Ja, Sie meinten.
Das habgierige Vorstellen ist zwingend notwendig, damit so ein Vollpfosten von Hofsophist überhaupt etwas zu philosophieren hat.
Gott zum Gruße!
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Ja, Sie meinten.
Das habgierige Vorstellen ist zwingend notwendig, damit so ein Vollpfosten von Hofsophist überhaupt etwas zu philosophieren hat.
Gott zum Gruße!
Wenn ihr euch dann nur mal versteht
Hegel werde ic
Hegel werde ich in einem anderen Thread eröffnen, ansonsten verschleiern wir mehr, was nicht von Vorteil wäre, da der Tanz beginnt, wenn man die Platonstrippenzieher besser versteht.
Deswegen kaufte ich mir ja auch die Bücher von Heidegger:
Hegels Phänomenologie des Geistes und Heraklit.
Also bleibe ich bei Heraklit.
Gerade da finde ich die philosophische Diskussion über den Blitz sehr interessant und daran erkenne ich auch die Schwierigkeit in dieser Thematik. (s. dazu auch Paulus Erlebnis)
Wie Nietzsche alles verwoben hat, müsste jedem feinfühligen Philosophen (Denker) auffallen.
Müsste mich da erst bissel einlesen.
Das ist mir bislang entgangen, aber vielleicht werde ich ja noch fündig.
Ja, Sie meinten.
Das habgierige Vorstellen ist zwingend notwendig, damit so ein Vollpfosten von Hofsophist überhaupt etwas zu philosophieren hat.
Gott zum Gruße!
Das darfst du gerne machen (also Teilantworten schreiben und das kurz anmerken, dass später der Rest kommt). Ich antworte gerne kompakt (in einem Beitrag) und möchte das auch so beibehalten. Auch finde ich es leichter zu bearbeiten, wenn man nicht zwischen verschiedenen Beiträgen hin und her wechseln - bzw. sie mühsam per copy-paste wieder zusammen friemeln - muss.
Den Punkt verstehe ich nach wie vor nicht: Entweder man beschränkt sich auf bestimmte Aspekte des Themas (hier: Heidegger und seine "Schwarzen Hefte") und versucht, diese so präzise wie möglich zu klären, oder man geht in die Breite und muss in Kauf nehmen bzw. riskieren, dass das eigentliche Thema aus dem Blick gerät und die Diskussion ausufert.
Ob das "Fundament" (wie du sagst) dann letztlich nur breiter oder auch sachlicher/besser ist, das ist eine andere Frage.
Für mich - ich bin da ganz offen - bist du ein Liebhaber der (wahrscheinlich hauptsächlich europäischen) Philosophiegeschichte und in dieser spielt Heidegger eben eine Schlüsselrolle. Du scheinst die klassischen Philosophen (so ist jedenfalls mein Eindruck) recht gut zu kennen und hast deren Denkweisen/Sichtweisen und die gängigen Interpretationsansätze verinnerlicht. Dagegen ist erstmal nichts einzuwenden, allerdings besteht eben hierin auch die Gefahr, dass man sich zu sehr von großen Namen (und dem unüberblickbaren Wust an akademischer Anbetung) gefangen nehmen lässt und das eigene kritische Philosophieren verlernt oder gar nicht erst versucht - man kann sich ja wunderbar sein Leben lang in den Gedankennestern der einschlägigen großen Vordenker aufhalten und dabei sogar akademische Karrieren verfolgen. Aus praktischen Gründen spricht also nichts dagegen, aus philosophischen hingegen schon.
Die Philosophie ist nicht von Heidegger, Hegel, Kant, Aristoteles, Parmenides, Platon, Schopenhauer, Jiddu Krishnamurti, Popper, Sartre etc. begründet worden, sondern alle jene "Helden" des Intellekts kennzeichnet vor allem eines: Sie denken selbständig, häufig auch hochselektiv und scheuen vor Kritik an Vordenkern nicht zurück, versuchen also den Sichtweisen auf "Welt" neuartige hinzuzufügen oder bisherige anders zu beleuchten (um es vereinfachend bildlich auszudrücken).
Wenn ich also Heidegger - um zum Thema zurückzukommen - kritisiere, dann ist diese Kritik stets eine philosophische: Ich spiele meine Sicht der Dinge gegen jene aus, die ich bei Heidegger vorfinde. Dabei ist mir durchaus bewusst, dass ich auch irren kann. Einen Irrtum kann man aber nur dann feststellen, wenn man sich auf eine gemeinsame denkerische Basis bezieht, auf der meine Überlegungen gründen und von wo aus sie von anderen nachvollzogen werden können.
