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Beschneidung bei Jungs

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AW: Beschneidung bei Jungs

Irgendwie ist die Beschneidung von männlichen Neugeborenen oder Kindern paradox, wenn man gleichzeitig weltweit mobil macht gegen die Beschneidung von Mädchen.
Allerdings gibt es einen wesentlichen Unterschied in der medizinisch/psychologischen Auswirkung der jeweiligen Prozeduren:
bei Mädchen wird die Clitoris entfernt - und damit ein wesentlicher Teil des sexualanatomischen Zentrums. Beim Jungen wird lediglich ein Stück Haut entfernt - und zwar der Teil, der normalerweise die Eichel des Penis umschließt.
Ursprünglich war das - und ist es heute auch noch teilweise - eine Maßnahme der Hygiene, denn unter einer langen Vorhaut kann sich einiges an Smegma ansammeln und zu Entzündungen führen. Das Reinigen unter einer - manchmal recht langen und sehr eng anliegenden Vorhaut - ist für Heranwachsende oft mühselig und wird dann auch nicht korrekt durchgeführt.
Aus religiös/rituellen Gründen werden teilweise Neugeborene beschnitten. Die dafür geeigneten medizinischen Instrumente (in Deutschland!) sollen die Prozedur einfach und ungefährlich gestalten. Leider ist das aber nicht immer so einfach, da a) der Operateur Erfahrung benötigt und b) das Gerät an die jeweilige Anatomie angepaßt bzws. dafür ausgewählt werden muss.
So kann es passieren, daß zuviel Haut abgeschnitten und das Eichelbändchen verletzt wird.Normalerweise ist der Vorgang nicht für die spätere Sexualität von Nachteil. Zwar bildet die Vorhaut einen Schutz für die Eichel, der nach Beschneidung fehlt. Aber der Nachteil ist kaum spürbar, während gerade bei Phimosen (Vorhautverengungen) eher Vorteile erwachsen.
Das eigentliche Problem des geplanten Verbotes ist ja, daß mit der Beschneidung zusammen auch andere "Korrekturoperationen", wie z.B. das Anlegen von Segelohren verboten würde.
Was gegen die Beschneidung spricht, ist die fehlende bewußte Einwilligung der kleinen Patienten. Diese werden nicht gefragt, ob sie das wünschen. Man könnte die Beschneidung auch später - vielleicht mit 15 oder 16 Jahren anbieten. Allerdings ist das genau die Zeit, in welcher ein junger Mann an seinem guten Stück möglichst niemanden fummeln lassen möchte. Erst recht niemanden mit einem Skalpell !
Perivisor
 
AW: Beschneidung bei Jungs

Mit 14 gilt ein junger Mensch als "religionsmündig". Er/sie kann entscheiden, ob der Religionsunterricht besucht wird, kann Nein zu Firmung oder Konfirmation sagen...
Oder auch Ja.

Gegebenenfalls auch zu einer Beschneidung.

in diesem Sinn
:winken3:
lirana
 
AW: Beschneidung bei Jungs

....
1. Ursprünglich war das - und ist es heute auch noch teilweise - eine Maßnahme der Hygiene, denn unter einer langen Vorhaut kann sich einiges an Smegma ansammeln und zu Entzündungen führen. Das Reinigen unter einer - manchmal recht langen und sehr eng anliegenden Vorhaut - ist für Heranwachsende oft mühselig und wird dann auch nicht korrekt durchgeführt.

2. Aus religiös/rituellen Gründen werden teilweise Neugeborene beschnitten.

3. Was gegen die Beschneidung spricht, ist die fehlende bewußte Einwilligung der kleinen Patienten. Diese werden nicht gefragt, ob sie das wünschen.
4. Man könnte die Beschneidung auch später - vielleicht mit 15 oder 16 Jahren anbieten. Allerdings ist das genau die Zeit, in welcher ein junger Mann an seinem guten Stück möglichst niemanden fummeln lassen möchte. Erst recht niemanden mit einem Skalpell !
Perivisor

Zu 1.:
Okay! Das ist eine medizinische Aussage ...

Zu 2.:
Und im institutionalisierten Katholizis-mus werden die Babies getauft - und erhalten so ein :ironie: (fast) unauslöschliches Merkmal ...:lachen:

Zu 3.:
Das spricht auch gegen die katholische Taufe ...und die dadurch bedingten Vereinnahmungsversuche durch eine ideologische Institution ...

