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Barriere Schuld

AW: Barriere Schuld

Stimmt... und je primitiver die Kulturen, desto Todesangst. Ich denke, "unser" aktueller Kulturausdruck bietet die Chance, sich als Weizen vom Spreu oder umgekehrt zu trennen. Der führt recht augenfällig beide Seiten vor. Die der sich selbst Dienenden und die der den anderen Dienenden. Es geht eher um die Entscheidung des Einzelnen. Auch denke ich, daß jeder in der Kultur lebt, welche seiner Entwicklung am förderlichsten sein kann.

Das hört sich fast so an, als hieltest Du "unsere" Kultur für eine weniger primitive. :confused:

Ich sehe da nur graduelle Unterschiede. Auch heute noch kriegen neue Mitglieder Todesangst, werden beschämt und beschuldigt, wenn sie die Normen nicht erfüllen. Mit Gewalt und Liebesentzug wird auch bei "uns" gedrillt, so daß Konsumenten, Leistungsträger, Bürokraten und Soldaten entstehen.

Sich zusammenrotten und dabei individuelle Anlagen, Einsichten und Bedürfnisse unterdrücken, um gemeinsam dem Feind alles wegzuessen und auf den, der sich nicht ergeben wollen, zu schießen. Dafür ist Scham und Schuld das Dressurwerkzeug. :haare:
 
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AW: Barriere Schuld

Das hört sich fast so an, als hieltest Du "unsere" Kultur für eine weniger primitive. :confused:
Naja, es ist alles relativ... jedoch im Umgang miteinander ist unsere Kultur "Lichtjahre" z.B. von einer Zeit der aktiven Inquisition entfernt. Jedoch noch nicht ihrer bereinigt. Wenngleich sie heutzutage eher "subkutan" daherkommt.

Ich sehe da nur graduelle Unterschiede. Auch heute noch kriegen neue Mitglieder Todesangst, werden beschämt und beschuldigt, wenn sie die Normen nicht erfüllen. Mit Gewalt und Liebesentzug wird auch bei "uns" gedrillt, so daß Konsumenten, Leistungsträger, Bürokraten und Soldaten entstehen.

Sich zusammenrotten und dabei individuelle Anlagen, Einsichten und Bedürfnisse unterdrücken, um gemeinsam dem Feind alles wegzuessen und auf den, der sich nicht ergeben wollen, zu schießen. Dafür ist Scham und Schuld das Dressurwerkzeug. :haare:
Auch ich sehe Scham und Schuld als Sozialisationswerkzeuge, um gesellschaftsfähig und irgendwann gemeinschaftsfähig zu werden. Die Fähigkeit "Vertrauen mit Kontrolle" und das "Leben und Leben-Lassen" innerhalb einer Gesellschaft will gelernt sein. Wie sonst sollte ein Mensch irgendwann reif werden, vertrauensvoll und nächstenliebend eine Gemeinschaft zu leben?
Ich sehe es als Lebensschule... so, wie Kinder lernen... lernt der Mensch seine Sozialwerkzeuge zu gebrauchen. Besser und besser. Die Entwicklung der ethischen Reife eines Menschen, moralisch "richtig" zu entscheiden, wird in ihrer "Frühzeit" ein Feindbild brauchen, einer Zusammenrottung und ein dem Feind alles Wegessen. Daher läßt sich auch am Verhalten eines Menschen seine Reife und damit die von ihm entwickelte Bewußtheit und Gesamtintelligenz erkennen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Barriere Schuld

Ich sehe es als Lebensschule... so, wie Kinder lernen... lernt der Mensch seine Sozialwerkzeuge zu gebrauchen. Besser und besser. Die Entwicklung der ethischen Reife eines Menschen, moralisch "richtig" zu entscheiden, wird in ihrer "Frühzeit" ein Feindbild brauchen, einer Zusammenrottung und ein dem Feind alles Wegessen. Daher läßt sich auch am Verhalten eines Menschen seine Reife und damit die von ihm entwickelte Bewußtheit und Gesamtintelligenz erkennen.

Dann doch besser nicht die "Kinder an die Macht"
 
AW: Barriere Schuld

Nein, keine "Kinder" an die Macht:)...
....

