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Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

  • Ersteller Ersteller pispezi
  • Erstellt am Erstellt am
AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Nur mal kurz zum Fernseher: Glaubst du, dieser würde sich lediglich mit einer Definition seiner Zusammensetzung in technischer Hinsicht, in seiner Funktionsweise erklären lassen? Seine Funktion fängt doch außerhalb, beim Menschen, erst an zu "funktionieren". Hier nur ein Beispiel:

Outfoxed

Interessant finde ich dein P.S.: Das klingt nach "erst ein Produkt in die Welt setzen, und sich dann nicht dafür interessieren wie es denn eigentlich funktioniert" Genau das meine ich mit dem Elfenbeinturm. Und wenn man mal kritisch ist, wird einem gleich mit der "vorsteinzeitlichen Hölle" gedroht, bzw. als Gegenextrem unter die kritische Nase gehalten. Als ob es darum ginge.

Du verwechselst zwei Sachen:
Was man "herzmäßig" nicht erklären kann, ist wie (also aus welchen Naturgründen, könnte man sagen) ein Gerät funktioniert.
Was Du aber meinst ist: Warum soll ein Gerät so funktionieren, hier allerdings ist natürlich das Herz beteiligt, sogar zentral. Du meinst den Aspekt "Bedeutung".
Aber dieser Gesichtspunkt hat nun wieder nichts mit Naturwissenschaft zu tun, sondern mit Moral, Kultur...!

Naturwissenschaft ist übrigens nicht primär am "Gerätenutzen" zu messen, sondern am reinen Erkenntnisgewinn!
Die reine Naturwissenschaft ist von der Attitude her genauso idealistisch, wie Dichtung oder Komposition - ich dachte, Du weißt sowas. Der Naturwissenschaftler (an der "Front") will wissen, erkennen. Was daraus praktisch folgt, ist ihm sekundär - ist aber für Menschen wie Dich :) praktischer Beweis, dass die Wissenschaft keine Einbildungen produziert, sondern reale Kenntnis über das, was ist.

Ich will sagen, wenn der Dichter erwartet, aus höherer kultureller Sicht akzeptiert zu werden - und nicht am Kommerz gemessen zu werden - kann der Grundlagenforscher das genauso erwarten. Zumal die Menschheit durch diesen hochwahrscheinlich eine zivilisatorische Weiterentwicklung erwarten kann.
Beispiel, wenn Du schon sonst technikfeindlich daherkommst: Medizin.
Bitte, die heute fast verdoppeltet Lebenserwartung der Menschen (selbst in armen Staaten!) ist weitestgehend Verdienst der modernen Medizin - auch wenn "herzbewegte" Leute auf die böse Apparatemedizin fluchen. :(

LG, pispezi :zauberer2
 
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AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Hallo Windreiter,

nein, von der Quantenphysk, der Mathematik, der Astronomie... gibt es keine "Herz-Version".
Wenn man sich nicht genau mit den Inhalten und Methoden dieser Wissensschaften beschäftigt, wird man sie nicht verstehen - das gilt insbesondere für die Quantenphysik.
Aber es hilft ja nichts, die Realität ist nun mal (annähernd) so, wie es diese Wissenschaften uns sagen - und wenn unser "Herz" (eher der Bauch, nicht?) das so nicht hinnehmen will, ist das der Realität egal.

"Hinübertragen aus dem Elfenbeinturm"? Wie funktioniert ein Fernseher, eine Mikrowelle, ein Computer, ein Kühlschrank, eine Bakterienzelle?
Das ist absolut unübertragbar in eine "Herzsprache" - da liegst Du komplett daneben. Wirklich.

LG, pispezi :zauberer2

Mir fällt gerade auf, dass du, bei all den vielen Worten von mir, nicht jene herausgegriffen hast, welche sich mit dem Thema Transzendenz befassten.
 
AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Hallo pispezi,

du hast Windreiter m. E. nicht richtig verstanden.