Zu 4.:
Ja, Anbieten ist das eine - Annahme oder Ablehnung ist das andere ...
moebius
 
AW: Beschneidung bei Jungs

rotegraefin-du bist ein Mensch und hast keine Fehler/ Schwächen ok
Ich bin anders als Du und ich habe andere Erfahrungen gemacht als Du.
und ich bin ein Mensch mit Fehlern/ Schwächen ok :zunge:
Wenn Du Dein anders sein als mit Fehlern und Schwächen bezeichnest, dann bedaure ich das sehr. Dann macht es mir unmöglich, selbst wenn ich anderes im Sinn und vorhabe mit Dir auf gleicher Augenhöhe mich auszutauschen.
Das erschwert dann die Kommunikation ungemein.
Beginne erst jetzt die Religionen Christentum/ Judentum/ Islam langsam zu verstehen und die Verbindungen - Christus/ Paulus/ Moses/ bis zur Isis-Welt / Neolithische Revolution:dreh:
Was alle drei Religionen gemeinsam haben ist die Tatsache, dass Gott den Menschen nach seinem Ebenbild und zwar als Mann und als Frau geschaffen hat.
Diese evolutionäre Aussage ist für mich der Dreh- und Angelpunkt für alles weitere vernünftige Denken und Handeln.
Ich habe mich noch einmal intensiv mit "den symbolischen Wunden" von Bettelheim befasst und festgestellt, dass sich gegenseitig zu verletzen ein ganz archaisches und ursprüngliches Prinzip im Menschen angelegt zu sein scheint.
Dies ist heute einfach nur ins Bewusstsein des Menschen zurück zu rufen und konstruktiv einzusetzen gehört zu den wichtigsten und lebenserhaltenden Aufgaben in dieser Zeit.
Der erste Schritt dazu sehe ich darin eine gesunde Selbstbehauptung aufzubauen und jeden Versuch diese zu untergraben, so abzuwehren, dass das Selbstbewusstsein des Gegenübers gleichzeitig die Möglichkeit sich zu entwickeln.
:koenig:in
rg​

 
AW: Beschneidung bei Jungs

Deutsche Rabbiner laufen Sturm gegen das Beschneidungsverbot. Sie halten den "kleinen Schnitt" nicht für eine Körperverletzung, sondern für die wesentliche Grundlage jüdischer Zugehörigkeit.
In gewissen Naturvölkern gibt es vergleichbare Prozeduren, wie das Verlängern des Halses durch immer mehr aufgelegte Kupferringe, durch Teller, die in die Unterlippe geschoben werden, oder Pflöcke, die man sich durch Nase, Mund und/oder Ohren treiben läßt, um Stammeszugehörigkeit zu demonstrieren.
Eigentlich hätte man vermuten dürfen, daß Zugehörigkeit zum Judentum eleganter und intellektueller geschehen kann. Aber man sieht: es bedarf des kleinen Schnittes.-
Perivisor
 
AW: Beschneidung bei Jungs

Deutsche Rabbiner laufen Sturm gegen das Beschneidungsverbot. Sie halten den "kleinen Schnitt" nicht für eine Körperverletzung, sondern für die wesentliche Grundlage jüdischer Zugehörigkeit.
In gewissen Naturvölkern gibt es vergleichbare Prozeduren, wie das Verlängern des Halses durch immer mehr aufgelegte Kupferringe, durch Teller, die in die Unterlippe geschoben werden, oder Pflöcke, die man sich durch Nase, Mund und/oder Ohren treiben läßt, um Stammeszugehörigkeit zu demonstrieren.
Eigentlich hätte man vermuten dürfen, daß Zugehörigkeit zum Judentum eleganter und intellektueller geschehen kann. Aber man sieht: es bedarf des kleinen Schnittes.-
Perivisor
Ja ja, wahrscheinlich :dontknow: beruht die älteste Variante des Mono-Theis-mus auf einer Körperverletzung ....:D

moebius
 
AW: Beschneidung bei Jungs

... In gewissen Naturvölkern gibt es vergleichbare Prozeduren, wie das Verlängern des Halses durch immer mehr aufgelegte Kupferringe, durch Teller, die in die Unterlippe geschoben werden, oder Pflöcke, die man sich durch Nase, Mund und/oder Ohren treiben läßt, ...

Keine Evolution und kein Schöpfer kann so perfekt sein, daß nicht Homo sapiens sapiens, auch Nacktaffe genannt, nicht noch eine kleine geschickte Verbesserung vornehmen könnte. :lachen: :hamster:
 
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