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CHRISTUS als Phänomen

AW: CHRISTUS als Phänomen

Hallo Franz!

Ein bisschen was weiß ich schon. Mir ist bewusst, dass Paulus die Liebe über das Zungenreden und Bergeversetzen gestellt hat.
Trotzdem wird mir seine Figur dadurch nicht sympathischer.
Ich halte es lieber mit dem einfachen Fischer Petrus.

Bei den Shakern kam es auch zur Glossolalie (wie auch zu anderen Formen religiöser Verzückung, wie unwillkürlichen Bewegungen, daher der Name) und mystische Erfahrungen gibt es außerhalb des Christentums ebenfalls.

Gefährlich finde ich es, wenn religiöse Erfahrungen niedergeschrieben werden, denn dann wird leicht aus dem Wort Gesetz und aus dem Gesetz Verfolgung.

Wenn ich einen Kreuzzug führe (seltsames Wort in dem Zusammenhang!), dann gegen dieses "With God on our side".

Und obige Christustafel kann meiner Meinung ein erster möglicher Schritt in jene verhängnisvolle Richtung sein.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael

Inwiefern kann diese Tafel ein Schritt in diese Richtung sein?
Wo siehst du da eine gefährliche Tendenz?
 
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AW: CHRISTUS als Phänomen

Hallo Joan!

Die Tafel selber scheint harmlos, doch stelle dir vor, dieses abstrakte Gebilde wird in einer Gemeinschaft zum Gesetz.
Kinder müssen Passagen auswendig lernen, es wird ständig daraus zitiert, Abweichler werden mit Hilfe der Tafel zur Raison gebracht oder gar verfolgt...
da tun sich Szenarien auf, die unerfreulich sind.

Wir haben doch alle Religionsunterricht gehabt, kann mich heute noch nach Jahrzehnten z.B. an den teleologischen Gottesbeweis erinnern, den uns der Professor mit all den anderen Beweisen eingebläut hat.
Eingebläut im eigentlichen Sinne des Wortes...

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
 
AW: CHRISTUS als Phänomen

Hallo Joan!

Die Tafel selber scheint harmlos, doch stelle dir vor, dieses abstrakte Gebilde wird in einer Gemeinschaft zum Gesetz.
Kinder müssen Passagen auswendig lernen, es wird ständig daraus zitiert, Abweichler werden mit Hilfe der Tafel zur Raison gebracht oder gar verfolgt...
da tun sich Szenarien auf, die unerfreulich sind.

Wir haben doch alle Religionsunterricht gehabt, kann mich heute noch nach Jahrzehnten z.B. an den teleologischen Gottesbeweis erinnern, den uns der Professor mit all den anderen Beweisen eingebläut hat.
Eingebläut im eigentlichen Sinne des Wortes...

Mit freundlichen Grüßen
Raphael

Mein Religionsunterricht war weit weniger dramatisch. Ich bin diesbezüglich nicht traumatisiert. Da ging es eher um Probleme wie den passiven Widerstand und ähnliches.

Ich finde, deine Bedenken, was diese Tafel angeht, sind doch etwas weit hergeholt.

Wenn jemand seine eigenen Erkenntnisse irgendwie zusammenstellt oder auch diskutiert, dann ist das noch nicht einmal in der Nähe eines Totalitarismus.

Was den Versuch eures Professors angeht, euch Gott zu beweisen, so ist auch das nicht verwerflicher als das Weitergeben von Wissen allgemein.
Grenzwertig würde das nur, wenn die Nichtaufnahme des Gelehrten negative Konsequenzen hätte.
Das sehe ich weder bei eurem Professor noch bei Eisis Christustafel.
 
AW: CHRISTUS als Phänomen

Hallo Joan!

Ja, wahrscheinlich.
Außerdem ist Franz alles andere als ein Eiferer.

Befinde mich derzeit wieder in einer Ausnahmesituation, und es wäre sicher
besser gewesen, ich hätte nichts geschrieben.
Meist ist das Ungesagte klüger als das rasch in die Welt Hinausgeworfene.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
 
AW: CHRISTUS als Phänomen, oder...

...per aspera ad astra - würde ich sagen, und füge ganz schnell die Übersetzung hinzu, die da lautet: "durch Härte zu den Sternen".

Wie oft hat mich in meiner Schulzeit obiger Satz geärgert - überhaupt am Ende, als irgendeinem Schwachkopf nichts Besseres einfiel, als auf unser kollektives Abiturbild (Breite ca 1,8 Meter, Höhe ca 1,3 Meter) - die schöne Sentenz über unser aller Köpfe in blau-gold-geschnörkelt anbringen zu lassen! (Welch Menetekel!)

Den wahren Sinn dieses harten Weges der aber zu den Sternen führt, begreife ich erst jetzt und bin diesmal ganz anders irritiert - wenn überhaupt.

Ja, Aspera würde ich es bezeichnen was man da in der letzten Zeit zu lesen bekommt - und ich gestehe: ich tue es nur, nachdem ich mich vergewissert habe, wer nach solchen Tabellen oder auch nicht-tabelarisch festgehaltenen Abstrusitäten, schon geantwortet hat.

