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Aus der Vergangenheit lernen

Hi Céline, es gibt nicht immer weniger Intelligenz zu verteilen. Die Masse an Intelligenz bleibt gleich, nur muß diese Masse auf immer mehr verteilt werden. Da ist also noch Hoffnung drin ....

Ansonsten bin ich aus deinem zwar interessanten Beitrag nicht so recht schlau geworden.
 
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louiz30 schrieb:
Hi Céline, es gibt nicht immer weniger Intelligenz zu verteilen. Die Masse an Intelligenz bleibt gleich, nur muß diese Masse auf immer mehr verteilt werden. Da ist also noch Hoffnung drin ....

Louiz, ich hab dich schon richtig verstanden. Das Wesentliche deiner Aussage bleibt: wenn ich nicht will, dass die Portion Intelligenz, die meine Kinder abkriegen, auf Kosten von anderen Kindern geht, bleibt für sie eigentlich wenig Hoffnung. Das ist frustrierend! Aber keine Angst, ich nehme selten was tierisch ernst, wenn es mir nicht gerade ins Konzept passt.

louiz30 schrieb:
Ansonsten bin ich aus deinem zwar interessanten Beitrag nicht so recht schlau geworden

Tja, das ist mein Schicksal *loool*, ich wurde hier immer nur von durchschnittlich 4-5 Menschentierchen verstanden und für die schreibe ich auch, bin halt nichts für die Masse *loooool*. :schaukel:
Wie kannst du aber dann sagen, dass mein Beitrag interessant sei? Du meinst wohl damit, in Bezug auf Wahnsinn. Tja, da gebe ich dir Recht. Mein ist der ganz normale Wahnsinn, meine auch die immer "gleichen" Fehler...

:geist:
 
Das ist ein sehr gutes Thema. Nun bin ich mir aber nicht sicher, ob ich mit meinem Beitrag mir nicht das Urteil „Thema verfehlt“ einhandle, denn ich möchte auf die Geschichte als „geschehene Politik“, also die politische Vergangenheit abheben, was nur indirekt etwas mit Psychologie zu tun hat. Hinzu kommt, ich gestehe es gern und da geht es mir ähnlich wie Louiz30, dass ich nicht alles, was hier geschrieben wurde, ganz verstanden habe.
Seit über zweitausend Jahren sind sich die Historiker uneins, ob man aus der Geschichte lernen kann. Die Ansichten schwanken zwischen den Optimisten und Pessimisten hin und her. Beispiel: Cicero (106-43) sah in der Geschichte eine Lehrerin des Lebens; aber der große Philosoph Hegel (1770-1831) meinte dagegen, das einzige, was man aus der Geschichte lernen könne sei, dass noch nie etwas aus ihr gelernt wurde.
Der frühere deutsche Bundespräsident Richard von Weizsäcker brachte es auf die vermittelnde Formel. Die Geschichte liefert uns keine Rezepte für ein andermal (es besser zu machen), aber sie kann uns skeptische Einsichten gegenüber den großen, menschheitsbeglückenden Entwürfen, „deren schon so viele in der Geschichte gescheitert sind“, liefern. Das war auch auf den Kommunismus gemünzt und wenige Jahre vor dem Zusammenbruch der UdSSR und der Auflösung der DDR gesprochen.
Mich hat dies Wort sehr beeindruckt und – so hoffe ich wenigstens – etwas immunisiert gegen die „schrecklichen Vereinfacher“, die so gern mit Vorschlägen wie „man braucht nur“, man muss „lediglich“ usw. arbeiten. In diesem Sinne war auch Karl Marx ein zwar großartiger, aber eben doch ein Vereinfacher: Er versprach sich (hier verkürzt formuliert)aus der Aufhebung des Privateigentums an Produktionsmitteln die Beseitigung der Klassen und damit ein Ende der „Geschichte als Klassenkampf“, so dass der Mensch nun endlich aus dem „Reich der Notwendigkeit in das Reich der Freiheit“ eintreten kann.
Kam es so? Haben wir aus der Geschichte gelernt?
 
Ich bin mir ziemlich sicher, Ziesemann, dass Du " das Thema" verfehlt hat.