Statt "Keine Kinder an die Macht": Keine Macht ... - es sei denn, irgendjemand benötigt Macht-Systeme, weil er die Verantwortung für sein Leben delegieren will..., weshalb in den Demokraturen ja auch die Wähler-Stimmen in einer Urne zu Grabe....äääähhhh......abgegeben werden ...:lachen::lachen::lachen:
 
AW: Barriere Schuld

Wie wahr, @moebius:)
Verantwortungs-los im wahrsten Sinne des Wortes.

Was Wunder, wenn daraus folgt:
Skandal: Viele Politiker mit Korruption, Lobbyismus und Unfähigkeit "vergiftet"
Als LOS der Verantwortungs-LOSen!
 
AW: Barriere Schuld

Statt "Keine Kinder an die Macht": Keine Macht ... - es sei denn, irgendjemand benötigt Macht-Systeme, weil er die Verantwortung für sein Leben delegieren will..., weshalb in den Demokraturen ja auch die Wähler-Stimmen in einer Urne zu Grabe....äääähhhh......abgegeben werden ...:lachen::lachen::lachen:
1.) Die Politik ist unser Schicksal (Bruno Kreisky).
2.) Politik ist die Kunst des Machbaren (Möglichen).
3.) Einzelne können (und sollen) nur die Entscheidungen treffen, die ihr persönliches Leben tangieren.
4.) Wir leben (müssen wohl) in einer Gemeinschaft (Familie, Gemeinde, Bundesland, Staat, Staatenbund).
5.) Wie dieses Zusammenleben funktionieren soll, muss von einem oder mehreren Menschen entschieden werden.
6.) Dazu muss dieser eine (oder diese Gruppe) ermächtigt werden.
7.) In der Monarchie oder einer sonstigen Diktatur fühlten sich einzelne immer von Gott dazu ermächtigt, über das Schicksal und die Verhaltensmuster von mehreren Menschen zu entscheiden.
8.) Die Geschichte hat uns gelehrt, dass diese Entscheidungen über das Wohl einer Vielzahl von Menschen von einzelnen Menschen nicht getroffen werden können, daher haben sich
9.) die Mehrheit der Staaten für die Demokratie entschieden. Da entscheidet jetzt
10.) das Volk, wer (welche politische Partei) die Entscheidungen zu treffen hat, die ein einzelner oder eine kleine Gruppe nicht treffen kann.

Wir kommen aber nicht umhin, Moebius und Gleichdenkende, dass diese Entscheidungsträger auch die Macht haben, diese Entscheidungen zu treffen.

Um zur Schuldphilosphie zurückzukommen: Natürlich sind die Menschen, die sich für die aktive Politik entschieden haben, gewählt werden und dann Entscheidungen treffen, die für die Mehrheit ihrer Anvertrauten einen Schaden bedeuten,
schuldig.

Was wir als Otto Normalverbraucher - wollen wir als Teil einer Gemeinschaft gelten und leben - tun können, ist nicht mehr, als gründlich darüber nachzudenken, wem wir diese Entscheidungsmacht verleihen und das natürlich auch nur in einer Demokratie.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Barriere Schuld

Lieber Zeili:), schön, daß Du den von mir sehr geschätzten Kreisky zitierst.

ad 2.) Politik ist die Kunst des Machbaren (Möglichen).
Ich schaute mir vor einigen Tagen Interviews mit ihm an. Welch eine Wohltat. Zum Unterschied von damals und bis 1999 war ja alles zum Wohle des Volkes qua Verfassungsrecht geregelt (de jure bis 2005). Ab dem 1. Schüssel-Regime übernahmen spezielle Kräfte das Ruder. Einige Wenige tanzen den "Tango Korrupti", orchestriert vom organisierten Gebrechen. Das alles zu bemerken, resp. "schon" regisitriert zu haben - über den Vergleich "Vorher-Nachher" des politischen Tagesgeschäfts- ist vielleicht noch nicht in der breiten Bevölkerung angekommen. Mit zunehmendem "Schlechterwerden" der Verhältnisse für den Einzelnen, zugunsten einer Milchhaut von Mafia-Marionetten, wird sich dieses "Nicht-Hinschauen-Wollen" wohl verändern (müssen).

