• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Das Ende eines Kult-Philosophen: Die schwarzen Hefte!

Nun man kann bei Heidegger von einem philosophischen Theologen [...] sprechen,

Ganau das ist unmöglich, weil er kein ausgebildeter Theologe war.


theologisch geprägten Philosophen

Das wäre doch ein ganz gewöhnlicher Ideologe, der sich vor den Karren der Theologie spannen läßt.


Vom katholischen Glauben hat er sich aber "emanzipiert" und mit dem "System der Kirche" (Katholizismus) gebrochen.

Wer sich davon emanzipiert, benötigt kein theologisches Gemurmel im Hinterstübchen. Die Augen zu, die Reihen fest geschlossen, zieht der Heidegger philosophierend mit dem Man aus Braunau mit. :lachen:

Ich bin nicht sicher, ob man Heidegger deswegen "Atheist" nennen sollte, wenn er mit dem "System der Kirche" gebrochen hatte....bzw. sich von diesem "emanzipiert" hat

Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Ich bin ja auch ein Gläubiger und garantiert tief religiös, aber ich bin sicher kein Atheist und fände es beleidigend, so genannt zu werden. Ich bin doch nicht blöd.

Gott zum Gruße!
 
Werbung:
Ja, Heidegger war sicherlich auch Theologe (denn er hatte ja anfangs auch Theologie studiert, was einem denke ich auch prägt geistig oder?). Aber in gleicher Weise auch Philosoph.

Dass er als Philosoph - wohl für alle Ewigkeit - eingestuft ist, kann nicht bestritten werden - schlimm zwar für die akadem. Philosophie, aber sie hat es sich (vor allem hierzulande) letztlich redlich verdient.

Aus meiner Sicht ist Heidegger kein Philosoph, bei ihm finde ich kein (selbst)reflexives Denken, keine (selbst)kritische Grundhaltung und auch nicht die Neugier des aufrichtig nach Erkenntnis Suchenden. Stattdessen sehe ich hier einen Wahrheitsinhaber am Werk, der sich für auserwählt hält, ohne jegliche Begründung/Rechtfertigung durch seine eigens ersonnenen Begriffe zu ver- und beurteilen, ohne selbst be- und verurteilbar zu sein; kurzum: Sein Anspruch ist reinster Wahnsinn - er möchte Theologie und Philosophie jeweils überbieten.

Anbei ein thematisch passender Auszug aus Alberts Buch "Kritik der reinen Hermeneutik":

"Schon die Daseinsanalyse in 'Sein und Zeit' verdankt die Selektion der Themen, an denen sie sich orientiert, und damit auch ihre begriffliche Prägung weitgehend der theologischen Tradition. Die Leser dieses Buches und die Hörer der Vorlesungen Heideggers konnten ihn daher damals verstehen "als den von Kierkegaard, Pascal, Luther und Augustin gestimmten Verfasser einer ungläubigen 'Analytik des Daseins'" (Vgl. Löwith, "Heidegger, Denker in dürftiger Zeit", Frankfurt 1953, S. 21) einer Analytik also, deren Problemstellung durch die christliche Überlieferung geprägt ist, wenn auch die von ihr angebotenen Lösungen darauf verzichten, die Gottesvorstellung einzubeziehen. Was die Verwertung des Heideggerschen Denkens durch die protestantische Theologie angeht, so hat Löwith schon früh darauf aufmerksam gemacht, daß die "Bestimmung des Daseins durch 'Tod', 'Angst', 'Schuld', 'Gewissen' und 'Sorge' nicht deshalb theologisch verwendbar" ist, "weil etwa diese Existenzialien Ausdruck sind für eine schlechterdings natürliche Daseinsverfassung, sondern weil sie Ausdruck sind für ein solches philosophisches Verständnis der menschlichen Existenz, welches die christliche Daseinsauslegung, im Hegelschen Doppelsinne, in sich "aufgehoben" hat, d. h. aufbewahrt und zugleich beseitigt" (Vgl. Löwith, "Phänomenologische Ontologie und protestantische Theologie", in: Löwith, Aufsätze und Vorträge 1930-1970, Stuttgart 1971, S.10)."

