Castor: Wir sind das Volk?

[oktoberwind]

AW: Castor: Wir sind das Volk?

M. E. sind die Proteste gegen die Transporte eine moderne Form von Maschinenstürmerei; das Zeug ist nun mal da (darüber, wie es durchgeboxt wurde, kann man ja Krokodilstränen weinen, aber es ändert nichts an der Tatsache) und muss irgendwo hin; Gorleben mag nicht ideal sein, aber solange nichts Besseres im Blick ist, ist es besser, es dorthin zu bringen anstatt es in anderen Ländern zu belassen.

Und was das Volk betrifft: Das gibt ja alles vier Jahre seine Stimme ab (und weg ist sie )... - nach den letzten Wahlen darf man sich doch nicht wundern, was nun geschieht.

 

[naturverbunden]

AW: Castor: Wir sind das Volk?

M. E. sind die Proteste gegen die Transporte eine moderne Form von Maschinenstürmerei;

...und das in einem Land, das sich aufgeklärt und zivilisiert glaubt....

die Franzosen fassen sich an den Kopf...
auch die Schweden, die Schweizer und und und....

 

[Timirjasevez]

AW: Castor: Wir sind das Volk?

Wer sich wann und wo aus welchen Gründen auch immer an den Kopf fasst, ist unerheblich und unbegründet, denn der eigentliche Sinn der Castor-Proteste ist doch nicht die pure Aktion gegen Form und Inhalte des Transports, sondern eine verfehlte Energiepolitik in Deutschland und vor allem, vor allem die ungelöste Endlagerproblematik.
Daher ist der Protest keine Form moderner Maschinenstürmerei, sowohl hinsichtlich des Gegenstands wie auch der Akteure.
Wenn einem aber der eigene momentane Kopf bedeutsamer ist als der kommender Generationen, weil man sich des Problems auch angesichts der nicht fassbaren Zeiträume verweigert, dann kann man sich ja an denselben fassen.
Gern wird übersehen, dass die Castor-Proteste zeitlich und inhaltlich eine neue Dimension erreicht haben. Heute sitzen da auch Leute, die noch vor Jahresfrist brave, kernkrafttolerante Mittelstands-Staatsbürger waren.
Geradezu peinlich ist es aber, wie sich die Grünen jetzt in Brust werfen, sie strotzen vor Selbstbewusstsein angesichts aktueller Umfragewerte und scheuen sich nicht, immer noch ein bißchen Politanabolika einzuwerfen.
Ich meine aber, sie werden sich überheben und ebenfalls versuchen, ihre potentiellen Wähler zu täuschen. Wenn das mal nicht schon gelungen ist ...

 

[moebius]

AW: Castor: Wir sind das Volk?

......

Und was das Volk betrifft: Das gibt ja alles vier Jahre seine Stimme ab (und weg ist sie )... - nach den letzten Wahlen darf man sich doch nicht wundern, was nun geschieht.

Was ist der Unterschied zwischen Wahl- und Beerdigungs-Urne...
Beides hat irgendwie mit Tod zu tun ...

 

[Hartmut]

AW: Castor: Wir sind das Volk?

... der eigentliche Sinn der Castor-Proteste ist doch nicht die pure Aktion gegen Form und Inhalte des Transports, sondern eine verfehlte Energiepolitik in Deutschland und vor allem, vor allem die ungelöste Endlagerproblematik.

Recht hast du insofern, als die Castor-Proteste gegen die Energiepolitik der deutschen Regierung gerichtet sind und nicht gegen den Transport an sich. Schliesslich wurde der transportierte Atommüll von deutschen KKW verursacht und muss daher in Deutschland gelagert werden.

Die Energiepolitik der jetzigen Regierung als 'verfehlt' zu bezeichnen, ist die Sichtweise oppositioneller Gruppen. Die Verlängerung der KKW-Laufzeiten, auf die sich die Proteste konzentrieren, ist aber nur ein Teil der Energiepolitik der Regierung, siehe:

Energiekonzept für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung

Was nun die Endlagerproblematik betrifft, so muss diese natürlich in einem vernünftigen Zeitrahmen gelöst werden. Es darf aber nicht so getan werden, als ob die radioaktiven Abfälle ohne ein verfügbares Endlager nicht sicher gelagert seien. Die Zwischenlagerung ist keineswegs eine Verlegenheitslösung, sondern ein notwendiger Schritt auf dem Entsorgungspfad. Bevor die radioaktiven Abfälle in ein Endlager gebracht werden können, muss ihre Wärmeproduktion ausreichend abgeklungen sein. Dazu müssen die Abfälle ca. 30 - 40 Jahre in einem Zwischenlager verbleiben.

