Es genügt nicht, keine eigenen Ideen zu haben;
man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
Philosophisticus schrieb:[...]
Ich sehe es also, dass Heidegger seine Begriffe
(also die seiner Terminologie) auf das Sein
(als eine Art Oberbegriff konzentriert) und sich hieraus
sein begriffliches Gedankensystem speist,
was ich eben nicht so als "nebulös" oder "nichtsagend" empfinde
(jedenfalls nicht so wie du in der Art).
Es gibt mittlerweile auch ein Art erstes Lexikon von Heideggers
Begrifflichkeit (bei Vetter 2014), wo der Zusammenhang dieser Begriffe
gezeigt wird (es sind in diesem Handbuch die wichtigsten Begriffe
Heidegger je mit einem Artikel versehen).
Ein anderes größeres Heidegger Lexikon soll meines Wissens nach
in 2 Jahren erscheinen (und ist auch schon angekündigt):
[...]
Produktinfo schrieb:Das Heidegger-Lexikon ist das erste umfassende Begriffslexikon
zu Heideggers Philosophie. In ausführlichen Artikeln erläutern
die Autoren zentrale Begriffe und stellen dar, wie sich
das philosophische Vokabular Heideggers entwickelt hat.
Charakteristisch sind u. a.
Neologismen, Umdeutungen alltäglicher Ausdrücke und möglichst
‚wörtliche‘ Übersetzungen griechischer Termini.
Noch charakteristischer ist für Heideggers Stil aber
die eigenwillige Bildung von lexikalisch-semantischen Netzen,
in deren Mitte einzelne Grundwörter und Wortstämme stehen.
Dass Heidegger in solchen Netzen denkt, ist für seine Philosophie
von früh an bis in die spätesten Texte hinein wesentlich.
Wenn man sich aus den Befangenheiten der traditionellen Philosophie
lösen will, so reicht es, wie Heidegger denkt, nicht aus,
deren Termini durch andere zu ersetzen;
erforderlich ist vielmehr, die Sprachlogik selbst zu verändern.
Und jetzt nehmen wir dazu das Zitat
aus dem von dir verlinkten Heidegger-Interview.
Heidegger schrieb:Dieses Denken ...
verlangt eine neue Sorgfalt der Sprache.
Keine Erfindung neuer Termini, wie ich einmal dachte,
sondern einen Rückgang auf den ursprünglichen Gehalt
unserer eigenen, aber ständig im Absterben begriffenen Sprache.
Daraus darf wohl abgeleitet werden, dass der spätere Heidegger
seine eigenen Sprachspiele und Wortschöpfungen
selbst als sinnlos und kontraproduktiv erkannt hat.
Schon alleine der Umstand,
dass anscheinend ein umfangreiches Heidegger-Lexikon notwendig ist,
um aus dem Heideggerschen Schwurbelsprechblasendickicht
im Nachinein irgendetwas annähernd Verständliches zu bilden,
unterstreicht die Sinnlosigkeit und Unergiebigkeit
einer Beschäftigung mit Heideggers Sprachvergewaltigungen.
> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <