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Das Ende eines Kult-Philosophen: Die schwarzen Hefte!

Hier wird die wortwörtliche Aussage schlicht wiederholt, es entsteht somit nicht nur kein neuer informativer Gehalt, sondern der falsche Eindruck, dass Haustiere ausschließlich Tiere meint, die "im Haus ... leben". Das ist jedoch unzureichend: Haustiere sind ursprünglich domestizierte Tiere (Nutztiere) und nicht allein jene, die uns zur privaten Belustigung (als Kindersatz oder Kuscheltier etc.) dienen.

Ja , kann man natürlich so sehen. Man kann natürlich darin eine umständliche Ausdrucksweise Heideggers sehen. Heidegger orientiert sich eben am Wort "Haustier" selbst und zerlegt dies dann für seine phänomenologische Analyse.


Halten wir also fest: Der Mensch ist kein Tier, weshalb er nicht als Tier mit den Tieren leben kann.

Nach Aristoteles, auf den sich ja Heidegger auch beruft ist der Mensch ein "zoon politikon" und ein "zoon logon echon", was Heidegger auch thematisiert in SuZ z.B. Der Mensch ist dasjenige Lebewesen (so übersetzt es Heidegger meist), was Sprache hat und gemeinschaftbildend ist. Und das Wort "zoon" im Griechischen meint schon eine Art tierisches Lebenwesen. Nietzsche spricht ja vom Menschen als dem noch nicht festgestellten Tier (O Zitat Nietzsche) und diese Stelle war Heidegger bekannt. Trotzdem verfügt der Mensch als "Dasein" über gewisse Dimensionen (der Weltbildung), die das Tier aus Heidegger Sicht nicht hat. Er grenzt also schon dem Menschen vom Tier mit dieser Geste ab.


Existenz und Leben kennzeichnen laut Heidegger verschiedene Daseinsformen, die sich - so wird behauptet - wechselseitig (hierarchisch) ausschließen.

Ja , denn nur der Mensch als Dasein exisitiert, während Heidegger mir in Bezug auf das Tier eher von "Leben" spricht. Man sieht hier wie Heidegger terminologisch zwischen dem Menschen als Dasein und dem Tier unterscheidet.


Es ist anzunehmen, dass ein Hund eine Treppe nutzt, ohne einen Begriff von ihr zu haben. Doch wieso sollte dies seinen Stellenwert als Lebewesen beeinflussen (sollte das Tier allein deshalb nicht mit uns sein) und weshalb müsste dies sprachlich einen gesonderten Niederschlag finden?

Soweit ich Heidegger hier verstehe, geht es im Grunde hier um zwei unterschiedliche Seinsweisen, nämlich dem des Menschen und dem des Tier, was Heidegger eben fundamental unterscheidet, wie man anhand der Vorlesung dann nachlesen kann. Heidegger will diesen inhaltlichen Unterschieden zwischen beiden auch terminologisch differenzieren. Damit wird vermutlich der für ihn so gesehene Unterschied noch deutlicher. Das ein Hund davon keinen Begriff haben kann , ist natürlich naheliegend. Da Tiere so gesehen nicht über Sprache verfügen im menschlichen Sinne.


Völlig unverständlich in meinen Augen. Was meint "Versetztheit" genau, worauf bezieht sich "Mitgehen", ist damit eine (inhaltlich vorstellbare) Tätigkeit oder ein sprachliches Phänomen gemeint? Wie ist "ursprüngliche Versetztheit" zu verstehen und warum sollte aus der Möglichkeit der "Versetztheit" (also vermutlich die zuvor selbst eingeführte Unterscheidung von tierischem Leben und menschlicher Existenz) die Feststellung herleitbar sein, "daß auch das Tier seine Welt hat"? Ich sehe keinen stringenten Zusammenhang.