ad 1.) Die Politik ist unser Schicksal (Bruno Kreisky).
Was die Politik in einer rechtlich-gesatzten 2. Republik von den jetzig herrschenden Verhältnissen unterscheidet und dessen politischen Ausfluß an mehrheitlich Unterbelichteten, weil Gier immer noch Hirn frißt, möchte ICH NICHT! regiert werden. Das unterscheidet Deine Darstellung von Gestriger-Politik zu meiner Wahrnehmung von und dem Wissen über Heutige-Poltik.
Politik ist das "Schicksal" der Verantwortungs-Delegierer, also von Menschen, welchen es noch nach "Führung top-down" verlangt. Per se ist sie es nicht! Weil politisch Erwachsene sich selbst zu führen verstehen.

ad 3.) Einzelne können (und sollen) nur die Entscheidungen treffen, die ihr persönliches Leben tangieren.
Diese abgespeckte Variante von Politik, welche sich auf Schaudiskussionen in Parlamenten mit anschließender Beschlußfassung beschränkt, ist ja noch nicht sehr alt.
Schau Dir an, wie weit Politik geht, dann merkst Du, daß alles politisch ist. Bis ins Schlafzimmer der Menschen geht Politik.

ad 4.) Wir leben (müssen wohl) in einer Gemeinschaft (Familie, Gemeinde, Bundesland, Staat, Staatenbund).
Wir leben (noch) in einer Gesellschaft, welche noch durch zuwenig Vertrauen geprägt ist, welches noch der Kontrolle bedarf. Gemeinschaft ist etwas Vertrauensvolles, Nächstenliebendes. Pardon, daß ich es mit der Semantik so genau nehme. Es gibt ja Leute, für die ist es egal, wie man was nennt.
Und müssen tun wir schon gar nichts!

ad 5.) Wie dieses Zusammenleben funktionieren soll, muss von einem oder mehreren Menschen entschieden werden.
ad 6.) Dazu muss dieser eine (oder diese Gruppe) ermächtigt werden.
Diese Regeln gibt es ja. Ethisch z.B. 10 Gebote, juristisch die Bürgerrechte und das Strafgesetz. Eigentlich könnte man sich alles über die 10 Gebote o.Ä. hinaus "schenken".

ad 7.) In der Monarchie oder einer sonstigen Diktatur fühlten sich einzelne immer von Gott dazu ermächtigt, über das Schicksal und die Verhaltensmuster von mehreren Menschen zu entscheiden.
Das war die noch unmündigere Form der Verwaltung, einer Kleinkinder-Erziehung ähnlich. Große Konglomerate à la EU, USA, etc. funktionieren jedoch genauso autokratisch - hat ja schon Leopold Kohr dargestellt, daß eher small beautiful is.

8.) Die Geschichte hat uns gelehrt, dass diese Entscheidungen über das Wohl einer Vielzahl von Menschen von einzelnen Menschen nicht getroffen werden können, daher haben sich
9.) die Mehrheit der Staaten für die Demokratie entschieden. Da entscheidet jetzt
10.) das Volk, wer (welche politische Partei) die Entscheidungen zu treffen hat, die ein einzelner oder eine kleine Gruppe nicht treffen kann.
Diese Sätze hintereinandergereiht ergeben für mich persönlich einen recht theoretischen und monokausalen Schluß. Das Volk entscheidet nicht! Es entscheiden Parteien. Auch das ist ein noch recht jugendlich-politischer Ansatz. Und nicht "gott"gegeben.
Und seit einigen Jahren entscheidet nicht mal mehr "Österreich", sondern Brüssel. Das ist der, wenn auch nicht neueste, Stand der Politikmache... Also ein "Zurück in die Vergangenheit".