Er wollte eine Übertragung "aus dem Elfenbeinturm" in eine Sprache, welche "der Mensch versteht" (Ich modifiziere: "die gebildeten Laien verstehen"), und nicht in eine "Herzsprache"!

So etwas heisst populärwissenschaftliche Darlegung, und das ist allemal eine schwierige Sache, jedenfalls schwieriger als mit Fachleuten zu diskutieren.

Gruss
Hartmut

Hallo Hartmut,

da haben wir Windreiter offenbar wirklich unterschiedlich aufgefasst, aber ich halte meine Version (über seine Auffassung) weiterhin für richtig. Denn populärwissenschaftliche Darlegungen sind eben immer noch "Fachschriften", die fast immer das Denken fordern, weniger das Fühlen.
Und das meint er mMn nicht.

Ich habe ja hier sowas ähnliches versucht (selber kein Insider in vielen Bereichen) - und Du hast gesehen, was mir daraus erwachsen ist: Ein Wust von "Bauch-Texten".

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Mir fällt gerade auf, dass du, bei all den vielen Worten von mir, nicht jene herausgegriffen hast, welche sich mit dem Thema Transzendenz befassten.

Transzendenz braucht gedankliche Konzentration und "Kühle", deshalb will ich darüber in der IG schreiben.
Da kann jeder mitlesen - bald!

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Ich will sagen, wenn der Dichter erwartet, aus höherer kultureller Sicht akzeptiert zu werden - und nicht am Kommerz gemessen zu werden - kann der Grundlagenforscher das genauso erwarten.

Das schon.
Aber der Dichter braucht eben nicht Millionen oder gar Milliarden Dollar, um Resultate zu liefern, welche die Menschheit schätzt oder schätzen könnte!

Zumal die Menschheit durch diesen hochwahrscheinlich eine zivilisatorische Weiterentwicklung erwarten kann.

Du nennst das Beispiel Medizin. Da kann ich dir beipflichten.
Aber schon beim Beispiel LHC in Genf würde dir die Argumentation nicht so leicht fallen, oder?

Gruss
Hartmut
 
AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Du nennst das Beispiel Medizin. Da kann ich dir beipflichten.
Aber schon beim Beispiel LHC in Genf würde dir die Argumentation nicht so leicht fallen, oder?

Hallo Hartmut,

Deine Zweifel sind akzeptabel, ich finde aber, auch der LHC ist berechtigt. Zwei Gründe:

1) Bei Grundlagenuntersuchungen ist fast immer unklar, was daraus folgen wird. Du kennst bestimmt Faradays schönes Bonmot vom "Nutzen eines neugeborenen Kindes" Aktuell: Laser, Elektronik (aus tiefster Grundlagenforschung hervorgegangen)...

2) Der LHC ist ein Erkenntnisgerät. Klar ist unsicher, was aus den Milliarden wird. Aber ich habe schon größere Beträge deutlich nutzloser versickern sehen...
Zudem: Hier spielt bei mir auch das "Herz" mit: Es ist in meinen Augen einfach etwas Wunderbares, welche Kenntnisse, faszinierenden Weltbilder... solche Forschungen hervorbringen

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Hallo Hartmut,

Deine Zweifel sind akzeptabel, ich finde aber, auch der LHC ist berechtigt. Zwei Gründe:

1) Bei Grundlagenuntersuchungen ist fast immer unklar, was daraus folgen wird. Du kennst bestimmt Faradays schönes Bonmot vom "Nutzen eines neugeborenen Kindes" Aktuell: Laser, Elektronik (aus tiefster Grundlagenforschung hervorgegangen)...