 

[Neuklon]

AW: Castor: Wir sind das Volk?

vor gut einem Jahr wurde in D der Bundestag gewählt, schwarz -gelb hat mit respektabler Mehrheit gewonnen...
hatte auch vorher keinen Zweifel daran gelassen, daß es bei einem Wahlsieg der christlich-liberalen Koalition eine Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke geben wird....
also: die Mehrheit der Bevölkerung (!Einschub: Wähler!) ... hat sich ... damit einverstanden erklärt, daß die KKW länger laufen sollen...wenn sich jetzt eine Minderheit mit großem Krawall dagegen stemmt... dann ist das undemokratisch.....

Bis auf das Ende muss ich dem zustimmen. Das Recht auf Demonstrationen (Versammlungsfreiheit) und freie Meinungsäußerung bleibt davon unberührt. Die Schlussfolgerung der undemokratischen Handlungsweise ist daher falsch.

Da die Sympathiewerte von Schwarz-Gelb nach der Wahl binnen kürzester Zeit ins bodenlose fielen, obwohl CDU/CSU und FDP begannen Wahlversprechen umzusetzen, schlussfolgere ich. Der Wähler stimmte nach Farben und Köpfen ab, vernachlässigte jedoch inhaltliche Positionen dramatisch. Vielleicht habe die Bürger daraus gelernt, hoffen wir es.

 

[Eule58]

AW: Castor: Wir sind das Volk?

(...)Was nun die Endlagerproblematik betrifft, so muss diese natürlich in einem vernünftigen Zeitrahmen gelöst werden. Es darf aber nicht so getan werden, als ob die radioaktiven Abfälle ohne ein verfügbares Endlager nicht sicher gelagert seien. Die Zwischenlagerung ist keineswegs eine Verlegenheitslösung, sondern ein notwendiger Schritt auf dem Entsorgungspfad. Bevor die radioaktiven Abfälle in ein Endlager gebracht werden können, muss ihre Wärmeproduktion ausreichend abgeklungen sein. Dazu müssen die Abfälle ca. 30 - 40 Jahre in einem Zwischenlager verbleiben.

Gibt es überhaupt ein sicheres Zwischen- oder Endlager für radioaktive Abfälle?
Asse galt ja auch als sicher.
Und Gorleben ist mWn auch ein Salzstock. Warum soll jemand glauben, dieser ist sicherer als Asse?
Und selbst wenn ein Endlager gefunden wird, von dem man heute glaubt, daß es absolut sicher ist - wie schaut's in 20-50-100-500 Tausend Jahren aus?
Können die "Experten" jede Klimaveränderung, Erdverschiebungen und was geologisch noch alles möglich ist vorausberechnen?

lg.eule

 

[moebius]

AW: Castor: Wir sind das Volk?

1. Gibt es überhaupt ein sicheres Zwischen- oder Endlager für radioaktive Abfälle?
Asse galt ja auch als sicher.
2. Und Gorleben ist mWn auch ein Salzstock. Warum soll jemand glauben, dieser ist sicherer als Asse?
.....
lg.eule

Zu 1.:

"Es ist alles durchwebt von Vermutung."​

Schöne Grüße von dem Wissenschaftstheoretiker Sir Karl Raimund POPPER...​

Zu 2.:
Und wer profit-iert eigentlich von dem sog. "Glauben" der Wählerinnen und Wähler...
Heureka - wahrscheinlich in 1. Linie die Macht- und Geld-Gierigen und bestimmten Re-gier-ungen und Konzern-Zentralen ..., vermutet der
blaue moebius

 

[5Zeichen]

AW: Castor: Wir sind das Volk?

Hier steht was über Endlager: http://www.atommuell-endlager.de/index.php

Über die Unbefangenheit, mit der sogenannte Politiker für alles und jeden die theoretische Verantwortung zu übernehmen sich getrauen, wunderte ich mich schon immer. Sehe ich doch im Alltag, wie wenige überhaupt für sich selbst antworten. Da verwundert es mich nicht noch auf´s Neue, daß sie lächelnd auch die Verantwortung für den ein paar tausend Jahre strahlenden Atommüll und das Risiko eines berstenden Reaktors tragen können.

 

[moebius]

AW: Castor: Wir sind das Volk?

Wahrscheinlich strahlen die meisten dämlichen Politiker deshalb immer so unsäglich grinsend/lachend in irgendwelche Kameras ...., bis ihnen ihr idiotisches Lachen eines Tages endgültig vergangen sein wird ... mit und/oder ohne atomares End-Lager...
Na ja, Karl MARX schrieb ja schon im 19. Jahrhundert trefflich von Charaktermasken...
Der blaue moebius