Stelle ich mich aber hin und behaupte, mein Denken sei irgendwie andersartig und mein Erkenntnisvermögen sei gleichsam über den Dingen stehend, dann gibt es diese gemeinsame Basis schlicht nicht. Deshalb ist Heidegger kein Philosoph, sondern ein Mystiker. Dass er kein Philosoph ist, hat er selbst übrigens zugegeben, insofern steht das ohnehin außer Frage.
Kurzum: Zeige mir einen Weg, wie man Heidegger verbindlich verstehen können sollte. Bisher hast du mir nur klargemacht, dass dir Heideggers Denken viel bedeutet und dir seine dichterisch anmutenden Aussagen (über das "Seyn" etc.) gefallen. Das ist Liebhaberei und keine Philosophie.
Was man selbst von sich hält ist die eine Sache...
Man kann sich schlecht gegenseitig die Inhalte vorschreiben - diskutieren ist ja ein dynamischer Prozess. Was allerdings möglich wäre: Sich auf Kernaspekte beschränken und wirklich nur dann Bezüge setzen, wenn es einem unumgänglich scheint. Aber das ist freilich leicht gesagt.
Da du wieder mehrere Beiträge als Antwort verfasst hast, werde ich nun selbst einen weiteren verfassen müssen.
Phil
Na ja, das war schon eine Anspielung in deine Richtung, schließlich hast du dich so geäußert, als ob man klären müsse, was Mystik sei, bevor man jemanden als Mystiker bezeichnen könne.
Für mich sind alle Menschen Mystiker, die Aussagen über die "Welt" anstellen, welche intersubjektiv nicht zugänglich sind und/oder es auch nicht sein wollen (weil der Mystiker z.B. ein seinen Mitmenschen überlegenes Erkenntnisvermögen behauptet).
Zu verlangen, man müsse dies bei Heidegger erst nachweisen, klingt für mich absurd. Zeige du mir doch lieber, wie man Heideggers Texte verstehen soll - und ich meine damit nicht die wenigen Begriffe aus "Sein und Zeit", die bekannten Phänomenen bestimmte Terminologien zuweisen, sondern den großen "Rest" der Heideggerschen Schreiberei.
Ein weiteres beliebig herausgegriffenes Beispiel:
"«Blitzen» ist dem Wort und der Sache nach: blicken. Im Blick und als Blick tritt
das Wesen in sein eigenes Leuchten. Durch das Element seines Leuchtens hindurch
birgt der Blick sein Erblicktes in das Blicken zurück. Das Blicken aber wahrt im
Leuchten zugleich das verborgene Dunkel seiner Herkunft als das Ungelichtete. Einkehr
des Blitzes der Wahrheit des Seins ist Einblick. Die Wahrheit des Seins dachten wir im
Welten von Welt als das Spiegel-Spiel des Gevierts von Himmel und Erde, Sterblichen
und Göttlichen. (Vgl. Vorträge und Aufsätze, a.a.O.) Wenn die Vergessenheit sich
kehrt, wenn Welt als Wahrnis des Wesens des Seins einkehrt, ereignet sich der Einblitz
von Welt [44] in die Verwahrlosung des Dinges. Diese ereignet sich in der Weise der
Herrschaft des Gestells. Einblitz von Welt in das Gestell ist Einblitz der Wahrheit des
Seins in das wahrlose Sein. Einblitz ist Ereignis im Sein selbst. Ereignis ist eignende Er-
äugnis."
(Martin Heidegger, "Die Technik und die Kehre", Neske: Pfullingen 1962 (5. Aufl. 1982))
Die Frage ist zur rein rhetorischen verkommen - du bewertest ja schon das Abweichen von der Norm als "Schöpfung" einer neuen Sichtweise. So kann natürlich schwerlich eine sinnvolle Kritik ansetzen.
Mir selbst fällt es beispielsweise äußerst leicht, neue Begriffe zu erfinden (ich weiß, dass dies für andere sehr viel schwerer oder gar beinahe unmöglich ist), weshalb ich vor Wortschöpfungen jeglicher Art und auch hochgestochenen Formulierungen (auch dies ist für mich jederzeit möglich) keinen besonderen Respekt habe. Das kann man oder man kann es eben nicht - so wie manch einer die Mathematik mit Leichtigkeit durchschaut, aber mit der geschriebenen Sprache auf Kriegsfuß steht.
