Frankreich:
50 KKW bereits in Betrieb - In Flamanville ist ein KKW (EPR) in Bau, ein zweiter Neubau ist in Planung.
Finnland: In Olkiluoto ist ein KKW in Bau (EPR von AREVA), 2 weitere KKW’s in Planung.
Schweden: Hatte 1980 den Ausstieg bis 2010 beschlossen. Barsebäck 1 + 2 (in der Nähe von Malmö + Kopenhagen) wurden stillgelegt (1999, 2005) aus Rücksichtnahme auf die dänischen Nachbarn, aber ausgeglichen durch Leistungserhöhungen der anderen KKW’s. Das Neubauverbot wurde von schwedischen Parlament aufgehoben, bis zu 10 neue KKW’s erlaubt das neue Gesetz.
Italien: Hatte nach Tschernobyl nach einer Volksabstimmung seine drei Kernkraftwerke still gelegt, dann jahrelang den Ersatzstrom aus französischen KKW’s bezogen. Jetzt wurde durch Parlamentsbeschluss mit überwältigender Mehrheit der Wiedereinstieg beschlossen. Es sollen 4 neue KKW’s gebaut werden und Italien will sich an Kernkraftwerken im Ausland beteiligen.
Tschechien: Die rechtlichen Hindernisse für zwei weitere Kraftwerksblöcke Temelin 3 + 4 wurden beseitigt, die Ausschreibung ist bereits erfolgt. Temelin versorgt schon jahrelang das Ausstiegsland Österreich mit KKW-Strom, das sind ca. 500kWh pro Bürger im Jahr (ca. 10% des gesamten österreichischen Strom oder ca. 30% des in den Haushalten verbrauchten Stroms). Eine österreichische Klage vor dem Europäischen Gerichtshof gegen Temelin ist gescheitert.
Polen: Hat bisher kein KKW, Neubauten von 4 Kraftwerksblöcken sind geplant. Verschiedene Regionen Polens bewerben sich als Standort, ein Standort bei Danzig wurde festgelegt. Zusammenarbeit mit Frankreich ist vereinbart.
Schweiz: In der Vergangenheit wurde in mehreren Volksabstimmungen von den Bürgern der Ausstieg aus der Kernkraft abgelehnt. Die Gründe waren: Unabhängigkeit bewahren, volkswirtschaftlichen Schaden abwenden, Kernenergie ist CO2-frei. Seit eine Stromlücke droht, werden die Bürger durch vielfältige Information systematisch auf die Notwendigkeit von Neubauten vorbereitet. Die Neubauten werden an den bestehenden Standorten geplant, dort große Zustimmung unter der Bevölkerung. Alle bestehenden KKW’s haben unbefristete Betriebsbewilligung.
Belgien: Die Regierung hat einen früheren Beschluss von 2002, der die Laufzeit der 3 älteren KKW’s auf 40 Jahre beschränkte, aufgehoben und deren Laufzeit um weitere 10 Jahre (auf insges. 50 Jahre) verlängert. Damit wurde das in Belgien bestehende Gesetz, das auch den Ausstieg bis 2025 festlegte, in wesentlichen Teilen außer Kraft gesetzt.
Niederlande: Ein Ausstiegsbeschluss wurde zurück genommen, die Laufzeit des bestehenden KKW’s wurde um 30 Jahre verlängert. Das Verfahren zum Neubau eines zweiten Blockes in Borssele läuft.
Spanien: Laufzeitverlängerung um 10 Jahre von einem Block, Leistungserhöhungen bei bestehenden KKW’s. Damit wurde dem grundsätzlichen Bekenntnis Spaniens zu einem Ausstieg (das aber nicht per Gesetz fixiert ist) durch tatsächliches Handeln widersprochen.
Großbritannien: 10 potenzielle Standorte genehmigt, 4 große Blöcke an 2 Standorten in Planung
Russland: Am 16.6.2010 begannen die Russen mit den Bauarbeiten am zwei großen Kernkraftwerksblöcken in Kaliningrad (1200MW), dem früheren Königsberg. 2016 bzw. 2018 sollen sie fertig sein und Strom für den Export produzieren (nach Deutschland?). Laufzeitverlängerungen bei bestehende KKW’s um 15 Jahre bis 2025 genehmigt. 10 KKW’s in Bau.
Ungarn: 2 weitere Blöcke sind in Paks in Planung.
Slowakei: Im Rahmen des EU-Beitritts musste ein (oder 2?) KKW stillgelegt werden, es werden in früherer Zeit begonnene – aber unterbrochene – Neubauten fortgeführt.
Bulgarien: 2 KKW’s sind in Betrieb, 2 KKW’s sind in Bau.
Slowenien: ein zweiter Block ist in Krsko in Planung.
Rumänien: Planung für 2 neue Kernkraftwerksblöcke angelaufen.
Weißrußland: Bisher ohne KKW, plant 2 Neubauten, Vertrag mit Russland geschlossen.
Armenien: Der Ersatz des bestehenden KKW’s durch eine neue größere Anlage beschlossen.
Naher Osten
Emirate: Die Emirate haben 4 KKW’s in Korea bestellt für 20 Mrd. US$.
Jordanien: Plant den Bau von 4 KKW’s zur Stromerzeugung und Meerwasserentsalzung, dazu sind weitreichende Verträge mit Russland geschlossen worden.
Türkei: Hat bisher kein KKW, Neubauten von 4 Kraftwerksblöcken sind geplant, es wurden Verträge mit Russland geschlossen.
Amerika
USA: Für 59 der 104 KKW’s wurde die Betriebserlaubnis auf 60 Jahre erweitert. Bei den Behörden sind 18 Neubauanträge (COL = kombinierte Bau- und Betriebsbewilligungen) eingegangen für insgesamt 28 Kraftwerksblöcke (5 davon sind inzwischen vorläufig zurückgestellt). Mit dem Bau eines neuen Werkes für Reaktor-Schwerkomponenten wurde begonnen. Unter der Bevölkerung besteht seit Jahren eine überwiegende Zustimmung zur Kernkraft, die je nach Fragestellung 60 bis 80% beträgt.
Kanada: Laufzeitverlängerungen zwischen 10 und 30 Jahren genehmigt. Regierung beauftragt Energieversorger zu Neubauten.
Brasilien: Genehmigung zur Fertigstellung von ANGRA 3 ist erteilt.
Argentinien: Hat ein neues Kernenergiegesetz mit großer Mehrheit verabschiedet, welches Neubauten und Laufzeitverlängerungen um 30 Jahre erlaubt.