Nun zunächst eine Anmerkung: ich habe ja nicht ganze "Analyse" Heideggers zum Tier hier aus Platzgründen wiedergegeben, sondern nur einen entsprechenden Ausschnitt eben , um zu zeigen wie Heidegger den Unterschied zwischen Mensch /Tier reflektiert. Ob dies auch in den Schwarzen Heften allerdings erwähnt wird, müsste auch geprüft werden, aber da kann ich jetzt noch nichts sicheres sagen. Für mich ist diese zum Teil zitierte Stelle Heideggers ein Beispiel wie Heidegger bestimmte "Phänomene" analysiert. In den zitierten Passage geht es ja vor allem darum, wie Heidegger das "Mitsein" (als Mitgehen) zwischen Mensch und (Haus) tier denkt. Diese beiden Existenzweisen hat er eben auch durch sprachliche Formulierungen /also eigene Terminologie hervorheben wollen. Ob das überzeugt oder für jeden gleich inhaltlich nachvollziehbar, ist natürlich auch die Frage. Der Unterschied wird ja terminologisch deutlich: also "tierisches Leben" vs. "menschliche Existenz" sozusagen. Um den "stringenten Zusammenhang" nachweisen zu können, müsste vermutlich noch mehr Heideggers Text hier zitiert werden...um Heideggers Analyse hier gedanklich noch nachvollziehbarer zu machen.

Heidegger kann hier als widersprüchlich empunfen werden, da einerseits sagt, dass das Tier "weltarm" ist, andererseits auch sagt, "dass auch das Tier seine Welt hat"....Aber wenn man vermutlich ein verkürztes Zitat widergibt, ist es nicht verwunderlich, wenn es vielleicht (zunächst) einige Verständnisschwierigkeiten gibt.



Es fällt mir schwer, meine Einschätzung "Quatsch" in Anbetracht dieser sprachlichen Irrungen und Wirrungen zurückzunehmen.

Gruß
Phil


Nun es wird von niemanden hier natürlich verlangt, dass er seine Meinung bezüglich Heidegger "schnell" ändere. Wäre auch nicht unbedingt sinnvoll. Und so kann eben im Grunde eine "kontroverse" Debatte (unendlich) weitergeführt werden...(sofern natürlich gewünscht).

Ein Gruß auch von meiner Seite.

Philosophist
 
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Nietzsche ist ja Philosoph geworden,

Er wurde bekannt als Autor von Schriften, die man für 'philosophisch' hielt und als ausgebildeter Altphilologe lag ihm die Kunst des Geschwätzes wohl besonders am Herzen, worauf er sich ja auch ausgezeichnet verstand. Seine aufgeblasene Religionskritik zum Beispiel half ihm möglicherweise, seine familiären Probleme und Abhängigkeiten vorübergehend zu vergessen.

(er wurde quasi zum Philosophen durch Selbststudium der einzelnen Philosophen, und dadurch dass er klassischer Philologe war)

In diesem Sinne gibt es zweifelsfrei viele Philosophen, die zugleich hemmungslose Schwätzer sind. Aber einen erwähnenswerten Beitrag zur Philosophie lieferten doch weder er, noch Heidegger.

Gott zum Gruße!
 
Ja kop
Man kann sich natürlich sowohl an Heidegger als auch an Nietzsche philosophisch die Zähne ausbeißen.

Heidegger selbst spricht ja vom "Diktat des Seyns", wenn man so will, hat das Sein vielleicht daher "diktatorischen" Charakter...

Auf jedenfall gibt es bei Heidegger eine wissenschaftliche Methodik, welche er die phänomenologhische Methode nennt (in SuZ).

Ja von Husserl 'kopiert' großartige Denkleistung und sooo schwer. :ironie::lachen:

Heidegger hat s-eine Diktatur gegen Menschenrechte gemeint.


Das Sein kennt kein System!
Lies dazu Nietzsche!
 
Er wurde bekannt als Autor von Schriften, die man für 'philosophisch' hielt und als ausgebildeter Altphilologe lag ihm die Kunst des Geschwätzes wohl besonders am Herzen, worauf er sich ja auch ausgezeichnet verstand. Seine aufgeblasene Religionskritik zum Beispiel half ihm möglicherweise, seine familiären Probleme und Abhängigkeiten vorübergehend zu vergessen.

Nun "Menschliches-Allzumenschliches", "Jenseits von Gut und Böse" oder auch "Genealogie der Moral" gelten ja gemeinhin als philosophische Schriften Nietzsches (auch "die Geburt der Tragödie" oder "Unzeitgemäße Betrachtungen", sowie "die Fröhliche Wissenschaft")..Wäre er nicht Altphilologe gewesen wäre er vermutlich nicht "so leicht" zur Philosophie gekommen... denn seine philosophische Entwicklung geht ja aus der Auseinandersetzung mit der Antike hervor, inbesondere seine Beschäftigung mit Platon...