Wichtig ist für mich IMMER der sprachliche Inhalt - ein Begriff ist für mich nicht mehr als ein Kommunikationsmittel, über das etwas transportiert werden soll. In meiner Abschlussarbeit habe ich anhand einer Fragestellung bestimmte Phänomene auf neue Weise beleuchtet und dies einem Begriff zugewiesen. Jenen Begriff gab es zuvor nicht in dieser Bedeutung, aber ich bin jederzeit in der Lage, einem Fragenden (und wie ich hoffe verständlich) zu erklären, was er bedeutet, für welche phänomenale Sichtweise er steht.
Insofern können neue Begriffe durchaus sinnvoll sein, wenn damit wirklich etwas gemeint ist (bzw. darunter subsumiert/abstrahiert wird), das bislang noch nicht in dieser Form bzw. Perspektive präsent war. Das ist allerdings ein mühsames Unterfangen und nicht zu vergleichen mit der Wortspielerei eines Heideggers. Ein sprachbegabter Mensch kann "Heideggern" ohne allzu große Mühe. Ich kann auch Gedichte schreiben, was ich jedoch selten mache, da mir das klare und nüchterne Sprechen lieber ist.
Aphorismen, Gedichte, Lehrsätze und Sprichwörter jeglicher Art sind für mich philosophisch weitestgehend uninteressant.
Der von mir in der Abschlussarbeit mit neuer Bedeutung belegte Begriff verfügt auch über eine "ursprüngliche Bedeutung", von der ich mich jedoch klar abhebe. Betonung auf "klar".
Viele Grüße
Phil
Bei Nietzsche heißt es ja: Wir werden Gott nicht los, solange wir noch an die Grammatik glauben.
Nun ich habe eben darauf hier noch mal hinweisen wollen
Nun es wird ja hier deutlich , dass für Heidegger die "Phantasie des Seins" höher wiegt als die menschliche Einbildungskraft.
Aber die Formulierung "ein Vollpfosten von Hofsophist" ist ja wieder ein Beispiel wie Sie ja anscheinend gern polemisch sind/werden.
Ich frage mich allerdings ob das "habgierige Vorstellen" eines Menschen wirklich notwendig, damit ein Philosoph philosophieren kann.
Ach wie witzig und wenn wir an die Zungenrede glauben, wird es auch nicht besser.
Dewegen Sie ja meinten und wohl immer noch meinen.
Mitnichten wird das deutlich! Die Phantasie ist ja gerade der Gedanke oder die Einbildung und wenn da von einer 'Phantasie des Seyns' die Rede ist, dann geht es um die Einbildung des Seyns als einen Vorgang, dabei ein Bild des Seyns in das Denken gelangt, wie zum Beispiel als Bild der Dichtung. Fundamentalontologisch west das Seyn und weil ja fundamentalontologisch eben nicht vom Seienden auszugehen ist, betreibt Heidegger im Grunde genommen eine Verwesung des Seyns.
Aber das war er doch, wenn man bedenkt, wie er sich den nationalsozialistischen Ideologen anzubiedern gedachte. Blöder geht es wohl nicht.
Natürlich und selbstverständlich, denn ohne die Gier nach der Teilhabe an den Ideen kommt kein Bild des Seyns in das Denken. Die Überwindung des Gestammels eines habgierigen Vorstellens lehrte einst der Buddha S.G.
Kann man denn das wirklich so einfach sagen? Oder ist das jetzt nicht sehr frei interpretiert?
Bedeutet denn Phantasie/Einbildungskraft haben, dass ein Bild des Seins in das Denken kommen soll bei Heidegger?
Sie können gern mehr über Budda erzählen...
Und man sieht lauter noch ungelöste Fragen.
Heidegger und Platon waren Terroristen des Geistes, deren Lehre darin bestand, den Menschen einzuhämmern, sich einem Ideal zu fügen.
Gott zum Gruße!
Naja "Terroristen" würde ich nicht sagen, was ja sehr modern klingt. Mir scheint, dass Sie hier im Grunde die Überzeugung Poppers bezüglich Platon teilen oder? Denn der spricht ja auch von Platon als einem Feind der offenen Gesellschaft. Im Grunde meinen Sie ja damit, dass beide Dogmatiker waren bzw. dogmatisch verfuhren oder? Aber ich glaube nicht, dass beide Philosophen ihre Leser zu irgendetwas "zwingen" wollten. Ich denke , dass ist eher Ansichtssache, wie man das bewertet.
Salve!