(Hans Albert, "Kritik der reinen Hermeneutik", Mohr: Tübingen 1994, S. 11)

Die Begriffe "Weltarmut" und "Weltlosigkeit" hat er ja nur soweit ich weiß in seiner Vorlesung Grundbegriffe der Metaphyik geprägt, aber dies auf seine eigene Begriffe zu übertragen scheint mir insofern etwas zu weit zu gehen, da diese selbst aus Heideggers Philosophieren bzw. seiner "philosophischen Welt" entstammen.

Diese Begriffe gehören nicht Heidegger. Beispielsweise finde ich seine Darstellungen auch ziemlich "berechnend" und sein Denken in vielerlei Hinsicht nur allzu "gewöhnlich". Alles Begriffe, die auch Heidegger oft und gerne verwendet - na und?

Im Falle des Tieres> er gibt in der Vorlesung Grundbegriffe der Metaphysik eine Phänomenologie des Tieres, analysiert also das Tier aus phänomenologischer Perspektive ...

"Haustiere werden von uns im Haus gehalten, sie <leben> mit uns.

Der verständliche Part ist an Banalität nicht zu überbieten. Gleich darauf folgt unverständlicher Kauderwelsch, der Tiefe nur vorgaukelt, im Grunde aber nichts besagt. Das ist keine "Phänomenologie des Tieres", das ist Quatsch.

Gruß
Phil
 
Selbstüberhöhung religiöser Menschen.


Pauli,
auf mich wirkt das so, als wollte H. damit in verschwurbelter Form
die uralte Selbstüberhöhung religiöser Menschen zu einer
"Krone der Schöpfung" und einem "Ebenbild Gottes" wiederkäuen.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

Naja , das würde ich nicht so sehen. In der Vorlesung wo er auf den Mensch-Tier Gegensatz eingeht, geht es wenig um Theologie . Es ist anderer Kontext als ein theologischer , aber der Mensch wird schon in gewisser Hinsicht als nonplusultra gesetzt, da er Sachen kann, die das Tier nicht kennt.

Das als kleine Anmerkung von meier Seite, welche auch in aller Klarheit gesagt werden muss.

PS: Wer ist Pauli?
 
Ganau das ist unmöglich, weil er kein ausgebildeter Theologe war.

Ist man also nur ein Theologe dann, wenn man ein Theologie-Studium "erfolgreich" beendet hat? Oder kann man nach 1, 2 oder wieviel Semester trotzdem auch Theologe genannt werden? Prägt das nicht trotzdem auch irgendwie das eigene Denken, so ein 2 semestriges Theologie-Studium? Ich weiß allerdings nicht genau, wie lange Heidegger Theologie studiert hat.



Das wäre doch ein ganz gewöhnlicher Ideologe, der sich vor den Karren der Theologie spannen läßt.


Ja, das kann man natürlich auch nicht sagen. Heidegger ist schon ein weltlicher Philosoph, aber Schüler wie Löwith haben hinter dem Sein Heideggers auch eben "Gott" gesehen...ein Art verkappter Theologe, der hauptsächlich weltlicher Philosoph ist. Aber gewiss kein "Ideologe" und auch gewiss keine "Magd der Theologie"-


Wer sich davon emanzipiert, benötigt kein theologisches Gemurmel im Hinterstübchen. Die Augen zu, die Reihen fest geschlossen, zieht der Heidegger philosophierend mit dem Man aus Braunau mit. :lachen:

Vielleicht hat er sich ja "überwigend" emanzipiert bzw. ist später etwas theologischer geworden. Im Spiegel-Interview spricht er ja davon, dass nur ein Gott uns retten kann, was für mich theologische Reminizensen sind, wobei Heidegger hier allerdings nicht vom christlichen Gott spricht.

Über die NS-Episode Heidegger erfahren wir ja seit kurzem mehr durch den nun veröffentlichten Briefwechsel mit seinem Bruder Fritz (wo er sich ja positiv über "den Mann aus Braunau"/Hitler äußerte....)


Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Ich bin ja auch ein Gläubiger und garantiert tief religiös, aber ich bin sicher kein Atheist und fände es beleidigend, so genannt zu werden. Ich bin doch nicht blöd.

Gott zum Gruße!

Nun es spricht ja nicht dagegen generell etwas vorsichtig zu sein.


Jedem das Seine, wie er es mit der Religion hält.

Salve!
 
Dass er als Philosoph - wohl für alle Ewigkeit - eingestuft ist, kann nicht bestritten werden - schlimm zwar für die akadem. Philosophie, aber sie hat es sich (vor allem hierzulande) letztlich redlich verdient.