Was verstehen Sie unter der "Kunst des Geschwätzes"?

Und warum sollte man seine "Religionskritik" als "aufgeblasen" ansehen ? (siehe meinen vermutlich den Antichristen oder?)

Wie weit das mit seiner eigenen Biografie zu tun hat und ob, ist ja momentan eher spekulativ oder?


In diesem Sinne gibt es zweifelsfrei viele Philosophen, die zugleich hemmungslose Schwätzer sind. Aber einen erwähnenswerten Beitrag zur Philosophie lieferten doch weder er, noch Heidegger.

Gott zum Gruße!

Naja, wie Sie ja wissen sehe ich Heidegger nicht unbedingt als "Schwätzer" , auch nicht Nietzsche (welche hingegen Kant als "Schwätzer" ansah, was ich ja mal mit einem Zitat hier belegte....

Nach meiner Meinung hat Nietzsche schon zur Philosophie (des 19. Jahrhunderts) einen nennenswerten Beitrag geliefert, sowie das Heidegger für das 20. Jahrhundert getan, der sich in nicht unproblematischer Weise auch auf Nietzsche bezog...


Was ist für ein "erwähnenswerter Beitrag zur Philosophie"? Können Sie vielleicht das etwas näher begründen, was Sie damit meinen bzw. welche Kriterien Sie da anlegen?`

Salve!
 
Ja kop


Ja von Husserl 'kopiert' großartige Denkleistung und sooo schwer. :ironie::lachen:

Heidegger hat s-eine Diktatur gegen Menschenrechte gemeint.


Das Sein kennt kein System!
Lies dazu Nietzsche!

Nun Heidegger war ein Schüler Husserls....man kann sich Heidegger ohne seinen phänomenologischen Ziehvater wohl kaum vorstellen oder? Obwohl Heidegger sich von Husserl auch wiederum doch schon recht deutlich unterscheidet...Soweit ich sehe, hat er ja die phänomenologische Methode, so wie er sie von Husserl kennen gelernt hat, eben auf sein Denken und Vorgehen (in abgewandelter Form) übertragen oder?...:cool:

Wie meinst du das, dass Heidegger seine Diktatur (die Diktatur des Seins) gegen Menschenrechte gemeint hat? Inwiefern würde dies denn zutreffen?

Heidegger war kein Systematiker...bzw. hat sich gegen philosophische Systeme ausgesprochen...

Und Nietzsche misstraute ja allen Systematikern (in der Philosophie), und hat da vermutlich an Kant oder Hegel gedacht....
 
Nun Heidegger war ein Schüler Husserls....man kann sich Heidegger ohne seinen phänomenologischen Ziehvater wohl kaum vorstellen oder? Obwohl Heidegger sich von Husserl auch wiederum doch schon recht deutlich unterscheidet...Soweit ich sehe, hat er ja die phänomenologische Methode, so wie er sie von Husserl kennen gelernt hat, eben auf sein Denken und Vorgehen (in abgewandelter Form) übertragen oder?...:cool:

Wie meinst du das, dass Heidegger seine Diktatur (die Diktatur des Seins) gegen Menschenrechte gemeint hat? Inwiefern würde dies denn zutreffen?

Heidegger war kein Systematiker...bzw. hat sich gegen philosophische Systeme ausgesprochen...

Und Nietzsche misstraute ja allen Systematikern (in der Philosophie), und hat da vermutlich an Kant oder Hegel gedacht....

Das Sein verstehen lernen, heißt: Viele Wege als Möglichkeit(en) in Betracht zu ziehen, aber ohne seinen eigenen (privaten) Weg zu verlassen.
Wer das nicht versteht, ist schon verlassen.

Heidegger untersuchte gründlich die Möglichkeiten, aber ohne eigene Innere Erfahrungen.
(Lies dazu Kant! Erfahrung ohne Inhalt)

Das Sein ist niemals mit Krieg (Unterdrückung und Ungerechtigkeiten) in Verbindung zu bringen.
Wer dies so verbindet, hat Machtphantasien, mal mehr, mal weniger.