2) Der LHC ist ein Erkenntnisgerät. Klar ist unsicher, was aus den Milliarden wird. Aber ich habe schon größere Beträge deutlich nutzloser versickern sehen...
Zudem: Hier spielt bei mir auch das "Herz" mit: Es ist in meinen Augen einfach etwas Wunderbares, welche Kenntnisse, faszinierenden Weltbilder... solche Forschungen hervorbringen

LG, pispezi :zauberer2

Hi pispezi,

jede Forschung am LHC in Cern wird uns zum Nutzen gereichen.
Alle Forschungen die in Bereichen der Physik und da vor allem in der Teilchenphysik angelegt sind, bringen für alle Vorteile.

Sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart,

Ein Dichter kann vielleicht Menschen beruhigen, aufklären (nur bedingt), aufmerksam machen (das können aber andere künstlerische Bereiche ebenfalls!) usw. Aber einen unmittelbaren Nutzen kann keiner daraus direkt ziehen. Aus den Forschungen wird jedoch immer Nutzen gezogen.
Oftmals zum Wohle aller !

lb Gr sartchi
 
AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Richtig, das meinte ich nicht, sondern, die bei ihrem Denken das Fühlen mit einbeziehen. Care-O-bot

Hallo Windreiter,

einmal schreibe ich es noch auf:

Der wissenschaftliche Arbeits- und Erkenntnisprozess muss möglichst "gefühllos" sein. Weil bei der Gewinnung verlässlicher Erkenntnisse (heftige) Gefühle tatsächlich hinderlich sind. Und Wissenschaft ist lediglich Erkenntnisgewinnung!

Die Nutzung dieser Erkenntnisse zu praktischen Zwecken zählt hingegen nicht mehr dazu. Leider wird das in den Massenmedienn auch nicht verstanden, weshalb unter "Wissenschaft" fast immer irgendwelche Anwendungen wissenschaftlicher Erkenntnisse firmieren.
Ich gebe jedoch zu, dass es da eine Grauzone gibt, die auch nie konstant ist.
Die wirklich fundamentalen Dinge aber (Quantenphysik, Evolutionsforschung, Kosmologie) sehe ich als richtig reine Erkenntnisforschung an. Und damit als wichtigen Bestandteil der menschlichen Kultur, wie Literatur, Malerei, Musik...

Wenn die Benutzung wissenschaftlicher Kenntnisse beginnt - aber erst dann! - muss das "Herz", die Ethik, die Moral der Menschen mitreden. Aber wirklich erst, wenn das Basiswissen benutzt werden soll!

So jetzt bin ich aber echt weg, nachdem ich diese offenbar wichtigen Klarstellungen versucht habe. :)

LG, pispezi :zauberer2
 
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AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Hi pispezi,

jede Forschung am LHC in Cern wird uns zum Nutzen gereichen.
Alle Forschungen die in Bereichen der Physik und da vor allem in der Teilchenphysik angelegt sind, bringen für alle Vorteile.

Sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart,

Ein Dichter kann vielleicht Menschen beruhigen, aufklären (nur bedingt), aufmerksam machen (das können aber andere künstlerische Bereiche ebenfalls!) usw. Aber einen unmittelbaren Nutzen kann keiner daraus direkt ziehen. Aus den Forschungen wird jedoch immer Nutzen gezogen.
Oftmals zum Wohle aller !

lb Gr sartchi

Hallo Sartchi,

ja, ein Nutzen des LHC - auch konkret - scheint auch mir wahrscheinlich.

Was mir aber wichtiger erscheint, ist dies:
Dass der Mensch, wenn er sich als "Kulturwesen" begreift, auch die "reine Erkenntniswissenschaft" (mit oder ohne "Nutzen") als genauso wertvoll ansieht, wie Oper, Malerei, Literatur... na ja, alles schon aufgeführt.
Die griechischen Philosophen - die heute so bewundert werden - waren ja nichts anders als die Erkenntnisforscher der Antike!

Nur wenn das einmal durchdringt, ist die "strukturelle Wissenschaftsfeindlichkeit" - vor allem in D - vielleicht einmal zu überwinden.

LG, pispezi :zauberer2
 
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