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Cogito ergo sum

Joachim Stiller

Well-Known Member
Registriert
9. Januar 2014
Beiträge
24.002
Ich möchte einmal einen Thread zu einem wirklich handfesten Thema aufmachen, ein Thema, das jeden Philosophen zum Kochen bringen kann... Ich meine den berühmten Satz von Descartes: Cogito ergo sum...

1. Frage: Was will uns Descartes mit seinem berühmten Satz sagen?

2. Frage: Ist das Cogito-Argument überhaupt gültig, oder erweist es sich als bloße Luftnummer...

Eure Meinung ist gefragt... Hier zunächst der Wiki-Artikel für diejenigen, die "völlig" ahnungslos sind, womit wir es hier zu tun haben:

https://de.wikipedia.org/wiki/Cogito_ergo_sum
 
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Hier einmal der Kopftexxt aus dem Wiki-Artikel, der den historischen Kontexte herstellt:

Cogito ergo sum (lat. für „Ich denke, also bin ich.“) ist der erste Grundsatz des Philosophen René Descartes, den er nach radikalen Zweifeln an der eigenen Erkenntnisfähigkeit als nicht weiter kritisierbares Fundament (lat. fundamentum inconcussum, „unerschütterliches Fundament“) in seinem Werk Meditationes de prima philosophia (1641) formuliert und methodisch begründet: „Da es ja immer noch ich bin, der zweifelt, kann ich an diesem Ich, selbst wenn es träumt oder phantasiert, selber nicht mehr zweifeln.“ Von diesem Fundament aus versucht Descartes dann, die Erkenntnisfähigkeit wieder aufzubauen.

Es sei noch darauf hingewiesen, dass das Cogito-Argument maßgeblich von Augustinus präformiert ist, aber das muss uns hier nicht weiter beschäftigen...
 
Zusammenfassung: Objektiv betrachtet ist der Cogito ergo sum Grundsatz ohne Belang, da sich jeder ob er dies nun in Worten mehr oder weniger gut ausdrücken kann oder nicht dieser Grundaussage bewusst ist . Oder doch nicht ? Genau hier fängt das Problem an. Letzendlich liefert das " Ich denke, also bin ich" Argument nur Grundlage für das was "ich" schon immer wusste aber erst jetzt artikulieren kann. Aber auch dies gilt nur in " meiner " Welt zu der "ich" Zugang habe. Inwiefern diese Erkentnis für meine Mitmenschen gilt kann ich nur anhand Beobachtungen in der Umwelt schließen.

Zu 1: Woher wollen wir wissen, was uns Descartes sagen will, wir kennen nur unsere eigene subjektive Interpretation . Wir können nur vermuten und im logischen Sinn erfassen, was uns Descartes sagen will dies aber nicht in der Weise verstehen, wie Descartes höchstpersönlich. Selbst du Interpretierst sicher in meine Worte etwas völlig anderes hinein, als ich eigentlich sagen will.

Zu2: Ob die Welt tatsächlich existiert und ich mich mit Menschen unterhalte, die eine ebenso reale Welt wahrnehmen wie ich oder der Leser dieser Worte ist grundsätzlich nicht zu beweisen. Zu beweisen ist allerdings, dass der Zustand des gegenwärtigen Empfindens subjektiv real erscheint, abgesehen davon ob die Welt eine Computersimulation, Hirn im Tank oder andersweitige Illusion ist.

Meine Meinung: Mich irritiert die Art und Weise, wie simple Erkentnisse hochgepriesen werden, obwohl diese isoliert betrachtet simpel sind. Gewiss ist das Gesamtwerk der Philsophen die auch heutzutage gelobt werden meist sehr lobenswert, aber die Art und Weise wie Medien oder Zeitungen einzelne Sätz die kleine Kinder sicher unterbewusst wissen hochpreisen ist widersprüchlich.
 
Zusammenfassung: Objektiv betrachtet ist der Cogito ergo sum Grundsatz ohne Belang, da sich jeder ob er dies nun in Worten mehr oder weniger gut ausdrücken kann oder nicht dieser Grundaussage bewusst ist . Oder doch nicht ? Genau hier fängt das Problem an. Letzendlich liefert das " Ich denke, also bin ich" Argument nur Grundlage für das was "ich" schon immer wusste aber erst jetzt artikulieren kann. Aber auch dies gilt nur in " meiner " Welt zu der "ich" Zugang habe. Inwiefern diese Erkentnis für meine Mitmenschen gilt kann ich nur anhand Beobachtungen in der Umwelt schließen.