Welches Phänomen will denn Heidegger untersuchen, wenn er selbst dies nie wirklich erfahren hat?

Flucht bleibt dann nur, die Dichtung!
Man beginnt zu 'schwärmen' von etwas, dies nennt Nietzsche auch: Dichters Erschleichnis!

Ein Dichter möchte nicht nackt dastehen, er verkleidet nur sich und das Ding.

(Husserl muss ich noch lesen. Hegel gefällt mir aber jetzt schon besser. ;)

Du selbst zeigst mir hier auch schon, dass du vieles nicht wirklich verstehst.

Der Weg zum Theoretiker ist nicht sonderlich schwierig, man muss nur viel lesen.
Beides sein zum Sein benötigt mehr als nur Schein!
Vielleicht ist Heidegger ein zu stolzer Fuchs gewesen?!
 
Nun "Menschliches-Allzumenschliches", "Jenseits von Gut und Böse" oder auch "Genealogie der Moral" gelten ja gemeinhin als philosophische Schriften Nietzsches (auch "die Geburt der Tragödie" oder "Unzeitgemäße Betrachtungen", sowie "die Fröhliche Wissenschaft")..

Natürlich kann auch Belletristik einen Bezug zur Philosophie enthalten, ähnlich wie das Gesuhle in philosophischen Begrifflichkeiten nebst der daraus entstehenden philosophistischen Litaneien, aber das ist doch noch lange keine Philosophie. Philosophie ist Wissenschaft und das Geschwätz dazu ist den Wissen schaffenden Philosophen natürlich und selbstverständlich nicht verboten.

Was verstehen Sie unter der "Kunst des Geschwätzes"?

Die verständliche Anwendung eines erlernten Systems zur tätigen Zeichenverwendung.

Und warum sollte man seine "Religionskritik" als "aufgeblasen" ansehen ? (siehe meinen vermutlich den Antichristen oder?)

Was in solcherlei Zusammenhängen man sollte, ist mir nicht bekannt. Wissen Sie es?

Naja, wie Sie ja wissen sehe ich Heidegger nicht unbedingt als "Schwätzer" , auch nicht Nietzsche (welche hingegen Kant als "Schwätzer" ansah, was ich ja mal mit einem Zitat hier belegte....

Und weiter?

Nach meiner Meinung hat Nietzsche schon zur Philosophie (des 19. Jahrhunderts) einen nennenswerten Beitrag geliefert

So dürfen Sie ja auch unbegründet meinen. Das mache ich Ihnen doch nicht streitig.

sowie das Heidegger für das 20. Jahrhundert getan, der sich in nicht unproblematischer Weise auch auf Nietzsche bezog...

Aber auch bezüglich Heidegger eben nur Meinung, sonst nichts. Der Philosoph muß einen Beitrag zur Philosophie als einer Wissenschaft leisten, ansonsten ist er kein Philosoph, sondern ein mehr oder weniger gebildeter Schwätzer, der das Wissen nicht mehrt. Die Metaphysik ist zweifelsfrei eine Wissenschaft. Was haben Ihre Adepten da zu bieten?

Was ist für ein "erwähnenswerter Beitrag zur Philosophie"? Können Sie vielleicht das etwas näher begründen, was Sie damit meinen bzw. welche Kriterien Sie da anlegen?`

Können Sie das mal in ein verständliches Deutsch übersetzen?

Gott zum Gruße!
 
Das Sein verstehen lernen, heißt: Viele Wege als Möglichkeit(en) in Betracht zu ziehen, aber ohne seinen eigenen (privaten) Weg zu verlassen.
Wer das nicht versteht, ist schon verlassen.

Heidegger untersuchte gründlich die Möglichkeiten, aber ohne eigene Innere Erfahrungen.
(Lies dazu Kant! Erfahrung ohne Inhalt)

Das Sein ist niemals mit Krieg (Unterdrückung und Ungerechtigkeiten) in Verbindung zu bringen.
Wer dies so verbindet, hat Machtphantasien, mal mehr, mal weniger.

Welches Phänomen will denn Heidegger untersuchen, wenn er selbst dies nie wirklich erfahren hat?