Anders ausgedrückt: ich nehme den dicken Brei in Kauf wegen der Rosinen.

Und möchte dabei vermerken: wenn ich in der letzten Zeit doch noch hier lese und manchmal auch schreibe, sind es Texte wie die von Pispezi, Raphael und FritzR (banal verglichen mit den Rosinen) - die mich dazu bewegen.

Erfreulich an anderen Stellen zum Beispiel die Beiträge von Ela, von Thorsten, von Bernd und von Lilith - ihnen auch einen herzlichen Dank. Ich habe sicherlich noch einige (leider sehr wenige) vergessen.

Liebe Grüße

Miriam
 
AW: CHRISTUS als Phänomen, oder...

Und möchte dabei vermerken: wenn ich in der letzten Zeit doch noch hier lese und manchmal auch schreibe, sind es Texte wie die von Pispezi, Raphael und FritzR (banal verglichen mit den Rosinen) - die mich dazu bewegen.

Erfreulich an anderen Stellen zum Beispiel die Beiträge von Ela, von Thorsten, von Bernd und von Lilith - ihnen auch einen herzlichen Dank. Ich habe sicherlich noch einige (leider sehr wenige) vergessen.


Die du vergessen hast, sind ja dann wohl das Pulver nicht wert, nehm ich jetzt mal ganz keck an.

Sollte man jetzt dazu übergehen, immer gleich im Posting dazuzuschreiben, wessen Kommentar man sich wünscht, und auf wessen Kommentar man sowieso verzichten kann?

Deine Aufzählung der Ehrenwerten erinnert mich an ein Experiment mit Studenten, bei denen willkürlich Noten vergeben wurden, die Einsen als die Besten, die Fünfen als die Schlechtesten, und wie sich dann alle wünschten, eine bestmögliche Note zu ergattern, wie sich alle um die Höchstbenotenen zu scharen versuchten, wie die Schlechtbenoteten Aussenseiter wurden, alles basieren auf einer völlig willkürlichen Selektion....
 
AW: CHRISTUS als Phänomen, oder...

Hier eine andere Rosine:

http://www.swr.de/swr2/programm/sen...852/nid=659852/did=4098876/1e5dmy8/index.html

Oben rechts auf Lesen klicken, dann erscheint der Text.

Gruß Fritz

Danke dir Fritz,

habe noch nicht den ganzen Text gelesen - aber mir ziemlich am Anfang etwas notiert.

Hier erst zwei Zitate aus dem Text:


„Wir wollen die Entscheidung von 2003 als ein aufschlussreiches Beispiel für Paranoia betrachten. Colin Powells weltöffentlich vorgeführte Verwechslung von Tatsachen und Interpretationen ist ein Paradefall für einen solchen Befund.“

Ein weiteres Zitat:

„Die geheimdienstliche Auswertung der Satellitenfotos aus dem Irak und die Interpretation, die Marguerite völlig trivialen Texten und Fotos in der Zeitung gab, unterscheiden sich lediglich in der Hinsicht, dass Lacans Patientin aus dem Jahre 1931 offensichtlich krank war, dass aber die Geheimdienstler, die Powells Rede im Jahre 2003 entwarfen, der Welt der Normalität und Politik angehörten.“

Was mir in der letzten Zeit so auffällt: im Gegensatz zu früheren Zeiten, nimmt man die Bezeichnung Paranoia sogar ohne mit den Wimpern zu zucken im Kauf, hauptsache man setzt sein Ziel durch.
Ist das ein gewisser Mangel an Schamgefühl? Sollte es so sein, ist seine Konsequenz von Anfang an schon einkalkuliert – und es scheint sich zu rechnen.
Dass im Nachhinein Powell dies als Schandfleck bezeichnet, spricht für ihn.

Die vorgetäuschte, nicht einmal ganz begründete extreme Angst, sind eine Art Attrappen – erst seit der Wahl Barack Obamas scheinen mir diese ausgetüftelten Fallen in den USA nicht mehr ganz funktionsfähig zu sein.

Vorläufig soviel.

Danke und Gruß von Miriam

 
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AW: CHRISTUS als Phänomen, oder...

Die du vergessen hast, sind ja dann wohl das Pulver nicht wert, nehm ich jetzt mal ganz keck an.

Der Schluss ex negativo ist kein sehr starker; man sollte ihn nicht überstrapazieren,

Sollte man jetzt dazu übergehen, immer gleich im Posting dazuzuschreiben, wessen Kommentar man sich wünscht, und auf wessen Kommentar man sowieso verzichten kann?

Auch hier siehst du - meiner Meinung nach - zu weitgehende Konsequenzen aus Miriams Äußerungen.

Sollte es hier unstatthaft sein, über seine Lesevorlieben zu schreiben?

Da gibt es ganz andere Auslassungen, die ich zu beanstanden hätte. Wie zum Beispiel den Ausgangartikel dieses Fadens. Aber das sagte ich schon.

Gruß Fritz
 
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