Gauis geht es um die subjektiv empfundene Zeit, die wir als Geschichte - unsere Geschichte - wahrnehmen.
Zitat von Gaius


Gemeint sind natürlich die private Geschichte der politischen Vergangenheit oder die politische Privatheit der geschichtlichen Vergangenheit oder die Vergangenheit der geschichtlichen Politik des Privaten! Und auch,
wäre in diesem Zusammenhang zu fragen - da ich ja über das bloß Individuelle hinaus für politisch verallgemeinerbar halte, was Lilith formulierte: daß wir "die scheinbar gleichen Fehler so lang immer wieder" machen, "bis wir alle Facetten und Spielarten durchgemacht haben und endlich den Punkt erwischen, an dem wir unser Verhaltensmuster durchschauen können."

Ich gebe ja zu, mich als Fachfrau hätte es ja auch ziemlich gereizt, über das rumzunöhlen - upps das zur Debatte beizutragen -, was Du oben sagst.Aber: ich habe mich beherrscht/bedamt.


Gauis, ich habe nun auch ein wenig über den Aspekt der Zeit, den Du hier in Deinem Eröffnungsstatement ansprichs, nachgedacht:
Gaius Schwierig:

was ist denn vergangen - was ist so sehr vorbei, dass man eigens sich daran erinnern müßte?

Ist das Vergangene nicht jeden Tag da?


All das Vergangene ist immer " da" - wir scheinen aber aus bewusstseinsökonomischen Gründen nicht immer alles " da" - zum sofortigen Abruf bereit - haben.


Und das psychologisch Spannende scheint zu sein - Lillith, Rhona weisen - in meiner Lesart ihrer Posts - schon darauf hin, dass die angenehmen Seiten unserer Geschichte präsenter sind - daher formen sie sicher mehr unser Bild von uns selbst als die - oft tief versteckten Erlebnisse, die, wenn wir sie ins Gedächtnis rufen, Scham, Zweifel usw in uns aufbrechen. Beide Wirkungen haben ihre Folgewirkungen im politischen Leben des Menschen - politisch im ursprünglichen Wortsinn interpretiert: gemeinschaftsorientiert.

Ich spreche jetzt ausdrücklich nur von Fakten, die unsere Psyche durch Erinnern beeinflussen. Natürlich - und da weise ich auf mein erstes Statement hin: Wir werden tunlichst nicht vergessen, dass unsere Hand verbrennt, wenn wir sie ins Feuer halten Auf der Ebene des praktischen Lebensvollzugs lernen wir immer.
Bis aufs Alter - wenn wir von Ängsten an Alzheimer geplagt, schon genetische Altersvergesslichkeit als Alzheimer für uns diagnostifizieren. ( Ich bin noch nicht so weit. *ggrr* )


Oma Marianne
 
Von der Zeit der Zeit

was ist denn vergangen - was ist so sehr vorbei, dass man eigens sich daran erinnern müßte?

Ist das Vergangene nicht jeden Tag da?



das gehirn ist eine ordnungs- und filtereinheit, welche als aufgabe hat,
unwichtige informationen von wichtigen zu trennen, und unverarbeitet und oder unverarbeitbare(!) informationen/zustände/gefühlslage ect zu verdrängen, dh ins unterbewußtsein zu verlagern und über das unbewußte mit dem bewußten so weit zu kommunizieren als das eine problemlage, ein problem seine langsame auflösung findet. nichts wird vergessen ausser es ist als unwichtige gefiltert, ungefiltertes "vergessenes" ist schlicht verdrängung.

und:
in einem sich stetig veränderden universum, hat der mensch das natürliche biopsychologische ,tiefe bedürfnis nach einfachheit und klarheit . das gehirn als dienstleistungsunternehmen zur anpassung an die umwelt schaft durch das vermittelt immer wieder aufdrängende bilder von gekanntem (z.B die vergangenen erinnerungen) im Zeitbewußtseinsfluß das gefühl von vergangenheit, so schützen wir uns vor dem schreckens gefühl das wir dem unbekannten gegenüber hegen.

und die vergangenheit ist zudem der einzige topf schöpfen können: a)lösungsverhaltungsmuster erhalten
b) ein datenbasis haben
c)vergleiche ziehen können
d)usw./u.äh.
wohin sonst können wir/sollen wir unser blick richten?
 
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Wir lernen nur aus der Vergangenheit.

Das schrecklichste, was uns diesbezüglich passieren kann, ist, zu glauben, dass wir ausgelernt haben. Ab diesem Zeitpunkt würden wir prompt nichts mehr dazulernen und wären darauf angewiesen, dass uns sehr viel Glück beschieden ist.

Liebe Grüße

Zeili
 
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