Flucht bleibt dann nur, die Dichtung!
Man beginnt zu 'schwärmen' von etwas, dies nennt Nietzsche auch: Dichters Erschleichnis!

Ein Dichter möchte nicht nackt dastehen, er verkleidet nur sich und das Ding.

(Husserl muss ich noch lesen. Hegel gefällt mir aber jetzt schon besser. ;)

Du selbst zeigst mir hier auch schon, dass du vieles nicht wirklich verstehst.

Der Weg zum Theoretiker ist nicht sonderlich schwierig, man muss nur viel lesen.
Beides sein zum Sein benötigt mehr als nur Schein!
Vielleicht ist Heidegger ein zu stolzer Fuchs gewesen?!


Die Rede von Heidegger als einem "Fuchs" findet man bei Hannah Arendt:

Im Mai 1952 hatte Arendt Martin Heidegger in Freiburg in dessen Haus besucht. Rückblickend schreibt sie im November 1952:

„Fraglos, dass ich in Freiburg in eine Falle gegangen… bin. Fraglos aber ist auch, dass Martin, ob er es weiß oder nicht, in dieser Falle sitzt, in ihr zu Hause ist, sein Haus um die Falle herum gebaut hat; sodass man ihn nur besuchen kann, wenn man ihn in der Falle besucht, in die Falle geht. Also ging ich ihn in der Falle besuchen. Das Resultat ist, dass er nun wieder allein in seiner Falle sitzt“. Dies lässt ihr keine Ruhe, sie spinnt im Juli 1953 die Sache zu einer Fabel aus, zur Fabel vom Fuchs Heidegger:
Es war einmal ein Fuchs, dem gebrach es so an Schläue, dass er nicht nur ständig in Fallen geriet, sondern den Unterschied zwischen einer Falle und einer Nicht-Falle nicht wahrnehmen konnte. Zudem war mit seinem Fell etwas nicht in Ordnung. Er beschloss deshalb, sich von der Welt ganz zurückzuziehen und wollte dazu einen Fuchsbau errichten. Infolge seiner Unfähigkeit, zwischen Fallen und Nicht-Fallen zu unterscheiden, kam er auf einen für Füchse unerhörten Gedanken: Er baute sich als Fuchsbau eine Falle, setzte sich in sie und gab sie als normalen Fuchsbau aus. Zugleich beschloss er, den Bau zu einer Falle für andere auszugestalten – was wiederum von großer Unkenntnis des Fallenwesens zeugt. Denn viele kamen ihn in dem Bau, wo er zu Hause war, besuchen, aber freilich konnte jeder wieder hinausspazieren – denn es war der Fuchs, der ja bereits in der Falle saß.

http://www.information-philosophie.de/?a=1&t=534&n=2&y=1&c=38

Im Sinne von Frau Arendt, könnte man dies vielleicht also sagen.

Und vielleicht gibt es ja "viele" (philosophische) Zugänge zum "Sein", angefanen von Parmenides bis hin zu Nietzsche oder gar Heidegger.

Im Zarathustra ist ja vom "Ring des Seins" oder vom "Bauch des Seins" die Rede, wobei ich nicht vermute, dass wenn er hier vom Sein spricht da an Parmenides und Co. gedacht hat, den er ja auch kritisiert hat soweit ich sehe in der Philosophie im tragischen Zeitalter..

Wenn man so will denken also Nietzsche und Heidegger recht unterschiedlich über das Sein nach...Also hat auch Nietzsche sein Verstehen vom Sein (und selbst Hegel spricht vom Sein in seinen Werken) Alles recht unterschiedliche Philosophen und doch sprechen sie vom Sein. (In ähnlicher Weise auch Husserl denke ich...)

Parmenides spricht ja auch in Form eines Lehrgedichtes vom Sein....also auch er ein Dichter des Seins bzw. des Seienden? Aber anders als Heidegger..Parmenides gilt ja als Begründer der Ontologie...

Ob Heidegger das Sein (innerlich) erfahren hat? Ich würde ja, insofern er mit es seine "denkerische Erfahrung " gemacht und alles notiert hat im Sinne des von ihm genannten "Diktat des Seyns".

Bezüglich der Dichter kann man natürlich einwenden, dass diese zu viel "lügen", was ja seit Platon schon ein bekannter Topos ist und auch Nietzsche im Zarathustra betont...