Nun , das ist das eben, was als "common sense" im Bereich der Philosophie, besonders hierzulande gilt



Aus meiner Sicht ist Heidegger kein Philosoph, bei ihm finde ich kein (selbst)reflexives Denken, keine (selbst)kritische Grundhaltung und auch nicht die Neugier des aufrichtig nach Erkenntnis Suchenden. Stattdessen sehe ich hier einen Wahrheitsinhaber am Werk, der sich für auserwählt hält, ohne jegliche Begründung/Rechtfertigung durch seine eigens ersonnenen Begriffe zu ver- und beurteilen, ohne selbst be- und verurteilbar zu sein; kurzum: Sein Anspruch ist reinster Wahnsinn - er möchte Theologie und Philosophie jeweils überbieten.

Wie ich sehe , hast du einen eigenen Maßstab für den Begriff des Philosophen bzw. wie du Philosophie auffasst. Und es gibt nicht wenige die auch solche Maßstäbe haben, nach dem sie urteilen wer als Philosophen gelten darf und wer nicht. Für Nietzsche war jedenfalls Kant oder Hegel nur wissenschaftliche Arbeiter der Philosophiem , aber selbst keinen wirklichen Philosophen als "Befehlende". Nietzsche fasst ja Philosophie als geistigsten Willen zur Macht und hat seine eigene Philosophieauffassung und auch seine eigene Auffassung vom Philosophen, worunter Heidegger vielleicht auch nicht fallen würde. Ich erwähne das deshalb, da Hegel, Kant und Heidegger gemeinhin als Philsophen gelten für die akademische Philosophie. Aber für Nietzsche sind Hegel und Kant keine wirklichen Philosophen in seinem Sinne, sondern nur "wissenschaftliche Arbeiter der Philosophie". Ich glaube man kann das in Nietzsches späte Schriften nachlesen (vermutlich Jenseits von Gut und Böse)...Bei Bedarf kann ich gern die Stelle nennen, wo er das sagt. Und auch Heidegger hat seine eigene Auffassung von Philosophie, er spricht aber auch gern von "Denkern".Es gibt dazu nicht wenig zu lesen in seinen Schriften.

Anbei ein thematisch passender Auszug aus Alberts Buch "Kritik der reinen Hermeneutik":

"Schon die Daseinsanalyse in 'Sein und Zeit' verdankt die Selektion der Themen, an denen sie sich orientiert, und damit auch ihre begriffliche Prägung weitgehend der theologischen Tradition. Die Leser dieses Buches und die Hörer der Vorlesungen Heideggers konnten ihn daher damals verstehen "als den von Kierkegaard, Pascal, Luther und Augustin gestimmten Verfasser einer ungläubigen 'Analytik des Daseins'" (Vgl. Löwith, "Heidegger, Denker in dürftiger Zeit", Frankfurt 1953, S. 21) einer Analytik also, deren Problemstellung durch die christliche Überlieferung geprägt ist, wenn auch die von ihr angebotenen Lösungen darauf verzichten, die Gottesvorstellung einzubeziehen. Was die Verwertung des Heideggerschen Denkens durch die protestantische Theologie angeht, so hat Löwith schon früh darauf aufmerksam gemacht, daß die "Bestimmung des Daseins durch 'Tod', 'Angst', 'Schuld', 'Gewissen' und 'Sorge' nicht deshalb theologisch verwendbar" ist, "weil etwa diese Existenzialien Ausdruck sind für eine schlechterdings natürliche Daseinsverfassung, sondern weil sie Ausdruck sind für ein solches philosophisches Verständnis der menschlichen Existenz, welches die christliche Daseinsauslegung, im Hegelschen Doppelsinne, in sich "aufgehoben" hat, d. h. aufbewahrt und zugleich beseitigt" (Vgl. Löwith, "Phänomenologische Ontologie und protestantische Theologie", in: Löwith, Aufsätze und Vorträge 1930-1970, Stuttgart 1971, S.10)."