Wir kommen aber nicht umhin, Moebius und Gleichdenkende, dass diese Entscheidungsträger auch die Macht haben, diese Entscheidungen zu treffen.
.............
Was wir als Otto Normalverbraucher - wollen wir als Teil einer Gemeinschaft gelten und leben - tun können, ist nicht mehr, als gründlich darüber nachzudenken, wem wir diese Entscheidungsmacht verleihen und das natürlich auch nur in einer Demokratie.
Es wird Zeit, daß die Menschen sich die Macht nehmen, welche ihnen gehört. Sie erteilten ja bisher auch nur zeitlich begrenzte Vollmachten. Und ich halte mich nicht für Otto Normalverbraucher, der von einem Raiffeisen-Konzern oder dem Vatikan oder Monsanto oder den Familien Bacardi, DuPont, Bush, etc.pp "gelenkt" zu werden braucht. Ich pflege schon selbst zu denken und mich zu führen.
Das müssen die o.G. erst noch lernen.:dreh:

Ich denke, es wird zu einem flächendeckenden Mündigkeitsprozeß kommen. Wie man sieht, ist ja nicht mal mehr der Maghreb davor sicher. Eingespeist in die Memetik ist es jedenfalls schon.:)
Liebe Grüße
Irana
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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AW: Barriere Schuld

1.) Die Politik ist unser Schicksal (Bruno Kreisky).
2.) Politik ist die Kunst des Machbaren (Möglichen).
3.) Einzelne können (und sollen) nur die Entscheidungen treffen, die ihr persönliches Leben tangieren.
4.) Wir leben (müssen wohl) in einer Gemeinschaft (Familie, Gemeinde, Bundesland, Staat, Staatenbund).
5.) Wie dieses Zusammenleben funktionieren soll, muss von einem oder mehreren Menschen entschieden werden.
6.) Dazu muss dieser eine (oder diese Gruppe) ermächtigt werden.
7.) In der Monarchie oder einer sonstigen Diktatur fühlten sich einzelne immer von Gott dazu ermächtigt, über das Schicksal und die Verhaltensmuster von mehreren Menschen zu entscheiden.
8.) Die Geschichte hat uns gelehrt, dass diese Entscheidungen über das Wohl einer Vielzahl von Menschen von einzelnen Menschen nicht getroffen werden können, daher haben sich
9.) die Mehrheit der Staaten für die Demokratie entschieden. Da entscheidet jetzt
10.) das Volk, wer (welche politische Partei) die Entscheidungen zu treffen hat, die ein einzelner oder eine kleine Gruppe nicht treffen kann.
.......

11. Was wir als Otto Normalverbraucher - wollen wir als Teil einer Gemeinschaft gelten und leben - tun können, ist nicht mehr, als gründlich darüber nachzudenken, wem wir diese Entscheidungsmacht verleihen und das natürlich auch nur in einer Demokratie.

Liebe Grüße

Zeili

Zu 1.:
Vielleicht ist die Politik das Schicksal von B. Kreisky und den meisten Österreichern...:confused::dontknow:
Mein Schicksal ist die Politik jedenfalls nicht ...:lachen:, da es "Gott-sei-Dank!" noch andere Kräfte als die politischen gibt ...
Zu 2.:
Aber was ist wirklich machbar:confused:
Heureka - noch mehr Gesetze ...:lachen:
Zu 3.:
Aha....
Zu 4.:
Eine Familie ist möglicherweise eine Gemeinschaft, ein Kaninchenzüchterverein auch - aber ein Staat ist als gesellschaftliche Institution ein Macht-System !
Dieses Gemeinschaftsgesülze in bezug auf gesellschaftliche Macht-Institutiuonen geht wahrscheinlich auf den Nationalsozialis-mus zurück - und seiner unsäglichen Ideologie von der sog. "Volks-Gemeinschaft"...
Zu 5.:
Vielleicht bringt Österreich ja bald wieder einen Führer hervor - nachdem der Haider bereits bei den Würmern ist ...:lachen:
Zu 6.:
Am besten durch ein Ermächtigungsgesetz ....:lachen:
Zu 7.:
Monarchien und Diktaturen sind Auslaufmodelle der politischen Evolution - und Demokraturen auch bald ..."wetten...daß?"
Zu 8. - 10.:
"Schau' mer mol!", wann die sog. Demokratien (= Demokraturen) sich zu wirklichen Demokratien transformiert haben werden ...:dontknow:
Zu 11.:
"Wir als Otto Normalverbraucher":confused:
Wahrscheinlich leiden die meisten sog. Otto oder Fritz oder Karl Normalverbraucher an Normopathie... :dontknow:Aber jede Krankheit ist eines Tages zuende ...
moebius
 
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