Ohne lesen kann man sich natürlich auch kein Bild von der Philosophiegeschichte machen und kann dann natürlich auch kein "Theoretiker" sein...

"Du selbst zeigst mir hier auch schon, dass du vieles nicht wirklich verstehst."

Nun das kann vielleicht sein, aber die Intention jemand verstehen zu wollen, ist vielleicht kein schlechtes Zeichen in solchem einen Zusammenhang :cool:

LG

Philosophist

PS:

"Welches Phänomen will denn Heidegger untersuchen, wenn er selbst dies nie wirklich erfahren hat?"


Was verstehst du unter Erfahrung hier? Soweit ich Heidegger verstehe, spricht er ja von "denkerischer Erfahrung" bzw. von der Erfahrung des Denkens, und insofern hat er glaube ich das Phänomen "Sein" erfahren oder?
 
Natürlich kann auch Belletristik einen Bezug zur Philosophie enthalten, ähnlich wie das Gesuhle in philosophischen Begrifflichkeiten nebst der daraus entstehenden philosophistischen Litaneien, aber das ist doch noch lange keine Philosophie. Philosophie ist Wissenschaft und das Geschwätz dazu ist den Wissen schaffenden Philosophen natürlich und selbstverständlich nicht verboten.

Nun weshalb kann man denn sagen oder behaupten , dass es sich bei den genannten gerade um "Belletristik" handeln sollte, was man vielleicht höchstens im Falle des "Zarathustra" gelten lassen könnte? Aber hört sich "die Genealogie der Moral" nach Belletristik an? Ich denke nicht. Was macht für Sie Belletristik aus und warum soll die genannten Titel Nietzsche in dem Sinne "Belestristik" sein und keine philosophischen Abhandlungen? Ist dann die "Fröhliche Wissenschaft" keine wissenschaftlich-philosophische Abhandlung? Wäre denn für Sie Hegels "Phänomenologie des Geistes" Philosophie als Wissenschaft oder auch nur Bellestristik? Zum Aspekt des "Geschwätzes" sage ich jetzt nichts mehr, da meine Meinung dazu bekannt ist.




Die verständliche Anwendung eines erlernten Systems zur tätigen Zeichenverwendung.

Nun das ist immerhin eine durchaus brauchbare Definition (andere natürlich nicht ausgeschlossen).




Was in solcherlei Zusammenhängen man sollte, ist mir nicht bekannt. Wissen Sie es?

Nun Sie sprechen doch von der aufgeblasenen Religionskritik bei Nietzsche oder? Also müssten Sie das noch näher begründen können oder? Sonst wird mir Ihre Rede von der "aufgeblasenen Religionskritik" nicht verständlich.



Sie kennen ja jetzt immerhin meinen Standpunkt dazu.


So dürfen Sie ja auch unbegründet meinen. Das mache ich Ihnen doch nicht streitig.

Nietzsche hat ja viel über die Frage des Menschen , der Moral, der Religion nachgedacht , und hat neue denkerische Impulse in den philosophischen Diskurs des 19. Jahrhunderts hineingebracht, die es so vor Nietzsche in der Art nicht philosophisch gab (z.B. die provokante Unterscheidung zwischen einer "Herrenmoral"/"Sklavenmoral", die Rede vom Menschen als "Übermenschen" > die Rede vom "Antichristen", die Rede von der "Götzendämmerung" bzw. dem "Problem des Sokrates" usw.).

Es gibt also bei Nietzsche neue philosophische Aspekte , die es bei den Philosophen vor ihm nicht so gab.
Also so "unbegründet" ist das ja auch wieder nicht.

Aber auch bezüglich Heidegger eben nur Meinung, sonst nichts. Der Philosoph muß einen Beitrag zur Philosophie als einer Wissenschaft leisten, ansonsten ist er kein Philosoph, sondern ein mehr oder weniger gebildeter Schwätzer, der das Wissen nicht mehrt. Die Metaphysik ist zweifelsfrei eine Wissenschaft. Was haben Ihre Adepten da zu bieten?

