spielplan. Ich habe schon darauf gewartet. :cool:

Gruß
Phil

Aber ich würde dem zustimmen , was Nancy sagt: "nur ein blindes Lesen ... hat glauben können, dass Heidegger ethische Fragestellungen fremd seien". Wenn man Heidegger selbst liest und sein Werk genauer kennt, müsste man eigentlich zu einer anderen Sichtweise kommen, was Heidegger anbetrifft...außer man "versteift" sich auf seine Position (wegen mangelnder Einsicht bezüglich Heidegger)...Diese Heidegger-Debatte hat schon ihre "Argumente" , nur werden diese als solche oft nicht wahrgenommen von der Gegensseite (obwohl es wirklich schon im Grunde Argumente sind), so wie im Falle der Ethikfrage bei Heidegger und der Bezug zu Jean-Luc Nancy zeigt. Hier ist die eine Seite nicht bereit sich auf die Argumente der philosophsichen Gegenseite wirklich einzulassen, sondern es wird einfach gesagt, dass dies keine Argumente sind und einfach abgetan , obwohl dies keine Grundlage hat (und jeder der Heidegger etwas besser kennt, wird sagen, dass Heidegger schon eben eine Ethik in seinem Sinne habe> dies ist eben ein gutes Beispiel, wo sich zwei unterschiedliche Sichtweisen im Falle Heidegger zeigen und diametral gegenüber stehe wie mir scheint...Nun wenn du darauf "gewartet" hast, hast du nun die in deiner Wahrnehmung eher "unechten " Argumente bekommen, aber diese subjektive Wahrnehmung kann sich in der Beurteilung der Argumente der anderen philosophischen Seite natürlich auch irren und ich würde mal sagen, das sie dies in dem Falle auch tut :morgen: Kurz: In dieser Heidegger-Debatte kommen also durchaus schon "echte Argumente" vor, nur müssen diese als solche natürlich auch wahrgenommen werden, woran es manchmal eben auch "hapert"... Aber dann kann man vermutlich auch nichts machen, wenn jede Seite auf ihre Position beharrt und sozusagen die "Fronten " festgefahren sind in dieser Debatte (und Einsicht nicht wirklich gegeben ist. Im Falle der Ethik bei Heidegger , würde ich mal sagen, hat die Seite, welche sagt, dass es eine solche bei Heidegger gibt, die "besseren" Argumente auf ihrer Seite, welche man natürlich auch sachlich prüfen kann . Und diese Argumente sollten solch einer (kritischen-objektiven )Prüfung auch standhalten können meines Erachtens (eigentlich). Jedenfalls nach meinem Dafürhalten:morgen:

Gute Nacht!

Philosophist
 
meines Erachtens (eigentlich). Jedenfalls nach meinem Dafürhalten:morgen:

Gute Nacht!

So ist es, Sie halten es so. Ist im Beitragstext ein Argument versteckt, welches ich übersehen haben könnte?

Nun dazu hatte ich mich ja bereits geäußert, und möchte mich halt nur ungern wiederholen. Man kann durch im Verlauf nachlesen , wie ich dazu stehe. Ich denke da halt etwas "anders" darüber :morgen:

Guten Tag!

Ja, ich auch und wäre es nicht komisch, das Sein zu ergründen suchen, aber es zuvor bestimmen? Das wäre doch in der Tat sehr merkwürdig und nun wurde es ja auch bemerkt und soll nicht weiter besprochen werden.

Gott sei Dank!
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Kurz: hier haben die Heidegger-Kritiker unrecht und die (argumentative) Position von Jean-Luc Nancy scheint mir sachlich überzeugender zu sein, ... Also: Heidegger hat eine ursprüngliche "Ethik", nur im eben in seinem Verständnis, die Jean Luc Nancy halt seine "Fundamentalethik" nennt.

Da machst du es dir - mit Verlaub - aber ziemlich einfach. Jemand liest in Heideggers "Fundamentalontologie" eine "Fundamentalethik" hinein (für mich ist übrigens überhaupt nicht klar, inwiefern Heidegger derjenige sein sollte, dessen Denkansatz über bloßes Moralisieren - wie es Nancy darstellt - hinausgreife. In der "Metaethik" wird das unlängst auf vielfältige Weise unternommen) und begründet darauf die Aussage, dass Heideggers Philosophie eine Ethik enthalte. Das aber trifft weder Heideggers Selbsteinschätzung und wird auch der Ethik als Diziplin nicht gerecht, die sich explizit mit den Bedingtheiten menschlichen Handelns auseinandersetzt.

Man mag manche Aussagen Heideggers als Handlunganleitung für sich selbst interpretieren, aber zu behaupten, Heidegger setze sich konkret mit menschlichem Handeln auseinander, verkennt Heideggers Intention und verdreht bzw. vermengt Auslegung und Aussage.

Ich denke bevor man einen Aufsatz wie diesen vorschnell aburteilt, müsste man ihn eigentlich eher im Ganzen nochmal nachlesen und dann sein Urteil fällen, nach sachlicher Abwägung. Sonst ist eher zu unangemessen bzw. zu vorschnell das Urteil über diese Position.

Das kann ich dir aber genauso unterbreiten: Lese erstmal sämtliche verfügbare Heidegger-Kritik und dann diskutieren wir weiter. Das riecht für mich schwer nach Totschlagargument. Wenn du einen Aufsatz zu kennen meinst, der gewisse Punkte klar macht, dann solltest du die relevanten Aspekte darlegen und nicht dein Diskussionspartner. So herum funktioniert das Spiel sinnigerweise. Ich habe "meinen" Heidegger gelesen und wenn ich zentrale Aspekte übersehen habe, dann nehme ich diese jederzeit gerne zur Kenntnis, sofern sie mir unterbreitet werden.

Aber mir Textbrocken hinwerfen und dann zu verkünden, man habe ja den Aufsatz gar nicht ganz gelesen... sorry, aber das ist einfach daneben.

Diese Heidegger-Debatte hat schon ihre "Argumente" , nur werden diese als solche oft nicht wahrgenommen von der Gegensseite (obwohl es wirklich schon im Grunde Argumente sind),

Dann unterbreite mir diese sogenannten "Argumente", denn über Argumente kann man für gewöhnlich streiten. Weit weniger gut streitet es sich aber über das angebliche Vorhandensein von Argumenten irgendwo in irgend einem Text.

so wie im Falle der Ethikfrage bei Heidegger und der Bezug zu Jean-Luc Nancy zeigt. Hier ist die eine Seite nicht bereit sich auf die Argumente der philosophsichen Gegenseite wirklich einzulassen, sondern es wird einfach gesagt, dass dies keine Argumente sind und einfach abgetan ,

Nochmal: Fasse die Argumente Nancys zusammen, unterbreite sie mir und wir können darüber gerne reden.

Kurz: In dieser Heidegger-Debatte kommen also durchaus schon "echte Argumente" vor, nur müssen diese als solche natürlich auch wahrgenommen werden,

Wenn du sie wahrnimmst, dann kannst du sie sicherlich auch darstellen und mir - der sie womöglich übersieht - erklären. Das ist doch gerade das Schöne an Argumenten: Man kann darüber reden, weil sie intersubjektiv zugängliche Aussagen darstellen.

Lieben Gruß
Phil
 
Zurück
Oben