Zu 1: Woher wollen wir wissen, was uns Descartes sagen will, wir kennen nur unsere eigene subjektive Interpretation . Wir können nur vermuten und im logischen Sinn erfassen, was uns Descartes sagen will dies aber nicht in der Weise verstehen, wie Descartes höchstpersönlich. Selbst du Interpretierst sicher in meine Worte etwas völlig anderes hinein, als ich eigentlich sagen will.

Zu2: Ob die Welt tatsächlich existiert und ich mich mit Menschen unterhalte, die eine ebenso reale Welt wahrnehmen wie ich oder der Leser dieser Worte ist grundsätzlich nicht zu beweisen. Zu beweisen ist allerdings, dass der Zustand des gegenwärtigen Empfindens subjektiv real erscheint, abgesehen davon ob die Welt eine Computersimulation, Hirn im Tank oder andersweitige Illusion ist.

Meine Meinung: Mich irritiert die Art und Weise, wie simple Erkentnisse hochgepriesen werden, obwohl diese isoliert betrachtet simpel sind. Gewiss ist das Gesamtwerk der Philsophen die auch heutzutage gelobt werden meist sehr lobenswert, aber die Art und Weise wie Medien oder Zeitungen einzelne Sätz die kleine Kinder sicher unterbewusst wissen hochpreisen ist widersprüchlich.

Hochpreisen und voller Widersprüche ist der Pastor und die lieben Kindlein glauben ihm blind.
Ebenso verhält es sich ja auch in der Philosophie :D und wehe das Kind beginnt an zu spielen...rollendes Rad:cool:
Am Ende haben wir den Salat: Entstehung vom Ich und Bewusstsein!

Affe schaut in eine Pfütze und erkennt sich und was hat er da wohl gedacht?
Ich denke nichts, er war nur neugierig...:D
 
O.k. Andersdenk... Ich will Dir den Gefallen gerne tun... Zunächst ein Link auf die Seite des vor Jahren bestialisch von einem verurteilten Straftäter ermordeten Richters Knut Hacker, dessen Hobby es war, sich als Skeptiker zu betätigen und fleißtig Material zu sammeln... Die Seite von Knut Hacker sei Euch wärmstens empfohlen, wenn Ihr Euer Oberstübchen mal weider so richtig durchpusten lassen wollt... Hier relevant ist aber nur das gesammelte Material zum Cogito-Argument von Descartes... Hier der Link:

http://www.knut-hacker.de/Sein,Nichts/philos-Scheinfragen

Das Cogito-Argument wird von Knut Hacker im Anhangsteil als Zirkelschluss demontiert... Allerdings ist die Argumentation nicht immer ganz korrekt... Wie eine korrekte Argumentation aussehen kann, dass es sich beim Cogito-Arguement nur um einen Zirkelschluss handelt, zeige ich gleich....
 
Zuletzt bearbeitet:
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Das Cogito-Arguemnt ist zirkulär, und damit unbrauchbar

Tatsächlich ist das Cogito-Argument zirkulär... Vollständig lautet das Argument "so" (Modus Ponens der Implikation):

Wer denkt, ist
Ich denke
----------------------------------
Also bin ich

Der erste Obersatz ist aber ein eindeutig analytischer Satz und damit ist der Syllogismus ebenfalls analytisch und somit zirkulär... Formal ist der Syllogiismus gültig (Modus Ponens der Implikation), aber inhaltlich ist er wertlos, weil aus ihm nichts Neues folgt...

Ein möglicher Ausweg

Ein Ausweg könnte in der folgenden, von mir vorgeschlagenen Wendung bestehen:

Cogito ergo liber sum. (Ich denke, also bin ich frei.)


Tatsächlich wäre der vollständige Syllogismus synthetisch und damit nicht nur formal, sondern auch inhaltlich voll gültig. Das wäre ein denkbarer Ausweg aus der Zirkularität des Cogito-Arguments von Descartes.
 
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