Nein, das sehe ich anders. Die Art wie Heidegger die soziale Gegebenheit der menschlichen Existenz (also dem "Mitsein mit Anderen" wie er es nennt) reflektiert ist doch sicherlich neu, und gab es in der Art vor Heidegger nicht und vor allem nicht im Rahmen einer "Phänomenologie"...die ja erst im 20. Jahrhundert aufkam als geistige Bewegung (mit Husserl)

Wäre denn Husserl, der die Philosophie als strenge Wissenschaft haben möchte, dann ihr "idealer" Philosoph?

Nur Kant spricht in der Kritik der reinen Vernunft von der Metaphysik als "höchste" Wissenschaft (siehe Einleitung)....Sonst gibt es aber auch einen Gegensatz zwischen Metaphysik und Wissenschaft, wie vor allem der Positivismus betont> denn Meta-Physik als Über-Sinnliches ist nicht empirisch beobachtbar und Wissenschaft arbeitet ja auch vor allem mit den "beobachtbaren" /"sinnlichen" Dingen überwiegend (lassen wir da die "Atome" da eher ausgeklammert).

Daher ist die Wissenschaft von Metaphysik natürlich nicht immer begeistert...




Können Sie das mal in ein verständliches Deutsch übersetzen?
Gott zum Gruße!

Ist das denn so umständlich ausgedrückt? Die Frage war ja nur, ob Sie erläutern können , was Sie unter einem "erwähnenswerten Beitrag zur Philosophie" verstehen , mehr nicht....

Salve!
 
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Nein, das sehe ich anders. Die Art wie Heidegger die soziale Gegebenheit der menschlichen Existenz (also dem "Mitsein mit Anderen" wie er es nennt) reflektiert ist doch sicherlich neu, und gab es in der Art vor Heidegger nicht und vor allem nicht im Rahmen einer "Phänomenologie"...die ja erst im 20. Jahrhundert aufkam als geistige Bewegung (mit Husserl)

Das Heideggersche "Mitsein" ist eben nicht gleichzusetzen mit "soziale[n] Gegebenheit[en] der menschlichen Existenz". Das gerade lehnt Heidegger doch kategorisch ab. Heidegger interessiert sich nicht für den Menschen und sein soziales Umfeld/Miteinander/Bezüge, sondern für das "Dasein", also das, was immer schon Grundstruktur (Sein) alles Seienden ist; dies ist nicht erst zu verstehen, sondern als immer schon Verstandenes wesensgemäß freizulegen. Hier endet der verständliche Heidegger (sofern man davon sprechen möchte) bereits und derjenige, der dann in der Spätphilosphie zur vollen (esoterischen) Entfaltung findet, tritt bereits in Erscheinung.

Da sich die Phänomenologie gerade für das "Wie" der Erscheinungen (z.B. Husserl) interessiert und diese analysiert bzw. reflektiert, ist es mehr als fraglich, die Heideggersche sogen. Phänomenologie (resp. "Fundamentalontologie") überhaupt als solche zu bezeichnen.

Nur Kant spricht in der Kritik der reinen Vernunft von der Metaphysik als "höchste" Wissenschaft (siehe Einleitung)....Sonst gibt es aber auch einen Gegensatz zwischen Metaphysik und Wissenschaft, wie vor allem der Positivismus betont> denn Meta-Physik als Über-Sinnliches ist nicht empirisch beobachtbar und Wissenschaft arbeitet ja auch vor allem mit den "beobachtbaren" /"sinnlichen" Dingen überwiegend (lassen wir da die "Atome" da eher ausgeklammert).

Die "Wissenschaft" arbeitet eben nicht "vor allem mit den 'beobachtbaren' ... Dingen", sie orientiert sich aber fortwährend an Wirkungszusammenhängen, die direkt oder indirekt mit Hilfe von empirischen Überlegungen (d.h. allgemeiner Metaphysik) verstanden und aufgearbeitet sowie weiterentwickelt werden können.

Ich verlinke nochmal zu meinem Beitrag, wo ich die Differenz von traditioneller (theologischer) Metapyhsik und allgemeiner Metaphysik erläutere: https://www.denkforum.at/threads/so...gar-nicht-moeglich.17221/page-169#post-657364

Ohne diese Differenzierung führt der Begriff "Metaphysik" nur zu ständigen Missverständnissen.

Gruß
Phil
 
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