(Hans Albert, "Kritik der reinen Hermeneutik", Mohr: Tübingen 1994, S. 11)

Ich danke für den Hinweis auf Löwith, der ja auf die theologische Dimension von Heideggers Denken eingeht, welche man nicht ignorieren sollte. Insofern ein gut gewähltes Zitat. Heidegger hat sich ja vor allem mit christlichen Autoren wie Luther oder Augustinus beschäftigt. Eine seiner frühen Vorlesungen hat glaube ich den Titel Phänomenologie des religiösen Lebens.

Diese Begriffe gehören nicht Heidegger. Beispielsweise finde ich seine Darstellungen auch ziemlich "berechnend" und sein Denken in vielerlei Hinsicht nur allzu "gewöhnlich". Alles Begriffe, die auch Heidegger oft und gerne verwendet - na und?

Zwar "gehören" sie Heidegger nicht, aber er hat sie als philosophische Begriffe eigens in seinem Diskurs geprägt. Der Gestus bei Heidegger ist der , dass er "gewöhnliche " Begriffe aus der Sprache nimmt und diese dann philosophisch umprägt und zu philosophischen Fachtermini macht in seiner Terminologie. Auch der Begriff der "Gelassenheit" (ein Begriff aus der Umgangssprache, wenn diese Bemerkung erlaubt ist), wird beim späten Heidegger eigens geprägt. Heidegger spricht von der Gelassenheit zu den Dingen in seinen späteren Texten.


Der verständliche Part ist an Banalität nicht zu überbieten. Gleich darauf folgt unverständlicher Kauderwelsch, der Tiefe nur vorgaukelt, im Grunde aber nichts besagt. Das ist keine "Phänomenologie des Tieres", das ist Quatsch.

Gruß
Phil

Nun natürlich kann man hier eine gewisse "Banalität" sehen, wenn so ein alltägliches Phänomen wie die Beziehung des Menschen zu (seinen)/den Haustieren von Heidegger hier phänomenologisch analysiert wird.

Ich würde eher sagen, das scheint mir doch ein relativ hartes Urteil zu sein, was man vielleicht nochmal im philosophischen Bereich überdenken sollte. "Unverständlicher Kauderwelsch" sieht für mich anders aus , als das was man bei Heidegger dazu finden kann.

Salve!

Philosophist
 
Wenn
Ab wann kann man denn von einem "Scheinheiligen " im Bereich der Wissenschaft oder Philosophie sprechen?


Im Zarathrusta gibt es ja auch Stellen wo vom Sein die Rede ist, also vom "Bauch des Seins" oder "Ring des Seins". Es ist erstaunlich wie der Seinsbegriff an einigen Stellen auch im Zarathustra auftaucht. Aber Nietzsche verwendet diesen hier nicht in dem Sinne Heideggers, obwohl Heidegger diese Stelle aus Nietzsche Zarathustra bekannt war und er in seinen Nietzsche Vorlesungen soweit ich weiß auch thematisierte. Nietzsche hatte aber in der Philosophie im tragischen Zeitalter der Griechen den Seinsbegriff des Parmenides kritisiert. Und sinngemäß gesagt, das Sein ist eine leere Fiktion.

Der Zarathustra ist natürlich ein großartiges philosophisches Werk, welches sich unterschiedlich interpretieren lässt.

Heidegger war jedenfalls das Wissenschaftlich noch wichtig in Sein und Zeit, mir scheint aber, dass dies dann in seiner späteren "Philosophie" sozusagen nachlässt-

Charakterlich unterscheiden sich natürlich Nietzsche und Heidegger, was es bei dem einen gibt, gibt es nicht bei dem anderen.

Nietzsche ist warmherziger und tiefer Denker, der zurecht vom "Genie des Herzens" gesprochen hat. Bei Heidegger gibt es sowas in der Art nicht, was man vielleicht eine gewisse Warmherzigkeit nennen könnte.

Sein und Zeit hat er später ja eher auch als verunglücktes Werk gesehen, also sehr kritisch im Rückblick.

Hier war er anscheinend zur Selbstkritik fähig oder?

Wenn Herr Nietzsche spricht und wann er dich (mich) mit ins Boot holt, solltest du erst vorher selbständig verstehen/ erkennen lernen.
Ansonsten beißt man sich die Zähne aus. ;)

Heidegger diktiert einem sein Denken auf und man muss es auswendig lernen, also viel Theorie ohne wahre Tiefe!

Züchtigung erinnert mich an Musil.
;)
Wenn dir Heideggers Methode gefällt, ist das deine Sache.

Wenn es aber um das Sein geht und das Ganze, sollte man auch alles mit ins Boot nehmen.
Heidegger rudert trotz wissenschaftlicher Methodik nur an der Oberfläche.
 
"Haustiere werden von uns im Haus gehalten, sie <leben> mit uns.

Hier wird die wortwörtliche Aussage schlicht wiederholt, es entsteht somit nicht nur kein neuer informativer Gehalt, sondern der falsche Eindruck, dass Haustiere ausschließlich Tiere meint, die "im Haus ... leben". Das ist jedoch unzureichend: Haustiere sind ursprünglich domestizierte Tiere (Nutztiere) und nicht allein jene, die uns zur privaten Belustigung (als Kindersatz oder Kuscheltier etc.) dienen.

Aber wir leben nicht mit ihnen, wenn Leben besagt: Sein in der Weise des Tieres.

Halten wir also fest: Der Mensch ist kein Tier, weshalb er nicht als Tier mit den Tieren leben kann.

Gleichwohl sind wir mit ihnen. Dieses Mitsein ist aber auch kein Mitexistieren, sofern ein Hund nicht existiert, sondern nur lebt.

Existenz und Leben kennzeichnen laut Heidegger verschiedene Daseinsformen, die sich - so wird behauptet - wechselseitig (hierarchisch) ausschließen.

Dieses Mitsein mit den Tieren ist so, daß wir die Tiere in unserer Welt sich bewegen lassen. Wir sagen: der Hund liegt unter dem Tisch, er springt die Treppe herauf. Aber der Hund- verhält er sich zu einem Tisch als Tisch, zur Treppe als Treppe? Und doch geht er mit uns die Treppe hinauf. Er frißt mit uns- nein, wir fressen nicht. Er ißt mit uns. nein, er ißt nicht. Und doch mit uns!

Es ist anzunehmen, dass ein Hund eine Treppe nutzt, ohne einen Begriff von ihr zu haben. Doch wieso sollte dies seinen Stellenwert als Lebewesen beeinflussen (sollte das Tier allein deshalb nicht mit uns sein) und weshalb müsste dies sprachlich einen gesonderten Niederschlag finden?

Ein Mitgehen, eine Versetztheit und doch nicht. Wenn aber vom Menschen her mit Bezug auf das Tier eine ursprüngliche Versetztheit möglich ist, dann ist damit gesagt, daß auch das Tier seine Welt hat "

Völlig unverständlich in meinen Augen. Was meint "Versetztheit" genau, worauf bezieht sich "Mitgehen", ist damit eine (inhaltlich vorstellbare) Tätigkeit oder ein sprachliches Phänomen gemeint? Wie ist "ursprüngliche Versetztheit" zu verstehen und warum sollte aus der Möglichkeit der "Versetztheit" (also vermutlich die zuvor selbst eingeführte Unterscheidung von tierischem Leben und menschlicher Existenz) die Feststellung herleitbar sein, "daß auch das Tier seine Welt hat"? Ich sehe keinen stringenten Zusammenhang.

Es fällt mir schwer, meine Einschätzung "Quatsch" in Anbetracht dieser sprachlichen Irrungen und Wirrungen zurückzunehmen.

Gruß
Phil
 
Werbung:
Wenn


Wenn Herr Nietzsche spricht und wann er dich (mich) mit ins Boot holt, solltest du erst vorher selbständig verstehen/ erkennen lernen.
Ansonsten beißt man sich die Zähne aus. ;)

Heidegger diktiert einem sein Denken auf und man muss es auswendig lernen, also viel Theorie ohne wahre Tiefe!

Züchtigung erinnert mich an Musil.
;)
Wenn dir Heideggers Methode gefällt, ist das deine Sache.

Wenn es aber um das Sein geht und das Ganze, sollte man auch alles mit ins Boot nehmen.
Heidegger rudert trotz wissenschaftlicher Methodik nur an der Oberfläche.


Man kann sich natürlich sowohl an Heidegger als auch an Nietzsche philosophisch die Zähne ausbeißen.

Heidegger selbst spricht ja vom "Diktat des Seyns", wenn man so will, hat das Sein vielleicht daher "diktatorischen" Charakter...

Auf jedenfall gibt es bei Heidegger eine wissenschaftliche Methodik, welche er die phänomenologhische Methode nennt (in SuZ).
 
Zurück
Oben